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Die Neichsrichtziffer am 28. Januar. Berlin, 30. Ian. Die Relchsrlchtzlffcr für die Lebens- khaltungskostcn (Ernährung, Wohnung, Beleuchtung, Heizung und Bekleidung) beläuft sich nach den Feststellungen de« Statistischen Nelchsamtes flir Montag, den 28. Januar, aus das 1,06 billionenfache der Vorkriegszeit. Gegenliber der Vorwoche (l,08 billionenfach) ist demnach eine Abnahme von 1,9 v. H. zu verzeichnen. Rauhsutter. Bericht der Preisuotiernngskommission siir Nauhsnttcr (nichtamtlich). Großlzaudcl,'-Preise pro 50 Kilo- gramm ab märkisckzcr Staiion für -den Berliner Marli (in Goldmark): drahtgcpr. Roggen- uno Weizenstroü 0,-15-0,70, dcsgl. Hascrslroh 0,35—0,50, desgl. ^orstcnftray 0,35—0,50, Roggenlangsiroh 0,35—0,15, biudsaÄcugepr. Ro,zgcu- und Wei-cnstroh 0,35—0,10, Häcksel l,05—1,25. yairdclsüpliches Heu L,85—1,05, gutes Heu 0,05—1,35. 1- Verringerung des Dauluotemimlanfö. Der Ausweis der Reichsbank vom 7. Januar läßt »ach Lerr NoteicaLslüssen wäh rend der leisten drei Dezcmbcrwochen für die erste Januar- woche eine, wenn auch nur geringfügige, Ahnahme des Bank- motcnumlaufs, nämlich um 5,15 Trillionen aus 101 Trillione» -Marl, erkennen. Arbeiter und Angestellte. rslvcrfcld. (Die Streikbewegung im Westen.) Die städtischen Arbeiter I» Dannen sowie die Angestellten de: Straf,enbahnen und der 'Bergbahn, die den. Verkehr nach ScHvelm und Hasstinghauscn versieht, traten in den Ausstand. In den städtischen Krankenanstalten versehen die Heizer den Dienst weiter. Bei den Wasser- und Lichtwcrkc» werden die Notstandsarbcitcn verrichtet. Infolge des Streiks der städti schen Arbeiter müssen tu dem Stadtthcatern von Elberfeld und von Bannen die Vorstellungen ausfallen. Die Müllabfuhr musste In beiden Städten unterbleiben. Die Verhandlungen im Textilarbciterstrcik habe» sich zerschlagen. London. (Drohender Dockarbeitcr streik.) Die Vertreter von 120 000 Dockarbcitern haben beschlossen, die Einstellung der Arbeit am 16. Februar in sämtlichen Häsen Großbritanniens anzuordnen, trenn bis dahin keine ent sprechende Lösung der Lohnsrage zustande komme. Die Arbeit geber erklären, dass sie angesichts des Rückganges der Geschäfte nicht imstande seien, die geforderte Lohnznlage zu bewilligen. Sie würde jährliche Mehrkosten in Höhe von 2 Millionen Pfund Sterling mit sich bringen. Die Arbeiter fordern statt der bis jetzt gezahlten 10 Schillinge 12 pro Tag. London. (Der Textilarbeiter streik in Indien.) Wie aus Bombau milacteilt wird, hat sich der Ansstand der Textilindustrie ausgedehnt und sogar bedenklichen Umfang an genommen. Die Zahl der Streikenden beträgt zurzeit 100 000. Man vermutet, daß der Streik indessen mir von kurzer Dauer sein werde, da die Ausständigen nicht über genügend Geld mittel verfügen. Gcm.indcarbcitcrauSsland in Hagen. Hagen, 30. Januar. Die Gemcindearbciier von Hagen Haben heute früh geschlossen die Arbeit niedcrgelcgt, da cs den beteiligten Gewerlschastsverbänden und der Stadtverwaltung bislzer nickst gelungen Ist, eine Einigung in der Arbeitszeit und in der Lohnsrage zu erzielen. Im Streik befinden sich di« Gas-, Wasser- und ElektrizitätSiverkc, Hoch- und Tiefbauamt, Sclstachthof und Fuhrpark. Die NotstandSarh eiten werden von -den Streitenden verrichtet. Verkehrsstörungen infolge Streiks. Elberfeld, 30. Januar. Heute früh sind auch die Angestellten der Schwebebahn Vohwinkel—Barmen—Mittershausen in den Streik getreten. Die Schwebebahn liegt vollständig still. Im Bergischen ruhen sämtliche Kleinbahnen, Straßenbahnen usw. Infolge des Andranges auf der Eisenbahn entstehen große Verkehrsstörungen. Verteuerung der Bahnfahrten. Ab 1. März? ES scheint, als wenn die Überwindung der Jnflations- perlode keinen Einfluß auSüben sollte auf die bei der Reichseisenbahn in hervorragendem Maße einge rissene Gepflogenheit, Bevölkenurg und Verkehr durch an dauernde Änderungen der Tarife in Unruhe und Ver wirrung zu versehen. Während alle Welt den Abbau der Preise zur Gesundung unseres Wirtschaftslebens siir not wendig hält, kommen aufs neue Nachrichten von dem gerade umgekehrten Verfahren bei den Eisenbahnen. Jetzt sollen — zum wievielsten Male? — die Personentarife wieder erhöht we'den Ate Begründung für die Schraubnng lautet recht merkwürdig. Zwar ständen die Fahrpreise in der dritten und vierten Klasse zurzeit auf Friedenssatz, aber alle anderen Dinge in Deutschland — außer den erniedrigten Einkommen der Beamten und Festbcsoldeten — seien teurer als zur Friedenszeit, also müsse die Bahn folgen. Zumal sic unter den V e r g n ü g n n g s t a rtfe n litte, die sie ans Wohlfahrts- nud kulturellen Gründen gewähren müsse. Nach der Auffassung zuständiger Stellen führen annähernd 15 aller Reisenden mit irgendeiner Ermäßi gung auf der Eisenbahn. Also müßten die übrigblcibcnden Reisenden dritter und vierter Klaffe dafür bezahlen. Das klingt alles wenig überzeugend, wenn man be denkt, daß auch in der Vorkriegszeit Ermäßigungen dieser Art hestanden, wenn ferner in Erwägung gezogen wird, daß die kostspieligen Klaffen 1 und 2 noch immer fortgc- sührt werden. Die zweite Klaffe bringt nur 17, die erste Klasse sogar nur 3,25 während die vierte Klasse 10,3, die dritte Klasse 39 A aller Einnahmen ergeben. Jeder Mensch weiß, daß die Leistungen der Bahn enorm abgenommen haben, und bei einem Vergleich mit 1911 kläglich abschnciden. Überfüllung, Unbequemlichkeit, Zeit verlust sind Regel geworden. Es ist kaum anzunehmen, daß diese mechanisch erfolgenden, vermeintlich fiskalischen Interessen dienenden Preiserhöhungen den Ruf der Eisen bahn als beste Vermittlerin des Verkehrs und Dienerin der nationalen Wohlfahrt wieder Herstellen werden. Tages-Chronik. O Familientragödie. Auf furchtbare Art aus dem Leben geschieden ist in Winsenin der Lüneburger Heide die Frau eines Heizers mit ihren vier Kindern. Als der Mann vom Dienst nach Hause kam, fand er alle fünf Per sonen im Schlafzimmer erhängt vor. Die dreijährige Lochter gab noch schwache Lebenszeichen von sich und kann vielleicht gerettet werden. O Attentat aus einen Personenzng. Zwischen Düsseldorf- Gerresheim und Düsseldorf-Hauptbahnhof wurde auf »inen Personenzug geschossen. Ein Fenster eines Wagens zweiter Klaffe wurde zertrümmert. Reisende wurden nicht getroffen. Zo heißt cler Koman, mit Zem vir nach 6e- cndffpmg Zes lausenden Komans beginnen / Oer Verfasser führt uns unvermittelt in Zas (üevübl Zes I.agers Zer preußischen /Vrmee an: ffnde Zes Liebenjährigeu Krieges / XVir werden hineingerissen In Zen Zlrndel Zes / bagerlebens / Oie Zoldaten sinZ nahez.u Zen > fflar.den ihrer ssührer entglitten / Pin ein- riger blick „ihres ssriß" bringt sie aber rur / „raison" / Wie dann dieser Oebermensch es i vollbringt,eine last derZVillösung verfallene Krugs»: /.um Ziege gegen den vielfach über legenen ffeind zu lükrei., wie der große König jede menschliche stegung gegcn sich und die Zeinen niederkämgft / /VI das wirkt — gerade in der heutigen 7.est — trotz alles kvlennßlicßen, das dem „asten ssritz"anbastet, so groß und .'.rscstütlernd, aber auch so tröstend und erbebend, daß man an die ^orte des treuen alten . i'eten denken muß: V Die dänische Goethe Ausstellung wurde Dienstag in Kopenhagen In Gegenwart des deutschen Gesandten v o n Mutius und von zahlreichen Vertretern der dänischen Rcgienuiq, der Kopenhagener Behörden, der Universität iijiv. eröffnet. Der Vorsitzende des Anc-stellunge-komitecs, Prof. Karl Larsen, wies in einer längeren Ansprache auf Goethes Bedeutung auch für die dänische Literatur hin. Danach fand die Ausführung des ersten Aktes des alt e n deutschen F a u st - D r a m a s ans einem Marionetten theater stall. Die Ausstellung bleibt bis zum 12. Februar einschließlich geöffnet. Während der Auöslellungsdaner finden Vorträge, Rezitationen oder Musikaufführungen mit Goelhcschem Text statt. Den ersten Vonrag hält der deutsche Gesandte v. Mutius über Goethes Aktualität. Lunte Tages-Chronik. Dortmund. Aus der Schachtcmlagc der Zeche „Kaiser- stnhl II" erfolgte eine EOplosion; zwei Mann wurden getötet und «zwei leicht verletzt. Loudon. Unweit der Stadt Jerusalem sind zwei englische Soldaten von Räubern, ermordet worden. London. Wie auS Peking mitgetcilt wird, ist der eng- lisctn? Missionar Thompson In Paoto von chincjtscheu Banditen überfallen und entsühn worden. Nut Mit «n« Lil»«. Merkblatt für den 3l. Januar. Sonnenaufgang 7" !i Mondausgang 1'° V. Sonnenuntergang 1" h Mondnnteraang 1° N. 1871 Dichter Hugo v. Hofmannsthal geb. — 1905 Maler Oswald Achenlzach gest. — 1915 Mediziner Robert Michael v. Olshausen gest. — 1923 Thcolog Ernst Troeltsch gest. Februar. Der Februar, an dessen Schwelle wir sichen, ist der Lieblingsmonat aller derer, die auf feste Monatsbezügc angewiesen sind, und sich deshalb die Monate möglichst kurz wünschen. In diesem Jahre dürste der Februar nicht den uneingeschränkten Beifall der Gehaltsempfänger finden, denn er verlängert sich, da wir in einem Schaltjahr leben, automatisch um einen ganzen Tag, was ihm natürlich sehr verdacht wird. Im übrigen hat der Februar den Gelehrten, die sich mit der Kalendcrrcsorm beschäftigen, schon recht viel Kopfzerbrechen gemacht. Eine ganze Lite ratur ist von mehr oder minder berufener Seite über seine künftige Stellung zusammengeschrieben worden, aber ehe eine Kalcnderändcrung Tatsache wird, dürfte wohl noch manche Feder sich mit dem Fcbruarproblem beschäftigen. Vermutlich verdankt der zweite Monat des Jahres seine Ausnahmestellung dem römischen König Numa Pompilius, der dUZ zu 351 Tagen gerechnete Jahr durch ciw soM)«s mit 12 Monaten von je 29 oder 30 Tagen ersetzte, ihm aber, weil man ungerade Zahlen im allen Rom als glück bringend ansah, noch einen Tag hinzufügte. Späterhin erhielten dann vier Monate 31 und sieben andere 29 Tage, so daß ffir den Februar nnr 28 Taae übriablieben -* Zur diesjährigen Konfirmation. Das Evangelisch' lutherische Landeskonsistorium hat zugelassen, daß bei dem späten diesjährigen Ostertermin einzelne Konfirmanden, die bereits Anfang April in eine Lehre oder sonstige Stellung cintreten sollen, vorher konfirmiert werden oder daß auch die allgemeine Konfirmation auf den 2Z. oder 30. März verlegt wird, falls die Gemeindevertretungen es beschließen, und nicht, wie vorzuziehen ist, an dem als Konfirmations- tag überlieferten Palmsonntag sestzuhalten. — * Gin kirchlicher Mahnruf. Einen beachtenswerten Mahn- ruf erlassen die evanaelischcn Pfarrer des ShnodalkreiscS Elberfeld gegen Herrenstandpnnkt und Terror. ES heißt darin: Arbeitgeber und Arbeitnehmer I Wir stehen vielleicht in einem historisch entscheiden den Augenblick; weder Herreustandvnnkt noch Terror helfen uns nud führen nnS weiter. Es erscheint nnö heilige Pflicht im gegenwärtigen Augenblick, wo Arbeitszeit und Arbeitslohn neu geregelt werden sollen, daran zn erinnern, daß allein maßgebend sein darf daS Wohl des Ganzen. Wie schwer c» auch sein mag, im einzelnen das Recht zn finden — wir erkennen das gerne an und messen uns im besonderen kein Urteil darüber an —, die Losung sei: »Einer trage des andern Last." Wir bitten daher die Arbeitnehmer dringend und herzlich um Jesu willen: Entsagt jedem Terror und vergeßt daS Wohl de« Ganzen nicht, gebt eure Kraft nnd Zeit her, wo sie nnr immer nölig ist, znm Aufbau unseres Volkslebens! Nicht weniger dringend nnd herzlich bitten wir in desselben Herren-Namen die Arbeitgeberverbände: Gebt dem Arbeiter, der euch seine Zett und Kraft gibt, was er bedarf, nm sich nnd seine Kinder in dieser ungeheuren Notzeit zn erhalten, zn ernähren und zn kleiden! — * Die Loge Vee sächsischen Landwirtschaft. Ans Be schluß des Ständigen Ausschusses des LandcskulturrateS hat eine Abordnung de« LandeskulturrateS vergangene Woche beim Reichs- ernährnng«- und NeichSsiaanzmiuistcr Vorgesprächen. Darüber wird folgender Bericht anSgegcben: .Die Lage der sächsischen Landwirt schaft, wie sie sich durch die Höchstvreispolitik des sächsischen Wirt- schaftsmiMerinmS. die Tätigkeit der Wuchergerichte nnd die ungeheuer liche Stencrbelastung entwickelt Hai, winde eingehend geschildert. An der Hand von Zahlcnbeilpielcn wurde der Beweis erbracht, daß die sächsische Landwirüchast in kürzester Zeit znm vollen Erliegen kommen muß, wenn nicht sofortige Abhilfe erfolgt. Die vom sächsischen WirlschaflSmInisterinm festgesetzten Höchslprcilc haben die Nanfkiast der Landwsttc derart gemindert, daß cs selbst ohne Stenerzahlnngen Schwierigkeiten bereitet die Betriebe ansrccht zn erhalten. Müßten die Sienern in voller Höke gezahlt werden, so bliebe kaum etwas anderes übrig, als den giößlcn Teil des Betriebskapitals, vor allem da« lebende Inventar, neben den: noch vorhandenen Getreide ab« znstoßcn. Des weiteren wurde nm sofortige Beseitigung der Wacher» gerichte nachgesncht, siir die angesichts der außerordentlichen Preis- senknng eine Berechtigung nicht mehr anerkannt werden kann. —* Der „Verband der Schiffseigner der Oberelbe" hielt am Montag, den 26. Januar in Pirna tm „Sächsischen Hof" seine diesjährige Hauptversammlung ab, die vom Vor sitzenden des Verbandes, Schiffseigner M. Beckert-Pötzscha, eröffnet wurde. Dor Eintritt in die Tagesordnung wurde der im letzten Jahre gestorbenen Mitglieder in üblicher Weise gedacht. — Die Leistungen des Verbandes im ver flossenen Jahre wurden vom Vorsitzenden in einem Jahres bericht vorgetragen. Hur Geschästslage auf der Elbe wurde berichtet, daß das Jahr 1923 das ungünstigste Jahr ge wesen sei und viele Existenzen der Schiffahrt vernichtet hat. Ueder Verladung böhmischer Braunkohlen sowie über die Elbschlffahits > Berufsgenossenschast zu Magdeburg wurden Dortläge vom stellv. Vorsitzenden, Schiffseigner Ad. Hick mann - Wendtschsähre, und Schiffseigner E Schmidt - Bad Schandau, gehalten. Schiffseigner Os. Stange-Pirna-Posta berichtete Uber böhmische Holzocrladungen im allgemeinen. Regere Aussprachen und Vorträge Uber die Frachienabschlüsse und Vermietung - von Fahrzeugen wurden vom Schiffs eigner Stndtrat Hermann Schräger-Kvnigstein, Schiffseigner Gustav Paul-Dresden und Schiffseigner Friedrich Richter- Königstein gehalten. In verschiedenen wirtschaftlichen Fragen wurde einstimmig beschlossen, dieselben gemeinsam mit dem Conc. Sächs. Schifseroerein-Dresden zu lösen. Nach längerer die Praxis berührenden Aussprache schloß der Vorsitzende die Hauptversammlung. —* Aus dem Landtage. Unter dem Vorsitz des Ab geordneten Anders tagte am Mittwoch der Besoldungs- ausschuß für Beamter.srogen und beriet eine Anzahl Ein gaben, die größtenteils abschließend erledigt werden konnten. Schmilka. (Nodelunalück.) Am 30. Januar vernnglückte daS 9jährige Töchicrchcu des Schiffer« H. beim Rodeln und erlut dabei einen Obcrichenkclbrnch und eine jchwcre Kopfverletzung. Es winde fofort dem Krankenhaus Bad Schandau zugeführt. Hohnstein. Hier trieb sich ein der Tollwut verdächtiger fremder Huud umher, der einen 11jährigen Knaben und mehrere Hnnde biß. Trotz der sofort aufaenommencu Verfolgung gelang c« ihm doch, zu entkommen. Wahrscheinlich ist c» dasfclbe Tier, das tag« daraus im benachbarten Lohsdorf fein Unwesen trieb und mehrere dortige Hunde und ein Mädchen aus Ulbersdorf biß. Pirna. (Tödlicher Unfall.) Der Naturheilkuudige Pörschke in Heidenau verlor aus dem abschüssigen Wege von Scdlitz die Gewalt über sein Rad und schlug in der Nähe der Pechhütte gegen eine Mauer. Er erlitt schwer, Schädeloerletzungcn, an deren Folgen er aus dem Transport nach dem Krankenhause verstarb. Zittau. (Eine sonderbare Nodlcrstation.) Aus dem Mtttagstlsch eines Hausbesitzers in Niederbrückenberg bei Kirschberg standen dieser Tage zwischen zertrümmerte,r Erbsenschüsscln zwei Rodlerinnen mit ihrem Schlitten. Sie hatten, als sie den steilen Berg Herabsuhren, die Gewalt über den Schlitten verloren und waren, ohne sich erheblich zu verletzen, durch ein Doppelsenster gefahren. Dresden. (Einbrcchergcmeinhc it.) Ein raffinierter Einbruch wurde am 28. Januar m den Vormiüagöstnndcn in einem Grundstück In Vorstadt Kemnitz verübt. Einer dort wohnenden Witwe war ein Brief zugestellt worden, inhalilich dessen ihr erwachsener Sohn verunglückt im Krankcnhansc liege und sie umgehend zn sprechen wünsche. Während sich die Witwe in das Krankenhaus begab, wurde in ihrer Wohnung von eitlem unbekannten Diebe, vermutlich dem Bricsschreibcr, der E ubruch ansgeführt. Gestohlen wurden zehn Hcrrenanzügc, drei lleberziehcr, ein blanscidenes Damenklcid, Schuhe, Leibwäsche, Tisch- und Diwandecken, silberne Besteck« nnd Löffel. Unter den Anzügen befinden sich ein Gehrock, ein Frack, ein Smoking, sowie Jackett- und Sportanzüge. Die Wäsche Ist ,G. B." nnd „H. B." gezeichnet. Kessclodorf. (Von Erbmassen verschüttet.) Am Wirt- schaflSwege Kesseisdorf-Sleinbach waren drei Wirtschafismädchen des Gutsbesitzer« Dürichen damit beschäftigt, an« einer Miete Rüben heranözuholcn. Während zwei Mädchen die Körbe ans dem etwas entfernt stehenden Wagen entleerten, füllte die 21 Jahre alte, au« Dresden gebürtige Edelmann die Körbe. Dabei ist die au der Seite noch hochstehende Erdwand cingestürzt, da» Mädchen unter sich be- grabend.- Noch ehe ihm Hilfe gebracht werden konnte, mußte cS den Erstickungstod erleiden. Leipzig. (Vom Geldschrauk erschlügen.) Beim Trans port eines schweren Geldschrankes in einem Geschäftshaus« in der Brandenburger Straße rutschte der Geldschicmktrans- porteur Illing aus, kam unter den Schrank zu liegen und erlitt so schwer« Verletzungen, daß er nach seiner Einlieferung in das Krankenhaus verstarb. Letzte Drahtmeldungen. Noch keine Terminsetzung für die nächste Reichstagssttzung. Berlin. 30. Jau. Der Acllesteurat de« Reichstages hat heute noch keine Entscheidung über die nächste Plenarsitzung gefällt, sondern den Präsidenten beauftragt, um den 10. oder 11. Februar den Aellesten- rat nochmals Zuzubcruscu. Inzwischen sollen auch nur die allernot- weudigsieu Ausschüsse lagen, danmlcr der Auswärtige Ausschuß, der voraussichtlich iu der nächsten Zeit zusammentrelen wird. Verhaftung eines Attentäters. Itzehoe, 30. Jan. Verhaftet wurde hier der Arbeiter August LuthuS unter dem dringenden Verdacht, am 18. Februar daS Hand- grauattualteutat aus die Reichswehr verübt zn haben. Ec ist der selbe Mann, der nm 17. Januar da« Denkmal d-S alten Kaisers mit rolcr Farbe besudelt bat. «WLWWMSSMWIWWLlllWMSWSdMMSWMI^MMIWWWvri 31. Januar: I 1 Dollar 4200 Milliarden M. A I 1 Krone (tsch.-slow.) 122,4 Milliarden M. W