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Allgemeiner Anzeiger : 01.08.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-08-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-189608016
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- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-18960801
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
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Jahr
1896
-
Monat
1896-08
- Tag 1896-08-01
-
Monat
1896-08
-
Jahr
1896
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 01.08.1896
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Politische Rundschau. Deutschland. * Der Kaiser gedenkt am Freitag wieder in Kiel einzutreffen, von wo aus sich der Monarch nach Wilhelmshöhe begeben wird. *Nach der neuesten Zusammenstellung der kaiserlichen Konsulate sind im ganzen 88 Berufskonsulate vorhanden, genau so viele wie im vorigen Jahr; doch ist insofern eine Veränderung vorgegangen, als das Konsulat bei der Dominikanischen Republik nicht mehr als solches aufgeführt wird, dagegen ist das Berufskonsulat zu Casablanca in Marokko hin- zugekommen. * Der Kriegsminister hat die Anordnung ge troffen, daß die Proviantämter mit ihren Ankäufen sofort zu beginnen haben. So hat denn, wie der Deutschen Tagesztg.' ge meldet wird, der Ankauf von Roggen, Hafer, Wiesenheu und Roggenstroh schon begonnen. Die Aemter sind angewiesen, nur beste Quali täten zu kaufen, dafür aber auch die höchsten Tagcsmarktpreise zu zahlen. *Die Thronrede, mit welcher der Großherzog den hessischen Landtag schloß, erwähnt die Frage der Verstaatlichung der Hessischen Ludwig sbahn und der mit Preußen über den ferneren Betrieb der Bahn herbeigeführten Verständigung, sowie der dadurch bedingten Verwaltungs- und Finanz- gcmeinschaft und schließt: „Erfordert die letztere auch nach einigen Richtungen hin ein gewisses Maß von Selbstbeschränkung, so habe Ich Mich derselben doch gern unterzogen, well Ich die Ueberzeugung gewonnen habe, daß Ich damit Meinem geliebten Lande und Volke und, wie Ich glaube, auch höheren Zwecken einen großen bleibenden Dienst erweise." *Die Verhaftung Friedrich Schrö ders, des derzeüigen Leiters der ostafri - kanischen Plantagen-Gesellschaft Buschirihof, wegen Körperverletzung mit tödlichem Ausgange und Notzucht, erregt neuerdings ein unsere Kolonialsache schädigendes Aufsehen. Ehe jedoch Näheres bekannt wird, ist ein ab schließendes Urteil über den Fall nicht ab zugeben. Oesterreich-Ungarn. * Nach dem Arbeitsnachweis des ungarischen Ackerbauministeriums fehlt es in Ungarn zur diesjährigen Erntezeit an etwa 80 000 landwirtschaftlichen Arbeitern. Selbst in Ober-Ungarn, von wo früher Zehn tausende von Slowaken sich für die Erntearbeiten in Alföld anboten, besteht jetzt Arbeitermangel, offenbar infolge der fortgesetzten Auswanderung nach Amerika. Außerdem wird der Arbeiter mangel der Landwirtschaft in Verbindung ge bracht mit dem immer mehr und mehr um sich greifenden Rübenbau, mit der Neuanpflanzung von Weingärten, endlich mit der Zunahme der industriellen Betriebe. Dabei find die Löhne der landwirtschaftlichen Arbeiter während der Ernte zeit ziemlich hoch und schwanken zwischen 2 und 4 Mark täglich. Frankreich. *Am Freitag ist dem verstorbenen Staats- manne Jules Ferry, dem „Tongkinesen", in seiner Vaterstadt St. Dis unter jubelnden Ovationen ein Denkmal enthüllt worden. Wandel bar ist die Gunst der Menge. Einst haben sie ihn gefeiert, dann verhöhnt und geschmäht, dann im Alter wieder ein kühles Ehrenplätzchen an der Spitze des französischen Senates eingeräumt und jetzt dem Toten unter Prunk und Jubel ein Denkmal gesetzt. Heute ist Jules Ferry wieder der „große Staatsmann"! Als solcher wurde er von den Ministern, die am Stand- Lilde sprachen, gefeiert. England. * Das Urteil im Prozeß Jameson ist gefällt. Es lautet gegen Jameson selbst auf 15 Monat Gefängnis ohne Zwangsarbeit; seinen 4 Mitangeklagten wurden Gefängnisstrafen von 10, 7 und 4 Monat auferlegt. * Nach dem französischen Sozialisteu-Kongreß in Lille fand, am Montag beginnend, in London der internationale Ar beiter-Kongreß statt, zu welchem sich 800 Teilnehmer eingefunden hatten. Nach der Er öffnung entspann sich eine lebhafte Debatte über die Zulassung der Anarchisten zu den Beratungen. Mit 223 gegen 144 Stimmen wurde beschlossen, den in Zürich gefaßten Be schluß, daß nur Sozialisten zuzulassen sind, auf recht zu erhalten. Italien. *Eine neue Reformmaßregel für Sizilien ist perfekt geworden. Wie aus Rom gemeldet wird, genehmigte der italienische Senat den Gesetzentwurf betr. dieAufhebung des Ausfuhrzolles für Schwefel. Diese Maßregel soll die Gewinnung des Schwefels wieder rentabler machen und zugleich die überaus traurige Lage der Schwefelarbeiter, verbessern. Spanien. *Die Finanznot Spaniens hat einen hohen Grad erreicht. Die Notenausgabe der Bank von Spanien ist in beängstigendem Steigen begriffen und hat mit 1060 Millionen Pesetas den höchsten, bis dahin gekannten Stand erreicht. Die schwebende Schuld betrug am 1. d. 357 Millionen, hat also ebenfalls eine erhebliche Vermehrung aufzuweisen. Dabei er heischt die Bekämpfung des cubanischen Auf standes immer neue Geldmittel! Rustland. *Zur Reise des russischen Kaiser paares wird gemeldet: Nächst Wien, Darm stadt, Berlin, London soll der Zar auch der Gast der französischen Republik sein. Die Stadt Paris soll aber doch vermieden werden, weil man dort die zu erwartenden allzu großen Ovationen vermeiden möchte. Toulon oder Mar seille dürften das französische Territorium sein, wo der Zar die offizielle Begrüßung Frankreichs entgegennehmen dürfte. *Die russische Regierung hat kürzlich die schleunige Entsendung von weiteren 20 000 Mann Soldaten nach dem fernen' Osten angeordnet. Rußland hat also in wenigen Wochen im Osten eine Truppenmacht verfügbar, um seinen Forderungen Iap an gegenüber Nachdruck geben zu können. In diplomatischen Kreisen wird die Note Rußlands an Japan als nachdrücklicher Versuch betrachtet, Japans weiterem Vorgehen die Spitze zu bieten. Balkanstaaten. * Die verdächtige Haltung Grie chenlands in der kretischen und macedonischen Frage bereitet der vermittelnden Aktion der Großmächte nicht geringe Schwierigkeiten. Ein formeller gemeinsamer Schritt bei dem griechi schen Kabinett hat bisher wegen der macedonischen Bewegung nicht stattgefunden. Die Gesandten beschränkten sich vorläufig darauf, der griechischen Regierung in dringlicher Form einzeln zu empfehlen, die Grenze besser zu über - wachen. Die griechische Regierung antwortete mit der Beteuerung, sie thue nach Möglichkeit ihr Bestes und habe soeben wieder ihre schon Mher ergangenen bezüglichen Anordnungen er neuert und verschärft. Trotzdem wird ange nommen, die griechische Regierung entfalte nur eine ungenügende Thätigkeit und dulde absicht lich die Unterstützung der macedonischen Be wegung aus dem Königreich. *Wie verlautet, fand bei Kosani in Mace do nie n wieder ein Gefecht statt zwischen Truppen und einer Bande, deren Nationalität nicht bekannt ist. InThessalien soll große Erregung herrschen. — Die,Times' melden aus Kreta, die Nationalversammlung habe.infolge des allgemeinen Notstandes ein Gesetz ange nommen, nach dem fstr die Zahlung von Schulden eine dreimonatige Frist gestattet ist. Der General gouverneur bestätigte das Gesetz. * Inzwischen sind die Jungtürken noch an der Arbeit und die Armenier glauben wieder aufblicken zu dürfen. Die mohame- danischen Reformen erscheinen der Pforte be sonders gefährlich. Der Redakteur einer Marine- Zeitschrist, Seeoffizier Riza, welcher sich an den jungtürkischen Umtrieben beteiligt hatte und im Winter nach Aegypten geflohen war, ist jetzt in Chios verhaftet worden. Afrika. *Das Kap-Parlament nahm ein stimmig den Bericht seiner Spezialkommission zur Untersuchung des Jamesonscheu Ein falls in Transvaal an. Das wird den Schutzherren Cecil Rhodes' in London recht unangenehm sein. Nun können sie ihn doch anstandshalber nicht mehr so sehr unter ihre Fittiche nehmen, ohne das Kap-Parlament vor den Kopf zu stoßen. *Jm offenen Felde haben die Matabele den Engländern eine empfindliche Schlappe bei gebracht. Ein Korps von 300 Mann unter Kapitän Nicholson erlitt in einer engen Schlucht der Matoppoberge einen Mißerfolg. Die Mata bele unterhielten von einer uneinnehmbaren Position aus ein mörderisches Feuer. Die Eng länder zogen sich nach Verlust von fünf weißen und mehreren eingeborenen Soldaten in ihr Lager zurück. Die Ausfichten der Andreeschen " Polarfahrt. Schon hat der kühne Luftschiffer Andree mit seinen letzten Vorbereitungen für die waghalsige Reise in die eisige Ferne begonnen, bereits ver kündet der Telegraph, daß die Füllung des Ballons dieser Tage auf Spitzbergen vorgenom men werden soll, und erwartungsvoll harrt man, welchen Ausgang das kühne Unterfangen nehmen wird. Gewiß wünscht man dem mutigen Mann, der sich schon seit längeren Jahren mit der Idee der Nordpolforschung getragen, einen glücklichen Erfolg. Doch während man übereifrig den Mut des schwedischen Forschers pries, blieb die nüchterne Prüfung seines Projekts aus. Hier und da wurden zwar in Fachkreisen Bedenken und allerlei Einwände laut, ohne daß sie sonderlich beachtet wurden. Erst in diesen Tagen fand eine Aeuße- rung des Herrn Berson, des wissenschaftlich ge bildeten Luftschiffers des meteorologischen In stituts, in der von ihm redigierten,Zeitschrift für Luftschiffahrt' eine größere Aufmerksamkeit. Da bezeichnete er das Unternehmen „als ein geradezu verzweifelt waghalsiges, direkt aus sichtsloses", indem er gleichzeitig in vollster Auf richtigkeit den Wunsch hiuzufügte, daß er mit seiner düsteren Voraussage durch die Thatsachen aufs glänzende verleugnet werden möchte. Herr Berson, der als Assistent am Berliner Meteoro logischen Institut im Verein mit Prof. Aßmann die physikalische Erforschung unserer Atmosphäre zu seinem Sonderstudium erwählt hat, ist kein bloßer Theoretiker in der Aeronautik. Noch sind seine wissenschaftlichen Ballonfahrten mit dem „Humboldt" und „Phönix" unvergessen, bei denen er" so viel Kühnheit wie Umsicht an den Tag legte. Erreichte er doch auch dabei (4. Dezember 1894) die größte Höhe, zu der je ein Luftschiffer gekommen ist, nämlich 9150 Meter, und konnte gleichzeitig in dieser Region eine Temperatur von —47,9 Grad Celsius scststellen. Was bewog nun Herrn Berson, der als Aeronaut schon manch kühnes Stücklein gewagt, zu seinen pessi mistischen Auslassungen? „Die Angaben, die Herr Andree selbst über sein Unternehmen ge macht, veranlassen mich" — so äußerte Herr Berson sich in einer Unterredung — „zu dieser vielleicht sehr skeptischen Auffassung. Ich hatte ja schon zu früherer Zeit mit meinen Bedenken nicht zurückgehalten, und Herrn Andree selbst sind diese wohl nicht unbekannt geblieben. Bian hat mir in einem Berliner Blatt den Vorwurf gemacht, warum ich erst jetzt im letzten Augen blick als ein solcher Schwarzseher auftrete. Ganz abgesehen davon, daß ich schon vordem mich ähnlich geäußert, so werden wohl Sie wie auch jeder Einsichtige überzeugt sein, daß mein War nungsruf Herrn Andree von einem Projekt, an dessen Ausfürung er schon jahrelang arbeitete, nicht abgebracht hätte. Als Redakteur der.Zeit schrift für Luftschiffahrt' mußte ich wenigstens mit einigen Zeilen des Unternehmens, das eben jetzt verwirklicht werden soll, in dieser Zeitschrift gedenken, ohne meine wissenschaftliche, durch ge naue Prüfung der Einzelheiten gewonnene Ueber zeugung zu verletzen. Ich will Ihnen, ohne Sie mit Detail-Auseinandersetzungen zu ermüden, die wesentlichsten Einwände klar zu legen suchen. Bei jeder Steigung des Ballons fließt etwas Gas aus. Die geringste Aenderung der Tem Arrttcht. 101 Novelle von C. Wild. (Forts-Sung.) „Mein Gott, wie unvorsichtig bei solchem Wetter, das ist ja entsetzlich — nur rasch in das Bot, ich muß ihnen nach!" „Es ist keines mehr da," antwortete Erna kleinlaut, deren nervöse Aufregung nachließ, da sie jetzt nicht mehr einsam war. „Viktor war allein am See draußen, als das Wetter los- brach, und Stella fuhr i^n im zweiten Boot nach, nm ihn zu holen!" „Das ist furchtbar! Ist sie das dort? Sie ist verloren! Das arme.Kind ist ebenso macht los, wie Viktor selbst! Und daß ich nichts thun kann — kein Schiff mehr hier, weit und breit! O wie konnten Sic sie allein lassen!" schloß er unwillkürlich. „Was, ich hätte mit sollen?" rief Erna empört, „ich sehe nicht ein, wie ich " „Sie sind eine geübte, kräftige Ruderin und Schwimmerin. Das arme schwächliche Mädchen aber hat's gewagt —" „Was geht mich Viktor an," sagte Erna hart, verletzt durch seinen Ton und das Lob für Stella; „soll ich des Kindes wegen mein Leben aufs Spiel setzen?" „Nein, Sie gewiß nicht," erwiderte Hans bitter, und heftete seine Augen in angstvoller Starrheit nnd Spannung auf Stellas Boot, das sich indes näher und näher dem Ufer zu arbeitete. Der Sturm in der Natur hatte nachge laffen, Blitz und Donner, Wind und Regen hatten allmählich aufgchört, wie ermüdet vom Kamps, doch die Wellen des Sees schlugen noch mit gleicher Stärker gegen den Strand und gefährdeten den Kahn, in dem die arme Stella ihre letzten Kräfte anspanntc, um das gei cttete Gut, das sie dem Tode entrissen hatte, auch noch sicher bis ans Land zu bringen. Der Knabe lag in apathischer Ruhe ihr gegenüber am Boden des Schiffes, sie hatte ihn nur mit Lebensgefahr aus seinem Boot, welches sie dann seinem Schicksal überließ, fassen und in ihr Fahrzeug legen können und mußte dann die Ruder wieder ergreifen, um nicht ganz den Wellen preisgegeben zu werden. „Mut, Mut, Stella — strengen Sie sich nicht mehr an, nun find Sie in Sicherheit, nichts mehr kann Ihnen geschehen!" rief Hans dem Mädchen zu, als es noch zwei Bootslängen vom Land entfernt war. Und Stella wendete den Kopf zurück und sah ihn neben Erna am Ufer stehen! Gottlob, daß sie ihm den Neffen, seiner Schwester das Kind wiederbrachte! Mt Rudern und Stangen half Hans Stella landen, nahm den Knaben vom Boden auf, der die Augen öffnete und die Arme um des Oheims Hals schlang, und stützte das junge Mädchen, als sie jetzt aus dem Schiffe stieg. Kaum hatte ihr Fuß den Boden berührt, als sie wankte und gefallen wäre, wenn Hansens starker Arm sie nicht aufgefangen hätte. Einen Moment nur hatte sie die Augen geschlossen — es schien, als ob eine Ohnmacht ihre Sinne umfangen hätte, aber sie richtete sich wieder auf, lächelte matt und sagte: „Es ist nichts — mir ist wieder wohl, es! war nur die Aufregung doch das Kind — sehen Sie nach, es ist so unruhig." „Lassen Sie Viktor, liebe Stella, auf den ersten Blick sah ich, daß ihm nichts fehlt, es ist nur ein wohlthätiger Schlaf nach der langen Angst, aber Sie! O, Stella, wir können Ihnen diese That nie danken und noch weniger das unglückselige Kind hier, weder jetzt noch jemals!" „O sprechen Sie nicht weiter, nichts von Dank!" bat Stella, „ich verdiene ihn nicht für ein Werk der Menschenpflicht und kann ihn doch nicht ganz ablehnen — aber so wie ich hätte jeder andere " sie hustete und konnte nicht weiter sprechen. Sie wendete sich ab und preßte ihr Taschentuch an den Mund. Niemand sah, daß sie es von Blut gerötet wieder verbarg! „O nicht jeder andere denkt wie Sie, Stella," sagte Hans, „und nicht auf die That allein, sondern auf den Willen kommt es an! Daran erkenne ich aber meinen tapfern Kameraden! Sie müssen Ihren Schutzengel über sich gehabt haben, es ist mir unbegreiflich, wie Sie diese That vollbringen konnten, da Sie doch sonst keine Kraft und Ausdauer im Rudern haben." „Ich weiß selbst nicht, wie es kam! Es ist eben eine Gnade Gottes! Und die Angst um ein gefährdetes Menschenleben, noch dazu um ein so teures, mir zum Schutz anvertrautes, verleiht einem diese Wunderkraft." „Doch Sie bedürfen der Ruhe, Sie können nicht mehr weiter, armes Km^Er sah bei nahe fassungslos aus, cr ronnte sie nicht führen, da der schlafende Knabe seine Arme in Anspruch nahm; aber gerade als Erna, die stumm hinterhergegangen war, endlich vvflM und die immer bleicher werdende Stella auE und stützte, erschollen Rufe von rückwärts E das Ehepaar Kreutz, das unter Schirmen der Stadt heimkehrte, richtete erstaunte FrE an die andern. „ Brauchen wir erst die Szene zu schMM die nun folgte, als die Eltern von der TM- gefahr erfuhren, in der ihr Kind geschwebt, > von Stellas heldenmütiger Rettung? Kö^ wir das Entzücken beschreiben, Äs sie M Knaben wohl und gesund, die Dankbarkeit» das Leid, als sie Stellas bleiches, mattes Mu sehen, ihre durchnäßten Kleider bemerkten.? . „ Erna stand abseits und spielte eine sist peinliche Rolle — niemand beachtete sie- daß ein Wort des Vorwurfs noch einer AM sie getroffen hätte, aber sie fühlte innerlich Wissensbisse, wenn sie bedachte, wie viel sic V „ verhüten können, wenn sie Viktor abgeYNM hätte, das Boot zu besteigen, und dann crn sie Zorn und Neid, daß sie durch ihre rung, Stella bei ihrem Rettungswerk bchuu zu sein, um den Anteil einer Heldenrolle M kommen war, die nun ganz der Kousine Kleinlaut, beschämt und ärgerlich entfern ^ sich mit einen: Diener, der vom Schloß m Stadt znm Arzt geschickt wurde. m Sowohl der Knabe als Stella wurde . Erwartung desselben zu Bette gebracht, M ,, damit er seine ausgestandene Aufregung". . schlafe und Stella, weil ihre immer g , , toerdende Ermattung Carla Besorgnis mm v peraturverhältnisse bewirkt wellenartige Bewegun gen des Ballons. Um diese zu verhindern, wirft man Ballast, doch da Andree als erfahrener Luftschiffer weiß, wie wichtig gerade bei dieser Fahrt der Ballast ist, so sucht er dem ewigen Hin- und Herschwimmen seines Fahrzeuges durch selbstthätig wirkende Bremsen, die Schleppseile, entgegen zu arbeiten. Aber bevor diew cm- wirken, kann schon ein Steigen von 15—20 Meter und damit ein Gasverlust erfolgt sein." „Halten wir uns an die von Andree selbst gegebenen Daten. Bei seinen kühnen Probe fahrten mit der „Swea", die 1000 Kubikmeter Gas enthielt, blieb Andree 7 Stunden in den oberen Regionen. Er verbrauchte dabei 50 Kilo gramm Ballast. Sein jetziger Ballon hat eine Füllung von 4500 Kubikmeter; dementsprechend müßte der Ballast 225 Kilogramm betragen. Ich habe im Angenblick nicht die einzelnen Gewichts angaben über die Ausrüstung des Ballons, Be mannung rc. zur Verfügung; aber sicherlich be tragen sie im Minimum 1500 Kilogramm. Rechnen wir also so günstig wie möglich, so ist nach Andrees eigenen Ermittelungen die Folge rung einsam die, daß der Aufenthalt in der Luft nur 2e>—30 Stunden dauern kann. Andree selbst rechnet aber auf seine Luftfahrt 6 bis 7 Tage." Auf die Frage, ob das vom aeronautischen Standpunkte die einzigen Einwände sind, führte Herr Berson weiter aus: „Gewiß spielt noch mancher andere Umstand eine wichtige Rolle, den übrigens Herr Andree ebenso gut wie nur irgend ein Luftschiffer kennt Ist auch die Gefahr, in ein Wolkenmecr zu ge langen ohne beträchtliche Temperaturveränderun gen zu erleiden, nicht groß, so kann sich doch immerhin etwas Feuchtigkeit auf das Netzwerk schlagen und eine bedeutende Mehrbelastung nach sich ziehen. Am bedenklichsten aber ist es, daß die beiden Begleiter Andrees, die Herren Eckholw , und Strindberg, keine Luftschiffer sind. S>e ' haben erst in der letzten Zeit einige Auffahrten mitgemacht. Der Luftschiffer muß da oben kon staut auf seinem Posten sein, er muß mit jedem Augenblick Zeit und mit jedem Korn Ballast rechnen. Ein Körnchen Sand, das zu viel ver schüttet ist, ist für immer verloren. „Wenn Sie weiter fragen, ob die wissen schaftliche Ausbeute einer solchen Fahrt von Be deutung ist, so muß ich das unbedingt bejahen- Mr muß, namentlich was die meteorologischen Beobachtungen anbetrifft, die Ortsbestimmung eine zuverlässige sein. Doch wenn nur während zwei Stunden die Aussicht dadurch genommen ist, daß der Ballon sich in einer Wolke befindet so wird die Orientierung in diesen hohen Breiten fast zur Unmöglichkeit, an DeklinationsbestlM' mungen ist garnicht zu denken. ' Ebenso wenig läßt sich bestimmen, welche Richtung der BalloN nehmen wird. Sie erwähnen, daß Prof. E Eckholm der Ansicht ist, daß der Ballon mV direkt von Spitzbergen über den Nordpol hinaV zur Beringstraße fliegen, sondern daß ihn nach dem Uebcrschreiten des Nordpols eine andere Windrichtung nach Sibirien treiben wird. i den Mitteilungen der dänischen geographisch^ Gesellschaft sind auf Spitzbergen die West- beB- die Wcst-Südwestwinde, nicht aber Südwinde vorherrschend. . „Es ist ganz ebenso wahrscheinlich, dV der Ballon trotz seiner Scgclvorrichtung NM Kaiser Franz-Josephsland abgetrieben wird- Aber nehmen wir selbst an, die HcE geraten in eine ihnen günstige Windrichtung. Daß diese aber 4000 Kilometer in derselben Richtung beständig bleibt, gehört zu den größte" Unwahrscheinlichkeiten. Und wenn die LanduH nachdcm 4000 Kilometer zurückgclegt, glüM von statten geht, dann beginnt vielleicht erst vu größte Schwierigkeit. Wenn sie nach den sM- wirtlichsten Gegenden der Erde verschlagen sm?' wie sollen sie von dort weiter gelangen? haben keine Hunde, keine Schlitten zur Bst fügung. Nun, ich will nicht allzu sehr grau" grau malen. Gibt cs doch schon waghaM Leute, die eine Südpolarexpedition vermin?" Luftballons planen, und dagegen ist ja eM Nordpolarexpedition das reine Kinderspiel. kann nur wünschen, daß die Rückkehr des kuhM Andree und seiner mutigen Begleiter meine -ve' fürchtungen bald zu schänden macht." Poft abteilmw ballon, t Platz in los und ließ den Ballon Werkes n schwere t Nur am Son 78 Jaho seinem ' Konkurrc ftiftfabril ersten R> ftiftfabrik Köln späten Ab Unwetter- Vollbesitz: heim la: nensegel eiserne § war her Passagiei viele stür Land zu Windstoß alsbald Glücklich: klagen. Brel durch gle treten ist, deckt. V noch nich entstände Köni Fritzener gegen ta immer g Forsten den Löst worden, sondere § Wie in der S nnd zerb was, da Nähe ka plosion z verlebt, schon in entstand, herablass scheiben! Biertelstu Lieg gärtner l M Streit mannt w griff und Mug, dl ums Leb Witwe r Wie haben in gewinn > besitze ci reich un 1894, 4! es 5417 Ouat Eie Lan 1895 7- 1 SOO 00 siichische: «n Chel 163 Firr gelegen t M 1895 Pr Verkehr, gesetzt w Wirtstoä Vox 5» sich praktische - Men ^rschent ^er eii Els darla. «Das dun All ruh sich bal Aeder i Legend, p°lgen ?"en a "ndheit H eine, Allas ?siädchcr ^sweifc würden. UDock De Ent ^rost n, A sie l Hnken i L« Ga A übe: »den. r Scholen ^ch!u!
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