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Allgemeiner Anzeiger Ä Amtsblatt As für Sie Ortsbehörde und den Gemeinderat ?u Bretnig. lk. SN. n Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend. 118b lM trobl wie Da^ sitig empf^ TM. , - > ' ' . Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis inkl- des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den Allge meinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition die Herren F. A. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ^11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag ^/,11 Uhr einzusenden Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. Redaktion, Druck und Verlag von N. Schurig, Dretnig. Sonnabend, den 6. Juni 1896. 6. Jahrgang. Nr. 46. cf um 8 Wein den > kund, ner, Anna Minna, T. des Zimmermanns Ernst Kirchennachrichten von Hauswalde. Dow I. p. ?r.: Abendmahl, Beichte Uhr vorm. Nachm. 2Uhr: Missionsstunoe. Getauft: Johanna Margarethe, T. d. Weist- znel. acher, : Kunze. Kirchenuachrichten von Frankenthal. Dom 1. n. Trin. früh 8 Uhr: Beichte uno Kommunion, vorm. ^9 Uhr: Haupt gottesdienst. Die Katechismusunterredung fällt infolge eines Begräbnisses aus und nurd 14 Tage verschoben. F. M. Schmidt, E. und Bäckermeisters in B. — Anna Olga, T. des E O. Haase, E. und Maurers in B. —Paul Georg, S. d. H. F. Seisert, E. und Fabrikarbeiters rn B. — Ernst Kurt Alwin, S. des E. A. Schöne, E. und Viehhändlers in H. — Paul Otto, S. des P. G. Hartmann, E. und Viehhänd lers in B. — Eine uneheliche T. in B. — Getraut: Ottomar Alfred Richter, Forst aufseher in H. mit 'Martha Auguste Körner in H. Beerdigt: Fr. Friederike Amalie Grund mann geb. Kunath in B., 64 I. 5 M. 21 T. alt. — Max Emil Mager, S. o. R. E. Mager, E. und Fabrikarbeiters in Ohorn, 1 M. 29 T. alt. Kirchennachrichten von Großröhrsdorf. Geburtsregister. An Geburten wurden eingetragen: Max Alfred, S. des Stellmach. Friedrich Hermann Mai Nr. 209. — Dora Last gelegt wird, wird voraussichtlich in der 3. Schwurgerichtsperiode am königl. Landge richt zu Hi'schberg, welche am 6. Juli beginnt, verhandelt werden. — Ein eigenartiges Vorkommnis hat stch kürzlich in Blasewitz zugetragen. In der Seidlitzerstraße dortselbst wohnt der ehemalige Schauspieler Konrad, welcher vor acht Tagen auf Grund eines ärztlichen Zeugnisses für „gemeingefährlich geisteskrank" zur Beobach tung seines Geisteszustandes in eine Irren anstalt abgeführt wurde. Nach einigen Tagen wurde er nach Untersuchung durch drei Aerzte für vollkommen geistig gesund erklärt und aus freien Fuß gesetzt. Nunmehr stellt Konrad gegen den Arzt, welcher ihn für geisteskrank erklärte, und gegen den mit dem Auslrage des Jnternirens betrauten Beamten nebst Genossen Strafantrag wegen Freiheitsberaubung. Man darf auf den Ausgang dieser Angelegenheit sehr gespannt sem. — Eine freche, zigeunerartig auftretende Diebesbande, bestehend aus einem etwa zwan zigjährigen Burschen, einem zirka 18jährigen Mädchen mit einem Säugling, der in Gesell schaft von drei jungen Hunden in einem Kin derwagen mitgesührt wurde, und zwei Knaben im Alter von 13 und 8 Jahren, machte Ende voriger Woch: die Sta >t Frankenberg unsicher und spionierte unter dem Vorwande, Lumpen re. kaufen zu wollen, Gelegenheiten zu Dieb stählen aus. In einem Hause gelang ihnen am Sonnabend auch ein größerer Diebstahl, doch konnten sich die Langfinger nicht lange des erbeuteten Gutes freuen, denn noch am selben Tage wurde die ganze Gesellschaft, teils noch dort, teils in Ortelsdorf, nach und nach dingfest gemacht und dem dortigen Amtsgericht zur Bestrafung vorgeführt. — Ein Stützengrüner Einwohner, der vor etlicher Zeit in einer Gastwirtschaft in Hundshübel im Erzgebirge mit zwei Leuten, Namens Hecker von Lichtenau und Koch von letzterem Orte, in Strert geraten war, hatte einen Hundshübler, Meinhold mit Namen, ge beten, ihm bei seiner Heimkehr ein Stück das Geleit zu geben, weil er befürchtete, von Hecker und Koch auf dem Nachhausewege überfallen zu werden. Meinhold kam der Bitte nach, mußte aber seinen gewährten Schutz mit dem lLeben zahlen. Er wurde bei der Rückkehr 'von den beiden übrigens schon vorbestraften Menschen Hecker und Koch mit einer Schau fel so arg am Kopfe verwundet, daß er an den Verletzungen gestorben ist. Hecker und § Koch sind nach Sccierung der Leiche von Sei ten der Behörde gefänglich eingezogen worden Julius Knöfel Nr. 336 b. — Lotgeborene T. des Geschäftsgehilfen Alwin Bruno Schurig Nr. 288b. Die Anoronung des Aufgebots haben beantragt: Franz L raugott Börner, Kaufm. in Dresden, mit Margarethe Emilie verw. Deneke geb. Volkmann 'Nr. 236b. — Fried. Ewald Zschiedrich, Schneidermeister in Bret nig, mit Emma Ernestine Hennig Nr. 130. — Paul Richard Schöne, Maurer Nr. 19b, mit Emma Mathilde Frömmel Nr. 236. Sterbe-Register. Als gestorben wurden eingetragen: Lina Wllhelnnne ged. Baltha sar, Ehefrau des Bandwebers Robert Emil Körner Nr. 171b, 31 I. 7 M. 3 T. alt. — Anna Minna, T. des 2,agearbeiters Joh. Friedrich Schulz Nr. 17 2 M. alt. — Ernst Ehregott Schöne, Auszügler, Privatus, Ehe mann Nr. 358, 62 I. 2 M. 16 T. alt. Marie, T. des Fabrikant Ernst Joh. Kreycar . Nr. 47. — Arno Oswin, S. des Fadrikarb. Vor stellt, äflcgcki^ rer (Vollst nm Sch^ ladet Direkt. ruf für Spaß, aber durch die Erklärung der Grenzbeamten, daß die Gegenstände kontrevanv seien und nun der Weg nach Asch angetreten werden müsse, begriff man bald den Ernst der Lage. Ganz so schlimm wurd^ es zwar nicht, aber es mußte für einige Sachen der fünffache Zoll hinterlegt werden und erst, nachdem die Zollsrage geregelt war, konnte das „Picknick" stattfinden. — Ob es nun noch so gut geschmeckt hat, als es ohne Ver zollung geschehen wäre? — Während des Monats Mai wurden im Leipziger Stadtgebiete 14 Selbstmorde von 8 Männern und 6 Frauen begangen. Außer dem erlitten 7 Personen durch Unglückssälle verschiedener Art den Tod, während bei eini gen anderen schweren Unglücksfällen der töt- j liche Ausgang noch nicht ausgeschlossen i t. r, , nscrec geO — Wie peinlich genau es Manche sogar mit dem in das Sammelbecken vor der Kirch- thüre zu spendenden Scherflein nehmen, konnte man an einem der letzten Feiertage vor einer Kirche in der Gegend von Sayda bemerken. Mit de» Worten: „I, das is ja ä Zwee- pfenger!" nahm sich der gute Mann einen Pfennig wieder aus dem Becken heraus. — Ein traurig es Pfingsten verlebten die Ullmannschen Eheleute in Johanngeorgenstadt. Am Sonnabend war das ziemlich vier Jahre alte Söhnchen derselben, während die Mutter auf kurze Zeit das Zimmer verlassen hatte, rücklings in einen Topf mit heißem Wasser gestürzt. Das Kind erlitt dadurch solche Brandwunden, daß es tags darauf verstarb. E I EM' Oertliches und Sächsisches. ^Bretnig, den 6. Juni 1896. Bretnig. Sparksffenbericht auf Mai i I- In 115 Posten wurden 8432 Mk. A Pf. eingezahlt, dagegen in 46 Posten ! ^8 Mk. 20 Pf. zurückzezahlt, 21 neue Bücher ausgestellt und 7 kassiert. Großröhrsdorf. Feuersignale und Sturmgeläute üurchtönten am Donnerstag Ah kurz nach 3 Uhr unseren Ort und störten Bewohner in ihrer nächtlichen Ruhe, sofort taugte bei vielen der Gedanke auf, PH. Gut brenne, welches nach dem noch unbekannten Brandbriefschreiber ein Opfer der «lammen werden soll. Jedoch diese Vermut ung erwies sich als falsch, denn mit Blitzes schnelle verbreitete sich die Kunde, daß in der Fabrik und zwar im sogen. Spulerei-Gebäude der Firma C. G. Großmann Feuer auSge- rochen sei. Im Oberboden dieses Gebäudes, welcher außer mit Firniß bestrichenen Web- Zeugen noch eine Unmenge von Karten rr. Mg, war dasselbe zum Ausbruch gekommen. Auger der Fabrik- und Ortsfeuerwehr waren noch dl- auswärtigen Wehren Bretnig und Hauswalde erschienen, welche mit ihren Lösch- urbeiten sofort begannen und erst nach mehr- ! ""diger Thätigkeit des verheerenden Elemen tes Herr wurden. Der Schaden ist ei» be- eutender. Ueber die Entstehungsursache ver- aulel noch nichts, doch wird allgemein Brand- Mung angenommen. . — In Rücksicht auf den am 12. Juli n Gersdorf stattftndenoen Kreis-Sängertag m , der auf obigen Tag bestimmt gewesene ""Stag der Feuerwehren der königl. "^Oauptmannschaft Kamenz, welcher in Puls- tz stattfindet, erst am 9. August daselbst ab- Sehalten werden. j,,. — Die Sühnung des scheußlichen Mor- b-n A, Töpfergesellen Max Koch in Dres- " ,!^0t in naher Aussicht, da nach einer Uchen Mitteilung der wegen Verdachts der gefänglich eingezogene Töpferge- . »leifcher jetzt das Geständnis abgelegt 0 - die That begangen zu haben. — Die Ausstellung des sächsischen Hand es und Kunstgewerbes in Dresden wird «onnabend, den 20. Juni, vormittags 10 Ar d^ch den Allerhöchsten Protektor Se. den König eröffnet. Zur Eröffnung »erden Ihre Maj. der König und die Königin, -ähre königl. Hoheiten Prinz Georg, der Prinz Ad die Frau Prinzessin Friedrich August, Prinz und die Frau Prinzessin Johanns ^°rg und Prinzessin Mathilde, sowie Ihre Hoheit die Herzogin zu Schleswig-Holstein und Mnzessin-Tochter Feodora mit Gefolge er scheinen. Für die Mitglieder der Ausschüsse, ^arantiezeichner und Aussteller, sowie die Ehrenpräsidenten, den Regierungskommissar Und die Mitglieder der Presse als Ehrengäste Öndet «m 2 Uhr eine Festtafel im Saale der Haupthalle statt. — Die Krankenversicherungspflicht soll "ach einem Beschluß der städtischen Gewerbe deputation zu Berlin dortselbst nun auch auf die Hausindustriellen ausgedehnt werden. Von dieser Maßnahme erwartet man große soziale Erfolge. — Gegen den Mörder Maiwald, dem bekanntlich u. A. der Mord an dem pensionier ten Postsekretär Kretzschmar in Dresden zur und sehen ihrer, jedenfalls recht empfindlichen Strafe entgegen. — Die größte Aufregung und Beküm mernis herrscht in Friedrichswalde bei Pirna,! woselbst nach dem Genüsse von Blutwurst, die von dem dortigen Fleischermeister Wehner be- war, nicht weniger als 26 Personen meyr oder minder schwer krank darniederliegen. 7^ . e ""Rufende Gerücht, daß zur Bereit- Wurst das Fleisch n s" verendeten oder doch dem Ver enden nahen Kalbes verwendet worden sei, fich bewahrheitet, rst bis jein nock ni.-bt geklart^ dre strenge Untersuchung ist im Gange. Vor einiger Zeit hat ein Franzose in emem Caso zu Plauen i. V. in nicht wieder- zugebender Weise auf den Fürsten Bismarck derrcn-P"^ mmmänU' M. 8,50 >- 2 an, SA 'Joppen ir von 5 an, Bur! n-Pal-totS intel nU- 2 an, AnU en-JoppeN irsöor um.) nefiz-Vo^ ibcl v mit Ge!^ n, inlli^,. geschimpft. Ein anwesender Soldat verab reichte dem Franzmann dafür ein paar wohl gezielte Ohrfeigen, welche diesem wohl noch längere Zeit in der Erinnerung bleiben dürf ten. — Der zwölfjährige Sohn einer armen Witwe, Leucht mit Namen, machte sich am Sonnabend in Oelsnitz i. V. mit einer Wurst- hackemaschine zu schaffen, welche kurze Zeit im Schlachthause unbeaufsichtigt blieb. Plötzlich kippte das scharfe Instrument vom Block herab und schnitt dem Knaben die vordere Hälfte des linken Fußes glatt durch. Die schwere Verletzung machte die Verbringung Leucht's in das Kreiskrankenstifl nach Zwickau erfor derlich. — Ein Maurer aus Zschopau hat sich dieser Tage bei der königl. Staatsanwaltschaft am Landgericht zu Altenburg unter dem fürch terlichen Vorgeben gestellt, daß er am 25. Mai im Nabensteiner Walde ein Kind ermor det habe. Es sind scfort die umfassendsten Erörterungen angestellt worden. — Aus welch' wichtigen Gründen von der Notbremse Gebrauch gemacht werden kann, hat vor einigen Tagen ein Reisender gezeigt. Derselbe, in einer Nichtraucherabteilung des Nachtschnellzuges mit einem anderen Herrn sitzend, hat zwischen Oetsch und Gaschwitz die Notbremse in Funktion gesetzt, weil der eine Reisende angefangen hat zu rauchen. Der Zug ist natürlich zum Stehen gekommen und da hat sich denn der Grund zur Anwendung der Notbremse, welche nur in Fällen von Gefahr gebraucht werden soll, herausgestellt. Der Mutwille des betreffenden Reisenden wird seine gebührende Ahndung finden. — Von der sächsijch-bayrrschen Grenze wird berichtet, daß oberhalb der Stadt Hof dieser Tage Lausende toter Fische in der Saale bemerkt wurden. Als Ursache dieses großen Fischesterbens ist festgestellt worden, daß das Saale-Wasser durch den Inhalt des Klärbassins einer Fabrik vergiftet wurde. Die Fischereiberechtigten der Saale wollen auf Entschädigung klagen. Der Direktor der Fabrik erklärt, daß er zur Abtastung des Bassins keinen Auftrag erteilt habe; dasselbe müsse von einem Unbefugten geöffnet worden sein. — „Halt Grenzaufsicht!" — so tönte ^es dieser Tage einer lästigen Ausflügler-Ge sellschaft entgegen, welche von Brambach aus eine Vergnügungstour gemacht und nun zum! Karl August Julius Kühne Nr. 242. — frohen „Picknick" mitten im Walde sich nieder- — "" >--° gesetzt hatte. Anfangs nahm man diesen Auß