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Allgemeiner Anzeiger : 29.08.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-08-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-189608292
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- http://digital.slub-dresden.de/id181900449X-18960829
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- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-18960829
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-08
- Tag 1896-08-29
-
Monat
1896-08
-
Jahr
1896
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 29.08.1896
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Politische Rundschau. Deutschland. * Die Unsicherheit wegen der Militär- Etrafprozeß-Reform ist zu Ende. Der .Reichsanz.' meldet: „In der Presse sind in letzter Zeit wiederholt Zweifel an der Durch führung der in Aussicht gestellten Reform des Militär-Strafprozesses geäußert worden. Dem gegenüber find wir zu der Mitteilung ermäch tigt, daß es die Allerhöchste Willensmeinung S. M. des K ai s er s ist, dem Bundesrat wegen der Militär-Strafprozeßordnung im Herbst dieses Jahres einen Gesetzentwurf vorlegen zu lassen, welcher der von dem Reichskanzler am 18. Mai d. I. im Reichstage abgegebenen Erklärung ent spricht." *Der Oberschiedsrichter in den Kaisermanövern wird der ,Schles. Ztg.' zufolge der Kaiser selbst sein, und an den Tagen, wo etwa der Kaiser selbst die Führung übernehmen sollte, Prinz Albrecht. *Das Bürgerliche Gesetzbuch und das Einführungsgesetz sind am Montag amtlich publiziert worden. Beide treten am 1. Januar 1900 in Kraft. * Erhebungen wegen Einführung eines Zolles auf ausländische Heringe werden gegenwärtig veranstaltet. Unter aus ländischen Heringen verstehen unsere Fischer, aus deren Mitte schon häufig um einen Herings zoll petitioniert worden ist, nicht etwa solche Heringe, die außerhalb der deutschen Gewässer gefangen worden sind, sondern solche, die von ausländischen Fischern gefangen sind und nach Deutschland eingeführt werden. Auch die neuen preußischen Landwirtschaftskammern sind, wie es scheint, mit Erstattung von Gutachten beauf tragt worden. *Die ,Köln. Ztg.' wendet sich gegen die Meldung, der drohende Rücktritt Wiß manns stehe mit Streitigkeiten zwischen Wißmann und Kayser im Zusammenhang. Sie versichert, Wißmann beabsichtige gar nicht zurück zutreten, außerdem sei sein Verhältnis zwischen ihm und dem Direktor der Kolonialabteilung nichr nur ungetrübt, sondern sogar recht freund schaftlich. * In Dortmund hat am Sonntag die dies jährige Generalversammlung der Katholiken Deutschlands ihren An fang genommen. Für die Verhandlungen waren vier Tage angesetzt. *Die Konsumvereine sind in ihrer Zahl zurückgegangen, von 1412 im Vorjahre auf 1400. Es lösten sich eine Anzahl von Konsumvereinen, zum großen Teil sog. Schnaps konsumvereine, die nichts mit den Lebensmittel- Beschaffungsvercinen gemein haben und lediglich zur Umgehung bestehender gesetzlicher ' Be stimmungen geschaffen wurden, auf, was im Interesse der gesunden genossenschaftlichen Be wegung auf dem Gebiete der Konsumvereine freudig zu begrüßen ist. Nach dem Jahres bericht haben 460 Konsumvereine ihren Ge schäftsbericht mitgeteilt. Diese Vereine hatten am Jahresschluß 292 077 Mitglieder. Darunter entfallen 59,8 Prozent auf abhängige Arbeiter, 12,4 Prozent auf selbständige Handwerker. Italien. * Die,Tribuna' und der Mailänder ,Secolo' veröffentlichen die schon im Auslande verbreitet gewesene Nachricht, König Humbert habe erklärt, er sei bereit, eher zu Gunsten seines Sohnes abzudanken, als den Frieden mit Mcnelik zu unterzeichnen, wie die Minister cs von ihm verlangen. *Für die etwaige Wiederaufnahme der Feindseligkeiten in Afrika nach der Regenzeit wurde beschlossen, daß einer oder der andere der königlichen Prinzen daran teil nehmen solle. Die Wahl läge, da der Kron prinz selbstverständlich nicht in Betracht kommt, zwischen dem Herzoge von Aosta und dem Grafen von Turin. Wahrscheinlich wird der letztere, als nicht verheiratet, hierzu auscrsehen werden. Der betreffende Prinz würde den Feldzug ohne Kommando im Hauptquartier der Obcrkommandautcn mitmachen. * Visconti-Venosta war in der Zuversicht in das italienische Kabinett eingetreten, das Ver hältnis Italiens zu Frankreich freundlicher ge stalten zu können, gibt nun aber selber zu, die erste Enttäuschung bereits erlebt zu haben. Daß Minister Meline keinen Handels vertrag mit Italien wolle, sei natürlich, überraschend aber sei es für Visconti gewesen, daß Hanotaux sich den bescheidenen Forderungen Italiens betreffs des Handelsvertrages mit Tunis gegenüber ganz und gar nicht entgegenkommend verhalte. *Für die Ausnützung der mächtigen, den Alpen und Appenninen entspringenden Wasserläufe ist bisher in Italien noch wenig geschehen. Nur deutschem Unternehmungs geist und deutschem Kapital hat es Italien zu danken, so sagt das österreichisch ungarische Konsulat in Genua in seinem neuesten Bericht, wenn durch die Umwandlung der vor handenen gewaltigen Wasserkräfte in elektrische Energie für die an Mineralkohle und Wald- beständen so armen italienischen Provinzen eine neue Zeit beginnt und die bisher unbeachtet ge bliebenen Naturkräfte der menschlichen Betrieb samkeit dienstbar gemacht werden. Belgien. *Wie verlautet, wird König Leopold im September nach London und Berlin reisen, um persönlich die durch den Lothaire-Prozeß hervorgerufene Verstimmung zu beseitigen. * Gegen mehrere hohe Congobeamte werden Anklagen wegen verübter Grausam keiten laut. Der ,Brüsseler Courier' fordert eine strenge Untersuchung. Schweden-Norwegen. * Die Wahlen zur zweite »Kammer des schwedischen Reichstages haben begonnen. Im allgemeinen fallen die Wahlen in konser vativer Richtung aus; die neugebildete radikale Volkspartei hat bis jetzt nur einen Sitz gewonnen. Spanien. * Anläßlich der Entdeckung der Ver schwörung auf den Philippinen wurden in Madrid im Laufe des Sonntag- Nachmittags weitere acht Mitglieder des Spanisch - Philippinischen Klubs in Haft ge nommen. *Nach einer Depesche aus Cuba fanden abermals drei Gefechte mit den Insur genten statt, bei denen die letzteren einen Verlust von 32 Toten hatten. Balkanstaaten. *Die kretischen Wirren scheinen sich zu legen, nachdem von beiden Seiten etwas nachgegeben wird. Angeblich bewilligte die Pforte die Ernennung eines christlichen Gouver neurs für Kreta auf fünf Jahre unter Garantie der Mächte; außerdem die ökonomische Unab hängigkeit der Insel mit einem Jahrestribut an den Sultan und schließlich die Reorganisation der Gendarmerie durch europäische Offiziere. Abgelehnt wurde von der Pforte die Errichtung eines Kassationshofes in Kanea und die gericht liche Unabhängigkeit der Insel. * Nach Informationen aus guter Quelle nahm die türkische Regierung den Vorschlag Bulgariens betr. Feststellung der Grenzlinie durch eine gemischte Kommission an. * Aus Kandia wird über eine Gewalt- that der Christen berichtet. Ungefähr 3000 Aufständische überfielen zwanzig kleine insgesamt von etwa 300 Mohammedanern be wohnte Dörfer. Von den Einwohnern wurden viele getötet. Die Aufrührer verbrannten auf ihrem Zuge 29 Ortschaften und trieben gegen 1000 Stück Vieh weg. *Nach einer Meldung der ,Agence Havas' aus Athen ist der m a c ed c nis ch e Banden- führcr Bruffas getötet worden; seine Bande befindet sich auf der Flucht. Zur Zeit halten sich noch fünf bis sechs kleine Banden in Mace- donien auf. * In unterrichteten Kreisen Sofias wird das Verbleiben des Kricgsministers Petrow im Amte für sicher angesehen; hiermit wäre die Krise beendet, es erübrige sich nur, die leer gewordenen Ministersessel zu besetzen. Schuld und Sühne. gj Roman von A. K. Green. (Fortsetzung.) Da ich Burritt kannte, versuchte ich weiter keine Einrede, sondern begab mich schnell, ein wenig gedankenvoll, in mein Zimmer, in gewisser Be ziehung leichteren Herzens, daß ich ihn als Wache zurückließ, wenn ich auch nicht glaubte, daß seine Dienste ferner nötig sein würden. Und so war es. Kein weiterer Laut störte das Haus; und als ich mit dein ersten Tages- graucn in das Erdgeschoß Hinabstieg, fand ich Burritt an seine Arbeit gegangen. Das Frühstück wurde den Urquarts in ihrem Zimmer serviert. Ich hätte es gern selbst hinein- gctragen, aber ich fand es unpassend und sandte Hetty. Als diese zurückkam, fragte ich sie, wie Frau Urquart aussähe. „Sehr gut, Ma'am," antwortete sie schnell. „Und sehen Sie nur hier! Ich glaube nicht, daß sie so unglücklich ist, wie wir alle gestern abend dachten, sonst hätte sie mir nicht eine so neue, blanke Krone gegeben." Ich sah nach der ausgestreckten Handfläche des Mädchens. Es lag thatsächlich ein neues, blankes Kronenstück darin. „Frau Urquart gab dir das?" fragte ich. „Ja, Ma'am; sie selbst. Und sie lachte dabei und sagte, das wäre sür das gute Abend brot, das ich ihr gestern gebracht hätte." Ich war gerade sehr beschäftigt und konnte über des Mädchens Worte nicht viel nachdenken; aber sobald ich Zeit fand, ging ich selbst, um zu wissen, wie Frau Urqnart anssähe, wenn sie lache. Ich kam fünf Minuten zu spät. Sie hatte soeben ihren Reisehut mit dem dichten Schleier angelegt, und obgleich ich sie noch einmal leise lachen hörte, sah ich doch nicht ihr Gesicht. Ich sah indessen das seinige und war über die ruhige Heiterkeit in demselben erstaunt. Er war jetzt vollkommen der vornehme Mann, und wäre nicht solche Eile gewesen, so hätte er sich jedenfalls bemüht, sich sehr angenehm zu machen. Aber er beobachtete gerade das Hinausschaffen seiner großen Kiste; und während er sich's an gelegen sein ließ, mit mir zu sprechen — war es, um mich von einer Unterhaltung mit ihr zurückzuhalten? — zeigte er sich selbstverständ lich etwas zerstreut. Er war in Eile und be stand außerdem darauf, daß seine Frau im Wagen Platz nehme, ehe sein Gepäck aus dem Zimmer geholt würde. Sie folgte diesem Ver langen willig. Ich beobachtete sie, denn ich war nicht sicher, ob sie nicht auf seinen Befehl nur eine falsche Rolle spiele, aber ich konnte nichts entdecken, sondern eher eine gewisse Behendigkeit, als ob sie froh wäre, aus einem Raume hinaus zukommen, in welchem sie sich so widerwillig hatte aufhalten müssen. Als ich sowohl dies als ihren leichten Schritt gewahrte, sagte ich mir, daß ich eine Närrin gewesen war, und verlor etwas von dem Interesse, das ich für sie gehabt. Ich fand dieses Interesse auch nicht in dem alten Maße wieder, als sie fortgefahren war, obgleich sie mir bis zum letzten Augenblick eine Herzlichkeit schenkte, die ich nicht erwartet hatte — sie lehnte sich aus dem Wagen, um mir noch einmal die Hand zu drücken, und nickte wieder und wieder, Amerika. *Das New Iorker Blatt ,World' erfährt, daß die cubanische provisorische Regierung erklärt habe, daß alle Personen auf Cuba, die Getreide säen oder mahlen, als Verräter angesehen werden sollen. Die Aufständischen erhielten Befehl, alles niederzu brennen. Afrika. *Der Matabele-Aufstand soll im wesentlichen beendigt sein. Wie aus Bulu- wayo gemeldet wird, hat Cecil Rhodes nach einer langen Unterredung die Uebergabe-Bedin- gungen mit acht Häuptlingen der Aufständischen in den Matoppobergen sowie mit den Brüdern Lobengulas vereinbart. Die abgeschlossenen Bedingungen sind noch nicht bekannt. Asien. * Der letzte Auf stand auf Formosa wurde, wie offiziell bekannt gegeben, durch die Gewaltthaten, Räubereien und Bestechlichkeit des geringen japanischen Beamtenstandes hervorge rufen. Die Regierung beschloß, die Schuldigen schonungslos den Gerichten zu überweisen. Auf Formosa hat die Regierung ein besonderes Ge richt eingeführt, das sich mit dem Aufstand be schäftigt. Von Uah und Fern. Berlin. Der Architekt Paul M. hatte, reich an Schulden, das Glück gehabt, das Herz einer wohlbegüterten Dame zu gewinnen. Bei der Werbung hatte M. seinem Schwiegervater von seinen Schulden nichts mitgeteilt, da er sich mit der Mitgift seiner Zukünftigen bei seinen Gläubigern zu arrangieren hoffte. Es war be stimmt, daß die Neuvermählten gleich nach dem Hochzeitsdiener eine Reise nach Budapest zum Besuch der dortigen Ausstellung antreten sollten. Und so geschah es auch. Begleitet von den Glückwünschen der Hochzeitsgesellschaft fuhr das Paar zum Bahnhof Friedrichstraße, nachdem der junge Ehemann ein mit Banknoten wohlgefülltes Portefeuille zu sich gesteckt hatte. Hier aber sollte die Hochzeitsreise ein vorzeitiges Ende finden. M. war gerade mit der Aufgabe des Reise gepäcks beschäftigt, als einer seiner Gläubiger in Begleitung eines Gerichtsvollziehers an ihn herantrat. Der Mann des Gesetzes präsentierte seine Schuldforderung, nahm dem Bestürzten umbarmherzig das Portefeuille ab und entfernte sich mit dem „befriedigten" Gläubiger. Unter diesen Umständen war an den Antritt der Reise nicht zu denken. Zum Glück war aber die Wohnung, die das Paar nach der Rückkehr be ziehen sollte, schon eingerichtet, so daß die Neu vermählten nun wenigstens nicht obdachlos waren. Adelsheim. Gegen die jetzige Art der Submission werden in Handwerkskreisen schwere Klagen laut, weil die Arbeiten meist an die Mindestfordernden vergeben werden. Aber die Handwerker tragen selbst einen guten Teil der Schuld, denn die Unterbietungen gehen oft ins Fabelhafte. Ein Privatier in W., der sich eine Villa erhaueu ließ, deren Kosten auf 40 000 M. veranschlagt waren, sparte durch Submission 12 000 Mk.; eine fürstliche Verwaltung, die Re paraturarbeiten an ihren Höfen ausschrieb, er hielt die Arbeiten um zwei Drittel des An schlages ausgeführt. Alles wurde aber über boten durch eine Submission auf Tüucherarbeiten am Rathause in Hemsbach, woselbst nach dem ,H. T.' die auf 259 M. augesetzte Arbeit zu 78 Mk., also um 30 Prozent des Anschlags übernommen wurde. — Wenn da dem Hand werk der „goldene Boden" fehlt, kann man sich kaum wundern. Stuttgart. Der als Reichsobcrlehrer in Kamerun thätige Theodor Christaller ist nach Meldung hiesiger Blätter am Mittwoch früh am Schwarzwassersieber gestorben. Er ist der dritte von fünf schwäbischen Lehrern, die das Klima Deutsch-Westafrika als Opfer gefordert hat. Dessau. Eine unglaubliche Geduld muß einer hiesigen Dame nachgerühmt werden, die innerhalb der letzten Wochen zweimal die Vor feier ihrer Hochzeit, den Polterabend, beging und beide Male für den Gang zum Standesamt von dem zweifelsohne an hochgradiger Vergeß lichkeit leidenden Bräutigam im Stich gelassen wurde. Mit Spannung und den besten Segens wünschen für die Tapfere sieht man daher dem für die nächste Woche angekündigten dritten Polterabend entgegen, der sie hoffentlich anS Ziel und in den Hafen bringen wird. Bingen. Ueber den gegenwärtigen Stand der Weinberge in Rheinhessen ist in einem soeben erschienenen offiziellen Bericht die nicht sehr er freuliche Nachricht enthalten, daß die Weinberge zurüchgehen und daß die Rebenkrankheiten über hand nehmen. Kosel. Als der Stationsvorsteher Kiefer abends den Rangierbahnhof inspizierte, wurde er von einem ihm folgenden Güterzug, den er wohl nicht bemerkt haben mag, auf das Gleis ge stoßen, wo ihm im nächsten Moment die Maschine den Kopf abfuhr. Glogau. Ein irrsinniger Gendarm aus Nakel wurde in das hiesige Garnisonlazarett eingeliefert. Der unglückliche Beamte war be reits 34 Jahre im Dienst, hatte die Feldzüge mitgemacht und im letzten Kriege auch daS Eiserne Kreuz erworben. Nun ist bei ihm Ver folgungswahn abgebrochen. Er verließ in voller Uniform und Ausrüstung seinen Stations ort und erreichte am Abend die Gegend bei Niclbau. Hier wollte er sich wahrscheinlich von einem Eiseubahnzug überfahren lassen; denn er bewegte sich zwischen den Schienen der Bahn. Der Lokomotivführer des heranbrausenden Zuges bemerkte glücklicherweise den Irren rechtzeitig und brachte den Zug zum Stehen. Obergendarm König geleitete in Gemeinschaft mit einem Sol daten den Unglücklichen nach dem Garnison lazarett in Glogau. Straßburg. Ein Lehrer aus Schiltigheim, welcher neulich beim Baden einen seiner Kollegen mit Hintansetzung seines eigenen Lebens vom Tode des Ertrinkens errettete, ist dafür mit einem Strafmandat (mit Kosten 2,50 Mk.) wegen „Badens an unerlaubter Stelle" bedacht worden. Ulm. Vor einigen Tagen entlud sich üb« der Stadt ein schweres Gewitter. Kurz nach 2 Uhr nachmittags schlug der Blitz in den Telephonständcr auf dem Hotel „Russischer Hof, riß sechs Drähte ab und brachte alle Äleisiche- rungen an der elektrischen Beleuchtung z»m Schmelzen. Der Schlag war furchtbar, sämtliche Räume des Hauses, bis in den Keller hinab, waren momentan ein Feuermeer, alle metallenen Gegenstände glühend heiß, auch die Menschen spürten eine stechende Hitze im Gesicht und an den Händen. Die Mittagsgäste eilten zu Tode erschrocken ins Freie. Auch auf dem benachbarten Telegraphen- und Telephonamt war der Schlag von furchtbarer Gewalt. Siebzig Telephon' leitungen wurden zerstört. Der Strahl sprang dann vom „Russischen Hof" auf den Telephon ständer des „Europäischen Hofes" warf in der Nachbarschaft eine Frau am Herde zu Boden, ebenso zwei Arbeiter in einer Mälzerei. N einer Fabrik wurde der Gasmesser in tausend Stücke zerschlagen. Ein Herr, der in Geislingen im Moment des Blitzstrahls die telephonische Verbindung mit Ulm erwartete, wurde nicder- geworfen; er hat das Gehör noch nicht wieder erlangt. Brünn. Bei Sokolnitz ist ein Güterzug i" die Tiefe gestürzt und zwar infolge Damm rutschung. Sechs Waggons wurden ze? trümmert; ein Bremser erlitt schwere Ver letzungen. Paris. Zwischen Paris und Vierzon drangen, während der Bahnzug einen Tunnel passierte, zwei Individuen in das Koupee des Zugführers überwältigten ihn und raubten einen zur Aus zahlung bestimmten Bettag von 50 000 FE Bevor der Zug Vierzon erreichte, sprangen die Räuber aus dem rollenden Zuge. Einer der selben wurde schwer verletzt aufgefundcn, dsi andere an der Bahnkasse in Vierzon verhaftet- vom Gelde fehlte nichts. Die Persönlichkeit m noch nicht festgestellt. London. Prinz Max von Sachsen Hb am Sonntag seine erste Predigt in der deutsche St. Bonifaziuskirche in London. Genua. Zwei Fremde begingen im Hotei „Viktoria" durch Vergiften Selbstmord, weil l^ in Monte Carlo große Geldbeträge, die ih"^ anvertraut waren, verspielt hatten. bis der Wagen am Ende des Weges verschwand. Die Furcht, die in einer Nacht gehoben werden konnte, war nicht eine solche, von der ich sie er schüttert geglaubt, und von gewöhnlichen Er regungen und Durchschnittscharakteren hatte ich in meinem Leben und meinen langjährigen Er fahrungen als Gastwirtin genügend kennen ge lernt, um noch Lust zu haben, mich mit solchen zu beschäftigen. Als jedoch der Wagen und dessen Begleit gefährt meinem Gesichtskreise entschwunden und Herr und Frau Urquart ebenso außerhalb meines Bereiches waren, als befänden sie sich bereits in New Jork, da wurde ich in mir eine große Un ruhe und Unbehaglichkeit gewahr. Dies war um so seltsamer, als durchaus kein vernünftiger Grund dafür vorhanden schien. Die beiden Urquarts hatten mein Haus in bedeutend besserer Stimmung verlassen, Äs sie es betreten, und es lag durchaus keine Ursache vor, weshalb ich noch länger an sie denken sollte, und dennoch dachte ich fortwährend an sie und ging mit so ungewöhnlichen Empfindungen in das Haus und das Zimmer, welches sie soeben verlassen, daß ich über mich selbst erstaunte und mir sogar zürnte. Aber ich bin eine thätige Frau und glaube kaum, daß dieses Unbehagen noch lange angehalten hätte, wenn Burritt nicht gewesen wäre. Als er mir jedoch in das Zimmer folgte, hinter sich die Thür schloß, sich mit dem Rücken gegen dieselbe stellte und mich stumm anblickte, da wußte ich, daß ich nicht die einzige war, die sich über die Urquarts nicht zufrieden zu geben vermochte. Mich von dem Ich nickte bejahend. Stuhle erhebend-, auf dem ich gesessen und d' Kosten einer wohnlicheren Einrichtung des Nau mcs überschlagen hatte, trat ich an ihn he^ und sah ihm gerade ins Gesicht. „Nun, was ist's?" fragte ich. „Jch weiß es nicht," lautete seine beinah ärgerliche Antwort. „Mir wollen diese Leu, nicht aus dem Kopfe gehen und dennoch er hielt inne und kratzte sich hinter den Ohre" „dennoch weiß ich nicht, was ich eigentlich oder was ich befürchte. Sind Sie l'^- Ma'am, daß die Urquarts nichts zurücklicßch' Die letzten Worte wurden in solchem - gesprochen, daß ich eine Minute lang nicht vnw - was darauf zu erwidern. „Etwas zurückließen?" sagte ich em' . „Geld haben sie hier gelassen, wenn es " » ist, was Sie meinen. Was sollten sie zurücklassen?" Trotz dieser Versicherung sah ich ""ch^,d willkürlich im Raume um, als ob ich 'ch etwas von ihren vielen Habseligkeiten nom .^ einem Winkel entdecken könnte. Burntts > folgte dem meinen, bis wir beide plötzttw Kopf wandten und uns wiederum ansahen. — fragte er. Ich runzelte verdrießlich die Snrn. „Wo ist was?" sagte ich. »Sic Mem wie ein Narr. Erklären Sie sich deutliche. Er trat mir einen Schritt näher und i seine Stimme, als er langsam sagte: z „Sahen Sie, wie ich die große Klste dem Wagen trug, Ma'am?" Brieu in der Br bach ausg Torf Kie ioohner h Bergbrüch gebäude i wurde vo lehrt bis Brünigbal ganze, bis bare Gelä 2',- Stu Wächter - kund. Briisi Pleumarti vier Milli dersorgum ries natü da diese städte Bri errichtet w streit der Die ganz laschendes ihr Verm! ganze N Frank. der Stadl Auszahlu zahl! we Liede, dc träumten erhält, di- Chri nnticls sc aufgegebc (ft ist mi Wie er i der Min lausenden muß. Athe Milo, de Brest, ist Louvre-V der hcrrli tums. H als dort Benus c leute hat ihres Fu Statue, auf desse! wurde, i den Ein, nach Fra dieser ge Frauengc salls nit Alter voi New anstaltete eine bish stellung, 18 000 . 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