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Allgemeiner Anzeiger Amtsblatt s für die Ortsbehörde und den Gemeinderat?u Bretnig Lokal-Anzeiger sm die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend stand. Neöaklion, Druck unö Verlag von N. Schurig, Bretnig. 6. Jahrgang Sonnabend, den 26. September 1896 Sir. 78 ersten, Der Amtsantritt ist auf den 1. worden. gehn, a, Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark Pfennige, durch die Post I Mark exkl. Bestellgeld. Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den Allge meinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition die Herren F. A. Schöne Nr. 61 hie» und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholunge» Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi« Dienstag vormittag '/zH Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag Uhr einzusenden Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittag« 9 Uhr angenommen. Kirchennachrichten von Haus walde. 17. Sonntag n. Tr.: Kein Abendmahl. Nach, dem Bcrmiltagsgottesdienst Kollekte für Lichtensee bei Großenhain. Getauft: Emil Max, S. de» M. B. Tomschke, E. und Tagearbeiters in B. — Eine uneheliche Tochter in B. Getraut: Paul Alwin Nitzsche, Wirtschafts gehilfe in H., mit Pauline Flora Schramm in H. — Gustav Bernhard Boden, Lein weber in H., mit Anna Lina Anders in H. Beerdigt: Gustav Adolf Max, S. d. G. R. Gäbler, Hausfleischers in B., 2 M. 23 T. alt. Seifert wurde am Dieustag vom Schwur gericht zu Plauen i. V. wegen Gefährdung eines Transporte« auf einer Eisenbahn in fünf Fällen zu fünf Jahren Zuchthaus und. 10jährigem Ehrverlust verurteilt, auch wurde auf Polizeiaufsicht erkannt. — Der pflichtvergessene Blockwärter Wolf, durch dessen frevelhaften Leichtsinn der furchtbare Unfall bei Oederan, dem vorige» Jahr Soldaten des Zwickauer Infanterie- Regiment» zum Opfer fielen, herbeigeführt wurde und der dafür vom Landgericht zu Freiberg zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt worden ist, dürfte voraussichtlich nicht mehr lange leben. Die Gewissensbisse und Reue über seine That haben auf das Gemüt de« Manne» und seine Gesundheit derart einge wirkt, daß derselbe in der Strafanstalt seiner baldigen Auflösung entgegengeht. — Am Dienstag fand vor dem Wolken steiner Thore in Annaberg ein Herr einen Beutel mit 5030 Mark in zwei Tausend- UNd dreißig Hundertmarkscheinen. Der Fund war bereits auf der Polizeiwache abgeliefert, als der Verlierer sich meldete. Das Geld war für eine Buchholzer Fabrik bestimmt und von einem zwölfjährigen Knaben ver loren worden. t hin. e, 1. c»» L. steller bez. deren Erzeugnisse und zu einem Antrag an das Ausstellungs-Komitee behufs Herbeiführung einer Nachprüfung und Nach- prämiirung. — Der am 11. Juli 1867 in Dresden geborene Kartonnagenarbeiter Oskar Heinrich Kohl wurde wegen Vergehens gegen § 130 des Strafgesetzbuches (Aufreizung zum Klassen haß) zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Derselbe hatte am 23. Juli nach einer Ver sammlung de» hiesigen Anarchistenklub» „Frei denker-Verein" eine Broschüre, betitelt „Die Worte eines Rebellen" oder „Die Notwendig keit der Revolution", verbreitet. Der Gerichts hof erkannte auf Einziehung der Broschüre und Vernichtung der hierzu verwendeten Platten. — In Grünberg bei Radeberg wurde kürzlich ein Knecht verhaftet, welcher die mannigfachen Brände verursacht hatte, von denen genannte» Dorf in letzter Zeit heim gesucht worden war. Durch die Untersuchung hat sich herausgestellt, daß dieser Knecht geistig gestört ist. Auf Befragen, weshalb er eigent lich die Brände angelegt habe, antwortete er: „Weil ich die Langebrücker Feuerwehr so gern s°h.": — Das Königreich Sachsen brachte im vorigen Jahre 5,996,260 Mark durch Zölle rc. auf. — Sicherem Vernehmen nach ist Herr Domfchuldirektor G. Gummer in Bautzen, Sohn des ehemaligen Landtagsabgeordneten für die Lausitz und Mühlenbesitzers M. Gum mer in Laske, von Sr. Majestät dem König Albert zum Königlichen Hofprediger an der katholischen Hofkirche zu Dresden erwählt Kirchennachrichten von Frankenthal. Getauft: Martha Gertrud, des Gutsbes. Grohmann in Frankenthal T. — Flora Martha, des Steinarbeiters Gnauk in Frankenthal T. Getraut: Ernst Alwin Lehner, zukünftiger Gutsbesitzer in Oberottendorf, mit Marie Flora Rüdrich in Frankenthal. Dom. 17. p. Tr. früh 8 Uhr: Beichte und Kommunion; ^<>9 Uhr: Hauptgottesdienst; nachm. 1/22 Uhr: Kalechrsmusunterredung mit den konfirmierten Töchtern von Franken thal und Bretnig. Abonnements-Einladung. Da mit dem 1. Oktober d. I. das 4-Quar- beginnt, so erlauben wir uns die Bitte, ^fleißig auf oen Allgemeinen Anzeiger abonnieren zu wollen. Bestellungen werden jederzeit in unserer ^Hedition und von den Zeitungsboten gern ^igegen genommen. Mit aller Hochachtung *rped. und Red. des .,Allgem. Anzeigers." Kirchennachrichten von Großröhrsdorf. Geburts-Register. An Geburten wurden eingetragen: Max Oskar, S. des Glas- fabrikarb. Karl Traugott Richter Nr. 2. — Marga Hedwig, T. d. Fabrikarb. Ernst Alwin Schöne Nr. 227 o. Die Anordnung oes Aufgebots haben beantragt: Bruno Wilhelm Roch, Fabrik- arb. Nr. 122, mit Clara Emma Steglich Nr. 98. Sterbe-Register. Als gestorben wurden eingetragen: Karl Gottlieb Meißner, Ehe mann, Kleinviehhändler Nr. 92e, 81 I. 21 T. alt- — Alma Lina Schurig, ledige Fabrikarb. Nr. 256 c, 40 I. 9 M. 24 T. alt. Verstoß berief Z-Uhl< jeden-k.^ und rückge< er uncrt., Oktober d. I. festgesetzt. — Eine „liebevolle" Mutter in Meißen brachte es fertig, ihre zwei 3 und 5 Jahre alten Kinder zwei Tage und zwei Nächte allein in die'Wohnung einzuschließen, um zu Besuch reisen zu können. Ein Nachbar, dem das Klagegeschrei der Kleinen zu Herzen ging, er laubte sich, vermittelst einer Leiter in die Kammer einzusteigen und oie Kinder zu sich in die Wohnung zu nehmen. Das Kleinste em pfing den Befreier mit den kindlich naiven Worten: „Mama ausderissen!" Der Ehe mann, welcher auswärts arbeitet, soll seiner fahrlässigen Ehehälfte ordentlich „den Marsch geblasen" haben. — Der im Wurzener Kreise durch die Truppen verursachte Flurschaden ist auf rund 55,800 Mark abgeschätzt worden. — Ein Krüppel, der 19 Jahre alte Handarbeiter Ernst Otto Seifert aus Lengen feld, hat in der Zeit vom 22. bis 28. Juni d. I. aus der Linie Zwickau-OelSnitz zwischen Lengenfeld und Jrfersgrün (in der Nähe von Waldkirchen) nicht weniger als zu fünf ver schiedenen Malen große Steine auf und neben die Schienen gelegt um Personen und Güter züge zum Entgleisen zu briugen. Er wollte dem Bahnwärter Förster, der jene Strecke zu beaufsichtigen hatte, damit Unannehmlichkeiten bereiten. Viermal wurden die Steine von der Maschine zermalmt oder bei Seite ze- schleudert, das sünfte mal wurde das Hinder nis entdeckt, bevor der Zug ankam. Die Lokomotivführer haben stets, wenn sie über das Hindernis wegfuhren, einen starken Stoß empfunden. Das Gefälle der Bahn ist aus jener Stelle sehr groß, so daß leicht em uro absehbares Eisenbahnunglück entstehen konnte. ngt ohne. sZnE reisen: MN-P-nH enmäntel ' N. 8,50 5 oppM K von an, Paletots ltel na: , an, .-Joppe» narkt mrkt inder, . Uälb^ r LeN E/ für l-'.^ ämme( F isch isr ,leb^ l- rcK ahl Nitzsche sich, von dem Tausche zurückzutreten. Hartmann aber hatte das Nitzsche'sche Pferd inzwischen bereits für bare 450 Mark an einen gewissen Schreier in Großröhrsdorf verkauft und behauptete keck, e» sei nicht auf Probe, sondern fest getauscht worden. Auch heute blieb der wegen Betrugs zur Haüpt- verhandlung verwiesene, zweimal wegen Dieb stahls bestrafte Angeklagte bei dieser Behaup tung stehen. Die Beweisaufnahme ergab in- deß, daß Hartmann jenes fehlerhafte Pferd erst tags zuvor mit Kenntnis der Dummheit desselben für einen weit billigeren Preis er worben und den „Tausch auf Probe" offen bar nur vorgespiegelt hatte, uin in den Besitz des wertvolleren, leicht verkäuflichen Nitzsche- schen Pferdes zu kommen. Der Angeklagte wurde zu 6 Monaten Gefängnis und zwei jährigem Ehrenrechtüverlust verurteilt. Von der weiteren Anklage, auch den Gutsbesitzer Känner in Großnaundorf um ein Pferd, bez. den Restkauspreis desselben betrogen zu haben, dagegen sreigesprochen, da die Vorspiegelung falscher Thatsachen nicht für erwiesen erachtet wurde. (P. N.) — Bei der Preisverteilung für die Aussteller des Sächs. Handwerks und Kunst- gewerbes in Dresden wurde Herrn Eduard Scheumann, Sämischgerbereibesitzer in Kamenz, die branzene Medaille verliehen, ebenso er hielten Reinhard u Wolf, Chamottefabrik in Dresden und Königsbrück und Fr. August Rentsch, Mangelsabrik in Großröhrsdorf, die bronzene Medaille. — Die Prämiierung der Aussteller in Dresden am vergangenen Freitage bedachte 45 °/g derselben mit Preismedaillen; dieselbe hat aber unter einem großen Teil der Aus steller sofort erhebliche Protestation veranlaßt und eine am selben Tage anberaumte vor läufige Protestversammlung war von 45 Teil nehmern besucht. Der am andern Tage statt- gefundenen Komiteesitzung derAusstellung wurde die Mitteilung, daß 15 protestierende Briese, darunter 5 Zurückweisungen verliehener Bronze medaillen, eingegangen seien. Zu Sonntag vormittags 11 Uhr war nach dem Cafee König (Ausstellungsplatz) eine anderweite Haupt-Protestversammlung einberusen worden. Derselben hatten über 200 Teilnehmer Folge gegeben. Von zahlreichen Rednern (Ausstellern) aus Dresden, Chemnitz, Wilsdruff, Meißen r.. wurde zum großen Teil in sehr harten Worten das Vorgehen des Preisrichterkolle- giums und der einzelnen Preisrichter und Preisrichtergruppen auf das Schärfste geta delt. Es seien, so wurde ausgesprochen, die Aussteller nicht rechtzeitig benachrichtigt wor den, es sei oen Wünschen der Aussteller, nach vorgeschlagenen sachkundigen, unbeeinflußten, kenntnisreichen und allgemein geschätzten Fach genossen als Preisrichter nicht nachgegeben worden, es sei z. B. die Meißner Porzellan- Manufaktur, welche ohne Eintritt in die Preis konkurrenz ausgestellt habe, mit oer goldenen Medaille bedacht worden. Große leistungs fähige Firmen, die schon längst mit silbernen Staatsmedaillen ausgezeichnet wurden, habe man übergangen oder minderwertig abgesun- oen, wichtigeren Neuerungen habe man kein Verständnis entgegengebracht, es habe mehr „Gunst" als ernste Prüfung die Preise be messen und habe arge Oberflächlichkeit statt gehabt. Die Versammlung einigte sich schließ- ilch zu einem energischen Protest gegenüber der stattgesundenen Unterstellung vieler Aus OertttcheS und TSchfischeS. Bretnig, den 26. Sept. 1896. > Bretnig. Die diesjährigen Michaels- beginnen an hiesiger Schule kommenden ^lag und dauern 14 Tage. Bretnig. Am 20. d. M. hielt der Maud für Branvschäden-Unterstützung seine Mßversammlung im Gasthof zum „Deut- A Haus" in Raoeberg ab. Nach Be- !^o--ng und Eröffnung der Versammlung A den Vorsitzenden Herrn Höfgen gelangte Mst der Verein Großerkmannsdorf zur K^migen Aufnahme in dem Verbände, i? ?Mrag des Mitgliedes Dietze, Lotzdorf, Nachbewilligung von 5 Pfg. ? Nitglied und zwar zur weiteren Deckung Brand entstandenen Schadens, Me abgelehnt, dagegen erhält Böhme ^'un., Andorf, für seinen am 3. Mai stattge- ,^nen Brand 5 Pfg. von jedem Mitglied Weiter sind noch abgebrannt Cunnersdorf, und Kühne, Radeberg, beiden die gleiche Summe zugebilligt h Die nächste Versammlung findet in Anberg statt, während für das nächste werfest Radeberg ausersehen ist. Pulsnitz. Auf oem letzten hiesigen I Markte gelangten zum Auftrieb: 200 1^°' 100 Ochsen, 200 Schwerne, keine ii?e. Zum Vorverkauf waren 182 Rinder Ställen untergebrachl. Nach der „Kamenzer „Wochenschr." -az Vermögen des Schönfärbereibes. >^klotz (Firma E. Herklotz) in Kamenz ii September das Konkursverfahren er- '-vordem Am Mittwoch fand auf dem Keulen- bei Oberlichtenau die Weihe einer I Ä^ur aus Stein statt, zu welcher , eit sich eine große Menschenmenge l ^»den hatte. l!"»ia? (Sitzung her 1, Strafkammer des I ' Landgerichts Bautzen.) Ernst Emil in Niedersteina, ein 30 Jahre al- I^^ischaftsgehilfe bei seiner Mutter, Hausbesitzerin und Feldpächterin, offe ne'" März d. I. dem Bäckermeister Dhorn einen Pserdetausch, der >"it achttägiger Probezeit zu stände ""^bi das Pferd Nitzsches zu 500 Hartmanns zu 540 Mark Wert e? wurde. Schon am nächsten 1^--erkannte Nitzsche, daß er von Hart- >> "ll betrogen worden war, das ^uichle Pferd war hochgradig dumm, »z, auch mchi recht fressen; ein sogleich h de« Mogener Tierarzt stellte die Dumm- Pferdes, und als Ursache der Freß- I^b'e Thatsache fest, daß die Zunge des - zerrissen war. Natürlich beeilte nz Kilo Px Lfund .chstor edrigst- 0 0 Kilo^ oi König i - .,8 W ckurcli 8 sowie? „Asm. « Z sa-en S Z « raut, ich. rssssss