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Allgemeiner AMM. Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat m Bretnig L-kal-Aazeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend - Neösklion, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. - Nr. 8. 7. Jahrgang. Mittwoch, den 27. Januar 1897 „Deutschen Hauses". Die Feier leiteten — Die Stadtverordneten zu Dresden zwei Konzertstücke ein; ihnen folgten herzliche! beschlossen nach langer erregter Sitzung gegen Begrüßungsworte des Vereins-Vorsitzenden 10 Simmen entgiltig die Einverleibung der Herrn Hempel, welcher unter Hinweis auf tionen dem Strafrichter — In der Angelegenheit des Lustmordes nächster Zeit erfolgen. Ihöchsterßniedrigster! 1 Preis. > Preis Gastwirte-Verein für Plakate, die in den Lokalen seiner Mitglieder aufgehangen werden, eine Steuer. Dieselbe betrug im vergangenen Jahre rund 2000 Mark. In hochherziger Weise ließ dieser Verein die ge- Marktpreise in Kamenz am 21. Januar 1897^ ten ihre Erörterung vor finden. — Der Dresdener erhebt seit einigen Jahren Dresdner Schlachtviehmartt den 25. Januar 1897. Auf dem letzten Schlachtviehmarkt waren Oertliches und Sächsisches. Bretnig, den 27. Jan. 1897. um einen Bruch der Beamtentreue handelte die Zeugenvernehmungen noch fort. Voraus- sowie die schwere Schädigung, welche dem sichtlich wird die Ueberführung des verdäch- Wiedergabe derselben der lebhafteste Beifall zu teil. Alsdann Huben die Freuden des Tanzes Klage und des Strafantrags das Verfahren eingestellt. Die Kosten werden nach W 502 fl. dem Privatankläger auferlegt." fallene Betrag auf 9369 Mark angegeben; bei Rommel sind 841 Mark, bei Lötsch 308 Mark, bei Uhlemann 297 Mark, bei Fischer 230 Mark, bei Werner 160 Mark und bei Bretnig. Sein 26jähriges Stiftungs fest beging am Sonntag der diesige Militär verein in dem sinnig geschmückten Saale des bringen. — Am 27. Januar, dem Geburtstage! Sr. Majestät des deutschen Kaisers, werdens bei oen Postanstalten die Dienststunden für den Verkehr mit dem Publikum, sowie der Bestelldienst in demselben Umfange beschränkt — Zu dem Urteil im Prozeß gegen den Hypothekenbuchführer Richter und Genoffen schreibt man aus Dresden, daß Richter und Rommel nicht zu Ehrenrechtsverlust verurteilt — Ein Deserteur des Zittauer In fanterie-Regiments wurde am Freitag abend durch die Gendarmen aus Mügeln und Weesenstein dem Pirnaer Wachkommando übergeben und dann am Sonnabend früh nach seinem Garnisonsorte transportiert. Der Ausreißer arbeitete seit einiger Zeit un ter dem angenommenen Namen „Großmann" in Großzschachwitz und soll durch Briefe an feine Braut die Entoeckung erfolgt sein. — Der Staatseisenbahnbetrieb in dem Königreich Sachsen blickt in diesem Jahre auf ein 50jähriges Jubiläum zurück. Am 3. Dezember 1846 beschloß eine außerordent liche Generalversammlung der Aktionäre der sächsisch-bairischen Linie die Abtretung der Bahn an den Staat, welcher dieselbe unter Umwandlung der Aktien erst in 4prozentige und dann in 3prozentige Staatspapiere am 1. April 1847 übernahm. Die Ursache hierzu war die Unzulänglichkeit des ursprüng lich vorhandenen Kapitals und ein Mehrbe- dürsnis von 5 Millionen Thaler zur Vollend ung der Linie, die in gewissen Zeiträumen bereits streckenweise eröffnet war. Am ge nannten Tage trat die königliche Direktion der sächsisch-thüringischen Staatseisenbahn an die Stelle des Privatdirektoriums und Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ^11 die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag h'-n Uhr einzusenden Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. tet für den Hauptbeteiligten Richter auf 1 Jahr 8 Monalc Gefängnis und 3 Jahre Ehrenrechtsverluü, für Rommel auf 3 Monate Gefängnis und 1 Jahr Ehrenrechlsverlnst. Auch wurden beide Angeklagten für unfähig erkannt, fernerhin ein Amt zu bekleiden. Die Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend Abonnöinentspreis inkl. des allwöchentlich veigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus i Mark 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Gemeinden Pieschen und Trachenberge. Drese beiden Orte zählen etwa 30,000 Einwohner. Dresden, 23. Jan. Das in dem Pro zesse gegen die wegen Annahme von Geschen ken rc. angeklagten Hypothekenbuchführer heute vor der III. Strafkammer gefällte Urteil lau- wurden, sondern nur auf die Zeit von 3 Jahren bez. 1 Jahr für unfähig erklärt wor- !den sind, ein öffentliches Amt zu bekleiden. Briefkasten. Herrn M. Fr., hier. Sie haben Recht! Die bewußte Angelezenheit ist auf einen Druckfehler zurückzuführen, entstanden durch undeutliches Manuskript. D. Red. wie an Sonntagen. Hauswalde. Unter starker Beteiligung der eingeladenen Gäste hielt am Sonntag im Gasthof „zum goldenen Löwen" der hiesige Turnverein sein Wintervergnügen ab, welches in Ball und Turnreigen bestand. Wie all jährlich, so war auch diesmal wiederum der ^urnreigen der Glanzpunkt des Abends. 16 Turner, in^einheitlicher Tracht und unter Leitung^rhres Turnwarts Herrn Lehrer Leh mann, führten denselben aus und zwar in einer Weise, die nur das beste Lob uns An erkennung verdienen. Nach der üblichen Ehren tour und ^stündigen Pause nahm man den Ball wieder auf, welcher die muntere Turner- fchar noch lange Zeit in fröhlichster Stimm ung vereint hielt. Bautzen. Das hiesige Kgl. Schöffen- gericht hatte den verantwortlichen Redakteur „Bautzner Nachrichten", Herrn Georg Monse, in Sachen des Margarinefabrikanten Mohr 30 Mark Strafe verurteilt, worauf Herr Monse BeiMung eingeleot hat. Darauf ! ihm am 22. folgender Beschluß des kgl. Besondere Erwähnung verdient auch das Projekt zur Erbauung der Linie Pirna- Arnsdorf. Nachdem der Weiterbau der Süd lausitzer Bahn über Neustadt-Dürrröhrsdorf nach Pirna beschlossen war, beantragten die Stände auch die Verbindung derselben mit der Sächsisch-Schlesischen Bahn zum Zwecke einer direkten Verbindung zwischen Pirna- Kamenz. Im Februar 1872 legte die Staatsregierung der Ständeversammlung das Projekt einer Eisenbahnverbindung zwischen Pirna und Kamenz unter Benutzung der be reits vorhandenen Radeberg-Kamenzer Linie vor, welches Projekt ebenfalls zur Ausführung gelangte. — Durchgebrannt ist aus Zittau der Schauspieler B. Lessing, dem auch die Fnnk- eines Theatersekretärs übertragen Die Beweggründe zur Flucht dürf- sehnliche Summe von 33 Mark. Bretnig. Am Sonntag morgens wurde von hiesigen Bewohnern m der Nähe des hiesigen Gemeindebusches der in den 20er Jahren stehende Fabrikarbeiter Br. Röllig aus Ohorn als Leiche ausgefunden. Derselbe stand bei der Firma C. G. Boden u. Söhne in Großröhrsdorf in Arbeit und soll zeitweise an heftigen Krampfanfällen gelitten haben. Der Bedauernswerte wird allseitig als ein fleißiger und ordentlicher Mann geschildert. Bretnig. Nach einem Beschlusse -es hiesigen Turnvereins in seiner letzten Haupt versammlung soll schon damit begonnen wer den, am I. April d. I. 10 Anteilscheine, zu sammen 100 Mark, zur Auslosung zu Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg„ sowie Bestellungen auf den Allge meinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition die Herren F. A. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunft. — In einem Dorfe bei Löbau ereig nete sich innerhalb eines Zeitraumes von 4 Monaten der seltene Fall, daß vier Zwillings paare von Kälbern zur Welt gebracht wurden. — Eine seltene Beute fiel dieser Tage dem Ratsförster Kutschke in Cradefeld bei Taucha in die Hände. Als er morgens seine Wildfallen revidierte, fand er in einer derselben einen dreifüßigen Marder. Das vierte Bein bestand aus einem ungefähr 1 Ctm. langen Stumpf, aus welchem der Bein knochen Ctm. herausragte. Dieser Stumpf war durch den Gebrauch vollständig glatt geworden und zeigte sich so normal ver heilt, als ob -das Bein vom geschicktesten Arzte amputiert worden sei. Jedenfalls war der Marder vor längerer Zeit mit diesem Vorderfuße in eine Bügelfalle geraten und ihm derselbe durchschlagen worden, so daß es dem Marder durch Zerbeißen ooer Abdrehen der Sehnen gelungen war, die Freiheit zu erlangen. — Der Typhus ist in Braunsdorf bei Tharandt ausgebrochen und hat bis jetzt 8 Erwachsene und 7 Kinder auf das Kran kenlager geworfen. — Einen fatalen Streich verübte kürz lich abends beim Abladen ein Mast-Schwein des Fleischermeisters Budras in Wurzen. Dasselbe sprang, als es vom Wagen herun tergeholt worden war, mit einem Satze in das reich mit Spielsachen und Galanterie- den Geburtstag Sr. Majestät ves deutschen Kaisers (27. Januar) auf den Kaiser und unseren König ein kräftiges, bedeutenden Widerhall findendes Hoch ausbrachte. Be geisternd wurde hierauf die Sachsenhymne von allen Anwesenden gesungen. Im Mittel- zu betrachten. Als erschwerend kam bei dem — In der Angelegenheit des Lustmordes Strafmaß namentlich in Betracht, daß es sich an der Marie Gärtnerin Hainewalde dauern nannte Summe wohlthätigen Zwecken zu- Kämpe 57 Mark als dem Staate verfallen fließen. übrigen Angeschuldigten wurden nnt Geld- tionen —.. ,— „ ... .—strafen ev. Gefängnis und zwar: Lötsch mit! waren, an; zahlreich war die Beteiligung an dem-!496 Mark, Uhlemann mit 445 Mark, Fischer selben und erst in den frühesten Morgen-l mir 345 Mark, Werner mit 246 Mark und stunden begab man sich wohlbefriedigt nach Kämpe mit 95 Mark belegt. Betreffs Rich- Hause. Der Erwähnung wert, ist nocy eine ter's wurden 989 einzelne Straffälle ange vorgenommene Sammlung für eine schon seit nommen und der dem Staate hiernach ver- Jahren krank darniederliegende Frau eines Kameraden. Der Rundgang lieferte die an- Ansehen des Subalternbeamten-Standes zu- ligen Försters Horn von dem Amtsgerichts gefügt worden sei. Bei Richter gelten 2 gefängnis in Großschönau nach dem Land- Monate der Strafe durch die Umersuchungs- gerichtsgefängnis in Bautzen schon in aller- haft als verbüßt. nächster Zeit erfolgen. Amtsgerichts Bautzen zugestellt worden: „In damit begann der Staatseisenbahnbetrieb in der Privatklagsache I. H. Mohrs—Georg Sachsen. Ueberoies feiern in diesem Jahre Monse wird nach erfolgter Zurücknahme der mehrere sächsische Staatseisenbahnlinien das Klage und des Strafantrags das Verfahren 50- resp. 25jährige Jubiläum ihres Bestehens. punkte des Abends stauben wieder zwei Ein akter: „Tante Mollig" und „Die stille Wawe". Durch diese zwei Stücke wuroe die Stimmung des Publikums nur gesteigert, , den Spielern aber durch die geschickte zum Verkauf gestellt: 686 Rinder, 1704 Schweine, 746 Hammel und 328 Kälber, in Summa 5H6^Schlachtstücken. Zur den Zent ner Schlachtgewicht von Rindern bester Sorte wurden 60—62 Rik., für Nittelware entschließ! guter Rühe wurden 57—59 Nk., für leichtere Stücke 45—55 Nk. bez. Engi Lämmer das paar im Gewicht zu 50 Rilo Fleisch 62—64 Nk., solche geringer Sorte in derselben Schwere 59—6s Nk. Der Zentner ltuendes mm-n -u-gch°U-.- Scham-,--- Drechslermersters Gunther. Natürlich wurde 40—42 N. Für Rälber wurden 50—60 Nk hier ein nicht unbedeutender Schaden ange-> angelegt. it vieler Mühe gelang es, dem Schaufenster wieder richtet. das Schwein au zurückzuziehen. — An Blutvergiftung verstarb im Kreis krankenstift zu Zwickau nach dreitägigem Lei den die Wirtin Frau Friedr. Breuner aus Reuth bei Neumark. Dieselbe, 29 Jahre alt, war Mutter von vier Kindern. Sie hatte ein kleines „Blütchen" im Gesicht weggekratzt und sich hierbei eine Blutvergiftung zugezogen, die ihren Tod zur Folge hatte. — Seltene Geistesgegenwart bewies auf dem Bahnhof zu Plauen i. V. der Rangierer Gropp, der infolge eines durch das Rangieren verursachten Stoßes unter den Zug geschleu dert wurde, so vaß 22 Wagen über ihn hin weg rollten. Als nun die Lokomotive kam, welche an der Spitze den Schneepflug trug, der den Mann unfehlbar zermalmt haben würde, ergriff Gropp eine unter der Loko motive befindliche Querstange und ließ sich ein Stück mit fortschleifen. Nachdem die Lokomotive zum Stillstand gebracht war, kroch Gropp vollständig unverletzt unter der Maschine hervor und konnte seinen Dienst weiter thun. — Der Stadtgemeinderat zu Plauen i. V. hat auf das Gesuch der dortigen Tur nerschaft 5000 Mark als Berechnungsgelü für das zweite sächsische Kreisturnfest zur Bestreitung der Kosten unter der Bedingung zur Verfügung gestellt, daß diese Summe bei einem etwaigen Ueberschusfe zurückgezahlt werde. Die Kosten der Festhalle sollen de« Betrag von 10,000 Mark nicht übersteigen. — Erstickt durch Rauch und Qualm wurde in Werdau das 2jährige Töchterchen einer Arbeiterfamilie aufgefunden. 50 Krlo. L kl. ÜI. kl. Heu il. kl. Korn g 12 6 50 Kilo 3 Weizen 8 24 7 65 Stroh 1200 Pfund 19 - Gerste Hafer 7 6 60 6 6 14 20 Butter 1 ic 1 höchster > niedrigst. 2 1 10 80 Heidekorn 0 54 6 34 Erbsen 50 Kilo 9 7S Hirse 12 18 10 58 Kartoffeln 50 Kilo 2 50