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'kl' den Ansturm des linke» Flügel» der Sozialdemokraten in Sachsen hcransbcschworenen Regierungskrise macht. Er glaubte, cS bedauern zn sollen, das, ein »ros,er Lell der sächsischen Presse schon jetzt cinstimmc i» den Chor derjenigen, die gegen da» Kabinett Sturm laufen. Er nannte da» einen Unsinn, weil alle» darangesetzt werden müsse, die sächsische Negierung in ihrer gegenwärtige» Zusammen setzung z» erhallen. Die jetzige Koalition sei nicht eine solche mit der sozialdemokraischen Partei, sondern nnr niit einem Teile, und zwar dem gemäßigten. Es würde einer Fälschung glcichkomme», wenn jetzt gewissermaßen ans kaltem Wege die vier Vertreter de» radikalen Flügel» a» ihre Stelle treten sollten. Da» würde eine neue Koaliton sein. Wenn Lipinski lind Liebmami wlcderkommcn sollten, dann dürfe das die demokratische Partei ans keine» Fall mitmachen, »nd wenn dann kein anderer Weg mehr zur Verständigung möglich wäre, dann müßte die LandtagSauflösnng kommen. Ans da» Gebiet der RetchSpolttik leitete über ein Vortrag von Fran Oberst Lange-Schwerin, die sich in leidenschaftlichster Weise gegen die Bildung eine» BürgerdlockS im Reiche anssprach. Diese Einstellung wurde daun von dem RcichStagSabgcordnetc» Dr. Külz in seinem Vorträge über die RcichSpolitik noch unter« strichem Er erklärte, daß sür die Demokraten die Beteiligung an einer Negierung mit den Dcnlschnatlonaicn nicht in Frage kommen könne. Der Drang In der Volkrpartci nach recht» zeige, daß man dort eine Politik treibe, die mit Charakterfestigkeit nicht viel zn tn» habe. Die Haltung de» Neichskanzicr» Dr. Marx, der noch vor vier Tagen ohne die Demokraten mit den DcntschnaUonnlcil nicht ver- handeln zu wollen erklärte nnd nun seit Sonnabend mit diesen ver handele, könne er heule mit politischer Moral nicht in Einklang bringen. Eine Verschiebung de» Schwergewicht» in der Reichs- regiernng nach recht» müsse die Sozialdemokratie in Kampfstellung bringen. Da» dürsten die Demokraten nicht mitmachen. Für sie bleibe c» Hauptaufgabe, die großen schwebenden Fragen dec Innen- nnd Außenpolitik unter Hinzuziehung der Sozialdemokraten zu lösen. Der lcbhafle Beifall, den alle drei Vorträge fanden, ließ über die Einstellung der sächsischen Demokraten zn dem Gedanken eine» im Bürgcrbiock znm AnSdrnck kommenden Zusammenarbeiten» aller staatsbürgerlichen Parteien in einer Negierung keinen Zweifel offen nnd widerlegte die in den letzten Tage» wiederholt a»sgetrete»e An- »ahme, daß auch innerhalb der sächsischen Dcmokralcn gewichtige nnd maßgebende Stimmen für eine Beteiligung am Bürgerblock zur Geltung gekommen wären. Aus der Tschechoslowakei. Tetschen. Ein tschechischer Appell an die Inden Der „Svaz Cecbu-Zidn" (Bund der tschechischen Inden) erläßt einen Aufruf, in welchem die Inden in der Tschechoslowakei anfgcfordert werden, ihre Kinder in tschechische Schulen zu schicken, denn die Tschechoslowakei sei der einzige Staat in Mitteleuropa, der den Inden völlige Gleichberechtigung sichert. — Auch die Priester solle« tschechisch lernen. Das Zentral-Orgau de» Tichechi- sierungDvereinS für Nordböhmcn, der .Hranicar', gibt di« Losung an», daß di« vollständige Trennung von Staat und Kirche ,vom Gesichtspunkte de» Staates und seiner Minderheiten" überbanpt nicht wüiischenSwcrt sei. Der Staat müsse sich in allen kirchlichen In- stitnlioncn seine» volle» Einfluß wahren. Da» Blatt schreibt: „Wir müssen verlangen, daß alle Geistlichen aller Konfessionen die Staats sprache beherrschen, damit sic in de» StaalSämIern i» der Staats sprache korrespondieren. In der völlige» Trcuuuug erblicken wir die Bildung eine» Staate» im Staate nnd in den Pfarrämtern im ver deutschten Gebiete KristallisatioaSpnnktc de» JrrcdentiSmus." Gablonz. (Ein Feldzug gegen die Kellnerinnen.) In dem srcmdenpcrkehrsreichen Gablonz gibt cs, wie in allen größeren Städte» der Tscheche!, zahlreiche Gasthäuser mit weiblicher Bedienung, nnd Gablonz war schon immer ein Platz, wo man auf „fesche Madcrl" sah und ei» Eldorado für Lebemänner. Da die Moral unserer Tage nicht im gtitcu Sinne fortgeschritten ist, ent wickelten sich in letzter Zeit allerlei böse Unzuträglichkeitcn, die nnch vom Gaslwirtsverbandc zugegeben werden. Nun hat die politische Behörde plötzlich in einer Weise «ingcgrisien, die allerdings weit über das Ziel schießt nnd sich praktisch kaum durchsetzen lasse» wird. E» wurde verfügt, daß jede Eiustelluug einer Kellnerin an eine besondere Bewilligung geknüpft ist, daß die Mädchen bei Eintritt ein höchstens 5 Tage vorher ausgestellte» ärztliche» Zeugnis über ihren Gesundheitszustand vorweisen müssen, daß ste während der Geschäfts zeit keinen Alkohol trinken dürfen, bah ssc nur bi» 1» Uhr abends zur Bedienung verwendet werden dürfe», daß ste nicht animieren dürfe», daß »»r I» den bewilligte» BetriebSrä»me» bedient werde» darf. Auf die praktische» Ergebnisse diese» Erlasse» ist mau nicht nur in Gablonz gelpannt. Aussig. Verhängnisvoller Irrtum. Die vielen Einbrüche in der letzten Zeit hatten die hiesige Sichcrhcits- ivlizci unruhig gemacht. Verschiedene Anzeigen deuteten darauf ;iu, daß wieder beim Lithographen Holub cingebrochcn werden olltc; deshalb wurden drei Polizciagenten nachts dorthin be ordert. Sic hielten sich neben dem Kasscnraum versteckt auf. Am Donnerstag nach Mitternacht drang jemand in den Kassen raum. Als nun die Wache öffnete, hielt sie der vor ihr stehende Mann für die Einbrecher, während dieser, ein Wächter der Wach- und Schließgesellschaft, in den Wachorgancn die Ein brecher vermutete und zum Angriff überging. Einer der Polizciagenten gab nun zwei Schüsse ab, Sein Kamerad hielt im Dunkel den gegenübcrstchendcn sür den Schießer und schoß auch. Der Angcschosscne flüchtete ins obere Stockwerk, wo sich hcrausstelltc, daß der vermeintliche Einbrecher ein Wächter der Wach- und Schließgesclljchaft war. Er starb auf dem Wege ins Krankenhaus als Opfer seines Ucbercifcrs, denn er sollte das Gebäude nur von außen überwachen, nicht aber die Kasscn- rüumc selbst betreten. Vöhmisch-Lcipa. Rosegger in Böhmen verboten. Wie schon berichtet wurden der Stadt Lcipa die Straßeubezcicb- nungen Rosegger-, Körner- und Hohcnlohestraße verboten. Die Stadt hat aber die Beschwerde ergriffen, und die politische Lnndcsverwnltung hat jeßt doch die Körner- und Hohenlohe straße gelten lassen, hüll aber das Verbot der Noseggerstraße aufrecht, weil bekanntlich dieser Mann für den Deutschen Schul- vercin wirkte. Die Stadt geht jeßt wegen des Verbotes auch noch an den obersten Gerichtshof. Rosenberg. Ein bedauerlicher U n g l ü ck s f n l l er eignete sich am gestrigcnKirchwcihsonntagc in unserem Orte. Ein st jähriger Knabe lief an der Festwiese in ein Geschirr. Er erlitt einen Schädclbruch und noch andere schwere Verletzungen. An seinem Aufkommen wird gezweifelt. Letzte DrahtmeLdsmgen. Die Entscheidung fällt heute abend. Berlin, 2ll. Oktober. „Der Montag" erfährt, daß eine Knbincttssißung zur Entscheidung über die Krise nicht vor dem heutigen Abend stattsinde» wird, da der Reichskanzler erst die Besprechungen der Fraktionen nbwartcn will. Günstige Wahlaussichten sür die Konservativen. London, 20. Oktober. Allgemein ist man der Ausfassunsi, daß sich die Aussichten für die N cuwahlen im Laufe der letzten Woche für die konservative Partei be deutend gebessert haben. Auch im konservativen Haupt quartier beurteilt man die Lage viel zuversichtlicher als im Vorjahre. Auch die gestrigen Sonntagsblätter sind der gleichen Ausfasiuiig. Das Geringste, was man als wahrscheinlich be trachtet, ist ein konservativer Wnhlgewinn von 30—10 Man daten, wodurch ein konservatives Kabinett mit Unterstützung des rcchtsliberalen Flügels möglich wäre. Die Lage in Mossul. London, 20. Oktober. Die Lage in Mossul ist amtlichen Mitteilungen zufolge ruhig. Die türkischen, ebenso wie die englischen Truppen halten sich hinter ihren Linien. Man hofft, daß die gegenwärtige Ruhe wenigstens bis zum Zusammentritt des Völkerbundsrates erhalten bleiben wird. Abkommen mit der NlieinlandkommWon. Berlin, 20. Oktober. Nach längeren Verhandlungen wurde, wie der Montag aus Koblenz meldet, am 1!>. Oktober zwischen der deutschen Abordnung und der RheinlandkommWon ein Abkommen über die Zoll«, Forst« und Domänen- verwaltuna erzielt. Danach gehen diele Verwal tungen mit dem 21. Oktober wieder in deutsch« Hände über. Lchlachtviehmarkt zu Dresden vom 20. Oktober 1924 W e r t k l a s s e n Preise für 1 Ztr. in G.-M. Lebendgewicht Schlacht- 1. Rinder: -ä. Ochsen (Anftr. 252) 1. DoNflcischige, nuSgemästcle höchsten Schlachtwerte» bi» zu 6 Jabren . S. Jung«, fleischige, nicht anSgemäst., ältere anSgemästete S. Mäßig genährte junge, gut genährte ältere 4. Gering genährte jeden Alter» . . 5. Husumer Weide-Mast.Rinder . . N. Bullen (Austrieb 327) 1. Vollst, ausgewachs. höchst. Schlachtw - 2. Vollstcischige jüngere 8. Mäßig genährte jüngere und gnt genährte ällcrc 4. Gering genährte 5. Dänische Bullen <ü. Kalben u. Kühe (Anftr. 383) 1. Aollsteiscbigc anSgemästete Kalben höchsten Schlachlwerte» . . . . 2. Vollfleischigc auügem. Kühe höchsten Scblachtivcrte» bi» zn 7 Jahren . 3. Aelteic nuSgem. Kühe ». gnt ent wickelte jüngere Kühe nnd Kalben 4. Gilt genährte Kühe n. mäß. gen.Kalbcn st. Mäßig nnd gering genährte Kühe und gering genährte Kalben . . 6. Husumer Weidc-Mast-Ninder . . 7. Dämm v. Fresser Auftrieb — 1. Gering genährte» Jungvieh im Alter von 3 Monaten bi» zn 1 Jahre . 2. Kälber (Auftrieb 357) 1. Doppellender 2. Beste Mast- und Saugkälber . . 3. Mittlere Malt- u. gute Saugkälber 4. Geringe Kälber 3. Schafe (Auftrieb 628) 1. Mastlämmer u. jüngere Masthammcl 2. Aellere Masthammel 3. Mäßig genährte Hammel »nd Schafe (Mcrzschafe) 4. Holsteinische Schafe n»d Dänen . 4. Schweine (Austrieb 2235) (ciiischließlich — Ferkel) 1. Vollfleischige d. seine» Nassen ».deren 2 Kreuzungen imAltcr bi» znl'^Jahren 8. Fcttschweine 4. Fleischige 5. Gering entwickelte 6. Sanen »nd Eber 7. Holl. Schweine 8. Bakontzcr 52-54 96 42-48 89 32-38 74 24-30 68 52-54 89-99 50-52 88 44-47 83 37-41 75 29-35 7» 40-52 SO—90 52-54 96 42-45 84 33-37 78 26-30 70 20-24 65 — — 40-50 78-91 — —' » 80-82 131 74-78 127 60—70 109-125 40-46 96 22-36 58-95 5L-55 84-110 i 75-80 99 84-86 106 70-74 96 60-66 90 55-65 80 80-90 100-113 — — Gesamtauftricb: 4202 Tiere; davon 80 Rinder, 580 Schweine ausländischer Herkunft. Geschäftsgang: Rinder, langsam,. Kälber mittel, Schafe, Schweine schlecht. Uebcrständer: 43 Rinder; davon 26 Ochse», 5 Bullen, 12 Kühe, 60 Schafe, 806 Schweine. Amtlicher Teil. Mittwoch, den 22. Oktober 1924 vorm. 10 Uhr sollen in dem als Verstetgerungslokal bestimmten Gasthaus zum Schiitzenhaus, hier, 186 Flaschen verschiedene Weine meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden. Bad Schandau, am 20. Oktober 1924. Der Gcrlchisbollzichcr des Amtsgerichts. Nichtamtlicher Teil. Empfehle für morgen Dienstag: lebelMMchen5ee1acht — Pfund 45 Nfg. - grüne Heringe, pks. rs?kg. keinrte feltbückiinge LmN MlM« Landwirte! Schafzüchter! Sie erhallen sür Ihre Schafwolle Textilwaren eia. getauscktl Schreiben Sic Karte, komme in» Hau». L PM, MW St. 8WWffe U . I» solidem Hause, Erdgeschoß oder 1. Stock suche sofort oder 1. 11. 2 leere Zimmer für Bürozwecke Miete nach Vereinbarung. Offerten an Dr. Frieß, Sebnitz. Ragut j Gcflügelbeifutter, dem Morgenweichfntter zngeletzl, garantiert den höchsten Eiercrlrng auch bei Hühnern ohne freien Anslanf nnd im Winter bei der strengsten Kälte. — Pfarrer Panhol, Hcmmcrdc i. W„ schreibt am 24. 12.: „Bitte wieder 50 kg reines „Nagnt" zuzusenden, da sich das Futter wieder glänzend bewährt bat. Habe in diesen, Monat von 35 Hühnern schon 285 Eier erhalten, heute allein 17, gestern 16, vorgestern 18 Eier. Für den Winter kenne ich kein bessere» ElerproduklionSmittel als „Ragut". Zu haben bet Otto Bvhme, Markt.Drogeric, Bad Schandau. 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