Volltext Seite (XML)
Allgemeiner Anzeiger. Amtsblatt für öie Ortsbehörde und den Gemeinderat M Bretnig. Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus l Mark SO Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den Allge meinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition die Herren F. A. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ^11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag '/-H Uhr einzusenden Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. Neüsklion, Druck unb Verlag von A. Schurig, Drelmg. Nr. 10. Mittwoch, den 3. Februar 1897 7. Jahrgang. höchsterßniedrigsterii Preis. ü — Am Mittwoch mittag ist der wegen 50 Kilo. zj 58866 tz97zo 76263 78999 Hauswalde. In hies Wirkt und 53 neue Bücher ausgestellt 18201 16381 56577 80147 50 20 75 50 93590. 28758. 27834 58816 81437. 6 7 S 6 6 10 05 14! Uv .!! 5^ 70 54 18 Marktpreise in Kamenz am 28. Januar 1897. 3 20 2 2 9 2 Meiler zechte», hatte sie das Verhängnis ereilt; denn wer beschreibt ihr Erstaunen, als sie die Rückreise antreten wollten und wahrnahmen, daß die Begleiterin auf dem Schlitten das wußten sich Beifall zu erringen, der Vortrag: „Meine Frau" fand lebhaften Anklang und die „Menagerie" verursachte ebenfalls ein fort- "-währendes Lachen. Nicht unerwähnt sei noch nicht statthaft, daß Leichen in Gebäuden bei gesetzt werden dürfen, welche auch noch anderen Zwecken, als denen der Beisetzung dienen. Es dürfen nämlich Leichen nur m solchen Gebäuden beigesetzt werden, welche ausschließ lich für Beerdigungs-Zwecke bestimmt sind, z. B. in Mausoleen. Der Testamentsvollstrecker ist also genötigt, um der Stadt Dresden das Geld zu erhalten, einen Dispens des königl. Ministerium des Innern einzuholen. — Vor einigen Tagen fand die Familie Protze in Meinböhla die in der Oberstube allein wohnende 70jährige Frau verw. Protze i» einem entsetzlich verbrannten Zustande auf den Dielen am Ofen liegend tot vor. Jeden falls ist hie Bedauernswerte von einem Schlaganfall betroffen worden. Aus dem Ofen gefallenes Feuer scheint die Kleidungs stücke der Frau erfaßt zu haben, Hilferufe hat die im Parterre anwesende Familie nicht vernommen. — In der Untersuchungssache gegen den Förster Albin Theodor Horn wegen des Mordes in Hainewalde erläßt jetzt der Unter suchungsrichter beim Landgericht Bautzen eine Bekanntmachung. Es handelt sich um die Ermittelung desjenigen Unbekannten, welchen der Förster Horn am Dienstag den 12. Jan. nachmittags in der vierten Stunde, also kurze Zeit nach der Mordthat, zwischen Hainewalde und Spitzkunnersdorf in der Nähe eines Busches, des sogenannten roten Sandes, ge troffen hat. — Die Verhandlung gegen den Maub- mörder Bernhard Krusche wird, laut einer Weite gesucht hatte. — Die Annahme der Hampel'schen Erb schaft, welche der Stadt Dresden bekannt- Begleiter aus einer romantischen Schlitten- Partie eine Bierreise ack libitum machten — genug, der Dame riß die Geduld und wäh rend die „seligen" Vertreter des männlichen Geschlechts in Cossebaude in der besten Laune Bericht über die Gemeinderats-Sitzung zu Bretnig am 29. Januar 1897. Anwesend 11 Mitglieder. Vorsitz: der Herr Gemeindevorstand. . 1. Em hiesiger Schulknabe soll der Besserungs- und Erziehungsanstalt zu Oppach überliefert werden. 2. werden von dem noch vorhandenen Kassenbestande der Kirchhofskasse 50 Mk. ab- und dem Kirchenbausonds zugeschrieben. 3. soll ein Regulativ über Erhebung der Gemeinde-, Armen-, Kirchen- und Schulan lagen aufgestellt werden. 4. erhält der hiesige Turnverein für Be nutzung des Turnplatzes und -Halle seitens der Feuerwehr eine jährliche Vergütung von 30 Mk. Der Kontrakt hat vorläufig blos eine Dauer von 3 Jahren. 5. übergiebt man die Armenkassen-Rech- nung den Herren Ferd. Gäbler und Eduard Schramm zur Prüfung. 6. soll die Armenunterstützung der Witwe H. bis auf weiteres auf 2 Mk. erhöht'werden. Dagegen reduziert man die Armenunterstütz- ung der Wetwe H. von 2 Mk. auf 1 Alk. und zwar, weil dieselbe z. Z. auswärts ihren Wohnsitz aufgeschlagen hat. röhrsdorf, herbeigelockt. Das Programm war ein sehr gewähltes. Nachdem als Einleitung des Festes das hiesige Musikchor das Stück: „Frisch voran" zum Vortrag gebracht Halle, ergriff der Vorsitzende, Herr Zeller, das Won, von 13, 9, 7 und 4 Jahren an Trichinosis erkrankt; schwerleide,,d sind die beiden erstge nannten, die andern befinden sich auf dem Wege der Besserung. Der Fleischbeschauer hatte das am 20. Dezember v. I. geschlach tete Schwein als trichinensrei erklärt. Tie Familie hatte bis zum 4. d. M. nur gekoch tes Fleisch genossen, ohne irgend welche nach teilige Folgen. Am 5. d. M. aßen der Mann und 8 Kinder von dem geräucherten Fleisch; am 8. d. M. fühlte sich ersterer besonders krank und zwei Tage später mußte er sich zu Bett legen, das er noch nicht verlassen kann. Der 17jährige Sohn fühlte sich währ-nd der Zeit wohl tränt, tonnte auch würnter noch thätig sein, isi abrr seit letzt«m Sonntag el cn- salls beUIägerig. Durch r>en e.sl om 22. d. Al. zngezogenen Arzt wurde Trichinosis fest- gestellt. Korn Weizen Gerste Hafer Hcidekorn Hirse 12 24 Oertliches und Sächsisches. Bretnig, den 3. Febr. 1897. Bretnig. Bei der am Sonntage statt gefundenen Ersatzwahl der Ausschußpersonen hiesigen Gemeinderats wurden gewählt: aus der 1. Klaffe der Ansässigen die Herren Ad. Grohmann, Otto Gebler, Gustav Philipp; aus der 2. Klasse: Ewald Ehle, Ed. Petzold; aus dec Klasse der Unansässigen: A. Zschiedrich. Bretnig. Das Winter-Vergnügen des hies. Radfahrerklubs hatte am Sonntage im Gasthof zur „Klinke" eine ansehnliche Zahl Mitglieder und Gäste, namentlich aus Groß- um die Anwesenden herzlichst zu begrüßen und willkommen zu heißen. Sodann folgte eine Ueberraschung nach der anderen. Die Dar steller des Stückes: „Die Ritter vom Rade" Dresdner Schlachtviehmartt den 1. Februar 1897. Auf dem letzten Schlachtviehmarkt waren zum Verkauf gestellt: 449 Rinder, s47O ächweine, sO65 Hammel und 360 Kälber, in Summa 3344 ^chlachtstücken. Für den Zent, ner Schlachtgewicht von Rindern bester Sorte wurden 60—62 Rik., für Mittelware einschließl guter Kühe wurden 56—38 Mk., für leichtere Stücke 45—55 Mk. bez. Lngl. Lämmer das paar im Gewicht zu 50 Kilo Fleisch 62—64 Mk., solche geringer Sorte in derselben Schwere 59—6s Mk. Der Zentner lebendes Gewicht von Landschweinen engt. Kreuzung galt 45—4? Ulk., zweiter Wahl hiervon 42—44 M. Mr Kälber wurden 50—60 Mk angelegt. i 6 8 7 6 6 12 .Hauswalde. In hies. Sparkaffe wur den un Monat Jauuar 1897 63 Einzahlungen Heu 50 Kilo Stroh 1200 Pfund Butter 1 k lachst» ^medngst. Erbsen 50 Kilo Kartoffeln 50 Kilo Löbau, welcher bekanntlich wegen des Löbauer Eisenbahnunfalles vom Landgericht Bautzen zu 1 Monat Gefängnis verurteilt worden war, beabsichtigt am 1. April in den Ruhestand zu treten. — In eine komische Situation gerieten einige Herren, welche in Begleitung einer Dame eine Schlittenpartie nach Cossebaude unternahmen. Wie bei solchen Gelegenheiten üblich, werden die erstarrten Glieder ab und zu durch einen steifen Grog erwärmt, welchem ! Brauche auch die Gesellschaft nachkam. Sei es nun, daß dle Dame wenig Gefallen daran finden konnte, oder sei es, daß die männlichen Atonal Haimar 189 / 63 Einzahlungen'Mvrom ovluiwe mm eener nn Betrage von 3614 Mark 50 Pfg. be- Meldung aus Reichenberg i. B., noch im Wirkt und 53 neue Bücher ausgestellt. Februar vor dem dortigen Schwurgericht statt- Der Bahnhofsinspeklor Götze in finden. Ob sich die Anklage nur auf den an Preis verlaufene Vergnügen sein Ende. — In vielen Orten wird die400jährige , ... ... Geburtstagsfeier Melanchthons festlich be- Verdachts des an dem Dienstmädchen Marie gangen. Auch in unserem Orte, namentlich . Gärtner verübten Lustmordes verhaftete Revier- in der Schule, dürfte der Tag nichl vorüber- förster Horn aus dem Amtsgerichts-Gefängnis gehen, ohne dessen würdig zu gedenken, zu Großschönau nach Bautzen gefesselt trans- Melanchthon wurde bekanntlich am 16. Febr. i portiert worden. 1497 geboren. ! — In der — lich in Höhe von über 600,000 Mark zuge- das Fest-Lied und die noch im Laufe bestallen ist, bereitet der Residenz doch einige Abends stattgefundene Aufführung: „Ein; Schwierigkeiten. Herr Hampel hat bekannt- Radfahren mit Hindernissen", welch beides lich das Geld zum Baue einer protestantischen wiederum einen ungeheuren Lacherfolg erzielte. Kirche bestimmt, in der er begraben sein will. Dem Tanze widmete man sich mit voller Hin Nun ist es aber nach unseren Landesgesetzen gebung, denn noch ani Morgen des anderen' Tages wurde recht flott — gewalzt. So ist das Fest zur Zufriedenheit Aller verlaufen. — Auch im „Deutschen Hause" herrschte frohes und munteres Leben, feierte doch daselbst der hiesige homöopathische Verein sein diesjähriges Stiftungsfest. Wie alljährlich, so erfreute sich das Fest auch diesmal wieoer einer regen Teilnahme seitens der Bruöer- vereine von Großröhrsdorf. Es fühlte sich deshalb auch de: VerAnsvorsitzende Herr, Eich horn gern veranlaßt, herzliche Worte der Be grüßung und des Dankes an die Erschienenen zu richten. Konzert, humoristische Vorträge uud Ball, dies war das Programm des Festes; für angenehmeste Unterhaltung war somit hin reichend Sorge getragen worden. Den Ball freuden huldigte man in großem Maße und erst in den späteren Mitternachtsstunden fand das so recht gemütlich und allgemein befriedigend — Hauptgewinne 2. Klaffe 131. königl. sächsischer Landeslotterie. 1. Ziehungstag am 1. Februar 1897. 40,000 Mark auf Nr. 28596 (Rötzschke in Dresden). 30,000 Mk. aus Nr. 45523 (Schinck in Dresden). 15,000 Mark auf Nr. 39413 (Herrmann in Leipzig). 5Ooo Mark auf Nr. 26008 91138 3Ooo Mark auf Nr. 9860 1000 Maik auf Nr. 8774 3080z 50706 54532 54651 oer Ernestine Emler in Markersbach verübten I eine Meile von hier, sind der Mann, der 17- Mord bezieht, oder ob sie auch auf den! jährige Sohn und noch vier Kinder im Alter Maffersdorfer Mord ausgedehnt worden ist, ist noch nicht bekannt. — Vom Raubmörder Kögler. Das zu ständige Oberlandesgericht hat das von dem Verteidiger des Raubmörders Kögler, Or. Mr. Thyll in Reichenberg, eingebrachte Gesuch um Wiederaufnahme des Verfahrens in dieser Strafsache abgewiesen. In der Begründung dieses Abweisungsbescheides heißt es, daß die Beschwerde nicht ergriffen werde. Es steht jetzt dem Verteidiger Kögler's in dieser Straf sache kein weiteres Rechtsmittel zu Gebote und es wird nunmehr darauf ankommen, ob der Monarch den Raubmörder Kögler begna digt, oder ob das Todesurteil zu vollziehen ist. Die Akten gehen jetzt zur Prüfung und enl- giltigen Bestimmung nach Wien ab. — Bei der Pfarrerwahl in Oberhermers- oorf bei Chemnitz ist kürzlich der seltene Fall vorgekommen, daß der Kirchenvorstand nach gehaltener Gastpredigt keinen der drei vorge- schlagenen Bewerber gewählt hat. Dem Landeskonsistorium, welches zugleich das lan desherrliche Patronat über diese Stelle aus- übt, steht nunmehr das Recht zu, die Stelle selbst zu besetzen; nur darf es keinen der Ab gelehnten berufen. — Der seit dem 21. o. M. aus Kratzau verschwundene Polizei-Kommissar Schwerdiner ist durch seinen Schwager in dem Augenblicke gefunden worden, als er im Begriffe war, nach Rumburg zu fahren. Durch gütliches Zureden ließ sich Schwerdtner bewegen, in sein Heim zurückzukehren. — Während sonst bei öffentlichen Tanz musiken die Fidel bis zur letzten Minute der festgesetzten Polizeistunde zu hören ist, soll kürzlich in einem Dorfe bei Reichenbach die Tanzmusik schon abends 10 Uhr geschwiegen haben. Der seltsame Vorgang ist barauf zurückzusühren, daß das tanzlustige weibliche Geschlecht Rache üben wollte für eine Unbill, die ihm angeblich widerfahren war und aus dessen Grund mied man an diesem Abende bis nur auf wenig Abtrünnige den Saal. Ob dieser eigenartige Streik noch weiter fortbe stehen wird oder ob man für die Folge den verlockenden Tanzweisen nicht mehr zu wider stehen vermag, darüber wird wohl der nächste Sonntag die Entscheidung bringen. — Die dauernde Gewerbeausstellung zu Leipzig hat im vergangenen Jahre recht vor teilhaft für oie beteiligten Aussteller gewirkt, indem für 800,000 Mk. Umsätze zur Kennt nis der Ausstellungsleitung gelangten. Diese Zahl ist aber kein richtiger Maßstab zur Be urteilung der dauernden Gewerbeausstellung als Kaufstätte, da der weitaus größte Teil oer herbeigesührten Käufe sich nicht feststellen läßt. In diesem Jahre wird die dauernde Gewerbeausstellung ganz besonders vorteilhaft für die beteiligten Aussteller sein, weil die in Leipzig stattfindende „Sächsisch-Thüringische Industrie- und Gewerbe-Ausstellung" den Besuch wesentlich verstärken wird. Für die jenigen Gewerbetreibenden, welche von der Sächstsch-ThürAgischen Ausstellung ausge schlossen sind, oder große Kosten nicht anwen den wollen, bietet sich Gelegenheit, unter ge ringem Kostenaufwand durch d'e dauernde Gewerbeausstellung in Leipzig vertreten zu fein. — (Trichinosis.) Aus Mil tisch wird dem „Oberschl. Anz." mitgeieilt:' In der Familie des Freistellers Dreilich in Grebline,