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Allgemeiner Anzeiger : 24.06.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-06-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-189606241
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- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-18960624
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- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
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Jahr
1896
-
Monat
1896-06
- Tag 1896-06-24
-
Monat
1896-06
-
Jahr
1896
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 24.06.1896
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für den Schreck, der dem beliebten harmlosen ru behalten, und kann sich dir wieder nähern. l Unwillkürlich dachte ich Ich gebe dich frei, sobald du es wünschest, — bad, als Fräulein v. Wach zwanzig Jahren. 17j Der Mm ist gekommen, die Vorbereitungen an den Morgen in Karls- Hamm mir glückstrahlend entgegenkam, um mir die Ankunft des Verlobten anzuzeigen. Es kam dann eine Erinnerung zu Uon Uoh und Fern. Altona. Der Küchenchef des Fürsten Bis marck in Friedrichsruh ist wegen Diebstahls Untreue und Sittcnvcrbrcchcns verhaftet worden Die Festnahme erfolgte unter Leitung eines höheren Hamburger Polizeibeamten. Der Ver haftete hatte sich während seines dortigen Aufent halts einen falschen Namen beigelegt und wird schon seit geraumer Zeit wegen eines frühere.» Sittenvcrbrcchens von Hamburg aus steckbrief lich gesucht. Die bei seiner vorgeblichen Mitter vorgenomniene Haussuchung hat ein förmliches sicr, souurv jollte auch mein Leben ein einsames bleiben. So sprich doch, vertraust du mir nicht mehr s Seit Monaten hat keines einen Gedanken, den das andere nicht teilt; soll das jetzt anders werden?" Liebkosend fuhr er ihr über das lockige Haar, wartete aber ängstlich gespannt ihre Ant- Amerika. * Der Mittwochs-Sitzung der Konvention der Ver. Staaten in St.' Louis lag das Programm der Republikaner vor, das drei wichtige Punkte enthält: Schutzzoll, sofortiges Ein schreiten mit Waffengewalt in Cuba und Bau des Nicaragua-Kanals. wort ab. „Mich willst du frei geben, Rudolf?" fie richtete sich heilig auf und stand zürnend vor ihm. „Wer sagt dir, daß ich frei sein will? Kannst du von deiner Bertha, bald deinem Weibe, glauben, sie würde, wenn sie einmal deinen Wert erkannt, dich lassen können? Nein, Geliebter, dein bin und bleibe ich, du müßtest denn mich aufgeben wollen." „Das wird nie, nie geschehen, mein süßes, süßes Lieb!" rief Rudolf begeistert aus. „Aber sage mir, was bewegt dich so? Dachtest du wirklich nicht daran, daß Graf Berkow nun um dich anhalten könnte? Hast du auch nicht die kleinste Reue, dich mir gegeben zu haben?" „Nein, nein, nicht einen Augenblick kam mir der Gedanke. Ich habe mit meiner Vergangen heit so vollständig abgeschloffen, habe Graf! lernen, entzückt. Lisa, in ihrer lebhaften Ari, wird nicht müde, Bertha zu erklären, die cs nur zu gerne anhört, daß ihrer ein beneidenswerte* Los wartet. Stündlich kommen noch die Herr- lichsten Geschenke; so sehr sich Bertha darüber fteut, so hat sie doch nur für Rudolfs Gabe» Augen und wird nicht müde, im geheimen, nur von der Freundin belauscht, sich mit den pracht vollen Perlen zu schmücken. Morgen zwar, da Rudolf die Braut ganz einfach haben möchte und Perlen Thränen bedenten, will sic nur den Myrtenkranz tragen, den der Gärtner sorgfältig für diesen Tag gezogen hat. Die ganze Toilette liegt ausgebreitet im Zimmer: heute abend st.» statt des Polterabends ein kleines Souper die Gäste im Hause vereinigen, das Andenken der geliebten Vaters darf über die Festesfreude »M in den Hintergrund treten. Bertha warf einen leichten Mantel über und schlüpfte hinaus in den Park. Trotzdem sic »ul für wenige Wochen die Heimat verlassen sollte, wollte sie doch noch einmal alle Lieblingsplätzche» aufsuchcn, eine Stunde für sich allein sein. 2» gewissem Sinne nahm sie Abschied davon, würde sie doch bei der Rückkehr alles mit andern Augen ansehen. Was hatte sie in dem Zeitraum von nicht ganz einem Jahre erlebt! Wie viel Herbes, Trübes und doch auch wieder so unendlich Herr liches und Schönes war ihr geworden! Unbe' wußt hatte sie die Bank erreicht, auf welcher fie so oft mit Arthur gesessen, wo sie an dem be wußten Abend Abschied genommen hatte«. war ja auch die Eiche, in welcher sie ihren Bnei versteck- hatte. Ob derselbe wohl noch dort lag * Politische Rundschau. Deutschland. * Kaiser Wilhelm wohnte am Donnerstag der Enthüllung des Kyffhäuserdenkmals bei und reiste von dort nach Kiel. Von hier aus wird der Monarch seine Nordlandsreise au- ireten und am 15. August wieder in Berlin eintreffen. * Bei der Enthüllung des Kyffhäuser- Denkmals hielt der Vorsitzende des Denk mals-Ausschusses, General v. Spitz, die Fest rede, an welche Kaiser Wilhelm folgende Ansprache schloß: „Freudig bewegten Herzens stehe Ich mit Meinen erhabenen Bundesgenossen heute in Ihrer Mitte, um dem Denkmale die Weihe zu geben, welches Hunderttausende von alten Kriegern aus allen Gauen Deutschlands in einmütigem Zusammenwirken dem Andenken an Meinen erhabenen Herrn Großvater, des Kaisers und Königs Wilhelm I. Majestät, auf diesem sagenumwobenen Berge gewidmet hohen: der würdige Schlußstein für die Gedenk feier der Siegestage des großen Krieges. Ich danke allen, welche dieses unvergleichliche Werk erdacht, gefördert und vollendet haben, an erster Stelle dem durchlauchtigsten Landesherrn, welcher es unter seinen besonderen Schutz zu stellen ge ruht hat. Ich weiß, daß die Erinnerung an den großen Kaiser von denen bis zum letzten Atem zuge heilig gehalten werden wird, welche seinen ficggckrömen Fahnen folgen und mit ihm für die Einigung des geliebten Vaterlandes Leben und Blut einsetzen durften. Solcher Ge sinnung ist dieses Denkmal ein unvergängliches Wahrzeichen; die ihm zugcwiesene Aufgabe ist aber eine noch höhere, edlere: den kommenden Geschlechtern soll es ein Mahnzeichen sein, einig und treu zu hleiben in der Hingebung an Kaiser und Reich, an Fürst und Vaterland; festzuhalten an dcni, was das Vaterland groß gemacht hat; Deutschlands Ehre und Wohlfahrt höher zu stellen als alles irdische Gut. Wenn in dem deutschen Volke der Geist lebendig bleibt, aus dem dieses Denkmal erschaffen ist — und dazu erflehe Ich den Segen des Allmächtigen — dann wird das Vaterland allen Stürmen, welche die Zukunft heraufführen mag, mit unerschütterlichem Vertrauen entgegensehcn können, dann wird auch das heute aufgerichtete Wahrzeichen die Frucht tragen, die seine Stifter erhofft und ersehnt haben. Mit wahrer Befriedigung habe Ich das erneute Treugelöbuis Meiner alten Krieger entgegen genommen, von denen Ich weiß, daß ihnen der Wahlspruch „Mit Gott für Kaiser und Reich" kein leerer Schall ist. Möge solche Gesinnung die Kriegervereine durchdringen bis in die fernste Zukunft und herausgetragen werden aus ihnen in die weitesten Kreise des Volkes. Möge es dem deutschen Volke nie an Männern fehlen, die in Treue, Opfcrwilligkeit und Vaterlandsliebe denen gleichen, welche dem großen Kaiser dienen und dadurch zur Vollendung seines Lebens werkes, der Wiederaufrichtung des Reiches, Mit wirken durften. Das walte Gott." * Die Mission Li-Hung-Tschaugs in Berlin betrifft die Entsendung deutscher Offiziere nach China zur Reorganisation der Armee, Be stellung von Kriegsschiffen und Waffen. *Vom Bund es rat ist dem Entwürfe eines Börse ngesetzes nach den Beschlüssen des Reichstages die Zustimmung erteilt worden. Ebenso wurde der Vorlage betreffend die Aus prägung vonKronen und den Beschlüssen des Landesausschusses zu dem Entwurf eines Gesetzes für Elsaß-Lothringen über die Wahlen der Mitglieder der Bezirksvertretungcn und Kreisvertretungen die Zustimmung erteilt. Erzählung von Ida Frick. (Fortsetzung.» der andern, ich durchlebte nochmals die darauf folgenden entsetzlichen Tage und Stunden. Kein Bedauern, keine Reue kam mir aber, im Gegen teil, ich hatte ein lebhaftes Dankgefühl gegen die Vorsehung, die mich so gütig behütet und bedacht und mir deu besten, den edelsten Menschen fürs Leben gegeben hat. Ich bin unendlich glücklich!" „Bist du das wirklich, mein Liebling? Ich danke dir, daß du es mir sagst; so weit meine Macht geht, sollst du keinen trüben Augenblick haben. Meine Aufgabe soll es sein, dir das Leben so heiter und glücklich zu machen, als es möglich ist. Kommen dann Sorgen ..." „So tragen wir sie zusammen, wie wir die helleren Stunden zusammen verleben!" Sie bot ihm den frischen Mund und schmiegte sich in seine Arme. „So gebe es Gott! Komm, Liebchen, ich wollte dich holen, um dir den neuen Wagen und das Reitpferd zu zeigen. Beides kam gestern abend an." Berkow im Vergleich mit dir, deinem edlen! * * Charakter und deinen Vorzügen, so tief unteri dir stehend gefunden, daß ich nicht begreift, wie O s , ... ich je glauben konnte, ihn zu lieben. Wärst du zur Hochzeit find gemacht. Morgen soll die auch nicht auf der Welt, so könnte Graf Berkow Trauung stattfinden. Der Trauer wegen -sind mein Herz nicht einen Augenblick schneller j es außer den nächsten Verwandten nur wenige schlagen machen. Die Nachricht erschütterte mich ! Freunde, die geladen sind. Lisa und Walter sehr, es ist wahr; kannst du dir nicht denken, Helmhorst find seit acht Tagen hier und beide was mir dabei alles durch den Sinn fuhr? . sind von Rudolf, den sie nun erst wirklich kennen „Schäme dich, Julius!" riefen Mutter und Tochter zugleich, „was geht das alles dich an?" Bertha stand auf und sagte gereizt und ärgerlich: „Wie magst du nur solches Geschwätz anhören und sogar nachplaudcrn, ich kann das nicht ertragen, du bist ein recht dummer Junge!" Damit trat sie auf die Veranda und stieg langsam die Stufen zum Garten hinab. „Die Nachricht hat sie sehr erschüttert," sagte Frau Endler erstaunt; „es wundert mich, sie kannte die Dame ja kaum." Julius zuckte die Achseln und machte sich zur Schule bereit; einige Augenblicke danach stand auch Rudolf auf und folgte Bertha in den Garten nach. Lange suchte er sie vergebens, endlich fand er sie im Pavillon am Flusse. Die Hände mü dem Briefe, den sie, wie es schien nochmals ge lesen hatte, in dem Schoße gefaltet; träumerisch sah sie hinaus auf die Wasserfläche. Sie war so in ihre Gedanken vertieft, daß fie seine Tritte nicht hörte und erst aufsah, als er ihren Namen nannte und ihr die Arme cntgegcnhielt. „Rudolf!" Ei- 'Prang auf und schmiegte sich innig an ihn; ipeck v konnte sie nicht. ein süßes Herz! Hat dich diese Nachricht :ert? Hast du doch noch nicht ganz : den? Spricht das alte Gefühl noch . neder? Sei offen, mein Liebling, noch eit, noch kannst du zurücktreten. Jetzt wo Graf Berkow durch den Tod de: Gräfin dewJ. ist, hat er auch das Recht, die Erbschaft Abg.'Frhr. v. Stumm (freikons.) erklärt ß o gegen eine Vertagung. Seine Partei werde geg« den Anttag Richler stimmen. Abg. Rickert (fr. Vgg.) erklärt, seine Part» sei für die Durchberatung und werde gegen dc« Antrag Richter stimmen. Abg. v. Dziembowski-Pomian (M! erklärt sich für baldige Durchberatung. Abg. v. Hodenberg (Welfe) erklärt die K stimmung zum Antrag Richter. Abg. Vielhaben (Antis.) erklärt, seine Part» würde den Antrag Richter unterstützen. Abg. Haußmann (südd. Vp.) führt aus, sei» Partei könne eine so schnelle Durchberatung M verantworten. Hierauf wird die Geschäftsordnungsdebatte g» schlossen nnd der Antrag Richter abgelehnt. Das Haus tritt somit in die zweite BeratiÄ des Bürgerlichen Gesetzbuchs ein. Das erste Buch trägt den Titel „Allgemein» Teil", sein erster Abschnitt ist „Natürliche Personen überschrieben, regelt also die Rechtsverhältnisse »» physischen Personen. Die 88 1-5 gelangen debattelos zur Annaho» 8 6 handelt von der Entmündigung. Abg. Stadthagen (soz.) beantragt, dieTrM sucht als Entmündigungsgrund zu streichen. Abg. Lenzmann (fr. Vp.) spricht sich ge^ den Antrag aus, betont im übrigen, daß sich W Fraktion nunmehr energisch an der Beratung Gesetzbuchs beteiligen werde. Abg. Bachem (Zentt.) bemerkt, das ZentrB werde den Antrag ablchnen. Staatssekretär Nieberding bittet ebensallft um Ablehnung des Antrages, da nach sorgsain» Vorberatung der § 6 die jetzige Fassung erhallet habe. Die Debatte wird geschlossen und der Antra!I soll zur Abstimmung kommen, als Abg. Iskras (Antis.) die Beschlußfähigkeit des Hauses bezweifel' Präsident Frhr. v. Buol: Das Büreau W keinen Zweifel, daß das Haus beschlußfähig ist. 8 6 wird darauf unter Ablehnung des sozial demokratischen Anttages angenommen, ebenso debatto los 88 7-20. §21 handelt von den Vereinen. Es liegen hier zu und zu den nächsten Paragraphen eine RcÄ sozialdemokratischer Anträge vor, sowie ein AnttÄ v. Strombeck, wonach gemeinnützige, ge sellige rc. Vereine durch Eintragung in das Bev einsregistcr des Amtsgericht, Rechsfähigkcit erlangt Abg. Lenzmann (fr. Vp.) bemerkt, dai Bürgerliche Gesetzbuch werde nicht zur Rechtseinhw führen, da dem Partikularrccht noch ein viel E großer Naum Vorbehalten werde, und spricht M unter Bekämpfung der Kommissionsbeschlüsse fi» die Aufstellung von Normativbestimmuugen für d» Vereine aus. Abg. v. Buchka (kons.) warnt davor, an des großen Werke allzu große Ausstellungen zu macken Avg. Stadthagen (soz.) empfiehlt die sozial demokratischen Anträge, die Bestimmungen über d" Vercinsrccht habe lediglich die Furcht vor der Sozial demokratie gezeitigt, die aber trotzdem triumphiert werde. Abg. Frhr. v. Stumm (freikons.) bemängel daß dieKommission die Entscheidung dem Verwaltung' gericht anstatt der Verwaltungsbehörde übertragt habe: die Zustimmung zu den Beschlüssen über d-ä Vereinsrecht werde ihm sehr schwer. Damit schließt die Debatte. Die genannten Para graphen werden unter Ablehnung sämtlicher An träge unverändert nach den KommissiüNsi.ZchüW! angenommen, desgleichen die übrigen Abschnnre d» ersten Buches. Ulroutzischer Landlag. Am Freitag nahm das Herrenhaus den Gcse^ entwarf über die Fideikommisse in Rügen und Pov pommcrn an und beschäftigte sich dann mit Petitionen Im Abgcordnetenhause wurden am Freitag n>U Petitionen beraten. Eine Petition schlesischer Land wirte bett. Erhöhung der Tarife des Dortmund' Emskanals, um zu verhindern, daß mittels dv billigen Frachten fremdes Getreide ins Land kommt, Wurde der Regierung zur Erwägung überwiesen schafter an Bismarck gerichtet hat, und welches letzterkr mit gleicher Höflichkeit beantwortete. *Jm ganzen Deutschen Reiche beginnen i die G e ri ch t s f eri en mit dem 15. Juli und ' endigen am 15. September. Bei allen Gerichten, ' — bei den Einzelgerichten durch Stellvertretung - — wird dafür gesorgt, daß die Feriensachcn unverzögert Fortgang nehmen. ES sind das Strafsachen, Arrcstsachen und einstweilige Ver- - fügungen, Meß- und Marktsachen, Streitigkeiten zwischen Vermieter und Mieter über Einräumung oder Räumung der Mitsräume und Ausübung des Zurückbehaltungsrechts, Wechselsachen, Bau sachen anlangend die Fortsetzung eines ange- sangcnen Baues. Endlich kann auf Anttag das Gericht einzelne Sachen zu schleunigen Ferien sachen erklären. *Hafen-Konflikte zwischen Ham burg und den Preuß. Hafenplätzen Altona und Harburg kommen eben im Wege münd licher kommissarischer Verhandlungen freund nachbarlich zum Austtag. * Gegen das am 7. Januar von der Pots damer Disziplinarkammer gegen den stellver tretenden Kanzler von Kamerun, Assessor- Weh l a n, gefällte Urteil, das über den An geklagten wegen Dienstvergehens Versetzung in ein anderes Amt unter Beibehaltung der gleichen Rangstufe und eine Geldstrafe von 500 Mark verhängte, war von dem vom Auswärtigen Amte in der Angelegenheit bestellten Staats anwalt Legattonsrat Rose Berufung eingelegt worden. Infolgedessen wird die Angelegenheit vor dem kaiserlichen Disziplinarhof beim Reichsgericht zur Verhandlung kommen. Der Disziplinarhof tritt voraussichtlich bereits in der ersten Hälfte des Monats Juli zu diesem Zwecke zusammen. *Nach einem aus Deutsch-Südweft- afrika bei dem Auswärtigen Amte cinge- gangenen Telegramm des Landeshauptmanns Major Leutwein am 20. Mai wurde Kahimema und der ganze Khauas-Stamm ge fangen, Nikodemus hat sich freiwillig gestellt. Der Krieg ist vorläufig beendet. Italien. *Wie man aus Rom meldet, macht sich in diplomatischen Kreisen eine Wendung zu Gunsten einer Annäherung Italiens an Frankreich deutlich wahrnehmbar. Das Kabinett Nudiui soll bereit sein, auf die inter essierte Freundschaft Englands zu verzichten, um sowohl in politischer, wie auch in wirtschaftlicher Hinsicht eine Versöhnung mit Frankreich herbei zuführen. Der Minister des Aeußcrn Sermo- ncta wird in dieser Richtung vom österreichischen Minister GoluchowSki unterstützt. *Wie die ,Agenzia Stefani' meldet, ist am 18. d. das Drekret erlassen worden, durch das der K ri e g S z u st a n d in Erythräa für be endet erklärt wird. Spanien. * Der für den Krieg auf Cuba aus gerüstete Dampfer „Belico" wurde, als er eine Flußmündung hinauffuhr, von den Aufstän dischen angegriffen und in den Grund gebohrt. Der Kommandant und zwei Mann der Besatzung des „Belico" wurden schwer verwundet. Der Lotse wurde aufgcknüpft. Rußland. *Der Einzug des Zarenpaares in Petersburg verzögert sich, weil — un glaublich für Rußland — die Arbeiter zahl reicher erster Fabriken streiken. Die Arbeiter verlangen Lohnerhöhung, verhalten sich jedoch ruhig. Um etwaigen Unruhestiftungen vorzu beugen, sind in den Arbeitervierteln Truppeu- detachements, Gensdarmerie-, Polizei- und Feuerwehr-Kommandos in Bereitschaft gehalten. Der feierliche Einzug des Kaisers und der Kaiserin ist auf den 29. Juni verschoben wor den. Das alles sieht nicht eben freundlich aus. *Nach der deutschen ,St. Petersb. Ztg.' er hielt der neuerdings so vielgenannte Vizepräsident des Moskauer Deutschen Vereins Camesaska den Roten Adler-Orden 4. Klasse. Ein Pflaster tage jetzt nicht durchberaten werden sollte, könne er heute nicht sagen. Ein Schluß des Reichstags würde an sich das Bürgerliche Gesetzbuch nicht gefährden, denn dann könnte ja eventuell der Reichstag im Herbst gleich ohne nochmalige Kommissionsberatung an die zweite Lesung herantreten. Im Jubeljahr! vorgenomniene Haussuchung hat ein förmlich^ des Reiches sollte dieses nationale Werk aber doch Lager von Lebensmitteln aller Art zu DE zum Abschluß gebracht werden. ! gefördert. *Die ,Hamb. Nachrck schreiben: „In den Blättern begegnen wir einer Pariser Notiz, der zufolge dem ehemaligen französischen Botschafter am Berliner Hofe Herbette vom Fürsten Bismarck ein Schreiben zugegangen sei, worin der erste deutsche Reichskanzler dem Botschafter für die Unterstützung gedankt habe, die er ihm bei der Aufrechterhaltung des euro päischen Friedens habe zu teil werden lassen. Die Thatsache, daß Fürst Bismarck an Herbette geschrieben hat, ist richtig. Der Brief ist durch Manne die hochpolitischen Folgen eines un- cin sehr freundliches Abschiedsschreiben veranlaßt diplomatisch gewählten Wortes eingejagt haben worden, welches der ehemalige französische Bot- mögen. Ans dem Reichstage. Nach Beantwormng einer am Donnerstag von den Antesimiten gestellten Anfrage bett, das Ren- kontte des englischen Zeitungskorrespondenten Bash- ford mit einem Beamten des Berliner Haupt-Tele- graphenamts, durch den Staatssekretär Dr.».Stephan, wurde über den Antrag des Abg. Grafen Arnim (freikons.) debattiert, den Reichskanzler auszusordern, die Reichsbank zu veranlassen, landwirtschaftliche Pfandbriefe zu demselben billigeren Diskontosatz zu lombardieren, wie die Reichsanlcihen. Reichsbank präsident Dr. Koch verlfielt sich ablehnend. In der weiteren Debatte kam es zu einem persönlichen Ren- kontre zwischen den Abgg. Graf Mirbach (freikons.) und Barth (frs. Vgg.) Bei der namentlichen Ab stimmung über den Anttag ergab sich wieder Bc- schlußunfähigkeit des Haufes. Am 19. d. steht auf der Tagesordnung die zweite Beratung des Bürgerlichen Gesetzbuchs. Abg. Rintelen (Zentr. — Zur Geschäfts ordnung) tritt für die alsbaldige Durchberatung des Bürgerlichen Gesetzbuchs ein, wünscht aber eine beruhigende Erklärung darüber, daß nach derselben der Reichstag nicht geschlossen wird, ohne daß auch die Novelle zur Strafprozeßordnung zur Verab schiedung gelangt wäre. Staatssekretär v. Bötticher erklärt, der Herr Reichskanzler halte an der Hoffnung nnd an dem Vertrauen fest, daß das Bürgerliche Geletzbuch jetzt zu stände komme. Die Regierung hege daher den lebhaften Wunsch, daß das Haus beschlußfähig bleibe. Was die Anfrage des Abg. Rintelen betreffe, so liege es in der Absicht des Herrn Reichs kanzlers, in der Voraussetzung, daß das Bürgerliche Gesetzbuch jetzt zu stände kommt, bei dem Kaiser die Vertagung des Reichstages zu beantragen, um die Arbeiten in betreff der Justiznovelle nicht ver loren gehen zu lassen. Abg. Richter (ft. Vp.) hält es nicht für ange messen, jetzt in die Beratung des Bürgerlichen Ge setzbuchs einzutreten. Die Gründe dafür lägen in der vorgeschrittenen Jahreszeit, in der herrschenden Hitze, der langen Dauer der Session und in der wieder holt konstatierten Beschlußunfähigkeit des Reichstags. Es seien die schwierigsten Materien zu erledigen, wo bei auch der Standpunkt der Minderheit zu wahren sei. Die Sache habe auch keine Eile, da das Gesetz buch erst 1900 in Kraft treten solle. Er stelle des halb den Antrag, den Gegenstand von der Tages ordnung abznsctzen. Abg. L i c b er (Zentt.) empfiehlt im Gegensatz zu dem Vorredner, in aller Ruhe in die Beratung des Bürgerlichen Gesetzbuchs einzutreten. Das Zentrum trete einmütig dafür ein, dieses große nationale Werk jetzt zum Abschluß zu bringen. Abg. Frhr. v. Manteuffel (kons.) erklärt, auch die konservative Partei halte cs für eine der ehrcnvollsten Aufgaben, das Bürgerliche Gesetzbuch zu beraten, sie glaube aber, daß die Würde und Ehre dieser Aufgabe nicht leide, wenn der Reichstag sie statt im Juni und Juli im Oktober und November löse. Abg. v. Bennigsen (nat.-lib.) weist nachdrück lich auf die mühevollen Arbeiten der Kommission während vier Monaten, die nicht vergeblich sein dürften. Eine umfassende Prüfung des Gesetzbuches sei bereits in ganz Deutschland erfolgt. Er halte es für die ehrenvollste Aufgabe, dieses Gesetzbuch jetzt endlich zu stände zu bringen. Abg. Sing r (soz.) bemerkt, die Sozialdemo kraten würden den Anttag Richter unterstützen, gegebenenfalls sich an der Beratung des Bürger lichen Gesetzbuchs beteiligen, aber alle parlamentari schen Mittel anwenden, um eine Ueberhastung zu vermeiden. Bisher hätten nur Juristen am Gesetzbuch gearbeitet, jetzt müsse auch das Volk zu Worte kommen. Seit acht Monaten sitze man hier; auch die Arbeitskraft der Abgeordneten habe ihre Grenze. Staatssekretär v. Bötticher betont, daß er nur die Anfrage des Abg. Rintelen beantwortet habe. Die Regierung halte an der Hoffnung fest, das Bürgerliche Gesetzbuch zu stände zu bringen. Was geschehen werde, falls es wirklich im Reichs- Kux aus Ka .Thrinc' eingeschll sn Bord welcher d zimmcrm Die Art scheinlich forderlich Abends hafenärzt kommen. Stick, den in Nähe vw bei Prost geliefert, benutzt, i Mcii kurz na? Ritgliede während Untersuch s»nen zui Morsen h Teiche ü Borficht! PiM Jahren u gegenUeb Doristha Damm c einer der mit Gett, setzt. D man auf Schn Streitber, jedoch di nicht beo schleuderst entfernt Zustand > etwa eir Dualen, drei and, haben da die Händc dem so sc des Arzte kommen l Wie« kürzlich P Krankenhi einen 38 Professor seine seit letzt sehr daß er sc eines bes der Bcgr über ihn von dicsei er habe s sonnen ui knorpcls Vor, sich vornahm, dienen, an der N bnng, nac Zentimcte spindelsör und sodai Mit Seide solgte. 2 um linken und der Ohren d es nicht werden. - A waltung gewählter dcckung g Wesens I Armen 3 kururiöscs heiratet, l Unsinn - daß sie d was HW Bries du Rasch sp, tauchte u da lag d gleich dm Park dal , Sinn kehrte sie Schreiber die Erinr .Iru wahrend "UN sein erträgt e küßt doch zurückkehr Rudolf > habe ich ganz übe Wenn er hören w Ehe so r daran ? der Ade! wein Ru wan nur so doch ihm nur treiben. Ueben g! A°ft h°t betragen
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