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Allgemeiner AMtzer Amtsblatt für Sie Ortsbehörde und den Gemeinderat m Bretnig Lokal-Anzeiger sür die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend Reüsktion, Druck unö Verlag von A. Schurig, Drelnig. Nr. 45. 8. Jahrgang Mittwoch, den 3. Juni 1896. einigen angestrengte Thätigkeit zu entfalten, n Vor- densichbarten Wohnhäuser zu schütz :, um die chbarten Wohnhäuser zu schützen. Es trotzdem zerschlug der Hagel vielfach Fenster- !böchsterßniedrigster 1 Preis. ! Preis 50 Kilo.u. Ikk., il. kl 88 1 S 1 6 8 6 7 7 11 6 6 7 10 «. 6 40 80 75 75 kl'. Z2 78 Marktpreise in Kamenz am 28. Mai 1896. überfahren eine bis auf die Hoseü entkleidete Mannsperson an einem Sträuche hängend bemerkt, welche er bei seiner Rückkehr noch in der gleichen Stellung, aber völlig entklei det, vorfand. Hiervon unterrichtet, begab sich vom Bahnhofe Nossen aus ein im Maschi nenhause beschäftigter Putzer mit noch zwei anderen Männern zu der betreffenden Stelle. Beim Durchschneiden des Strickes, über wel chem der anscheinend bereits Leblose mit dem Halse lag, siel derselbe zur Erde nieder; aber noch standen die drei Männer beratend da neben, als zu ihrem nicht geringen Schrecken der Daliegende plötzlich aussprang, sich seinen Rettern gegenüver höchst ungeberdig benahm und auf sie Drohung hin, vag man den Gen darmen holen wollte, sogar sich anschickte, in die nebenan befindliche Waldpsütze zu springen. Die drei Männer kehrten zurück und über- ließen den Selbstmord-Kandidaten, bei oem oie Strangulationsmarken deutlich am Halse sichtbar waren, seinem Schicksal. Wer der selbe gewesen, darüber konnte nichts in Er fahrung gebracht werden. — Kürzlich wurde aus der Strafanstalt Zwickau ein ehemaliger Offizier aus Beuezuela, Namens Terftig, ein geborener Deutscher aus Oertliches und Sächsisches. .Bretnig, den 3. Juni 1896. Bretnig. Bezug nehmend auf das halteneu Wunden aus dem Leben schied. — In der vergangenen Donnerstag-Nackt Liebenau, Schwosdorf, wie überhaupt alle Orte in der angegebenen Richtung. Auf den Fluren einiger dieser Orte war die Wirkung des Hagels eine derartige, daß fast sämtliche Feldfrüchte total vernichtet wurden. Die Hagel stücke hatten eine ungewöhnliche Größe und gewährte einen schauerlichen Anblick, als in der mehrere Etagen hohen Fabrik die Maschi nen, Eiserne Träger u. dergl. wie Splitter zerbarsten und krachend, Decken und Fuß böden mit sich reißend, in die Tiefe stürzten. Ueber die Entstehungsursache des Feuers, welches erst in der vierten Morgenstunde be merkt wurde, aber schon längere Zeit im In nern der Fabrik gelodert haben muß, ist noch nichts bekannt geworden. — Bei dem Erweiterungsbau der städt ischen Gasanstalt in Reichenbach i. V. ereig nete sich dieser Tage dadurch eiu Unglücksfall, daß ein Teil des Daches sich senkte und nie derging. Zur selben Zeit waren mehrere Arbeiter aus dem Dache veschäftigt, die in folge dessen abstürzten. Einer von den Be dauernswerten trug so schwere Verletzungen davon, oaß er in das Krankenhaus transpor tiert werden mußte. — Vor Kurzem erhielt ein Ziegeleibesitzer eines Dorfes bei Reichenbach i. V. einen Brief als unbestellbar zurück, den derselbe vor nun mehr 8^ Jahren an Verwandte, die in Mexiko leben, gerichtet hatte. Wo nun der Brief bis lange Zeit hindurch gelegen hat, wird wohl nie aufgeklärt werden, denn daß derselbe sich die Jahre hindurch beständig mit im Postver kehr befunden hat, ist doch schwerlich anzu nehmen. — Dem am 12. Juli in Chemnitz statt findenden Bundes-Schwimmseste wird von staatlichen und städtischen Behörden das größte Interesse zugewandt. An den Platz der Gondel- Gesellschaft angeschlossen, wird eine Tribune von 600 bis 700 Sitzplätzen errichtet und gegenüber auf der Promenadenseite oes Schloß teiches werden billigere Sitz- und Stehplätze eingerichtet. Die vornehmsten Schwimmver- eine in Berlin, Frankfurt, Dresden, Breslau, Wien senden ihre besten Kräfte zum Wettbe werb. Von wetteren Vereinen stehen die Zu sagen noch aus. scheiben. Mehrere Gärtnereien wurden durch Zerschlagen von Pflanzungen sehr geschädigt. Die Feier des 60jährigen Jubiläums Sr. königlichen Hoheit des Generalfeldmar schalls Prinzen Georg als Chef des 106. Infanterie-Regiments ist, wie nach Mitteil ungen aus Leipzig nunmehr fest bestimmt wurde, auf den 24. Juni verlegt worden. — Der in den Tugen vom 13. bis 15. Juni d. I. in Dresden stattfindende General- Appell ehemaliger Jäger und Schützen wird eine über alles Erwarten große Teilnahme ehema liger „Schwarzer" aufweisen. In begeisterter Weise wird in oen Anmeldungen zugleich die große Freude zum Ausdruck gebracht, welche unter den Kameraden darüber herrscht, Gele genheit zu finden, alten treuen lieben Kame raden, von denen sie seit vielen Jahren oder Inserate, die 4gespaltene Korpuszcile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den Allge meinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition die Herren F. A. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Anstiegen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunst. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag '/zH Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag ',,11 Rhr einzusenden Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. Korn Weizen Gerste Hafer Heidekorn Hirse wurde zu Leipzig ein frecher Raubanfall ver übt, dessen Opfer ein dort zugereister Berg mann wurde. Der Mann war in ein Restau rant der Gerberstraße geraten, hatte dort viel Gelb sehen lasten und so die Aufmerksamkeit einiger Gäste erregt. Einer dieser Gäste bot sich dem Bergmann als Führer durch die Stadt an und Beide verließen wohlgemut das Restau rant. Zwei andere Gäste, Kumpane des „Füh rers", schlossen sich ihnen bald darauf an, der eine wurde als Baron, der andere gar als Graf vorgestellt, und nun begannen alle vier eine „Bierreise", die bis in die Nacht hinein währte. Als sich schließlich der Bergmann von ihnen trennte, um ein Quartier aufzu suchen, begleiteten sie ihn in die Prome-aden- Anlagen, wo sie ihn plötzlich nieüerschlugen und seines Portemonnaies mit einem Inhalte von 300 Mark beraubten. Die Kriminal polizei ist in eifriger Thätigkeit, die noch un bekannten Räuber zu ermitteln. — Eine verheerende Feuersbrunst hat in der Nacht zum Sonnabend die umfang reiche Fabrikanlage der Firma DH. Liskowsky u. Co. (Flanellfabrik und mechan. Weberei) in Reichenberg in Trümmer und Asche ge legt. Bei der Lage der Fabrikgebäude (in nere Neichsstraße) fast inmitten einer Anzahl bewohnter Häuser hatte die Feuerwehr eine dem Thalbad^bei Nossen wurde vor , Tagen von einem Lokomotivheizer beim Vor^ Dresdner Schlachtviehmarkt den 1. Juni 1896. Auf dem letzten Schlachtviehmarkt waren zum Verkauf gestellt: 596 Rinder, (623 Schweine, (069 Hammel und 353^ Kälber, in Summa 362( Schlachtstücken., Für den Zent ner Schlachtgewicht von Rindern bester Sorte wurden 56—58 Rik., für Rlittelware einschließl guter Kühe wurden 55—55 Rlk., für leichter« Stücke <(5—50 Rik. bez. Lngl. Lämmer das paar im Gewicht zu 50 Kilo Fleisch 55—57 Rlk., solche geringer Sorte in derselben Schwere 52—5H Rik. Der Zentner lebendes Gewicht von Landschweinen engl. Kreuzung galt 32—5H Rlk-, zweiter Wahl hiervon 29—3( Rlk. Für Kälber wurden 55—65 Rlk angelegt. , — Dem Vernehmen nach werden bereits "Ile Vorbereitungen zum Jnkraftsetzen der Verordnung des Bundesrats bezüglich der ' Arbeitszeit in den Bäckereien und Kondi- i>oreien getroffen. Es werden zwei Tafeln k hergestellt, die an die Besitzer von Bäckereien für Verteilung gelangen sollen. Auf der einen dieser Tafeln sind die Ueberstunden, die gemäß Absatz 3 b der erwähnten Bundes- i tats-Verordnung über den festgesetzten Maxi- nial-Arbeitstag hinaus gemacht werden dürfen, """els Durchlochung oder Unterstreichung E Mitte kenntlich zu machen. Die andere ichel enthält die in jener Verordnung ge- ttoffenen Bestimmungen über den „Maximal- Arbeitstag". Beide Tafeln sind vom I.Juli "d in den Bäckereien und Konditoreien der art anzubringen, daß die Angestellten mit Leichtigkeit von ihrem Inhalte Kenntnis Nehmen können. Eine Unterlassung des ge- vorgeschriebenen Aushanges kann nach 8 147 Ziffer 4 der Reichsgewerbe-Ordnung Ml Geldstrafe bis zu 300 M. oder Haft bis zu sechs Wochen geahndet werden. Großröhrsdorf. Der hies. Rad- Werklub feiert am 28. Juni im „Grünen 'vaum" sein Sommerfest und zwar folgender maßen: Früh: Langsamfahren während der «eit, daß der Bezirk Kamenz vom S. R.-B. 'Slraßenfahren veranstaltet; nachmittags Uhr: Korso durch den Ort (Stellung beim Aieder-Gasthof) und abends Ball im genann- len Lokale. — Dieser Tage verstarb hierselbst der Auszügler Schöne, welcher weit und breit bekannt war und von Kranken viel besucht wucde. Seine Behandlungsweise dürfte nicht biehr fremd sein: 50 Pfennige und der Name des Patienten genügten, um nach der Mein ung des Verstorbenen die Krankheit sestzu- llellen und dann dem Betreffenden dieselbe vützuteilen. . Kamenz. Gutem Vernehmen nach sind in vergangener Woche die Unterhandlun gen der Stadtkommun mit den Grundstücks besitzern auf Jesauer Flur, deren Areal bei ber event. Anlage der Baracken- und Lazarett bauten, sowie des Exerzierplatzes in Betracht kommt, zu einem beiderseitig zufriedenstellenden Abschlusse gelangt, so daß bei der definitiven Entscheidung des königl. Kriegsministermms sür unsere Stadt mit der vollständigen Offerte hervorgetreten werden kann. — Sehr schlimm gestalteten sich die Ge- vitler, welche am Donnerstag abends südlich und östlich von Kamenz aufzogen und in ver 0. Stunde zum Ausbruch kamen, indem sie einen starken Hagelschlag erzeugten, welcher vielen Schaden an den Getreidefeldern, der Baumblut und überhav in den Fluren, sowie in den Gärten der , 4 angerichtet hat. Besonders betroffen sind die Fluren östlich von Kamenz und weiter in nördlicher Richtung, namentlich Jesau, Deutschbaselitz, Piskowitz, ^ust.ich, Oßling, Döbra, Weißig, Bernbruch, . ^"1 F'eitag Nachmittag wurde in der ^eevorstadt zu Dresden ein etwa 8 Tage altes Kind, ein Mädchen, ausgesetzt. Die Kleine war in ein sauberes Veilchen gepackt und wurde bei der Auffindung einstweilen dem Findelhause übergeben. — In dem fiskalischen Gehöl- hinter Ls——GL 50 Erbsen 50 Kilo 581 Kartoffeln 50 Kilo 'N heutiger Nummer befindliche Inserat der hiesigen Ortskrankenkasse sei auch an dieser stelle darauf hingemiesen, daß bei Herrn Schwere und es war dabei ein günstiger Um- August Schölzel, welcher kürzlich zum Vorsitzen-! stand, daß sie bei vollständig ruhiger Luft °en gewählt wurde, nunmehr alle An- und fielen und nicht durch Wind getrieben wurden, Abmeldungen von Mitgliedern zu bewirken sind? " überhaupt seit der Dienstzeit nichts mehr ge ¬ sehen und gehört und mit denen sie einst Freud Neuß am Rhein, nach Verbüßung einer mehr- und Leid iu Krieg und Frieden zeteilt haben, monatigen Gefängnisstrafe entlassen und des wieder einmal begegnen und mit ihnen alte Reiches verwiesen. Derselbe hatte in Dres- liebe Erinnerungen auffrischen zu können, den rc. großartige Hotelzechprellereien verübt. Höher werden die Herzen der alten „Schivar-! — Durch Erhängen entleibte sich kürz- zen" schlagen und mit um so größerer Freut e , lich im Arresthause zu Zwickau dec wegen werden sie nach der Residenz eilen, wenn sie 1 Brandstiftung und versuchten Mordes in Un erfahren, daß Se. Maj. der König geruhen! tersuchungshaft befindliche Webergeselle Joh. wollen, gelegentlich des Festzuges am Sonn-j Wilhelm Schuster aus Asch i. B. Schuster tag, den 14. Juni, eine Huldigung in Gestalt hat bekanntlich unlängst aus Eifersucht das eines Vorbeimarsches an einem noch näher z Haus eines Böttchermeisters in Glauchau zu bestimmenden Orte entgegen zu nehmen. in Brand gesetzt und den ihn dabei über- Mit dem Festzuge verbindet sich auch ein Akt j laschenden ältesten Sohn des Genannten der ber Pietät, insofern, als an dem zu schmücken? art schwer verletzt, daß dieser infolge der er den Siegesdenkmal auf dem Altmarkte in einem kurzen Festakte der gefallenen Kameraden gedacht und zu deren ehrendem Gedächtnis Kränze niedergelegt werden sollen. Solchen Kameraden, Invaliden und Veteranen, welche beim Festzuge nicht mit marschieren können, stehen für den Letzteren Wagen zur Verfügung. — Dieser Tage hielt Medizinalrat Dr. Siedamgrotzky von der tierärztlichen Hochschule in Dresden auf der in Borna abgehaltenen Hauptversammlung des Kreisvereins Leipzig einen Vortrag über die „Bornaische" Pferde krankheit. Dieselbe sei eine Gehirn- und Rückenmark-Entzündung, deren Ursache noch nicht völlig aufgeklärt ist. Alsdann ging der Vortragende auf die geschichtliche Seite der Krankheit ein, verbreitete sich dann über die Erscheinung und Ursache der Seuche, gao ichätzenswerte Winke über die Behandlung der kranken Pferde un > streifte schließlich die wich tige Frage der Entschädigung der betroffenen -andwrrte, dabei die Einführung der Privat- versicherung für die engeren betroffenen Bezirke empfehlend. 2?Heu 50 Kilo 1 g 6?2troh 1200 Pfund 22