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Allgemeiner Anzeiger : 05.09.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-09-05
- Sprache
- Deutsch
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- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-189609058
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- Saxonica
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
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Jahr
1896
-
Monat
1896-09
- Tag 1896-09-05
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Monat
1896-09
-
Jahr
1896
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 05.09.1896
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Sie MN Don Uah und Fern. Leipzig. Der Assistenzarzt Dr. Hube aus Leipzig, der am 20. August, dem Rasttag der 104. Infanterieregiments, zu dem er cinberuscn war, nicht in sein Großenhainer Quartier zurE gekehrt war, ist Sonntag morgen auf dem GcM liegend, den Kopf auf den einen Arm gelegt, im dunkelblauen Uniformrock, mit hellblaue« goldgestickten Kragen, den Säbel umgeschnam, die Beine in Reithosen und Stiefeln steckend, in einem Teile des Großenhainer Stadtparks gefunden worden. Er war schon bedeutend w Verwesung übergegangen. Die Leiche, auf deren Brust man ein kleines ärztliches MesscrcW fand, wurde in die städtische Totcnhalle gebracht, woselbst Mcdizinalrat Dr. Gruner die Sektion vornahm, deren Befund infolge zu großer Verwesung der Leiche nichts Bestimmtes ergeben konnte. Mord oder Beraubung iE auf keinen Fall vor. mit den Leichen der Tausende von Erschlagenen anzufangcn sei. Daß hier kein Schamgew«, kein Schrecken vor der Majestät des Todes jedem schändlichen Beginnen in den Weg trai, braucht nicht gesagt zu werden. Doch verdient es in den Annalen der Geschichte verzeichnet zn werden, daß in allen Städten und Dörfern Christenleichen nackt ansgezogcn, aufs schenk' lichste entstellt und schamlos verstümmelt in Bergen, auf den Straßen, auf Misthaufen, in den Brunnen oder Senkgruben ausgcschüttet lagen. Niemand vermochte unter den aufge' türmten und verstümmelten Massen von Menschen' fleisch die Seinen wiedcrzuerkennen. Wo man cs nicht vorzog, die Leichen für den Fraß dci Hunde liegen zu lassen oder mit dem beliebten Petroleum ein Autodafe (Glaubensgericht durch Verbrennung) zu veranstalten, war bald eine Grube aufgeworfen und die Masse von Kadavern hincingcscharrt. Dem Priester Mattheos z» Busseyid wurde sein abgeschlagenes Haupt zwischen die Schenkel gelegt, und die jungen Türken des Ortes amüsierten sich, seinen Leich nam mit Ruten zu züchtigen. Den Leichen der Priester Der-Harudiun zu Diarbckir und seinen Kollegen an der Kirche zu Alipunar, sowie zehn andern Priestern des Distrikts von Tadeni wurde die Haut abgezogen. Dem Abt Sahag, Prior des Klosters Surp-Katsch im Distrikt Kizan, wurde mit seinem jungen Adlatus ein besonderes Denkmal errichtet, indem man ihre abgezogene Haut mit Stroh ausstopftc und an den Bäumen aufhing. Der Phantasie eines Nero ist es würdig, wenn die Türken von Arabkir die abgeschlagenen Köpfe der Armenier an langen Stangen aufreihten; und der Gen darmerickommandant von Baiburt, der anr 26. Oktober den Frauen des Dorfes Ksanta unter dem Versprechen, ihre Männer zu schützen, Geld im Wert von 500 Pfund abnahm und sich dann nach etlichen Tagen eines anderen besann, sämtliche Frauen und Kinder desselben Dorfes auf einem Felde versammelte und un barmherzig abschlachten ließ, hätte es wohl ver dient, zum Chef der Leibgarde des Tamerlan ernannt zu werden. Die Zahl von 65000 Erschlagenen können wir nachrechnen, soweit unsere Erkundigungen reichen, und die Toten- liste ist entfernt noch nicht abgeschlossen. Aber wer zählt die Opfer der Schändungen und Entehrungen, zählt die Thränen der Tausende und Abertausende, die in die Berge geschleppt, in die Harems verkauft, auf dem Sklavcnmaw feilgebotcn oder nach Befriedigung der Lüste i» irgend einem Winkel erschlagen und verschont wurden? Begreift man nun wohl, was « Armenien Hunderte von Frauen in den st«' willigen Tod trieb, was jene fünfzig Frauen von Lssong und Ksanka bewog, sich in die Brunnen zu stürzen oder in die Abgründe z» springen? Welche Schrecken die Seele jener vornehmen Armenierin erfüllte, die mit einer Schar von Frauen, Kindern und wenigen Männern von Uzun-Oba (25 Meilen östlich von Charput) weggcschleppt wurde und, am User des Euphrat angelangt, ihren Gefährtinnen zurics, nach dem Flusse stürzte und in die Wellen sprang? Beweis genug, daß Schande schlimmer ist als Tod, wenn 55 Frauen und Kinder idr folgten und ihren Tod in den Wellen fanden. * Trotzdem ein Uebereinkommen zwischen den Großmächten und der Pforte über die auf Kreta einzusührenden Reformen erzielt ist, dauert der Kriegszustand auf der Insel noch fort. Die gegenseitige Erbitterung ist eben zu groß, als daß sic sich auf papierene Reformen hin sogleich legen sollte. * Die Ordnung inKonstantinopel ist noch keineswegs völlig wieder hergestellt. Die am Alontag abend eingelaufenen Mel dungen geben zwar im allgemeinen der Hoffnung auf Eintritt ruhiger Zustände Naum, konstatieren aber noch so bedenkliche Vorfälle, daß man nicht an völlige Besserung zu glauben vermag. Eine vom Vormittag datierte Depesche sagt aller dings, der Sonntag und die ihm folgende Nacht seien ruhig verlaufen und man hege die Hoff nung, daß dank der getroffenen Maßregeln die Ruhe erhalten bleiben werde. *Die überlebenden Revolutio- „Sahen Sie nicht sein Gesicht?" Nein" „War er jung?" „Ich glaube — ja." „Und blond?" „Das kann ich nicht sagen." „Und die ganze Zeit über, während sprachen, verharrte er in der Stellung?" „Ja, Madame." Olde! Konow e Magazin l Wrde cr Wagen. Müm Starnberg dar gcboi berdienstw ^arbierlcl Seit in ch «citcn zcy ^Mnapa Eilenden, de Arbeit °°en zart °em Ginn "ach nick den republikanischen Blättern Frankreichs nicht günstig beurteilt. Die weitverbreitete ,Petit Republique' meint, der Zar hätte den Präten- dcnien nicht so auffallendcrweise auszeichnen dürfen. Er habe dadurch erkennen lassen, daß er für die Staatsform, welche in Frankreich gegeben, weder Achtung noch Sympathie empfinde. *Jn Paris erregt Fürst Lobanows Tod Besorgnisfe, weil man nicht wech, ob das Ereignis auf den Zarenbesuch Einfluß haben wird. Baron Mohrenheim, der schon Giers' Nachfolger werden wollte, wird Aü- strengungen machen, Lobanows Erbschaft zu er langen. Sonst nennt man noch den Botschafter in Konstantinopel Nelidow oder den Warschauer Gouverneur Graf Schuwalow als mutmaßliche Kandidaten für den erledigten Kanzlerpostcn. Die armenischen Greuel. Die Armenier sind von jeher von den Muselmanen verachtet und gehaßt und zwischen beiden Völkerschaften besteht fast ein dauernder Kriegszustand. Ein deutscher Gelehrter, Dr. Johannes Lepsius, hat sich die große Mühe ge nommen, die zerstreuten und unterdrückten Nach richten über den wahren Verlauf der Dinge in Armenien zu sammeln, und er hat sich dadurch ein großes Verdienst erworben. Nach seiner Darstellung, die sich auf ein reichhaltiges Material stützt, ist es unzweifelhaft, daß die Metzeleien in Armenien, die hunderttausend wehrlosen Menschen das Leben kosteten und eine halbe Million dem Hungertode und dem Elende überlieferten, aus dem Palais des Sultans be fohlen worden find. Aber das Motiv dieses wahnsinnigen und entsetzlichen Befehls? Dr. Lepsius meint, das Motiv sei darin zu suchen, daß der Sultan einerseits seine armenischen Unterthanen dafür züchtigen wollte, daß sie un aufhörlich Reformen verlangten, und daß er anderseits den Mächten, die ihn zur Erfüllung seiner Versprechungen drängten, die Nutzlosigkeit ihres iveiteren Drängens einmal handgreiflich vordemonstrieren wollte. Die Art, wie der Sultan züchtigt, konnte natürlich nur in Mord und Brand, Schändung und Plünderung be stehen. Man gibt die Zahl derer, die in den letzten Monaten dem türkischen Fanatismus zum Opfer gefallen find, auf etwa 100 000 an. Wie schließlich es die Türken trieben, davon möge folgender Auszug Ms den Berichten, die Dr. Lepsius im .Reichsboten' veröffentlichte, ein Bild geben: In Baiburt wurden die Säuglinge mit den Müttern in 14 Häusern verbrannt. Der reiche Ohannes Avakian von Trapezunt bietet dem stürmenden Pöbel alle Habe, wenn sie sein und der Seinen Leben schonen. Seinen dreijährigen Knaben hält er im Arm. Doch die Habe ent geht den Wüterichen nicht, erst den Knaben tot, damit sie an den Alten kommen! Und ermordet werden beide vor den Augen der Mutter und Geschwister. Kinder auf den Schoß der Mütter zu erwürgen, ficht einen tapferen Türken nicht an, und Fangball mit einem Kleinen spielen und ihn vor den Augen der Mutter von einem Bajonett aufs andere zu werfen, scheint den Soldaten von Bitlis ein heiteres Kriegsspiel. Auf der verstümmelten Leiche des Vaters, dem man zuvor ein Stück Fleisch nach dem andern aus dem Leibe gehackt und Essig in die Wunden gegossen, noch seinen Knaben mit blutigem Spielzeug zu erschlagen, erfreute den Pöbel von Erzerum. Ein schrankenloser Spielraum für die mordlustige Phantasie des Pöbels eröffnete sich aufs neue, als es sich darum handelte, was Aack> Segen du Der hie Wortlam mü, woi fernerhin kaufen, d verkauf il meistervci verkauf, i Tuchfabri Fabriken durch dic Fabriken ausgcgcbc warenlad, 2cha Anzahl d der sächs . Hochbahn nächsten s ab bis zi genommci und gros Herrn? krc Session fi »Kontiner Nehmungc Mail entlassene Frankfurt Segen cn wegen A Wit der 1 Entlassun Boni don West! durchzieht 'ür eine Wauern i den Schi Stein krüg Rchcnschu daß das Sonn »amilic ( uns diese! selbst 91 «usThüri Adz u. Engelhard bereinigt. Scnicinsan Ruet; sp M statt Msbadc Wrung dl iurticklcitc Minister vcrsügt, daß dic Bataillonskommandeure die Kantinen nur für die Dauer ihres Kommandos bei dem Bataillon vergeben dürfen. Bei einem jeden Kommandowechsel erlischt der Pachtvertrag, und es steht dem Bataillonschef frei, denselben nicht zu erneuern und die Kantinen anderweitig zu verpachten. * Die ,Nordd. Allg. Ztg.' schreibt: „Die Nach richt, das preußische Finanzministerium sei mit dem Entwurf einer Branntweinsteuer- Bcfreiungsordnung beschäftigt und habe gegenwärtig den Steuerbehörden dahingehende Vorschläge zur Prüfung und Begutachtung über sandt, wird uns von zuständiger Seite als zu treffend bezeichnet." Oesterreich-Ungarn. *Die österreichischen Slowenen stehen an nationaler Begehrlichkeit hinter den Tschechen nicht zurück. Sie verlangen nichts Geringeres, als ein gemeinsames slowenisches V er w altu n g s g e b i et mit der Hauptstadt Laibach, und suchen die deutschen Steiermärker durch die Drohung einzuschüchtern, je mehr die Deutschen Sleicrmarks die nationalen Forde rungen der Slowenen ablehnen, mit desto größerer Nachdrücklichkeit werde von der Gegen seite auf die Ausführung dieses Programm punkles hingearbcstcl werden, und dies sicher nur auf Kosten der heutigen Hauptstadt Graz. Frankreich. * Daß der Z ar in Wien auch den Herzog von Orleans empfangen hat, wird von. hatte. Er sch.en zu schlafen; ich schenkte ihm keine besondere Aufmerksamkeit." ihren Umtrieben fonfahrcn bis zur Genehmigung der gesetzlichen Rechte ihrer Nation, das heiße Sicherheit des Lebens, des Eigentums und der Ehre und eine Reform der Regierung. *Die M i n i st e r k r i s i s i n B u l g a r i e n ist beendet. Petrow bleibt Kricgsminister, der Ersatz für den Handelsminister Natschewitsch soll erst später erfolgen. Afrika. *Die Derwische von Dongola haben ihr Lager vom Nil auf einen zwei Meilen westlich von der Stadt gelegenen wohlbesestigten Hügel verlegt. Atan glaubt, daß sie der ägyp tischen Expedition starken Widerstand leisten werden. Asien. *Zur Ministerkrisis in Japan wird gemeldet, daß der Kaiser den Grafen Kurado zum stellvertretenden Ministerpräsi denten ernannte. Die Ministerkrisis ist auf eine Meinungsverschiedenheit im Kabinett in betreff des erledigten Postens des Ministers des Aus wärtigen zurückzuführen. * Nach einer Meldung aus Tokio seien in Schantung in China Unruhen gegen die Christen auSgebrochen. Etwa 1000 Mit glieder eines Geheimbundes hätten 30 katholische Missionen zerstört. Die chinesische Regierung habe Truppen zur Unterdrückung der Unruhen entsandt. Uebcr etwaige Verluste an Menschen leben sei noch nichts bekannt. „Wenn er acht gab, muß er jedes Wort verstanden haben." „Herr Tamworth", bat ich nun, „bitte, sinnen Sie noch ein wenig nach. Wenn jeder der Anwesenden an jenem Abend eine Geschichte erzählte, dann müssen Sie reichliche Gelegenheit gehabt haben, jedermanns Gesicht und Aus druck deutlich zu sehen. War nun unter denen, welche sich in dem Zimmer befanden, nicht ein Mann von ungefähr fünfunddrcißig Jahren mit blondem Haar und vornehmem Wesen, welcher jedoch einen falschen, bösartigen Aus druck in den kleinen, blauen Augen hatt und ein Etwas in seinem Lächeln, welches demselben alles Fröhliche, Anmutige nahm?" ..Eine kurze, aber sprechende Beschreibung," " s- „Lassen Sie mich einmal politische Rundschau. Teutsch land. * Am Dienstag hielt der Kaiser auf dem Tempelhofer Felde die Herbstparade über das Gardekorps ab, um sich am Mittwoch, dem Sedantage, nach Dresden zu begeben und auch dort der Parade beizuwohnen. * Zur Militärstrafgerichtsreform wird der,Straßb. Post' geschrieben, daß aller dings im militärischen Verfahren gegen Offiziere ein Bestätigungsrecht wie bisher dem Kaiser als obersten Kriegsherrn Vorbehalten bleiben soll. * Unter den Vorlagen, die dem Bundes rat bei seinem Ende nächsten Monats erfol genden Wiedcrzusammentritt vorgclegt werden, befindet sich nächst dem Gesetzentwurf betr. Ab änderung der Gewerbeordnung auch der Gesetzentwurf betr. Abänderung derArbeiter - Versicherungsgesetze, die, wie ver lautet, beide dem Bundesrat nebst umfangreicher Begründung bereits zugegängen sein sollen. Ferner soll noch dic Seemannsordnung einer Abänderung unterzogen werden, zu der die technische Kommission für Seeschiffahrt Vor schläge gemacht hat, und die dem Bundesrat bald zugehen dürfte. * Das Befinden des Fürsten Bis marck ist, wie aus Hamburg gemeldet wird, wieder recht zufriedenstellend. Freitag war der Gencralfeldmarschall Graf Blumenthal zum Besuch in Friedrichsruh. *Jm prcuß. Ministerium für Landwirtschaft ist eine Denkschrift über die zur Förderung der Landwirtschaft in den letzten Jahren ergriffenen Maßnahmen ausgearbeitet worden, die ein zusammenfassendes Bild der mannig faltigen Mittel und Maßnahmen bietet, welche zur Förderung der Landwirtschaft von Reich und Staat ergriffen sind und wie weit ihre Wirk samkeit bereits zu bemerken ist. * Bezüglich der Verpachtung von Mil itärka ntinen hat der Preuß. Kriegs- nachdcnken, ob ein solcher Mann unter ihnen war. Ich kann mich wirklich nicht besinnen." „Denken Sie — o, bitte, denken Sie nach- Das Haar über den Schläfen sehr dünn, dagegen einen vollen Schnurrbari. Wenn er sprach, bewegte er stets dic Hände; er schien sehe nervös zu sein, suchte es aber zu verbergen " „Ich sehe ihn!" rief Herr Tamworth plötzlich- „Diese Beschreibung seiner Hände rust ihn mir ins Gedächtnis. Ja, ein solcher Mann befand sich an jenem Abend in dem Gastzimmer, entsinne mich sogar der Geschichte, welche^ er erzählte; sie war roh, aber nicht ohne Witz " Ich trat Herrn Tamworth näher nnd bc' trachtete ihn ernst, als ich weiter sprach- Mann, von welchem Sie glaubten, er schliefe, der Mann, welcher Ihnen nahe genug saß, "" alles zu hören, was der Engländer sagte, war er oder war er nicht derselbe, von welchem wir soeben sprachen?" „Daran habe ich vorher noch nicht gedacht, aber er glich ihm — ich meine seine Gestalt; sein Gesicht konnte ich ja nicht sehen." „Er war es", behauptete ich vollUeberzcugung; und der Schurke —" Aber wie konnte iw wissen, ob cr ein Schurke war? Ich W, inne und zeigte nach dem Kamin. „Wenn Sie in daS geheime Zimmer zu gelangen Pisten, so thun Sic cs. Nur möchte ich einige Zeugen zuzichen. Wollen Sic mir gestatten, eine^odcr zwei meiner Gäste herbeizurufen?" Herr Tamworth verneigte sich höflich- Sic es wünschen, dic Entdeckung in die OeP^ lichkcit gelangen zu lassen," sagte er, „h^.ie natürlich nichts dagegen einzuwenden." i „Und er blieb sitzen, als Sie das Zimmer verließen?" „Ich glaube — ja." „Saß er Ihnen nahe genug, um alles hören zu können, was Sie sprachen?" Italien. * Der König von Italien unterzeichnete einen Erlaß, durch welchen die Bildung eines Ge schwaders zum Schutze der italienischen Ansiedelungen inSüdamerika ver fügt wird. *Die italienischen Gefangenen in Abessinien sind verschiedenen Familien zucrteilt, welche sie nach Belieben behandeln. Manche erdulden ein äußerst trauriges Los. Menelik selbst nimmt die Klagen der Aermsten bereitwillig entgegen und ist bemüht, Linderung zu schaffen. Die Frauen bestürmen ihre Männer, ihnen solche Gefangenen zu beschaffen, welche ihnen in der Herstellung ihrer Kleider von Nützlichkeit sein können. Die abessinischen Frauen find plötzlich bestrebt, sich nach euro päischem Muster zu kleiden. Schneider, Schuh- macher, Haarkünstler werden daher am besten behandelt. Die Königin Taita hat das Beispiel zur Beschäftigung der Gefangenen gegeben. Offiziere und Soldaten, welche den Pinsel zu führen verstehen, werden von ihr mit der Aus schmückung der Wohnung Meneliks beschäftigt. Schuld und Sühne. Lj Roman von A. K. Green. tForUttzmig.) „Und dieses Haus ist nun ein Gaschos?" fragte ich. Ja." "Sonderbar. Ich hätte nicht übel Lust, es aufzusuchen." „Das glaube ich Ihnen gern." „Es ist doch nicht dieses hier?" rief ich plötz lich aus, indem ich mich halb neugierig, halb unbehaglich umblickte. „O nein, es liegt am Hudson, nichl fünfzig englische Meilen jenseits Albany. Es heißt „Zum Willkommen", und befindet sich augen blicklich in den Händen einer Frau; aber ich glaube, cs hat hübschen Zuspruch und die Frau wird mit jedem Jahre wohlhabender. Vielleicht, weil sic das Geheimnis entdeckte und weiß, wo sie ihre Vorräte auszuspcichern hat." Mit der Bemerkung: „ich weiß eigentlich nicht, wozu ich Ihnen dies alles erzähle; ich habe nie zu vor in meinem Leben davon gesprochen," und mit einem Achselzucken ließ er den Gegenstand fallen. „Dies ereignete sich gerade vor dem Auf ruhr in Lexington, vor sechzehn Jahren, Ma'am, und jetzt zum ersten Male befinde ich mich in dieser Gegend. Aber ich habe die Ge schichte des geheimen Zimmers nicht vergessen und als ich heute früh den Postwagen bestieg, nahm ich mir vor, hier die Nacht zu verbringen und wenn irgend möglich, das berühmte Eichen zimmer mit seinem geheimnisvollen Anhängsel ,?>e cs m !seß den c liehen i Trept Merigcn «eibertz, - Mrs-Hla, Eichung ^°rdcn. ^crika c . . Paric W den L : »3ch l °"es Nai L? »mir filier S meine ?>cn ncu erst ».Ich v Wt nichl eAeimen uns Ram ^ben bc 7ks Gc lieb, ^Sen zu Der g besoi Fund wc begann 'u ' r-» » ii ger V^N:s An Am fü^.6 Spanien. * Dic spanische Regierung will statt der er betenen 1000 Mann Verstärkung 2000 Mann nach den Philippinen schicken, da sie den dortigen Aufstand für sehr ernst ansicht. Ein Gefecht zwischen der spanischen Avantgarde und den Insurgenten hat bereits stattgefunden, und soll mit dem Rückzug der letzteren geendet haben. Ruhland. *Für st Lobanow, der russische Minister des Auswärtigen, der seinen Kaiser nach Wien begleitet hatte und ihn auch von Kiew aus nach Breslau begleiten sollte, ist auf der Reise nach Kiew am Montag plötzlich gestorben. Lobanow hatte noch in Wien eine sehr wichtige Besprechung mit dem dortigen deutschen Botschafter und wollte direkt von Wien nach Breslau reisen. Die orientalischen Wirren aber legten seinem kaiser lichen Herrn den Wunsch nahe, sich nicht auch nur auf kurze Zeit von seinem ersten erprobten Ratgeber zu trennen. So ging Lobanow denn nach Kiew mit, wo ihn ein jäher Tod ereilte. Der Verstorbene hat noch nicht das 70. Lebens jahr vollendet. , Balkanstaaten. *Die Wirren in der Türkei find noch nicht soweit geschlichtet, daß die Wachsam keit und die Einmütigkeit der Mächte irgendwie nachlassen dürsten. Der Tod des Fürsten Lobanow ist ein Faktor, der dabei ins Gewicht fällt, der aber die Vertretung der gemeinsamen Interessen durch verdoppelte Aufmerksamkeit von Gesamtcuropa noch dringender hinstcllt. Aus flüchte seitens der türkischen Machthaber dürfen nicht geduldet werden. Größte Energie seitens des Sultans, oder Eingreifen der Großmächte wird die Losung bleiben müssen. zu besichtigen. Ich haste keine Ahnung, daß ganz in unserer Nähe an meinem Tische saß Sic die ganzen Jahre hindurch, in welcher und sein Gesicht auf die gekreuzten Arme gelegt Sie Besitzerin des Hauses gewesen, über die Existenz dieses Raumes in Unwissenheit ge blieben sind. Herr Tamworth hielt inne. Er sah so gut mütig aus, daß ich meinen Mut zusammen nahm, um ihm zu sagen, daß er mir den Fremden, der ihm dies Geheimnis mitgeteilt, nicht näher beschrieben habe. „War er jung?" fragte ich. „Hatte er blondes Haar und eine Helle Gesichtsfarbe?" „Im Gegenteil," fiel mir Herr Tamworth ins Wort, „er haste dunklen Teint und war fast so alt als ich — vielleicht auch ebenso alt." Ich war enttäuscht; ich hatte eine andere Antwort erwartet. Während er von dem Fremden sprach, hatte ich mit oder ohne Grund, das Gesicht Herm Urquarts vor mir gesehen; diese Beschreibung des dunklen, beinahe alten Mannes brachte mich außer Fassung. Sind Sie sicher, daß der Betreffende sich nicht absichtlich ein anderes Aussehen gegeben?" fragte ich. „Ganz sicher. Keine Maskerade vermag ein junges Blut in einen solchen Menschen zu ver wandeln, wie ich an jenem Abend vor mir sah. Darf ich fragen —" „Verzeihen Sie," unterbrach ich ihn, „befanden Sie sich während dieses Gesprächs mit dem Er zähler allein im Zimmer? Sie sagten, es sei wenige Minuten zuvor voller Gäste gewesen. War niemand von der Menge zurückgeblieben?" Herr Tamworth sann nach. „Es ist sech zehn Jahre her," sagte er, „aber ich habe noch die unbestimmte Erinnerung, als ob ein Mann ' sagte mein Gast. näre, die in Konstantinopel die Ottomanbank besetzt gehalten, sind auf dem Wege nach Mar seille. Dieselben wurden, nachdem sie ent waffnet waren, in Gegenwart des britischen, französischen und russißben Dragomans an Bord ! gebracht. Vor ihrer Abreise erklärten sie den ! Dragomans der »Botschaften, sic würden mit
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