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fiir Sie Ortsbehörde und den Gemeind'ratzu Bretnia Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großrchrsdorf, Frankenbal und kmgegeud. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich Mei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Adonnementspreis inkl. des allwöchentlich veigegedenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus l Mark 20 Pfennige, durch die Post I Mark exkl. Bestellgeld. —-—SS— Jnsrrate, die 4gespaltene KorpuszeilelO Pfg., sowie Bestellungen auf den Allge meinen Anzeiger nehmen außer unserer Expeition die Herren F. A. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Aankenthal entgegen. — Bi größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uelereinkunft. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag */zIl Uhr, für die Sornabend-Nummer bis Freitq vormittag */,H Uhr einzusenden Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gelachten Tagen nur bis vonnttag« S Uhr angenommen. Redaktion, Druck und Verlag von N. Schurig, Dreinig. Nr. Z Sonnabend, den 16. Januar 1897. 7. Jahrgang. Orrtliches und Sächsisches- Bretnig, den 16. Jan. 1697. _ Im „Nieder-Gasthof" in Großröhrs dorf findet am 11. d. M. ein öffentlicher Maskenball statt. — Bei einem durch Explosion in Kamenz bei einem Tapisseriewarenhändler entstande nen Schadenfeuer erlitt der Besitzer E. Spönnemann schwere Brandwunden. — Obgleich die sächsischen Schullehcer- Seminarien jährlich 350 bis 360 junge Leute entlaßen, die für den Lehrerstand vorgebildet sind, p) ist doch gegenwärtig, besonders im Vogtland, ein solcher Mangel an Bolksschul- lchrern bemerkbar, daß mehrere Schüler der ersten Klasse des Lehrer-Seminars in Plauen i. 8 . bereits als Stellvertreter für fehlende Seb,-'-?!- Auswärts thätig sein müssen. — Boa 1. Strafkammer deskömgl. Landgerichts wurde am 9. Januar die Dienstmagd Christiane Karoline Marx aus Zockau bei Königsbrück wegen fahrlässiger Brandstiftung^ zu 8 Gefangnes strafe verurteilt. Die hatte z« pxx Nacht zum 10. November v. I trotz der wiederhohen Meis- ung ihres Dienstherrn, nur Laterne in ihre "Kammer heraufzunehmen und auch diese nur während des Auskleidens bannend zu erhalten, die Petroleum-Cylinderla,pe aus der Gesindestube mit hinaufgenommen, dieselbe an einen Nagel an der Wand in ge/inger Ent fernung der "leichten Holzdecke aufgehangen und war dann schlafen gegangm, während die zweite Magd sich noch einig, Zeit mit dem Ausbessern ihrer Sachen beschäsigte. Durch ein Knistern an der Decke aufmerksam gewor den, hatte Letztere die Lampe msgelöscht, da bei aber bemerkt, daß die Zecke glimmte. Lroß aller Löschversuche und berbeirufen der anderen Leute geriet das ü>er der Decke lagernde Heu in Brand und zas ganze Besitz tum nebst Vorräten rc. wurd; Raub der Flammen. — Ein schreckliches Eule nahm das alte Jahr in der Familie des 8ürgerschullehrerS Grünberg in Großenhain. Um Sylvester morgen stellte sich das 5 Zrhre alte Söhn chen, soeben aus dem Bett kommend, an den Ofen, um sich zu wärmen, wobei ein heraus springender Funken das HMchen in Brand versetzte, wodurch der Rü§m des Kindes der art mit Brandwunden be-M wurde, daß es einige Tage danach seine» Verletzungen erlag. — Die Einwohnerzchl Freibergs betrug am Schluffe des Jahres Mg: 29,664. — Seinen 90. Gsurtstag feierte vor einigen Tagen in Zschlitz bei Döbeln der Rentier Kurth. Aus siner Jugendzeit weiß der Jubilar sich noch cunz genau darauf zu besinnen, wie Napoleoi 1-, der einen Schim mel ritt, in der Pjskovitzer Delle bei Meißen mit seinem ganzen Here au ihm vorüberzog. Kosaken, die später i, Baderitz, seinem Ge burtsorte, ihr Wesen triebeg und die Kinder sehr lieb hatten, Halm ihn täglich zum Baden mitgenommen. Befördere Bewunderung des Knaben riefen die Lriegsvölker dadurch her vor, daß sie die Bitter n»it den Fingern auf das Brot strichen. Den stärksten Winter hat K. 1829/30 erlebt. Danais sind in einer Nacht die meisten Bäume unter kanonenschuß ähnlichem Kracher auseinander geborsten, während die Speringe wie hingesäet tot vor den Scheunen lachn. Als man am Morgen zum Dreschen ghen wollte, zerbrachen die Flegel wie Glas. Ergötzlich ist es ferner, zu hören, wein K. erzählt, welche Schelmenstück chen man damals bei Ableistung des Fcohn- dienstes verübte. Vor einigen Jahren war es K. verKnnt, mit seiner nun Heimgegan genen Lebeisgefährtin auch die diamantene Hochzeit zu feiern. — Bim Ueberschreiten des Bahngeleises wurde in Zeutschenbora der Bahnarbeiter Schäfer vn der Maschine erfaßt und etwa 60 Meter reit fortgeschleift. Da er noch die Geistesgegewart besaß, oie unter dem Ten der befiadlhe Stange zu ergreifen, wurde er vor dem siceren Tode bewahrt. Er soll nur äußerliche Prletzungen erlitten haben. — Vo» Raubmörder Kögler wird der „Zitt. M.-^g." aus Reichenberg i.^B. ge schrieben: Ts hiesige Kreisgericht hat das vom Verteiler des Raubmörders Kögler, Herrn Dr. shyll, eiugebrachle Gesuch um Wiederaufname des Strafverfahrens abge wiesen. KöKr selbst erklärt, daß er auf eine weitere Bescherdeführung Verzicht leiste, da er aber bei ix gegen ihn seiner Zeit beim hiesigen Kreiherichte durchgeführten Verhand lung kein Geändnis ablegte, wird der Ver teidiger KögK'z diese Sache trotzdem sweiter- sühren und ü den nächsten Tagen das Gesuch um Bewilligyg der Wiederaufnahme dieser Strafsache beu Oberlandesgericyte einreichen. Es dürfte dahr noch eine geraume Zeit ver gehen, bevor Entscheidung darüber ergeht, ob das Todesxteil an Kögler zu vollziehen oder ob cr beßadigt wird. — Ein sirecklicher Unglücksfall ereignete sich vor einiger Tagen ja Heinersdorf bei Reichenberg, »ortselbst vergnügten sich nach mittags mehrer Schulkinder mit Schlitten fahren, unter ifien auch der 13jährige Knabe Franz Wenzel sts Lubokai, wohnhaft in Hei nersdorf. Einig andere Kinder hielten den mit aller Wuchten Abhang Heruntersahren den Knaben Ae^ vor, um sie zu necken oder aus ihrer Fahrrshtung zu bringen. Als nun der Knabe Fran; Wenzel den Abhang herun terfuhr, hielt mH auch ihm einen Ast entge gen. Der Knab, her bei ver rasenden Fahrt seinen Schlitten stcht schnell genug auf die Seite lenken kon^e, fuhr gerade auf den Ast los, der sich tief m den Unterleib des Knaben hineinbvhrte, wor,af er schließlich abbrach. Mit der Zange Htfernte der Arzt den Ast aus dem Unterleibs des Knaben, der fürchter liche Schmerzen a^zzustehen hat. — Erschaffe» hat sich am Sonntag früh in Reichenbach i. V. ein 20jähriger Kauf mann Namens Ottmar Leuze, der für die Firma Ewald u Rosi Apolda in Wollwaren reiste und sich seit einigen Tagen in einem Reichenbacher Hotes aufgehalten hatte. Der Leichnam wurde polizeilich aüfgehoben. Der Grund zu dem Selbstmord sind vermutlich ge schäftliche Differenzen gewesen. — Unendlich »ft greift ja der Tod mit rauher Hand in d-g Schicksal der Familien und vernichtet Glh^ und Wohlstand. Ganz besonders tragisch ist aber ein Fall, der sich in Leipzig zügetragen- Am Mittwoch nach mittag wurden der Zigarrenarbeiter Rennert in Volkmarsdorf und seine Ehefrau, beide an schwerer Lungenentzündung erkrankt, nach dem Krankenhause verbracht, und am Donnerstag nachmittag starb um 2 Uhr die Frau Md um 3 Uhr folgte ihr der Mann in die Ewig keit nach. Am 3. Januar erst hatte das Ehepaar die silberne Hochzeit gefeiert. — Auf der Leipziger Ausstellung wr- den auch Baumriesen von seltener Länge ud Stärke aus den Waldungen um Leipzig cs forstwirtschaftliche Sehenswürdigkeit ause- stellt. — Am Sonnabend nachmittag erseoß sich in Leipzig im Kasernement ein Einäh rig-Freiwilliger vom 107. Regiment mit fei nem Dienstgewehr. Kirchennachrichten von Hauswalde. Dow. H. x. Lpipl».: Vorm. 9 Uhr: Hupt- gottesdrenst. Abends 6 Uhr: Abendgttes- dienst in der oberen Schule zu Bretn»mit Abendmahlsfeier, Beichte 5^/, Uhr. Getauft: (Seit I.Jan.) Elise Margaethe, T. des G. A. Hartmann, E. u. Tqearb. in B. — Auguste Helene, T. des F M. O. Koch. E. u. Färbers in H. — Nartha Hedwlg, T. des G. E. Schöne, Arleiters in Dresden. — Carl Alwin, S ds A. E. Ehle, E. u. Färbers in B. j— Frida Johanna, T. des R. B. ;Mauksh, E. u. Scharwerksmaurers in B. — Parl Ger hard, S. d. R. E. Gebaue:, E. und Druckers in H. — Hermann llrn«, S. d. H. O. Schade, E. und Kutchers in B. — Friedrich Martin, S. d. F. A. Steg lich, Hsl. und Leinwebers in H. Beerdigt: (Seit 1. Jan.): Uneheliche Tochter in B. — Ella Helene Haufe, T. d. G. A. Haufe, E. und Leuwebers in B., 9 I. 4 M. 19 T. alt. Kirchennachrichten von Franlenthal. Getauft: Selma Martha, des Zutsbesitzers Rüdrich zn Frankenthal T. Dom. II. p. Vxixd.: Vorm. 9 Uhr: Haupt gottesdienst, nachm. ^2 Uhr: Katechismus- untercedung mit den konfirmerten Söhnen von Fr. und Br. Kirchennachrichten von Großröhrsdorf. Geburts-Register. An Gwurten wurden eingetragen: Max Robert, S. des Bahn arbeiters Robert Kuropka Nr. 20. — Alfred Arno, S. des Tagearbeiten Ernst Louis Boden Nr. 57 k. — Ernst Martin, S. des Tagearbeiters Friedrich Emst Berger Nr. 319. — Außerdem ein mehelicher Knab« Die Anordnung des Aufgebots habendi antragt: Moritz Adolf Schöne, FabM in Bretnig Nr. 90 o, nit MarM*MW Schöne Nr. 295. — Schletter, Bahnarbeiter Nr. tha Ltna Steglich Nr. Sterbe-Register. Als eingetragen : Friedrich MW ' HZA-'.' Leinweber. Leennuw. M,-r M. 16 T. alt. Erwide Stets von dem „Wenig Worte, aber gw leid, ausnahmsweise vor und die bekannte Spr^ viel!" vorziehen zu zwar Grund und UrsI im letzten „GroßröhM bester „Bretniger W Punkt zu widerlegeM Mit Rücksicht etwaige Länge liefern, nicht wir daher nur am meisten intereMZ^ treu nicht, somit beschränken wir uns nur auf die sinnliche Wiedergabe derselben. Geben wir zunächst zu, daß eine ge gebene Unterschrift ein Einverständnis mit all dem Vorzunehmenden in sich schließt. Aber in der betreffenden Angelegenheit haben die Verhältnisse sicherlich anders gelegen. Könn ten wir doch sofort beweisen, daß die größere Anzahl der Teilnehmer in dem Glauben ge zeichnet hat, die Einrichtung in diesem Jahre gleiche der vorjährigen und darum hat man es vielfach unterlasten, das Rundschreiben einer Durchsicht zu unterziehen. Das ist allerdings ein Fehler, zu unterschreiben, ohne gelesen zu haben. Man hätte sofort gefun den, daß die „Gratulation" nur im Anzeiger für Bretnig usw. (d. i. doch im Bretniger Anzeiger), so belieben sich die geehrten Herren Gegner in Parenthese auszudrücken. Unter „Bretniger Anzeiger" versteht man doch wohl den in Großröhrsdorf erscheinenden und in Bretnig mit anderem Kopfe ausge tragenen Anzeiger? Oder nicht? Nun, wir wollen uns vorläufig dem letzteren Gedanken anschließen. Weiter: Wir haben nicht verlangt, daß die „Gratulation" gleich in zwei Blättern erscheinen soll; nur ein derartiges Verlangen dürfte seitens der Gratulanten gestellt worden sein. Ganz und gar teilen wir Ihre An sichten, geehrte Herren Gegner, wenn Sie es vorzopen, das bewußte Inserat nur in einem und zwar in dem am meisten gelesen- sten Blatte des Röderthales zu veröffent lichen. Nun, wir wollen aber nicht fortfahren, ohne den Ausdruck „am meist gelssensten Blatte" näher beleuchtet zu haben- Wir fragen daher die Herren, „haben dieselben sich, schon von der Verbreitung des vermeivMD „Bretniger Anzeiger" im RödelMM' zeugt R „Können dieseldei^^ der „Br^nu^er ^MMM AR. - H'.-