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cr i Chotusih Der Veteran rutschte ein dem Gemälde von L. Koch. sand auch in dem Schlafe dieser 15. -rauem Nebel verborgen. mit eingefallenen Zügen lag er da, ab und zu schmerzvoll Gesicht verziehend; sie hörte ihn wimmern wie ein Kind, so „Ei, sieh da, Frau Höhn!" sagte Krüsjow, der in seinem Hofe stand, bei ihrem Näherkommcn. „Ich habe Sie lange nicht gesehen. Aber kommen Sie hinein in die Stube, hier brausten ists kalt." „Ich dank Ihnen," antwortete die Witwe kurz. „Ich habe nur ein paar Worte mit Ihnen zu sprechen, und das kann hier so gut geschehen, wie drinnen." „Sie brauchen nicht so stolz zu sein," entgegnete der Müller mit der Miene eines Mannes, der seinerseits auf jegliches Ueber- gewicht verzichtet. „Hochmut kommt vor dem Fall, das wissen Sie wohl." „Gewist, und Sie haben das ja auch erfahren." Er schnitt ein Gesicht und klimperte mit dem Gelbe in seiner Tasche. „Mit Ihnen ist schlecht Freundschaft halten, Frau Höhn," sagte er unwirrsch. „Wenn Sie einmal nicht wollen, dann wollen Sie nicht. Und doch ists ge scheiter, Vergangenes vergangen sein zu lassen." „Ich will das alte sicher nicht wieder ausrühren, zumal jetzt nicht, wo ich Sie nur um einen Liebesdienst zu bitten habe." „So, das Ivars also? Na, wenn ich Ihnen mit ein paar Thalern aushelsen kann, jo solls herzlich gern geschehen." „Um Geld komme ich nicht, und wenn es sich überhaupt um mich handelte, dann hätte ich Sie am allerletzten aufge sucht, das können Sie mir glauben." Der Müller schnitt wieder ein Gesicht. „Sie verstehens, einem etwas nachzutragen," sagte er grimmig. „Nicht doch," entgegnete sie in sanftereni Ton. „Aber es fällt einem schwer, Leute um etwas zu bitten, von denen man weist, daß sie einem nur ungern cntgegenkommen." „Das paßt aber nicht aus mich. Lassen Sie hören, wie ich Ihnen dienen kann." Die Witwe zögerte. Ihre dünnen Lippen bebten ein wenig, und das war das ein zige Zeichen der Qualen, die ihr Inneres durchwühlten. „Meinem Sohn, meinem Gustav sollen Sie Helsen," kam es leise, tonlos aus ihrem Munde. „Wenn ich etwas sür ihn thun kann, so wird es mich sreuen." „Ich hätte nimmer ge glaubt, daß ich noch einmal als Bittende zu Ihnen kommen würde, aber es blieb mir nichis übrig; es gilt meinen Sohn — es gilt vielleicht sein Leben!" „WaS ist denn mit ihm?" sragte der Müller. „Kerlintr Dollmops." Nach nur. Ich arcs Stück i " »Jetzt muß ich zurück ins ir aus de< uuartier," sagte er, seine Pelz- m, wie c-tjaarmal auf dem hölzernen und seiwAemel hin und her, bald die sich eineiMtwe und bald sein leeres ck. „HerrAas anschaucnd. Endlich er- uchen Jhmb er sich zögernd. „Sie sollen der Else erlauben, zu ihm zu gehen und mit ihm zu reden —, o, Sie brauchen nicht zu fürchten, daß ich die beiden wieder zusammenbringen will. Daran denke ich ebenso wenig, wie Sie. Aber der Gustav sieht die Dinge anders, als wir. Er ist krank, im Kopf und im Herzen — Gott allein mag wissen, was über ihn gekommen ist. Wenn aber ein Mensch ihm noch helfen kann, dann ists Ihre Tochter Else." „Aber Frau, was soll die Else bei ihm?" „Sie soll zu ihm reden, daß er wieder ruhig Wird und Ver nunft annimmt. Gelingt ihr das nicht, dann gibts sür ihn keine Hilse mehr auf der Welt." „Ich möchte Ihnen nicht gern was abschlagen — aber ich kann nicht einsehen, was die Else da groß nützen soll. Sie sagen zwar, Sie wollen die beiden nicht wieder zusammenbringen — aber, wenn sie nachher wieder Yon ihm geht, wird der Junge dann nicht noch schlechter dran sein?" (Fortsetzung folgt.) »elfjähriger »PPc unter den Arm klemmend, ch in seiw'Da Sie doch so gütig sind, ge er nilstau Stadtpächterin" — hier c noch dc> er verschmitzt blinzelnd daS ttre Glas auf. cnbedccktc^ Die Witwe regte sich nicht. Austav aber griff hastig nach LidcrwilleiFlasche und schenkte das Glas noch einmal voll. Er lerend mMle sich vergeblich den Kopf das ncnErübcr zerbrochen, was den ch ich deHtcn zu so ungewöhnlicher m ich rech stunde hergesührt habe. Der sterin, barock allein war nicht der muß no^Nmd, das fühlte er instinktiv, Andererseits aber hatte er auch das Glicht das geringste Anzeichen bncr bösen Absicht in dem lit seinc^jcn des alten Husaren zu die Muttt^decken vermocht. aus, wik Weber leerte sein Glas mal de^'i die Gesundheit der Herr- lchasten und ging seiner Wege. Mwärts! Sie kommen schon Als deOalvenfeuer abgibt, muß ein HusarenPder sich ducken. Ich Habs ost form uMennrßt, und Sie müssens auch, nals schoss kann Ihnen gar nicht fehlen; willig denme Jungfer ist wieder ledig, Halen deNo zur Attacke und draus! solch eüVnb ich nicht Recht?" kütze stießt Gustav saß unbeweglich, oren gabDne Totenstille herrschte im linge kanwnnmer. er bisher «öhme er ganz abwesend vor sich hin. „Wenn er nur selber zu warzdorm hr gegangen wäre!" :M zurück Knirschend biß er die Zähne auf einander. Die Witwe faßte ihn bei der Schulter; er besann sich schnell gnügt undUnd sah des Feldhüters scharfe, funkelnde Augen auf sich gerichtet. """ .Was sagtet Ihr, Weber?" fuhr er auf den Mann ein. „Nichts habe ich gesagt, aber mir scheint, als obs seit gestern sie hattembend noch schlechter mit Ihnen geworden ist, Herr Höhn." n meinem „Wie? Was? Was soll das heißen?" rief Wtstdv wild, licht gern,! „Nichts, Herr Höhn. Aber Sie brauchen einen armen adt ging."^enschen nicht gleich aufzusressen." am Ofen! Höhn stützte die Stirn in die Hände. sterte dass „Nichts für ungut, Weber," murmelte er. „Mein Unglück ob dieseM mir den Kopf verdreht; Ihr könnts Euch wohl denken." inien aber! „Das kann ich, Herr Höhn. Aber Kolonne geschlossen und noch durch. Wenn, der Feind srcgung Der Morgen des zweiten Weihnnchtstages sand die Witwe , „Köhn auf dem Wege nach der Mühle. Seit vierundzwanzig Stunden herrschte Thauwetter. Das Flüßchen war angeschwollen u socha mälzte seine dunkelfarbigen Fluten schneller als sonst durch , die noch immer hoch mit Schnee bedeckten Gelände. Die Land- riet hm wege glichen schwarzen Schlammgräben, die hier und da schmutzige vchneeinseln einschlossen. Hügel und Wald lagen hinter dichtem, ^'der WCfMfl oerziegcnv; )ic yvlie cc)>! >vl»iincc stoßen sm K s'e die Thränen nicht zurnckhalten konnte. auf seins Die Witwe halte während pr ganzen Zeit die beiden cüssowschc^anucr scharf beobachtet. Sic war überzeugt, daß man ihr -^listlvas verbarg, etwas, wovor ie sich zu fürchten hatte. le anders Gustav, der die ganze ver- und Nacht und den ganzen bt anbörc^ii wie von Furien verfolgt liefen Walde herumgeirrt !>>ar, ohne nur einmal zu rasten, in i WM keine Ruhe. Wilde Träume schreckten ihn und laut stöhnend , Briet ji'^i sich umher. Die Mutter lauschte angstvoll; zuweilen er- 'Kob sie sich und trat an jein Bett, um ihn zu betrachten. Bleich