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Zander H- Allgemeiner Amtzer Amtsblatt für die Grtsbehörde und den Gemein-erat?u Bretnig Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend Deösklion, Druck unö Verlag von A. Lchurig, Dretnig. 6. Zahrgaug Rr. 87 Mittwoch, den 28. Oktober 1896 Bekanntmachung, Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ^11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag V,11 Uhr einzusenden Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend, ^bonnementspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" "'erteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark Pfennige, durch die Post I Mark exkl. Bestellgeld. Parterresaal, der Etagensaal und der Dach saal und über letzterem der Dachboden. Bis auf die Hälfte des Dachsaales, der an die Firma C. F. Strödel vermietet war, die dort auf etwa 20 mechanischen Stühlen Streichgarnwaren weben ließ, diente die Fabrik für den Betrieb der mechanischen Kammgarnweberei von Hermann Kupfer, die etwa 100 mechanische Stühle im Gange hatte. Das aus bis jetzt noch unbekannten Ursachen entstandene Feuer verbreitete sich mit rasen der Schnelligkeit über die ganze Fabrik, so oaß die schnell herbeigeeilte Feuerwehr an ein Löschen gar nicht denken konnte, sondern ihre Thätigkeit auf den Schutz der Nachbar grundstücke beschränken mußte. Die Fabrik tete an einen dortigen Polizeibeamten von Bunzlau (L>chl.) aus einen Brief des In haltes, daß er sich erschossen habe. Thatsäch- Uch hat der Briefschreiber sich ein Leid an- gethan und liegt nun verwundet im Kranken hause zu Bunzlau. — Ungeheuren Spaß machte auf der Wilsdruffer Straße in Löbtau eine ältere Dame, die thatsächlich einige Herren nach der „Ahlwardtstraße" fragte. Die Suchende hatte seiner Zeit die Mitteilung erhalten, daß ihre Verwandten auf genannter Straße wohnhaft seien, hatte aber keine Ahnung da von, daß der amerikalustige Ahlwardt auch in Löbtau längst abgeschoben war und die Straße, welche ehedem in patriotischer Be geisterung neu getauft, nunmehr wieder um getauft worden war. Unbewußt hatte die ganz verblüffte Dame Vielen ein großes Gaudium bereitet. In Waldheim saßen am Schluffe des letzten Vierteljahres 1833 Zuchthäusler, Gefängnis-Strafanstalten Zwickau, Hoheneck, Sachsenburg (Jugendliche), Vogts berg, Grünhain (Jugendliche) 2261 Straf gefangene und in den Besserungsanstalten zu Hohnstein, Sachsenburg und Waldheim 508 Personen. Von den Gefängnisanstalten neh men Zwickau, Hoheneck und Sachsenburg nur männliche, Vogtberg und Grünhain nur weib liche Sträflinge auf, von den Besserungsan stalten die zu Hohnstein und Sachsenburg nur männliche, die zu Waldheim nur weib liche. Die Anstalt zu Bräunsüorf ist Er ziehungs-Anstalt. Die Gesamtzahl der in den genannten Anstalten untergebrachten Ge fangenen betrug 4602, von denen gerade 4000 männliche, 602 weibliche Personen waren. — Das Mädchen, das in Oberholz bei Großpösna vor kurzem den Tod seines Kindes dadurch herbeiführte, daß es ihm Carbolsäure eingab, befindet sich noch in Hast- Das Mädchen beteuert seine Un schuld und nach Lage der Sache ist es nicht ausgeschloffen, daß es unschuldig sei. Zur Zeit der That waren in dortiger Gegend die Masern verbreitet, gegen welche Krankheit das Mädchen bei ihrem Kinde Carbolsäure als Desinfektions-Mittel anwendete. Ihre Angaben in dieser Beziehung sind nicht ohne weiteres von der Hand zu weisen, so daß es zweifelhaft erscheint, ob die Anklage gegen sie erhoben wird. Die Kupfersche Fabrik zu Reichen bach i. V. wurde am Freitag abend nieoer- gebrannt Der Schaden wird auf rund 400,000' Mark geschätzt. 150 Arbeiter sind brotlos und dies zu einer Zeit, in der sie nicht leicht anderwärts Beschäftigung finden. In der Fabrik befanden sich drei Säle: der Dies geschieht, indem in jeder Ortschaft Seiten des Gemeindevorstandes in ortsüblicher Weise bekannt gemacht wird, zu welcher Kontrollversammlung die betreffenden Mannschaften zu erscheinen haben. Die Militär^apiere sind mitzubringen. Nichterscheinen wird bestraft. Bautzen, am 20. Okt. 1896. Kgl. Bezirks-Kommando. Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den Allge meinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition die Herren F. A. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Auftwgen und Wrederholungen Rabatt nach Uebereinkunft. Pferdehändler aus Brößnitz gekauft. Als nun der Käufer am andern Morgen das Pferd anspannen wollte, glaubte man erst, das Pferd sei gestohlen worden. Kurz darauf kam die Nachricht aus Brößnitz, daß sich das Pferd wieder ber dem Verkäufer eingefunden habe. Das treue Tier hat den Weg von 5 Stunden nach Brößnitz in der Nacht zurückgelegt. — An einem Glassplitter ist der Vor stand der Zollabfertigungsstelle am Bahnhofe zu Hof, Eberhard Krauß, zu Grunde ge gangen. Er hatte sich ernen kleinen Glas- splitler, der von einem zersprungenen Lam- penzrlinder herrührte, in den Fuß getreten, Die Wunde wurde schlimmer und schlimmer und am vergangenen Freitag mußte dem Manne ein Bein abgenommen werden und am Sonnabend ist er gestorben. Er ist nur 42 Jahre alt geworden. — In Schönbrunn bei Lengenfeld hat sich unter den Schweinen eine derartige Krankheit eingestellt, die in vielen Fällen tötlich verläuft. Man bezeichret diese Krank heit als Nasenbräune. Eine ziemliche An zahl Schweine ist infolge dieser Seuche ver- enoet. — Der älteste praktische Turner im ganzen deutschen Reiche, Heinrich Robert Jahn in Leipzig, feierte jetzt.seinen 80. Geburtstag. Der Jubilar wurde aus diesem Anlässe vielfach beglückwünscht. Noch jetzt turnt der „alte Jahn", wie er allgemein ge nannt wird, in jeder Woche regelmäßig vier Mal. Dresdner Schlachtviehmartt den 26. Oktober 1896. Auf dem letzten Schlachtviehmarkt waren zum verkauf gestellt: 54s Rinder, 1(9(8 Schweine, 950 Hammel und 242 Kälber, in Summa 365( Schlachtstucken. Lür den Zent- ner Schlachtgewicht von Rindern bester Sorte wurden 65—68 Rlk., für Rlittelware einschließl guter Kühe wurden 62—64 Rik., für leichtere Stücke 45—55 Rik. bez. Lngl. tämmer das Paar im Gewicht zu 50 Kilo Fleisch 66—68 Rik., solche geringer Sorte in derselben Schwere 63—65 Rik. Der Zentner gebendes Gewicht von Landschweinen engl. Kreuzung galt 42—44 Rik-, zweiter Wahl hiervon 39—4( Ri. Für Kälber wurden 60-—73 Nik. angelegt. Bekanntmachung. Alle im Gemeindebezirk Bretnig aufhältlichen Reservisten und alle Disposition^ Urlauber erhalten hierdurch Befehl, am 6. November 1896, nachmittags ^1 Uhr, in Großröhrsdorf, Mittelgasthof, zur Kontrolversammlung einzutreffen. Die Militärpapiere sind mitzubringen. Nichterscheinen wird bestraft. Kgl. Bezirks Kommando Bautze«. betr. die Kontrollversammlungen oer Mannschaften des Beurlaubtenstandes. . Die diesjährigen Herbstkontrollversammlungen im Bezirke des Meldeamts Kamenz fin- wie folgt statt: Mwoch den 4. November vorm. 8, 11 und nachm. 3 Uhr in Kamenz, Schützenhaus, Donnerstag den 5. November vorm. 10 Uhr in Schwepnitz, Gasthof, Donnerstag den 5. November nachm. '^3 Uhr in Königsbrück, Schützenhaus, Mag den 6. November vorm. 8 und 10 Uhr in Pulsnitz, Schützenhaus, Mag den 6. November nachm. 1 Uhr in Großröhrsdorf, Mittel-Gasthof, Sonnabend den 7. November vorm. 9 Uhr in Crostwitz, Gasthof von Wenke. .. Zur Herbst-Kontrollversammlung haben sich sämtliche Dispositionsurlauber, Reservisten, /s, jur Disposition der Ersatzbehörden entlassenen Mannschaften, sowie die Halb- und ^ig Ganzinvaliden zu stellen. ^Die Einberufung zu den Kontrollversammlungen erfolgt durch öffentliche Aufforderung. Oertliches und Sächsisches. stand dereits 30 oder 35 Jahre. Früher lward darin Slreichgarnspinnerei betrieben, bei der bekanntlich sehr viel Oel verwendet wird; auch sonst weroen durch Schmieröl die Dielen einer Fabrik so reichlich gefettet, daß, wenn sie einmal brennen, an ein Löschen nicht zu denken ist. Es war schade um jeden Tropfen Wasser, den man in die Fabrik spritzte. Nach verhältnismäßig recht kurzer Zeit begannen bereits die Mauern zu stürzen. Die glühenden, herabstürzenden schweren Eisenmaffen versengten Alles, was noch an brennbaren Stoffen vorhanden war und rissen die Wände und Mauern mit sich. Die Maschinen und Vorräte vom Besitzer sowohl als vom Pächter sind mit rund 300,000 Mark versichert und zwar bei der Magde burger Feuerversicherung. — Infolge von Genuß verdorbener Heringe sind in Schildau die drei Kinder des Filzschuhmachers Grandlitz erkrankt. Ein Kind im Alter von 5 Jahren ist bereits ver storben. Die beiden älteren Geschwister, so wie ein I8jähriges Mädchen, das die Kinder in Abwesenheit der Eltern, die auf dem Markt in Dresden ihre Waren ifeil boten, zu be aufsichtigen hatte, sind durch das schnelle Ein greifen eines Arztes am Leben erhalten worden. — Wegen vorgekommener Unterschlag ungen ist der Briefträger E. in Netzschkau in Haft genommen und an das kgl. Amtsge richt zu Reichenbach abgeführl worden. So weit die Ermittelungen bis jetzt reichen, ist die unterschlagene Summe nicht bedeutend. — Das am Freitag in Oberwiesenthal im Erzgebirge herrschende Regenwetter schlug gegen Abend in Schneewetter um und ver wandelte Berg und Thal in eine Winter landschaft. Hoffentlich bleibt der Schnee nicht lange liegen, denn noch immer ist man hier und da beschäftigt, die Kartoffeln noch vollends einzuernten. — Der Gemeindevorstand in Naundorf bei Lommatzsch Chatte ein Pferd von einem Bretnig, den 28. Oktbr. 1896. k k. (4. Soeben läßt die Buchhandlung Evangel. Bundes von Karl Braun in einen Vortrag erscheinen, welchen »rPaul!von Hoensbroech, der bekannte ^-Jesuit, über den „Ultramontanismus in Mjchland" auf der Darmstädter General- ^?wmlung des Ev. Bundes zehalten hat. M allgemeines Aufsehen erregender Vor- von welchem Einzelheiten bereits in die M gedrungen sind, wirs in der nächsten 'Mochversammlung, die in voriger Num- bereits angekündigt wuroe, nicht nur zur Zeilung gelangen, sondern auch als wesent- Unterlage einer lebhaften Aussprache Das Versammlungslokal ist das ^nhaus zu Pulsnitz, die Zeit abends ^7- Am Montag abends zersprang in Msswerd« auf der verkehrsreichen ^bosstraße ein Ballon mit Schwefelsäure. , Vernehmen nach haben 2 Knaben Kunden davongetragen. Die blutigen Vorgänge in der , Mnkopfschänke" zu Blasewitz bildeten Freitag vormittags die Veranlassung zur ^'Sung des Thatoites durch eine ge- Kommission unter Führung des Staatsanwalt v. d. Decken. Dabei ^.gleichzeitig eine Vernehmung der in kommenden Zeugen vorgenommen, des schwer verletzten und im !l^"us liegenden Siwack kann gemeldet daß sein Befinden sich so weit ge- M, daß eine kurze Vernehmung mit genommen werden konnte. Vieles Aufsehen erregte am ver- Freitag die in Dresden erfolgte oes dortigen Stadtverordneten Dgerichtssekretärs Richter, weil er in ^».Mung als Grundbuchführer Pflicht- begangen haben soll. die große internationale Kunst- .W, weiche bekanntlich im nächsten ^ Dresden im städtischen Ausstell er d' stattfinden soll, sind in aller großartigsten Vorbereitungen ge- °"den. Der Vorsitzende der Aus- I? ba^don, Herr Professor Gotthard im vergangenen Sommer Reisen 'SiW. unternommen, um die Her- Sir ausländischen Künstler persön- ' Zunahme aufzufordern. Die Zü rcher Achtung der Ausstellung sind „ Weise sehr zahlreich erfolgt, daß MNg ein umfassendes Bild inter- künstlerischen Schaffens bieten Meißner Spediteur W. rich- Marktpreise in Kamenz am 22. Oktbr. 1896. !höchsterßniedrigster Preis. < Preis 50 Kilo. Korn Weizen Gerste Hafer 7 eidekorn Hirse Lj 6 8 7 7 6 11 kl. L 14 i 54 ti. 6 7 6 6 6 10 56 65 7^ 75' Heu 50 Kilo Stroh 1200 Pfund Erbsen 50 Kilo Kartoffeln 50 Kilo tl. 2 19 1 9 2 kl. 85 40 90 60 50