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Allgemeiner Anzeiger : 03.06.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-06-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-189606034
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- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-18960603
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- Zeitungen
- Saxonica
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
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Jahr
1896
-
Monat
1896-06
- Tag 1896-06-03
-
Monat
1896-06
-
Jahr
1896
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 03.06.1896
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Politische Rundschau. Deutschland. * Das Kaiserpaar wohnte am Donners tag in Berlin der Festfeier der Deutschen chirur gischen Gesellschaft bei; am Freitag nahm der Kaiser auf dem Tempelhofer Felde bei Berlin Truppenbesichtigungcn vor. *Der Dreibund ist, wie der Hamb. Korr/ mittelst, stillschweigend bis zum Jahre 1903 verlängert worden, da die beteiligten Mächte die Kündigungsfrist haben verstreichen lassen. * Die Bu d g e t k o m m i s s i o n des Reichs tages ist zum 3. Juni vom Vorsitzenden v. Kardorff einbcrufcn worden, um den Gesetz entwurf betreffend die Umformung der vierten Balaillonc und den Nachtragsetat in Beratung zu ziehen. * Nach den neuesten Auslassungen der .Krcuzzcitung' ist jetzt auch die konservative Paitci entschlossen, für eine schnelle Erledigung des Bürgerlichen Gesetzbuchs einzu- trctcn, so daß an der Fertigstellung des großen Werkes noch in diesem Sommer kaum mehr gezweifelt werden kann, wenn es gelingt, ein einigermaßen beschlußfähiges Haus zusammen- zuhaltcn. * Eine für Landorte wichtige Verkehrser- leichtcrung ist soeben vom Reich-Po st amt verfügt worden. Die Landbriefträger sind verpflichtet, auf ihren Bestellgängen von den Landbewohnern Pakete zur Ablieferung an die nächste Postanstalt anzunehmen. Doch dursten dies bisher stets nur gewöhnliche Pakete sein. Nunmehr hat aber das Reichs-Postamt bestimmt, daß vom 1. Juni ab die Landbricf- trägcr auch eingeschriebene Pakete annehmcn müssen. *Ucber den Achtuhrladenschluß hat nach der .Köln. VolkZ-Ztg/ bisher eine Beschluß fassung im Preuß. Staatsministerium nicht statt gefunden. Die Mitteilung, daß man in Bundes- ratskrcisen geneigt sei, den in den Ladengeschäften angcftcllten Personen einen Maximalarbeitstag zu bewilligen ohne Festsetzung der Anfangs- lyrd Endzeit der Arbeit, so daß beispielsweise pin Geschäft, das später beginne, auch später zu schließen berechtigt wäre, soll nach dem genannten Blaste unbegründet sein. * Der Preuß. Finanzminister und der Minister des Innern haben neue Verordnungen zur Ver einfachung des Geschäftsganges und zur Verminderung des Schreib- w e r k s im Berwaltungsbereich der Regierungen erlassen, die im.Rcichsanz? veröffentlicht werden. Oesterreich-Ungarn. * Bei den vom Wiener Gcmeindcrat vorge- nommencn S t a d tr a t s w ah l c n gaben die Mitglieder dcS fortschrittlichen Partciverbandes keine Stimmzettel ab. Die Majorität wählte 15 stadträte, darunter 6 Fortschrittler, welche aber erklärten, die Wahl nicht annehmcn zu wollen, weil der vom fortschrittlichen Partei- verbande nominierte Stadtratskandidat wegen seiner jüdischen Konfession von der Majorität des Gemcinderats zurückgcwicscn worden war. Frankreich. * Die Ernennung des Marquis d eNoailles zum Botschafter in Berlin erregt im radikalen Lager einigen Unwillen. Man nennt sie eine neue Konzession der Regierung an die Reaktionäre. Daß Noailles unter Thiers in den Dienst der Republik getreten, bedeute nichts gegenüber der Thatsache, daß er im Jahre 1886 seinen Botschafterposten beim Quirinal aufgab und den diplomatischen Dienst verließ, weil die Prätendenten des Hauses Orleans aus Frank reich ausgewiesen worden waren. Daraus gehe hervor, daß Noailles, der mit mehreren der vornehmsten Aristokraten verwandt oder ver schwägert sei, trotz alledem ein guter Klerikaler und Monarchist geblieben sei. * Die russische Freundlichkeit wird vielleicht gegenwärtig dem französischen Ministerium, das mit der sehr wichtigen Frage, neueSteuern ausfindig zumachen, beschäftigt ist, sehr gelegen kommen. Der Ministerrat, der über diese wichtige Angelegenheit beriet, setzte zunächst eine Reihe von Herabsetzungen im Bereiche der direkten Besteuerung fest und beschloß sodann: 1) die Erhöhung des Steuersatzes auf das Ein kommen aus dem Eigentum an Gebäulichkeiten von 3,80 aus 4,50 Prozent; 2) die Besteuerung des Zinseinkommens aus Hypothekarforderuugen; 3) die Erhöhung des Steuersatzes auf das Ein kommen aus beweglichen Werten von 4 auf 4,50 Prozent und die Auflegung dieser Steuer auf alle französischen und ausländischen Werte und Staatsfonds. Der Entwurf läuft auf eine erhebliche Entlastung der landwirtschaftlichen Be völkerung hinaus. Italien. *Die Kommission der italienischen Kammer hat sich einstimmig für die gerichtliche Ver folgung Baratieris erklärt. * Aus Massauah wird gemeldet: Eine Kolonne, bestehend aus 200 Mann Genie truppen, ging nach dem Schlachtfelde von Adua ab, um daselbst die Toten zu beerdigen. Die Kolonne wird von Oberst Arimondi, einem Bruder des bei Adua gefallenen Generals, be fehligt und von zwei Kapuzinermönchen begleitet. * Während der nächsten 14 Tage wird in Afrika das ganze italienische Okku - pationsheer nach Italien eingeschifft werden mit Ausnahme von je einem Bataillon Jäger, Bersaglieri und Eiscnjäger, zwei Bataillonen Infanterie, zwei Batterien Artillerie und einem Korps Genietruppen. Spanien. * Aus Havana wird gemeldet, General Weyler ist fest entschlossen, sein Rück trittsgesuch einzureichen. In den spani schen Regierungskreisen herrscht infolge der letzten Nachrichten über die militärische Lage auf Cuba eine äußerst erregte Stimmung, die Ab sicht General Weylers werde dadurch erklärt, daß die Lage auf Cuba eine hoffnungs lose sei. — Das Defizit des cubanischen Haus halts beträgt für dieses Jahr 300 Mill. Pesetas. Bei den meisten Verwaltungen sind Unter schlagungen entdeckt worden. Nutzland. *Der Kaiser von Rußland sandte an den Präsidenten Faure folgende Depesche: „Die Kaiserin und ich sind freudig berührt von den Glückwünschen, welche Sie uns übersandt haben. Ich war der lebhaften Sym pathie Frankreichs sicher und berührt es mich besonders angenehm, Frankreich mit uns einig zu wissen in diesen feierlichen Augenblicken. Ich danke Ihnen aufrichtigst für dieses neue, Zeichen, welches Sie mir hierfür gegeben haben, und die Gesinnungen, welche Sie mir persönlich ausdrücken." *Zwei neue russische Gesetzentwürfe stehen bevor. Dieselben wurden bereits vom russischen Reichsrat behandelt und sollen schon in nächster Zeit die Sanktion erhalten. Der eine betrifft die Einführung der russischen Gerichts ordnung in Sibirien, wobei ambulante Assisen in den am wenigsten bevölkerten Gegenden vorgesehen sind. Der zweite hat Bezug auf die Verteilung von Land an sibirische Kolonisten. Es sollen 15 bis 30 Deßjätinen pro Kopf einer Familie in immer währende erbliche Pacht gegen eine geringfügige Abgabe gegeben werden. Balkanstaaten. *Dem Auf st and in Kreta wird von allen Seiten große Aufmerksamkeit gewidmet. Dem Wiener ,Fremdenblatt' zufolge ist das Torpcdorammschiff „Maria Theresia" von Boche di Cattaro nach der Suda-Bai an der Nord küste Kretas abgegangen zum Schutze der dorti gen österreichisch-ungarischen Staatsangehörigen. Dasselbe Blatt bezeichnet das in Athen ver breitete Gerücht von der Ermordung des öster reichisch-ungarischen Konsuls in Kanea als un begründet. Aus Kanea melden die,Times' vom 27. d.: Hier sind alle Läden geschlossen; das Geschäft stockt völlig; es besteht keinerlei Ver kehr mit der Umgebung. Die fremden Konsu late, die mit Flüchtlingen angcfüllt sind, werden streng bewacht. Eine russische Korvette ist hier eingetroffen. *Eine besondere Nnsscnscier gab es in der kleinen Filiale Rußlands, in den „Schwarzen Bergen". Jn Cettinje, der Hauptstadt Monte negros, fand vor wenigen Tagen die Ein segnung und feierliche Uebergabe neuer Ge wehre statt, welche aus Rußland gesendet worden waren. Die Mtglieder des diplo matischen Korps, die Minister, sowie andere hoch- gestellte Personen und fast alle Bewohner wohnten der Feier bei. *Laut Meldung aus Athen hat Kaiser Wilhelm zum Bau einer deutschen Schule da selbst 13 000 Nik. gespendet. Afrika. * Zur Lage in Transvaal meldet ein Telegramm der ,Times' aus Prätoria, daß die Wache des Präsidentschaftsgebäudes verstärkt wurde. Auch das Haus des Staatssekretärs Dr. Leyds wird von der Polizei bewacht und letzterer selbst von Detektives begleitet, da man einen Gewaltsstreich der geheimen Gesellschaften befürchtet. *Ein heftiges Gefecht hat zwischen den englischen Streitkräften unter Oberst Navier nnd 1500 Matabeles im Distrikt Jnsiza stattgefunden. Die Matabeles wurden in die Flucht geschlagen und hatten 200 Tote und viele Verwundete. Auf englischer Seite wurden 2 Soldaten getötet und mehrere ver wundet. Die Stufenbahn auf der Berliner Gewerbe-Ausstellung bespricht der Merl. Courier' im folgenden: Wenn man aus dem Georgenthore von M-Berlin heraustritt, erblickt man eine Hoch bahnschleife, die in ihrer architektonischen Aus stattung sich dem Charakter von M-Berlin an- schiniegt. Sie führt hinüber nach dem Ver gnügungsparke und von dort nach Alt-Berlin zurück. Der geschmackvolle Holzunterbau, dessen Entwurf von Oberbaurat Rettig herrührt, ist insofern sehr interessant, als er die Treptower Parkstraße in einer pfeilerlosen Brücke über schreitet, die geradezu geistvoll konstruiert ist. Dieser Unterbau, dessen luftige, elektrisch be leuchtete Ueberdachuug der Ausstellung sehr zur Zierde gereicht, trägt die größte technische Kurio sität der Ausstellung: die Stufenbahn. Da diese mit großer Kühnheit zum Bruche mit aller Uebcrlieferung herausfordert, so wird sie von Technikern und Laien gewiß gleicherweise be achtet und beurteilt werden; es ist daher unseren Lesern gewiß willkommen, das System kennen zu lernen. Wenn mm die Entwickelung des Straßen- bahnvcrkehrs bettachtet, so ist es ja unverkenn bar, daß das Bestreben dahin geht, die Niveau bahnen durch Hoch- oder Untergrundbahnen zu ersetzen. Das Straßenpflaster soll frei werden für den Wageuvcrkehr. Was den Dampf be trifft, so bleibt ihm wohl noch eine große Zu kunft für den Eisenbahnferuverkehr. Mr den Nahverkehr ist er aber ungeeignet seines Qualmes, Lärmens und der hohen Betriebsgefahr wegen. Die elektrischen Hochbahnsysteme litten aber bis her alle an dem großen Fehler, daß sie sehr umständliche, Luft und Licht raubende Anlagen erforderten, und daß sie dem Massenandrange so wenig gewachsen waren, wie jedes andere Wagensystem. Dazu kam, daß sie der vielen Haltestellen wegen kaum recht zur Entfaltung ihrer vollen Kraft kommen konnten, auf den Durchschnitt berechnet also eine sehr geringe Fahrgeschwindigkeit erreichten. Das Ideal wäre eine luftig gebaute Hochbahn, die man leicht erreichen und in voller Fahrt mühelos und ge fahrlos betteten könnte. Die Stufenbahn be ansprucht, dies Problem gelöst zu haben und zwar nicht durch eine Verstärkung der Antriebs kraft, sondern durch Fortschaffcn alles Zeit verlustes, den die Haltestellen der bisherigen Systeme verursachten. Die Stufenbahn erreicht dies in folgender Weise. Zwei ringförmig in sich geschlossene Platt formen laufen nebeneinander und neben dem längs der ganzen Bahn sich 'erstreckenden Bahn stege an. Die äußere, langsam laufende Platt form ruht auf der Achse eines RadeS, auf dessen Peripherie die innere Plattform gleitet. Das hat nach dem bekannten mechanischen Gesetze Mach zwanzig Jahren. 11j Erzählung von Ida Frick. (KorNetzung.s „Nun ja, du guter alter Onkel, daS will ich dir versprechen, obgleich ich glaube, daß es nicht eintreffen wird." „Gleichviel! Trifft es nicht ein, dann desto besser; wenn ich nur dein Versprechen habe, das du halten wirst, davon bin ich überzeugt. Ich weiß auch, daß die beste Tochter oft eher einem Freunde verstaut, als den Eltern." „Kutscher halt! jetzt muß ich aussteigen; bitte, komm mit, Onkel, ich kenne deinen guten Geschmack." Sie schleppte den geduldigen Rudolf, der nur zu glücklich war, sie ganz für sich zu haben, von Laden zu Laden, er half ihr aus> wählen und gab ihr seinen Rat. In einem der größten Möbelgeschäfte, in welchem sie in bezug auf eine bestellte Arbeit Rücksprache zu nehmen hatte, mußte sie längere Zeit warten, da ein Herr, welcher da war, gar nicht mit seinen Be stellungen fertig werden konnte. Nichts war ihm schön und gut genug, der Kostenpunkt schien absolut gleichgültig zu sein, denn er fragte nie nach einem Preise. Bertha fand es sehr unter haltend, zuzuhören, und betrachtete den Herrn immer wieder; er war ihr ganz fremd und doch kam er ihr so bekannt vor. Wo konnte sie ihn gesehen haben? Diese Augen, nur mit einem angenehmeren Ausdruck, kannte sie! „Onkel, kennst du den Herrn?" flüsterte sie, indem sie ein Büffet scheinbar genau untersuchte. „Ich meine, ich müßte ihn schon gesehen haben, kann mich aber nicht entsinnen wo." I „Ich wollte, er käme zu Ende," erwiderte Rudolf ebenso leise, „unsere Zett verstreicht und Papa wird warten. Nein, ich kenne ihn nicht, was nicht zu verwundern ist; übrigens sah ich ihn noch nie bei Papa oder auf der Börse. Jedenfalls aber muß er Geld genug haben, um sich fürstlich einzurichten. Das, was er eben bestellt, geht tief in die Tausende." „Sie sorgen also, daß alles bis zum be stimmten Tage draußen auf Waldheim ist," sagte der Herr, indem er sich zur Thür wandte. „Sie können sich fest darauf verlassen, Herr Graf," versicherte der Herr des Geschäftes, be gleitete ihn mit tiefen Bücklingen zur Thüre, die er mit großer Dienstbeflissenheit aufriß. „So, das also ist Graf Berkow, Onkel! Der sieht aber gar nicht leidend, nur sehr hoch mütig aus. Wo habe ich nur das Gesicht schon gesehen?" Es blieb ihr aber keine Zeit, dar über nachzudenken, sie mußte ihre Bestellung ausrichten und das Geschäft verlassen. Es war die höchste Zeit, mit dem Vater zusammen zu kommen, denn schon schlug es ein Uhr. „Schnell, schnell, Onkel, Papa wird warten." So war es auch. — Herr Endler ging lang sam auf dem Trottost bei Wilkens Keller hin und her. „Endlich!" rief er ihnen entgegen. „Nur schnell, damit wir gemütlich frühstücken können. Alles ist bestellt und bereit; die Austern ganz frisch, der Champagner im Eis. Komm, Rudolf, heute will ich einmal nach keinem Doktor fragen — Kind, du bist bleich, fehlt dir etwas?" „O nein, bester Papa, nur ein wenig müde, das soll nach einem Glase Champagner schon anders werden." Wo nahm nur das junge Geschöpf die Kraft zu solcher Selbstbeherrschung her? Wie hatte sie sich in den wenigen Monaten verändert? Sie bewegte sich mit Ruhe und Sicherheit und doch so heiter und zwanglos, als ob sie noch das unerfahrene, leichtlebige Kind vom Frühjahr her wäre. Sie war zum selbstbewußten Weibe geworden. Was aber machte sie heute so ernst, so nachdenkend? Was schnürte ihr die Brust zusammen, ließ ihr Herz so schmerzhaft erbeben ? Arthur war also nicht des Verwalters Sohn? Wer aber war er und warum hatte er sie ge täuscht ? Ach, was quälte sie sich doch, er mußte ihr ja morgen oder übermorgen schreiben und würde ihr sicher alles erklären. Er war so klug und lieb und hatte wohl seine Gründe, die sie nicht verstand. Wie unrecht, sich zu sorgen und so wenig Vertrauen zu ihm zu haben! Sie durfte nichts merken lassen. Sie hob das Glas, mit dem sie bis jetzt in Gedanken gespielt hatte, in die Höhe und rief lachend: ,,Nein, sind wir aber langweilig! Stoßen wir an, Papa, Onkel! Auf glückliche Reise und guten Badeerfolg für Papa! Von nun an war sie die Lustigste, sprudelte über von Witz und guten Einfällen und neckte sich mit dem Onkel, der sie entzückt bestachtete und ost nahe daran war, sich zu verraten. Müde und abgespannt kamen sie gegen Abend nach Hause, gerade zeitig genug, um eine halbe Stunde zu ruhen und sich dann für das Diner umzukleiden. Nach demselben aber, statt alle zu beleben und ihnen mit ihrer wunderschönen, gut geschulten Altstimme ein Lied um das andere zu fingen, zur Folge, daß die innere Plattform sich mü der doppelten Geschwindigkeit der äußeren be wegt. Durch elektrische Motoren betrieben macht die langsame Plattform nun anderthalb Metel in der Sekunde, die innere also drei Dieter in der Sekunde gleich 180 Meter in der Minute und 14 800 Meter in der Stunde. Die innere Plattform hat in kurzen Abständen Bänke, auf denen je drei Personen Platz nehmen können. Die äußere Plattform hat in den gleichen Ab ständen Geländerstaugen, die ängstlichen Per sonen als Stützpunkt beim Uebertteten dienen. Dieser Uebertritt vom festen Steg auf die lang sam fahrende Plattform und von dieser auf die schneller fahrende vollzieht sich aber ebenso mühelos, wie gefahrlos. Selbst gebrechliche Personen können die Geschwindigkeitsdifferent mit einem ruhigen Schritte bequem überwinden- Zu dem Bahnsteg gelangt man, da die Bahn für definitive Ausführungen auf eisernem Unter bau gedacht ist, auf bequemen Treppen voin Trottoir aus. Es gibt also kein unnützei Warten, kein Andräugen der Passagiere a» einzelnen Stellen, keine überfüllten Wagen abteile, wie z. B. bei der Berliner Stadtbahn, keine Gefahr beim Aufsteigen nnd Abspringen- Sollte aus irgend einem Zufall jemand fallen, so kann er sich doch nicht verletzen, denn es sind keine Lücken da, in denen er beschädigt werden könnte. Die Bahn aber erreicht, da sie alle Zeitverluste des Anhaltens vermeidet, eine dop pelte Geschwindigkeit, wie die Dampfbahn. Da das System einer aufliegenden Kelte gleich nur sehr geringen Druck ausübt — an! die Quadrateinheit drückt sie nur mit dem fünf zehnten Teile einer Lokomotivbahn — so kann der Unterbau sehr leicht und lustig sein. Die ganze Breite der Anlage beträgt nur 3 MetE Und da sie alle Kurven leicht überwindet, also dem Straßenzugc folgen kann, so sind ant keine teueren Grundstücksankäufe notwendig. Die Betriebskosten können nur gering sein, der Beamtenapparat desgleichen, folglich kann die Bahn auch zu billigen Preisen ihre Passa giere befördern. Im Winter kann die ganz* Anlage, wenn man sie verglast, geheizt werden, kurz das System verspricht geradezu überraschend» Vorzüge — wenn es sich bewährt und dein Publikum behaglich erscheint. Diese Frage kann ja nur die grüne Praxis beantworten, und des halb ist der hier nach dem Vorbilde von Chicago wiederholte Versuch jedenfalls sehr inter essant. Angeiwmmen, daß die öffentliche Meinung sich zu Gunsten des Systems ausspräche, >» dürfte der grundsätzliche Bruch mit aller her gebrachten eisenbahntechnischcn Anschauung kein Hindernis zur Einführung des Systems in den Großstädten sein. Einstweilen wird jedenfalls die Anlage ans der Gewerbcausstellung des Durchschnittspublikum als eine Art Riesenspied zeug berechtigten Spaß machen. Fran Eisenbahn lautet: strengstem sog. Fusel dorgeschri, kchrs Kaf Preise vc von 10 Vcrfügmn in jeder bezirks ar Geest stehende S den Versr stände an Abzahlun tum des Hauses, l von 1 M lostenprci- ueuestcr Räder w Agenten i auf eirrmi Preis erz Fahrrads Weg zur ein Viert, anderer T Rittagsp. bestellten weitere A Die Fahr stehendes schwung Vergleich wären. Mün Braveren Jahre 1k liter erfa! erreichte . Mül alten Ari Mann a Der Mai Frau g Seinem folgen so einen klei Schon sc Opscr n Revolver drang er stach sie Nachbarr Tode ges ihn nicht Old, glücksfall zweiten von Rad Don Uah und Fern. Leipzig. Von deutschen Fürsten haben bll Großherzog von Baden 1000 Mark und dH Großherzog von Mecklenburg-Strelitz 300 Mao dem Deutschen Pattiotenbunde zur Errichtung eines Völkcrschlachtdenkmals bei Leipzig gewährt ebenso bewilligte die freie Hansestadt Brcmck als Staatsregierung einen Beitrag von >000 Mark. Die deutschen Städte und Gemeinde» entsprechen mit ganz wenigen Ausnahmen dc^ Gesuche des Deutschen Pattiotenbundes um Ba- träge zur Errichtung eines Völkerschlacht-Denk mals. Es sind in kurzer Zeit von 242 Städte» und 315 Gemeinden bei der Geschäftsstelle dcs Bundes namhafte Summen eingegangen. Aachen. Der internationale Bergarbeiter kongreß in Aachen hat den französisch-belgisch^ Anttag, der Uebcrnahmc aller Bergwerke d,M den Staat fordert, gegen die Stimmen eine' Teiles der Engländer und unter Stimmenthal tung der Deutschen angenommen. Dortmund. Der Lokomotivführer Geo»»» war auf dem Stahlwerk Hösch mit dem RanM»» von mit glühender Schlacke beladenen Wag»» beschäftigt. Hierbei stieß er gegen den bock, infolgedessen die glühende Schlacke sich die Lokomotive ergoß und den armen Mensch»» derart verbrannte, daß er starb. lag Bertha still und in sich gekehrt im Sess^ Sie sei müde und wolle zeitig zur Ruhe geh»»" In ihrem Zimmer angekommen, begab »» sich jedoch nicht zur Ruhe, sondern warf ein»» leichten, dunklen Diantel über und huschte laut los hinaus in den Park. Niemand sah >>»- die Dienerschaft war beim Essen und Plauder» und die Eltern hatten sich mit Fernow zu einH Partie Whist niedergelassen. Julius war st» einigen Tagen zu Besuch bei einem Bekannt»»- von wo ihn die Mutter morgen abholen woüt»- um mit ihm zur Schwester zu reisen. Geräuschlos und flüchtig eilte sie durch dH bekannten Wege des Parkes; der Abend w»» dunkel, doch nicht so, daß es sie gehiE, hätte. Nun erreichte sie die Lichtung, wo iH vor einigen Wochen Abschied von ArE genommen hatte. Dort auf der Bank hatten U» zum letzten Male geplaudert! Wann würde w ihn Wiedersehen? Er sprach vom Herbste -- »» er ihr dann erlauben würde, sich den Elter» anzuvertrauen? Jetzt hatte sie die Eich» »»' reicht, in weicher sie einen Gruß von ihm find»» sollte. Ob wohl heute schon ein Briefchen !" sie dalag? Vorsichtig näherte sie sich »»7 suchte tastend den Ast auf, auf den sic stellen mußte, um in die Höhlung langen können. Ach, wie oft hatte sie in den letzt»» Tagen sich darauf cingeübt! Wie klopfte^ das Herz! Das Geheimniß erdrückte sie M' „Der Ast muß doch da sein? — Wie dmnw- ich bin zu weit links; so, jetzt geht es." schwang sich in die Höhe und hielt sich um vc Linken fest, während die Rechte zitternd in Höhlung fühlte. „Nichts? Habe ich auch EH auf eine: schlug d fanden fl Schr UMerosfi die Nac versterbe Dollars Millione übrigens wird nu Lont öffentlich 441127 nähme v Brü Maqurit kanten (s bum vc und stür Schwefle als die Der Mo Ams Holland Königin- lichcn Fi besucht? .„Nein, sch schm hofft, c Sehnsm Briefche «uß jh Sehnsm Lau, hatte ei ist so nach B Warum bot, vor ihr das klopfte i «»spielt Gedankt Seine! konnten >st»ngc Wie gej auf in tvarf sic Der »uhiger. »eisen; dem Vo reisen s, fie so v hatte, il weniger dann t
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