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Allgemeiner Anzeiger : 12.09.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-09-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-189609120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id181900449X-18960912
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-18960912
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-09
- Tag 1896-09-12
-
Monat
1896-09
-
Jahr
1896
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 12.09.1896
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rde im blichen es Er- Sohn n oer» achge- echten .e Ge» cfindet d. der o von aufge- halte richtS- führen diesen wrden. nhafter Er ch un» g rüstet Ihrigen ücmber aus- n Feste i statt; mittags nst mit mittags mittags ofung". ags ist cht ge- Volks- sich be» ganzen hen er« ns nnd tiftung, gehörte >ete; er Tat, ge« :n- und cbrcchen en des : einen Stall' nen ge« ide, als roleum« Feuer» mehrere it mei" dem mender, Hthaus» unterge' bindung >ten be» miM ollzoge" j Straff mußte" § wieder ch, dem d. Der am aus mit der dieselbe eil das Er zoll ich aufs Axt und : Stirn, hierauf . Früh )er sehr nmcrte; r Vater ar und ie Decke m. Die aps an' n Ata"" yca ins ier Leser Papier, gt, was ! wenig ; aufzu' weiili ren Vc» Gefahr kt ange' >e Fra" zwauzig heiraten keinem m, daß er war au noch brechen, gebenen Gefahr entsetz' re Kiste Weilen ick eine ich' Ä chvbU ie selbst solche' rd ZU» b- u Mr Gerichtshalle. - Berlin. „Ick erlaube mir dem jeehrten Wegium jehorsamst zu melden, det ick mir A injefunden habe, um die jehörijc Belohnijung kriejen, un weun ick mir ooch Willem Konrad Ari K schreibe, wojejen Sie eenen mit C hier An Zettel injeladen haben, so kann et doch A mir betreffen, denn ick bin janz alleene der bste, der ihm det junge Leben jerettet hat." Vors.: Reden Sie doch keinen solchen Unsinn, sind des Vergehens gegen den Z 136 des Msgcsetzbuches angeklagt und der hat doch mit Lebcnsrcttung nicht das mindeste zu M. — Angell.: Denn muß die Anjclejen- ssEt doch den andern mit'n C. anjehn, denn wollte man bloß meine Medallje, aber mit Wrafens hab ick freilich nischt zu dhun. — Ars.: Sie haben doch, als Sie am 3. Juli der Arbeit nach Hause kamen, das Siegel Mrnt, welches von einem Gerichtsvollzieher dem in Ihrer Wohnung gepfändeten Kleider- Mk angebracht war und den Schrank er- Uen. — Angekl.: Det is nu ne Sache, MN ick allerdingenS nich bestreiten kann, aber -.Mächte jcrne denjenigten kennen, der et in lA janzet Leben noch nich fertig gebracht jA ooch nur 'ne Flieje abzumurksen, er sog fich penn knallens fallens zu'n Mord Mojar zu'n Justizmord herjeben; det kann selbst det jeehrte Jericht nich von 'nen Mosen Menschen verlangen, wo ick noch dazu zsh Schadenersatz hätte uffkommen müssen. — A: Wollen Sic sich nicht mal deutlicher Mm? Ihre unverständlichen Aussagen stehen „sh in gar keinem Zusammenhänge mit der An- M — Angekl.: Jewiß, Herr Jerichtshof, dreht sich ja der janze Kitt. Wie ick det Seehausen i. A. Um eine Reparatur aus- Wen zu können, wurde dieser Tage derTurm- mopf von der Kirche in Groß-GartS herunter- genommcn. Groß war das Erstaunen, als man dm Knopf öffnete und einen — Bienenstock mit Pfund Honig darinnen vorfand. Der im Jahre 1870 aufgebrachte Knopf hatte ein Loch bekommen, durch das die Bienen Zugang er hielten. München. Ueber 200 hiesige Geschäfts- Me, darunter die bedeutenderen Firmen ohne Ausnahme, haben sich durch Unterschrift bereit Mrt, ihrem weiblichen Personal die erbetene Erleichterung des Sitzens zu gewähren, wenn A sich nicht in unmittelbarem Verkehr mit dem Publikum befindet. 36 Geschäftsinhaber haben vorerst das Gesuch abaelehnt, doch werden auch ve noch umzustimmen sein. Mit diesem günstigen lleiultat steht München an der Spitze aller Weren deutschen Städte, in denen in letzter seit für denselben Zweck gearbeitet wurde. Bayonne. Nach den scheußlichen Szenen bei den südfranzöstschen Sticrkämpsen im vori gen Jahre verbot Minister Barthou alle Stier- Mpfe, wo Tiere getötet werden. Trotzdem Md hier am Sonntag ein Sticrkampf statt, vkl dem sechs Stiere und ein Picador getütet, Mehrere Picadores verwundet wurden und fünf en Pferden der Bauch aufgeschlitzt ist. Barthou Mitct nicht energisch genug ein aus Rücksicht vch sein Kammermandat in den Niederpyrcnäen. . London. Das hiesige Schulamt hat bis letzt 140 Küchen eingerichtet, wo die Schulmäd- M das Kochen erlernen. Von ihren Müttern Men sie es allerdings meistens nicht erlernen, va diese das Kochen selbst nicht verstehen. Auch Waschanstalten hat das Schulamt gegründet zum Am der künftigen Hausfrauen. Sogar Untcr- W m weiblichen Handarbeiten hat die Behörde ^geführt. Das war für England etwas Aes. 30 000 Mädchen werden gegenwärtig M Kosten der Stadt in dieser Weise ausge- Met. Rom. Der Omnibus, welcher von Frascati ""sh Rocca di Papa, einen bevorzugten Sommer- Aenrhalt der Römer, fährt, ist mit 12 Insassen, Ma 50 Meter weit von der Kaserne der Kara- Aieri entfernt, von zwei Briganten angehalten Arden. Die Insassen mußten ihr Geld, sowie Ao Wertsachen von über 1000 Lira im Werte An Räubern überlassen. Der Ucberfall geschah A derselben Stelle, wo der Herzog von Sachsen- Deiningen im vorigen Frühjahr beraubt wurde. ÄMl nicht näher, als in der erschütternden "Ute, da ich vondicserTragödicKenntniserhiclt. muß Geduld haben. Herr Tamworth ja bald schreiben. August 10. 1791. — Nachricht, Nachricht! Und M für eine Nachricht! Hätte ich mir das je Minen können? Wer laßt mich Herrn Tam- Ms Brief entziffern: Frau Clarissa Truax, Besitzerin des Gast hofes „Znm Willkommen". w Geehrte Frau! Misch langer Zeit, die ich mit Nachforschun- M zubrachte, welche infolge der Verände rn durch die letzten Unruhen in unserem noch erschwert waren, bin ich soeben auf 3-hatsache von weitgehendster Bedeutung in Insten Tragödie gestoßen, an der wir beide ? reges Interesse nehmen. ist dies: In jedem Jahre sendet der 'V »Mr eines bedeutenden Gütcr-Komplexes tzM'nny, New Jork, nach Frankreich eine M Geldsumme zum Nutzen und Gebrauch M Honora Quentin Cyrus Dudleigh aus und Gattin des Herrn Edlvin Urquart b-ruL selben Stadt, welchem sie in ihres Vaters vM M 27, Januar 1775 angetrant wurde Am sie sofort nach Frankreich abreiste, Vit beide seitdem leben. ' ^Mt durch Zufall bin ich aus diese Weise Erklärung der Ursache des Verbrechens AI", die wir durchaus nicht entziffern ^-.und damit ist der verfolgenden Gcrechtig- die erste Handhabe gegeben. ' größter Hochtung Ihr ergebenster Anton Tomworth." Mttags nach Hause komme, is meine Olle janz alleene in de Stube un macht 'n dämlichet Jesichte, wat se immer dhut, wenn ihr wat Unanjenehmet in de Quere jeloofen is. „Wo is er denn?" frage ick. „Weeß ick nich", sagte sie, „wird Woll wo in de Umjejend rumpussieren." — Vors.: Von wem sprechen Sie denn? — Angekl.: Na von unsern Pensionär, dem Mucki, wat bei mir in Pflege is un der mir so an't Herz jewachsen is, als wärst mein eijenet Fleesch un Blut. Ick mache mir nu an de Pellkartoffeln un denke an nischt. Da hör ick uff een- mal, als wenn eener reden wollte un kann nich. „Haste wat jesagt?" frage ick meine Olle. „Nee," meent se, „man bloß jedacht". Ick denke nu ooch wieder an nischt, da hör ick wieder 'ne Stimme, die nich reden kann, et kam aber aus de Jegend vonst Kleiderspinde, und da jing mir denn ooch jleich een Seefen sieder uff. — „Jib mir man den Schlüssel von det Spinde," sag' ick zu meine Olle. „Hab' ick nich mehr," sagt se, „siehste denn nich det blaue Siegel?" Det hatte ick nu allerdingens noch nich bemorken un meine Olle, wat ooch 'n jutet Herze hat, wollte mir den Appetit nich verderben un warten, bis ick mit de Pellkartoffeln durch bin. — Vors: Aber so halten Sie sich doch endlich an die Sache, wenn Sie so fortmachen, kommen wir nicht zu Ende. — Angekl.: Bin schon dichte bei, Herr Rat, ick hörte nu janz deitlich an det Röcheln, det eener in de letzten Züje int Spinde lag un zu Jrunde jeht, wenn ick ihm nich rette. Ick besinn mir also nich lange, nehme det Holzbeil aus de Küche un mache det Spinde sachte mit uff un richtig, da liegt er in de Ecke un schnappt nach'n Happen frische Luft un war schon janz zum Skelett abje- magert. — Vors.: Aber es ist doch ganz unglaub lich, daß derBeamteeinenKleiderschrank, indemfich ein Mensch befand, verschlossen und versiegelt haben sollte. — Angekl.: Von een Menschen is ooch jar kecne Rede nich, ick rede ja nur von Mucki, wat det Hündchen eenes Schambcrjarnisten vonst Vorderhaus iS, un der, weil, sein Herr uff 'ne Reise jing, bei niir in Pension is, un der sich 'ne Ecke in det Spinde als Schlafjemach auSjesucht hatte. — Der Zeuge bekundet, daß der Schrank bei der Pfändung vollständig leer gewesen sei. Das Gericht konnte deshalb den Angaben des Angeklagten keinen Glauben schenken und verurteilte denselben zu 14 Tagen Gefängnis. Anwendung der Röntgenstrahlen. Vor vier Wochen weilte eine Familie aus Hannover in einem Nordseebade mit einem 6 jährigen Töchterchen. Das Kind vergnügte sich eines, Tages irtt Beisein der Angehörigen am Strande und spielte mit einem Markstück. Als das Mädchen die Münze an den Mund führte, stürzten die Angehörigen herbei, um sie dem Kinde noch schnell zu entreißen. Das Mark stück war verschwunden, und man nahm an, daß es von dem Kinde verschluckt worden sei. Die alsbald zu Rate gezogenen Aerzte gaben sich alle erdenkliche Mühe, um die Münze aus dem Körper wieder zu entfernen. Die Versuche blieben erfolglos. Da wandte sich die besorgte Familie in diesen letzten Tagen an Herrn Prof. Buka in Charlottenburg, um die Lage des Geldstücks mittels der Röntgenstrahlen feststellen zu lassen. Es fanden zunächst zwei Aufnahmen statt in denen die Magen- und Bauchhöhlen gegend des Kindes durchleuchtet wurden. Die Platten wiesen eine überaus klare Kennzeichnung aller Knochenpartten auf, jedoch zeigte sich bei beiden Aufnahmen auch nicht die geringste Spur von dem Vorhandensein eines fremden Körpers. Auch aus der etwas helleren Färbung eines Darmes konnte man unmöglich auf die An wesenheit eines Fremdkörpers schließen, da ein solcher auf der Platte stets auffällig dunkel schattiert bleibt. Um aber ganz sicher zu gehen, machte Herr Prof. Buka einen Kontrollversuch, um sich durch eine dritte Aufnahme von dem Nichtvorhandensein der verschluckten Münze zu überzeugen. Zu diesem Zwecke legte er an ver schiedenen Stellen auf der Außenseite über die Magen- und Bauchhöhlengegend mehrere mittels Gummi an den Körper des Kindes befestigte Münzen (Mark- und Thalerftücke) auf und ließ August 11., 8 Uhr. — Ich war gestern durch obigen Brief so erschüttert, daß es mir unmöglich war, meine Ansichten darüber aufzu schreiben. Heute ist es zu spät, denn heute morgen kam ein Paket von Tamworth, das einen Brief von solcher Länge enthielt, daß ich sicher bin, eine vollständige Aufklärung darin zu finden. Ich brenne vor Ungeduld, ihn zu lesen, aber habe bisher kaum Zeit gefunden, das Siegel zu lösen und auf die einleitenden Worte einen Blick zu werfen. Werden meine Gäste so freundlich sein, mich heute abend in Frieden zu lassen, so daß ich meine bis zur Unerträglichkeit gesteigerte Neugierde beschwichtigen kann? Mitternacht. — Keine Zeit heute abend; und fast zu müde, um dies zu schreiben. August 12. — Das Paket ist gelesen. Ich zittere an allen Gliedern. Was für eine Ge schichte! Was für ein — Aber weshalb diese Blätter mit Worten von mir stillen? Ich will den Brief einschalten und ihn seine eigene Sprache reden lassen, in der er die ebenso seltsame als schreckliche Geschichte nach und nach vor unseren Augen entrollt. 6. Der Einsiedler. „An Frau Clarissa Truax, Besitzerin deS Gasthofes „Zum Willkommen!" Geehrte Frau! Ihre Unruhe kennend, beeile ich mich, Ihnen die Einzelheiten einer Unterredung und Zu sammenkunft mitzuteilcn, die ich soeben mit einer Persönlichkeit hatte, die Edwin Urquart kannte. Diese Mitteilung wird Ihnen angenehm sein, so die Ausnahme stattfinden. Der Erfolg war, nach der ,Charl. Ztg.' überraschend. Die Platten zeigten nunmehr die Bilder sämtlicher Münzen durch Magen und Hüstenknochen hindurch in scharfen Umrissen deutlich sichtbar. Da nun in diesem letzten Fall die Geldstücke weit ungünsti ger, weil von der Platte weiter entfernt, lagen, als wenn sie sich im Innern des Körpers und daher der Platte viel näher befunden hätten, so ist damit der Beweis erbracht, daß in dem Körper überhaupt kein Geldstück vorhanden war. Es ist wohl anzunehmen, daß das Kind die Münze entweder gar nicht verschluckt hm, oder daß diese durch die angewandten Brechmittel unbemerkt ihren Abgang gefunden hat. Gin interessanter Gebirgs- uvergang wurde dieser Tage von einer schweizer militä rischen Abteilung vollzogen. Der ,N. Zür. Ztg.' wird darüber aus Wallenstadt, Kanton St. Gallen, berichtet: Am 26. August wurde der in Alpensportkreisen wohl bekannte Ueber- gang über die Kurfirsteu zwischen dem Vorder leistkamm und dem Nägelikopf zum ersten Male von einer Militärabteilung überschritten, und zwar von den Offizieren und Mannschaften der Schießschule 4. Die Einzelheiten dieses Ueber- ganges über den 1957 Meter hohen höchst be schwerlichen Paß find höchst interessante. Nach dem die Truppe am srüheu Morgen in gebirgs mäßiger Ausrüstung von Wallenstadt aufge brochen war und fechtend gegen einen markierten Gegner auf der Säsalp den ganzen sogenannten Wallcnstadter Berg durchschritten hatte, wurde die Kompanie, bestehend aus 30 Offizieren und 140 Gewehrtragenden auf der Säsalp ge sammelt, und gegen ^12 Uhr begann der eigent liche, für Truppen äußerst schwierige Aufstieg zur Paßhöhe. Da aber setzte unmittelbar der Nebel ein, dem in kurzer Zeit ein ganz formi dabler Schneesturm folgte. Kriechend auf Händen und Füßen traversierte man die Felsen und Rasenbänder am Fuße des Nägeliftockes, während der Sturm unbarmherzig der Truppe Schnee und Hagel ins Gesicht trieb. Der Leiter der Expedition, Stabshauptmann Egli, entschloß sich, das zweite (deutsche) Peloton, das am Schluffe der Kolonne war, über den Derenwald nach Amden zu dirigieren, um die Kolonne nicht allzulang werden zu lassen. Das welsche Peloton und mit ihm alle nicht zu den Zügen kommandierten Offiziere dagegen setzten den Weg fort. Langsam wurde die schauerliche Schlucht unter dem Nägeliberg, die gähnend zum See abfällt, umgangen, und hieraus der letzte Aufstieg durch das steile Kamin zwischen dem Leistkamm und dem Nägeliberg angetreten, ungeachtet des mehr und mehr sich häufenden Schnees und der fortwährend niedcrfausenden Steine. Um 2 Uhr war das Peloton auf der Paßhöhe aufmarschiert. Hier spielte sich eine packende Szene ab. Auf dem schmalen Sattel, inmitten mächtiger Felsblöcke, die Füße ver graben in dem frisch gefallenen Schnee, aus dem hie und da ein verfrorenes Alpenröschen verloren hervorguckte, stand die Truppe, naß, frierend, die Hände erstarrt, umtost, vom greu lichsten Schneesturm, der den Schnee zu förm lichen Polstern auf den Tornistern aufhäufte. Und diese Truppe, statt zu murren und zu schimpfen, statt den Kopf hängen zu lassen, sang begeisterte Vaterlandslieder. Beim Abstieg mußte wegen der zu großen Gefahr statt des direkten Weges über „Föhrenegg" der Umweg ins Toggenburgerthal, zum sogenannten „Aelpli", 1472 Meter genommen werden, wo die Truppe vorübergehend Obdach und im Käskessi ge sottene Milch fand. Nachher schlug die Ab teilung unter der Führung des Wildhüters Linde den Weg übers Loch nach Amden ein, wo sie, nachdem sie nochmals sich auf der Höhe von etwa 1700 Meter befunden hatte, abends 6 Uhr anlangte und von der Amdener Bevölkerung aufs beste mit trockenen Kleidern und Schuhen ver sehen und überhaupt versorgt wurde. Am folgenden Morgen marschierte die nun wieder vereinigte Kompanie nach Weesen, den Weg am Fuße des Mattstockes nach der unteren Käsernalp einschlagend. Am Nachmittag führte der Zug die Mannschaft zurück nach Wallenstadt, während daher ergehe ich mich nicht in Entschuldigungen über ihre Länge. Weiß ich doch, daß die ge ringste Kleinigkeit aus dem Leben der drei in das Verbrechen verwickelten Personen für Sie, die Sie so lange über den Gegenstand nach gedacht haben, von höchstem Interesse sein muß. Die oben erwähnte Persönlichkeit ist ein ge wisser Mark Fett, ein fast über alle Begriffe exzentrisches und unglückliches Wesen; er lebt augenblicklich als Einsiedler in den Wäldern von Catskills. Bekannt wurde ich mit seinem Namen schon zur Zeit meiner ersten Forschungen über die Familien Dudleigh und Urquart, und an ihn wurde ich gewiesen, als ich nach Details fragte, welche die Nachbarn oder die öffentlichen Be amten außer stände waren, mir. zu geben. Gleichzeitig wurde mir indessen gesagt, daß es mir schwer werden würde, sein Vertrauen zu gewinnen, da er seit sechzehn Jahren die Ge fellschaft der Menschen meide, sich in Höhlen ver berge und nur von solcher Nahrung lebe, die er sich mittels Flinten und Netzen verschaffen könne. Verratene Liebe sage man, sei die Urfache hier von, eine Dame, mit welcher er verlobt war, habe sich zur Zeit der Verheiratung seines Freundes in den Fluß gestürzt. Trotz alledem wäre Herr Feit ein gutherziger Mann und wenn ich im stände wäre, seine Ab geschlossenheit, die er so viele Jahre beobachtet, zu durchbrechen, dann würde ich von ihm That- sachen erfahren, von denen ich auf keine andere Weise Kenntnis erhalten könnte. Angeregt durch diese Mitteilungen und — in anbetracht meines Alters — ziemlich erregt von der Aussicht, einen solchen Löwen in seiner ein Teil der Offiziere noch den Speer, 1954 Meter, bestieg. Gemeinnütziges. Die Bitterkeit der Gurken sofort zu be seitigen, ohne den Geschmack zu beeinträchtigen, gibt es ein einfaches, billiges Mittel, nämlich übermangansaures Kali. Ein klein wenig davon im Wasser aufgelöst, sodaß dies eine rote Farbe bekommt, und die geschnittenen Gurkenstücke hineingelegt, beseitigt in wenig Minuten das Bittere, hierauf spült man in reinem Wasser nach, salzt und behandelt wie gewöhnlich. Man probiere es und wird vom Erfolg über rascht sein. Brunnenwasser zu verbessern. Man verschafft sich gut gebrannte, möglichst blätterige Holzkohle, und zerkleinert 20—30 Liter der selben, so daß die einzelnen Stücke die Größe einer Wallnuß haben. Außerdem füllt man ein kleines Säckchen, das aus recht losem Zeuge hergestellt ist, mit 5 bis 10 Pfund Kochfalz. Die Kohlen samt dem Salzsäckchen legt man in einen Beutel aus losem Zeuge oder noch besser in ein Netz, mit kleinen Maschen, be schwert das Ganze durch einen Stein und läßt es mittels eines dünnen Seiles in daS Wasser, bis in die Nähe des Grundes. Nach einigen Tagen ist das Wasser klarer und von besserer Beschaffenheit. Es empfiehlt sich dieses Ver fahren im Lauf des Jahres einige Male zu wiederholen. Salz braucht nur einmal ange wendet zu werden. Papier auf Metall zu kleben. Papier, welches mit Kleister, Gummi oder Leim auf Metall befestigt worden ist, löst sich meist durch den Einfluß der Temperatur bald ab, und läßt dann auf der Metallfläche, besonders wenn sie recht glatt ist, die Schicht des angewendeten Klebstoffes zurück. Man hat nun ein Verfahren gefunden, indem man das Metall in eine starke, heiße Lösung von Wasch-Soda legt, mit einem fettfreien Lappen vollkommen rein abreibt, so dann Zwiebelsaft auf die Metallfläche aufträgt, und dann das Papier in der gewöhnlichen Weise auflegt. Auf diese Weise auf Metall ge klebtes Papier läßt sich nur durch Abkratzen ent fernen. Buntes Allerlei. Ein „Windthorstkognak" wird neuer dings durch eine Kognakkellerei in den Handel gebracht. Wenn die kleine Exzellenz noch lebte, würde sie sich das sehr verbitten. Windthorst sagte am 9. Juni 1876 im Reichstag: „Wenn ich allein in der Welt zu bestimmen hätte, würde mein Gesetz einfach lauten: Branntwein darf nur aus der Apotheke auf Anordnung des Arztes verabreicht werden." Der Grönländische Vierzigtonnen- Meteorit, welchen Leutnant Peary im vorigen Jahre in Grönland entdeckt hat, und der von allen bisher aufgefundenen der größte, ein wirk lich kleiner Planet ist, soll nunmehr durch eine von der Akademie der Wissenschaften in Phila delphia ausgerüstete und dem Entdecker unter stellte Expedition eingeholt werden. Nach den Preifen, welche für Stücke des letztgefallenen Meteoriten von Lesves in Belgien (13. April 1896) gezahlt wurden, könnte dieser Klumpen dem ,Kosmos' zufolge einen Ertrag von sechzig Millionen Frank erzielen. Zum halben Preise. Am Eingangsthor der "landwirtschaftlichen Ausstellung in Stanelly verlangte dieser Tage ein Mann zum halben Preis zugelassen zu werden. Sein Grund? — Er habe nur ein Auge. Der Mann war sehr unwillig, als dem Kassierer die Berechtigung seiner Forderung nicht einleuchten wollte. Witterungsbericht aus der Sommer frische. Montag: Lokaler Regenschauer. Dienstag: Schauerlicher Lokalregen. Mittwoch: Regnerisches Schauerlokal. Donnerstag: Lokaler Schauerregen. Freitag: Schauerliches Regen lokal. Samstag: Regnerischer Lokalschauer. Verkehrte Welt. „Wer ist die Dame mit dem kurzgeschorencn Haar?" — „Eine Malerin." — „Und der Herr dort mit dem langen Haar?" — „Auch ein Maler." Höhle aufzusuchen, entschloß ich mich sofort dazu. Demgemäß fuhr ich eines schönen Tages der vorigen Woche über den Fluß und trat in den Wald hinein. Ich befand mich nicht allein. Ich hatte einen Führer mitgenommen, welcher die Lage der Höhle, in welcher Fell wohnen sollte, kannte, und durch dessen Beistand gestaltete sich meine Reise so wenig ermüdend als möglich. Trockene Zweige und Neste wurden aus dem Wege geräumt und wo ein Fuß wie der meinige hätte straucheln müssen, da fand ich mich von starken Armen in die Höhe gehoben und wie ein Kind bis zu den leichter passier baren Strecken getragen. Auf diese Weise gelangte ich endlich an eine Stelle, so hoch auf einem Berge, daß ich schließlich glaubte, den Weg niemals wieder zurückfinden zu können. Mein Führer bemerkte meine Beunruhigung und versicherte mich, daß uuser Ziel nicht mehr fern läge. Plötzlich sah ich denn auch vor mir ein überhängendes Kliff, von dessen oberem Rande ein dichtes Geschling von Wein und anderem Rankengewächs herab hing, ohne den gähnenden Eingang zur Höhle gänzlich zu verdecken. „Da wohnt der Mann, den wir suchen, da ißt und tritt er," sagte mein Führer, als wir einen Augenblick stehen blieben, um Atem zu schöpfen. Unmittelbar nach diesen Worten, wie durch dieselben gemfen, bemerkten wir einen lang sam in der Höhlenöffnung auftauchenden Kopf, der indessen alsbald hinter dem rankenden Grün wieder verschwand. SS r (Fortsetzung solgt.l
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