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Allgemeiner Anzeiger : 29.07.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-07-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-189607296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id181900449X-18960729
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- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-18960729
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-07
- Tag 1896-07-29
-
Monat
1896-07
-
Jahr
1896
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 29.07.1896
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Hauptstädten nach Paris, und heute ist überall I Pariser Akademie der Wissenschaften ihre Unter em Verkehrsmittel im Gange, das Paris noch suchungen über den Einfluß dieser Strahlen auf tuberkulöse Tiere veröffentlicht. Die Idee, die (Fortsetzung folgt.» I» nicht besitzt. „Was haben denn seine Erkorenen seit zehn Jahren gedacht und gethan! In an deren großen menschlichen Mittelpunkten fährt die Eiscubahn unterirdisch, und wir sind noch nicht über die Omnibusse, kaum verbesserte Land ast falle», ssen ven entfiele» bestände» kutschen hinaus. Es ist eine Schande!" Dublin. Die Kaiserjacht „Meteor" wurde hier mit Pfändung bedroht, weil ihr Kapitän sich weigerte, eine Summe zu bezahlen, die der Besitzer eines Schleppers, der ihr vor einigen Tagen zu Hilfe kommen mußte, dafür forderte. Die Jacht befindet sich gegenwärtig in Dublin Bai, um an der Kingstown-Regatta teilzu nehmen. nann, dec Revolver ,'bcn durch se veru»' Fcricugast weilender »cuablade» cn Wage" gerichtet >en Rücke" ) wenige" Sonne hinter dem seltsam verfinstert und jeder Blitz schien die Uon dem russischen Hofe entwirft ein Berichterstatter der ,Neuen Freien Presse' eine Schilderung, der wir einige Be merkungen über den regierenden Zaren Nikolaus II. entnehmen. Der „eben der Härte und Strenge einer nach veralteten und simpeln Auffassungen geleiteten Erziehung entzogene" junge Zar ist persönlich äußerst liebenswürdig und durchaus nicht zur Einsamkeit geneigt. Er liebt namentlich auch das militärische Leben sowie die Schaustellungen der Parade, des Manövers und dergleichen. In seiner Regie- rungsthätigkeit ist er äußerst gewissenhaft, liest alle Aktenstücke, durchkreuzt aber nie die Ent schließungen der Minister, besonders wenn diese sagen: „So war es unter dem seligen Kaiser!" Der Einfluß seiner Mutter ist daher auch sehr groß, aber schon beginnen scharfblickende Augen das Keimen der Gegensätze zweier Höfe zu er kennen : Der Hof von gestern steht nicht neben dem heutigen, er steht ihm gegenüber. Zu beiden drängen Ehrgeizige, Stellensüchtige, Minister, Diplomaten. Dennoch zeigt der jüngere den frischen Glanz; er ist voll Frühlings stimmung, voll frohgesinnter Hoffnung; der alte Hof ist ernst, trocken, von grauen Tönen des Herbstes berührt. Dem junge» fehlt vorläufig noch die nagende Langeweile der vornehmen Welt. Der Kaiser liebt seine Frau. Inmitten eines Glanzes, der förmlich bestimmt scheint, alle wahren und warmen Empfindungen zu dämpfen, herabzudrücken und zu fälschen, hat Köntgen- sirahleu gegen Schwindsucht. Nachdem bereits verschiedene Nachrichten über Experimente, die sich mit der Einwirkung der Röntgcnscheu Strahlen aufBakterien beschäftigten, in die Ocffentlichkeit gedrungen sind, haben Lortet und Genoud in den Sitzungsberichten der inistmui» aehr (ak ! hiesige» ie Pcnfio» m Dienste den, doch ahmacherS htmeistess ilienangc^ kommM : Berliner l Polizei« Spionage- n, da die werden- ner war, ils er mit icr Bah»« ihn heimbringe! Wenn du nicht willst, so muß ich es allein thun," rief Stella entschlossen. Und das schwache Mädchen, das immer nur auf spiegelglattem Wasser und nie länger als zehn Minuten gerudert hatte, wagte sich nun in diesen Höllenpfuhl — einem solchen glich jetzt der tobende See; doch die Opferwilligkcit, das Gottvertrauen, der Mut, der sie beseelte, das Kind den ahnungslosen Eltern zu erhalten, verlieh ihr Krafts Erna sah ihr starr vor Entsetzen und Staunen nach, wie das Boot von ihrer schwachen, un geübten Hand — die ihr Verderben werden konnte — sich über die rasenden Wellen lang sam Bahn brach; alle Augenblicke sah es aus, als müßte es versinken oder eine Woge cs in die Tiefe hcrabreißen. Doch nein immer w it und weiter entfernte es sich vom Ufer, ß m näher kam es dem andern Fahrzeug, das wie eine Nußschale ein Spiel der tückischen Wellen war. Und wollte die opfermutige Retterin ermatten, glaubte sie, ihre Kräfte würden sie schon verlassen, so schöpfte sie stets neuen Mut und Kraft an dem leisen Wimmern und Rufen, das immer deutlicher aus dem Kahn des ge ängstigten Kindes zu ihr herübcrdrang — — „Um des Himmels willen, was ist ge schehen?" ries Hans Dohlenau erschrocken aus, als er, dem schützenden Dach des Schlosses zucilend, plötzlich in der Nähe des Sees eine schluchzende Gestalt, in der er Erna erkannte, auf sich zukommen sah. „Helfen, retten Sie — Viktor und Stell« find am See!" rief sie ihm entgegen. neue Strahlenart in bezug auf Bakterien zu untersuchen, entspringt nicht einem bloß zufälligen Versuche, sondern wurde durch die Erfahrung nahegelegt, daß die Strahlen der Sonne die Entwickelung gewisser Bakterien zu stören oder gar zu unterdrücken im stände find, wie be sonders die Arbeiten von Arloing und Duclaux nachwiesen. Die oben genannten, in Lyon lebenden Gelehrten untersuchten nicht, wie Pro fessor Sormani in Pavia, die direkte Wirkung der Strahlen auf Kulturen von Bakterien, sondern auf lebende Wesen, die mit den krank heitserregenden Keimen infiziert worden waren. Am 23. April d. wurden 8 Meerschweinchen von ungefähr gleichem Gewicht und gleichem Alter unter Anwendung aller Vorsichtsmaßregeln strenger Antisepsis mit einer Bouillon, die Tuberkelbacillen eines ausgesprochen tuberkulösen Meerschweinchens enthielt, in die Falte der rechten Leistengegend geimpft. Am 25. desselben Monats wurden drei von den Tieren ausgewählt, auf dem Rücken liegend mit ausgebrciteten Beinen auf ein Bett gelegt, so daß sie gerade den durch die Impfung verletzten Teil der die Strahlen aussendenden Röhre entgegenhiclten. So wur den sie vom 25. April bis zum 18. Juni täg lich je eine Stunde mit Röntgcnscheu Strahlen belichtet. Am 9. Juni zeigten die anderen fünf Tiere an dem geimpften Gliede einen Abceß, der sich plötzlich öffuere und eine weißliche Eiter masse ausflicßen ließ, die Nervenzellen der kränken Seiten waren weich und erschienen in den umgebenden Geweben verschwommen ein gebettet. Die drei bestrahlten Tiere hatten keinen Abceß, ihre Nervenzellen waren hart und regel mäßig umgrenzt. Am 18. Juni wiesen die ersten fünf eine reichliche Eiterung in der Leisten falte und an dem Schenkel auf und waren stark abgemagert. Die anderen drei dagegen waren sehr gut im stände und hatten au Gewicht zu- gcnommcn, die Nervenzellen der Leistengegend waren ganz normal und zeigten keinerlei Steigung zur Eiterabsondemng. Einen Beweis für die hemmende Wirkung der X-Strahlen auf die tuberkulöse Erkrankung wird erst die Sektion der Tiere geben. Daß ein hindernder Einfluß bei den bestrahlten Tieren vorgelegen hat, wird von Lortet und Genoud bereits als zweifellos an genommen. Es wird vorgeschlagen, schon jetzt Versuche an tuberkulösen Menschen, besonders zunächst an.Andern zu machen, auch bei Er krankung der Lunge und Eingeweide, da die X-Strahlen diese Organe nunmehr ja genügend schnell durchdringen, die Eingeweide auch dann, wenn sie mit Speisestoffen angefüllt sind. er sich die volle Herzensneigung für seine wirk lich schöne Lebensgefährtin erhalten. Ein echter Gemütszug beherrscht hierdurch die nächste Um gebung des Zaren. Alan hört vorläufig nicht, daß die Kaiserin politischen Einfluß übe. Sie ist eine Deutsche und hat hierdurch viele Vor urteile zu besiegen. Gatte und Gattin sind jedoch viel — fast unausgesetzt beisammen. Man sieht die Kaiserin selbst im Arbeitskabinett ihres Gemahls, sie stickt lautlos, um ihn nicht zu stören, und bleibt still in seiner Nähe. Oesters kommen Minister herbei. Die Kaiserin will sich erheben. „Bleib doch, Sascha, du störst uns nicht." Die Kaiserin stickt ruhig weiter, während die Exzellenz Vortrag hält. Nikolaus II. hat bisher nur im mildesten Siune seine Herrscherpflicht geübt. Die Glückwünsche, die er zu seiner Thronbesteigung erhielt, beant wortete er alle persönlich; einzelne derselben enthielten Vorschläge, Ncgierungsprogramme, die gegen die bisher herrschende Richtung polemi sierten. „Welche Kühnheit!" meinte man in der Umgebung des Zaren. - „Man lasse die Leute", erwiderte dieser, „ich will nicht, daß, sie behindert werden." Der Kaiser sucht sich über alles zu orientieren, er liest alle Petersburger Zeitungen; dadurch ist er besser unterrichtet, als sein Barer es war, obwohl der russische Brauch, diese und jene Frage der öffentlichen Diskussion, voll ständig zu entrücken, manchen Vorfall seinem Auge entzieht. So war es — anfangs wenigstens — nach dem Unglück auf dem Chodynskifclde. Der Kaiser zeigte sich damals nachgiebig ; gegen seine Auffassung gestattete er die Fortdauer der Festlichkeiten; schließlich hat er doch der persönlichen Stimmung Ausdruck gegeben; er lehnte alle Ordensverleihungen, alle Beförderungen aus Anlaß der Krönungs feste ab. Das traf nicht nur einen der in direkten Urheber der Katastrophe, den Polizei- meister Wlassowski, sondern auch den Bürger meister von Moskau, die Würdenträger dieser Stadt und zahlreiche Privatpersonen. Das Endurteil ist: Zar Nikolaus hat einen guten, edlen Charakter. Er möchte nach allen Seiten Gutes wirken, alles Unglück unterdrücken. wilden, zornigen Fluten in ein Feucrmcer zu tauchen. Es war ein grauenvoll schöner An blick. Erna stürzte in höchster Aufregung Stella entgegen und rief: „Stella hilf —, ich habe angst, es ist so schrecklich, das Kind " „Wo ist Viktor?" schrie Stella um sich blickend, dann, als sie nur ein Boot am Ufer angebunden sah, das wie ein Federball von den Wellen hin und her geworfen wurde — ahnte ihr das Entsetzlichste. — „Viktor ist am See? Allein? Um Gottes willen !" „Ja, als es noch ganz ruhig war, wollte er hinausfahren, ich erlaubte es ihm, und nun ist er noch immer nicht zurück." „Wenn er jemals zurückkchrt! Ema, was hast du gethan?! Komm' — da ist nur Eine Hilfe!" „Was willst du thun, Stella?" rief Ema, als das junge Mädchen in das Schiff sprang und die Kette löste. „Das einzige, was man thun kann: das Kind holen, ehe es zu spät ist. Dort — dort ist das Boot, wie herrenlos fliegt es umher! Um der Barmherzigkeit willen — Erna, so komm doch, hier liegen noch ein paar Ruder, Du bist so stark und geübt, hilf nur, ich allein komme nicht durch die Wellen — rasch!" „Bist du von Sinnen?" schrie Erna. „Willst du mich töten? In diesen Sturm hinaus! — Bleibe hier -- Stella — es geschieht ein Unglück!" „Gott wird ihn behüten, und mich, daß ich Kuntes Allerlei. Dienstboten, die für den bedungenen Ge- findelohn neben ihrem eigentlichen Gefindedienst einen Teil des Tages auch im Handelsgewerbe oder in dem sonstigen Gewerbebetriebe der Dienstherrschaft dauernd und in nicht gering fügiger Weise beschäftigt werden, unterliegen der Krankenversicheruugspflicht. Sehr stimmungsvoll schildert Sigl in der neuesten Nummer seines ,Vaierland' einen Un glücksfall, der sich dieser Tage ereignete, mit folgenden Worten: „Auf dem Starnberger See fielen zwei Preußen, die »richt fahren konnten und es deshalb hätten bleiben lassen solle», aus einem Segelboote ins Wasser; der bayrische See konnte beide Preußen nicht verdauen und spie sie aus, worauf sie von einem Kapitän bayrisch gerettet wurden." Spare im -Hause. Herr v. Wüstenberg bemerkt, als er spät in der Nacht nach Hause kommt, auf dem Nachttisch .seiner Frau ein brennendes Lämpchen. „Mau muß in solchen kleinen Dingen sparsam sein, liebe Ottilie! Wozu diese Verschwendung?" ruft er und löscht das Lämpchen aus. — „Warum nicht gar, das bißchen Licht! Wie kommst du überhaupt auf einmal zu solchen Grundsätzen?" — „Ja, liebes Kind, wir müssen sparen; ich habe eben im Klub zwanzigtausend Mark verloren!" Wer ist der Lump? Inhaber eines Kleiderladens: „Hier wird nichts gegeben!" — Fremder: „Sie halten mich für einen Bettler?" — „Na, so sehen Sie doch anch aus!" — „Schurke, das wollte ich ja eben hören — das ist nämlich der Anzug, den ich vor vierzehn Tagen bei Ihnen gekauft habe." Kühner Vergleich. Uitteroffizier: „Warum haben Sie gezuckt, Einjähriger?" — Einjähriger: „Es saß mir eine Fliege auf der Nase." — Unteroffizier: „Wenn „Stillgestandcn" komman diert ist, haben Sie ruhig zu halten und wenn Ihnen eine Herde Elefanten auf der Nase sitzen liche Land' wimgesuK die Runde heit Dach' »atm und m loderte» EutdcckM dem de:» l des Gs > durch die illcn M .-uchshengd ch an dB Rn andcrck ischen W u haben, oologiiched ZiegeiM ssscn Rach' -tammvalck uiptschiE 2 Hörner» frist wurde gekommene ;t ist vo» a, welche > besonder» Generali»" gefährlij wlränke n recht de' machbartc" Ma»"' rachen n erhitzte"! fing erd" alter Ml§ I uanisvolle, c blühende Gerkchtshalle. Berlin. „Welcher Familie Sie entstammen, will ich hier in öffentlicher Sitzung nicht mit teilen. Es genügt, daß Ihr Vater ein hoher Beamter ist und Ihre Mutter einer der ersten Adelsfamilien anhehört. Welche Schande und welchen Jammer Sie über Ihre Familie ge bracht, beweisen die herzzerreißenden Briefe Ihrer Eltern, die sich bei den Akten befinden. Wenn Sie noch einen Funken von Ehre im Leibe haben, dann nehmen Sie sich heute vor, sich zu bessern!" Diese Strafpredigt hielt der Vorsitzende einer Schöffengerichts-Abteilung dem aus der Untersuchungshaft vorgeführten Land wirt Edgar Berkau, der sich wegen Betruges, Diebstahls und Anmaßung des Adelstitels zu verantworten hatte. Der junge Mann, der in der That der Sohn eines hohen Beamten ist, scheint auf dem besten Wege zu sein, ein recht gefährlicher Hochstapler zu werden. Er ver kehrte in dem Restaurant „Zur Hopfenblüte" und verstand es, das Herz einer dort be schäftigten Kellnerin derartig zu bethören, daß sie von einer unbegreiflichen Leichtgläubig keit befallen wurde. Er trat als Erich Graf von Hopfgarten auf und verlobte sich mit dem Mädchen, nachdem er ein phantasievolles Märchen von seinen Rittergütern und seinem Wunsche nach einer -tüchtigen, wirtschaftlichen Hausfrau zum besten gegeben hatte. Die Kellnerin fühlte sich geschmeichelt und der Ge danke, Frau Gräfin zu werden, begeisterte sie derartig, daß sie dem gräflichen Bewerber ohne langes Besinnen das Jawort gab. Erst nach dem dieser ihr ein Zwanzigmarkstück und einen Brillantring abgenommen hatte und ihr aus ihrer Wohnung ein Zwanzigmarkstück auf un erklärliche Weise verschwunden war, wurde es ihr klar, daß sie einem Schwindler in die Hände gefallen war und sie sorgte für dessen Ver haftung. Der Angeklagte gab die Betrügereien unumwunden zu, bestritt aber, auch ein Dieb geworden zu sein. In letzterer Beziehung sah der Gerichtshof die Thäterschaft des Angeklagten nicht für genügend nachgewiesen an. Dagegen wurde letzterer wegen Betruges zu einem Monat Gefängnis, wegen der unbefugten Benutzung des Adelstitels zu drei Tagen Haft verurteilt, die auf die Untersuchungshaft angerechnet wurden. Mainz. Wegen groben Unfugs, verübt durch eine Zeitungsnotiz, sollten sich vor dem Schöffengericht ein ehemaliger Redakteur und der Verleger der .Mainzer Volksztg.' verant worten. Anläßlich des Speyerer Brauerci- arbeiterstreiks war in der Zeitung aufgefordert worden, kein Speyerer Bier zu trinken. Mehrere Bierbrauereibesitzer und Wirte waren geladen, um die Erregung zu konstatieren, die sich ihrer beim Lesen der Aufforderung bemächtigt habe. Die Verteidigung erhob Einspruch, weil den An geklagten in der Ladung nicht mitgeteilt worden ist, wodurch der grobe Unfug verübt worden sein soll. Das Gericht vertagte hierauf die Sache. gegen die Strahlen der untergehenden Sonne, welche die Westwand des Thales in goldig flutendes Licht tauchte und wie ein rotglühender Feuerball hinter den Bergen verschwand. Es war ein eigenartig fesselndes Schauspiel, ein seltenes Naturereignis und zu jeder andern Zeit hätte Stella mit Interesse und Bewunderung den Aufruhr in der Natur im Verein mit einem so herrlichen Sonnenuntergang zugcsehen, doch jetzt beherrschte sie nur die Angst und Sorge, warum Erna mit dem Kinde noch immer nicht hinaufkam. Jeden Augenblick mußte sich dem furchtbaren Sturm auch ein starker Regenguß beigescllcn, und wie leicht konnte sich da Viktor, der außer ordentlich verwöhnt und verzärtelt war, wie es sehr oft bei einzigen Kindern ist, erkälten! Sie durfte nicht mehr länger warten oben auf den Terrassen, Rufe würden bei dem Lärm doch nicht bis hinabdringen, so eilte sie denn so schnell sic vermochte durch den Park. Als sic des Sees ansichtig wurde, welches Schauspiel bot sich ihr dar! Hoch auf türmten sich die dunklen Wellen und schlugen mit furchtbarem Geheul und Ge töse gegen die Ufer, der Regen, der inzwischen mit Gewalt niederging, prasselte herab und es schien, als ob das Wasser immer höher und höher stiege. Es toste und brauste im See, der Aufruhr in demselben war noch viel ärger als der Orkan in den Lüften und die schäumen den Wogen zischten wie gepeinigt auf. Die Lust hatte sich, sowie der Feuerball der Sonne hinter dem Berge verschwunden war, »er Stcl»"' hat cii's" e durch s vor?cb" jene La'^ Gciäng"^ -ß mewÄ hastig A and 0"^ der n, Stell"/, nc Ges< > nach wte E ich blässt r» igc," zu ach^ lcnau Ä nicht E Tagen dn viel! -t und tv^ st von igc Leide" emimeM Es ist st m Wesen' mweM«' Ich bin edankcN A ende Red"" , was ds" »treib wahrhaft» Geestemünde. Eine heitere Geschichte, die den Vorzug hat, wirklich passiert zu sein, er eignete sich kürzlich auf dcr Bahnstrecke Geeste münde-Bederkesa in der Nähe von Drangstedt. Ein biederer Landmann der dortigen Gegend unternimmt eine Eisenbahnfahrt und bittet feine Gattin, ihn bei seiner Rückkehr vom Zuge ab- zuholcn. Die Frau erfüllt natürlich den Wunsch ihres Gemahls mit Freuden und begibt sich zur Zeit, da der Zug mit ihrem Gatten wieder ein- keffcn muß, an den Bahnkörper. Vom Zuge ist noch nichts zu sehen, sie beschließt daher, ihm auf dem Gleise entgegenzugchen; offenbar ist ihr der Zweck eines Bahnhofes noch nicht bekannt geworden. Endlich braust der Zug heran. Der Lokomotivführer sucht durch Rusen, Winken u. s.w. die Frau zum Verlassen des Bahndammes zu bewegen, aber vergeblich, die Frau weicht und wankt nicht. Glücklicherweise gelingt es ihm, rechtzeitig den Zug nahe vor der Frau zum Stehen zu bringen. Den deutlichen Vor stellungen des Beamten legt die brave Frau keinen großen Wert bei; ruhig entgegnet sie vielmehr: „Ick will mien Mann afhalen," und dabei bleibt sie. Dcr Beamte traut seinen Ohren kaum. „Den können Sie hier nicht ab- hvlcn", erwidert er, nachdem er die sonderbare Absicht begriffen hat. „Ja, süh, dor is he," jubelt plötzlich die Frau auf, als sie die wohl bekannten Züge ihres Gatten in der Fensteröffnung eines Waggons erscheinen sieht. Der Beamte steht endlich ein, daß reden hier vergeblich ist, Wringt von der Lokomotive und emfcrnt mit Gewalt die Frau vom Bahnkörper, worauf der Zug seine Fahrt fortsetzt. Stuttgart. In Friedrichshafen wurde ein !6 bis 17 Jahre altes Mädchen, das Herren- kleidcr trug und die Haare kurz geschnitten hatte, w einer Wirtschaft betroffen, als es zechende Yandwerksburschcn regalicrte. Auf dem Rat- Muse gab das „Herrchen", das aus der Schweiz k«n, seinen richtigen Namen an, worauf die in Ravensburg lebenden Eltern telephonisch unter- bchtct wurden. In einem Paket, das dem Mädchen gehörte, fand man einen geladenen Revolver. Ein Schutzmann begleitete es auf fen Hafenbahnhof, da es mit dem Zuge heim- ' Men sollte. Als er den Damm überschritt, stürzte sich das Mädchen über die Hafcnmauer sti den See. Nach großer Mühe konnte es mit Paken lebend herausgczogen werden. Es wurde w das Krankenhaus gebracht, wo es von Vater und Schwester abgeholt wurde. Budapest. Bei der ungarischen Kommerz- °°nk wurde ein gefälschter, auf die Südungarische Ank in Tcmeswar lautender Wechsel honoriert. E Südungarische Bank erklärt, den Fälscher A kennen, verweigert aber die Nennung des Ramens desselben, weil der Wcchsclfälscher an- üMch eine hochgestellte Persönlichkeit sein soll. Ofen. Infolge Schcuwerdens dcr Pferde Mrtzte dcr Korpskommandant Fürst Lobkowitz, der sich auf einer Inspektionsreise in Südungarn befindet, mit seinem Wagen in der Nähe oon Rcusatz um. Sein mit ihm fahrender Adjutant Ardc ziemlich schwer verletzt, während der bürst selbst keinen Schaden erlitt. Lausanne. Dieser Tage fuhr hier ein !M5hrigcs Mädchen durch, das ganz allein "us Amerika hcrreiste, um sich nach den Bädern b»n Lavcy zu begeben. Das einer armen, in Amerika lebenden waadtländischen Familie an- Mrende Mädchen war vom schweizer Konsul "cn verschiedenen Bahngesellschaften empfohlen "'"rden, und so ging die Reise gut von statten. Paris. Die Pariser Gemcindcräte unter- üehmcn gern auf Kosten der Steuerzahler be- Aende Nciscn, und so wird sich demnächst eine Abordnung vgn drei oder vier dieser Herren mit ancin Ingenieur nach Budapest begeben, um A dortige Stadtbahn zu studdicren. I» der Ever Presse wird darüber, wie über frühere bahrten nach London und auch nach Berlin, scherzt. Der frühere Präsident des „kleinen -Parlaments", der Abg. Humbert, hält aber seinen chemaligcn Kollegen im ,Eclair' eine scharfe bNPredigt: „Wie! Sie siud die Vertreter der Mt, die für die aufgeklärteste, in alle» Wisscn- Aasicn weitest vorgeschrittene, in der Pflege der w'nste ruhmvollste gilt, und Sie müssen bei an- °°ren lernen gehen. Früher kam man aus allen . „Nein, gewiß nicht, Erna," sagte Stella, in- M sie sich erhob, „es stand dir ja auch ganz W- mir auf meine, ich gestehe es, neugierige m betreff des Verlöbnisses nicht zu ant- !st°rten. Verzeihe, wenn dir die Ansichten, die H aussprach, nicht gefallen haben, sie waren Ml genicint. Du bist Herrin deiner Hand- Mgen! — Ich muß hinauf zum Schloß," Me sic hinzu, „ein Gewitter droht und die -fusherrin ist nicht daheim, ich muß sehen, daß ""es in Ordnung ist. Du bleibst noch hier?" j. „Ach Gott, das Gewitter ist »och so weit, A komme dir dann später nach. Laß mir den ^"ben zur Unterhaltung hier." »Gut, aber gib acht auf Viktor, ich bitte ftch! Komme beizeiten nach Haus, damit sich Kind nicht erkältet." »Ja, ja, geh' nur ruhig!" sagte Erna und sandte sich mißmutig ab. . Langsamen Schrittes, dem man die Müdig- E noch mehr als sonst ansah, entferitte sich jO^a bergan, bei sich überlegend, wie und soll/" Hans die grausame Botschaft bringen . Eine Stunde verrann und die Natur hatte I. Wesen gänzlich verändert: die drückende ^"llc ringsum war zu einem sausenden Sturm Morden, der durch die Lüfte fuhr und die Mherkronen der Bäume zauste, ferner grollen- Donner dröhnte, vielstimmiges Echo von "En Bergen erweckend. . Die dunkle Wolkenwand hatte sich immer Mer md höher geschoben; sie bedeckte nun den Mben Himmel und die grellen, zackige» Blitze derselben bildeten einen seltsamen Kontrast
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