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Allgemeiner Anzeiger : 27.06.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-06-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-189606277
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- Zeitungen
- Saxonica
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
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Jahr
1896
-
Monat
1896-06
- Tag 1896-06-27
-
Monat
1896-06
-
Jahr
1896
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 27.06.1896
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Volttische Rundschau. Deutschland. *Das Börsengesetz ist vom Kaiser in Kiel unterzeichnet worden und dürfte demnächst im Meichsanz/ veröffentlicht werden. * Den Entwurf eines Auswanderungs gesetzes betr. hatte die ,Post' berichtet, die diesbezüglichen Vorschläge des Kolonialamtes seien auf entschiedenen Widerstand in der handelspolitischen Abteilung des Auswärtigen Amtes gestoßen, sodaß man sich entschlossen habe, den Entwurf vorläufig ganz zurückzulegen. Diese Behauptung ist jedoch, wie die,Nordd. Allg. Ztg/ an offiziöser Stelle mitteilt, völlig unbe gründet; sicherem Vernehmen nach find die Arbeiten zu dem Auswanderungsgesetze soweit gefördert, daß die Einbringung des Entwurfs im Reichstage in der nächsten Session, und zwar zu Beginn derselben, mit Sicherheit zu er warten ist. *Die Münchener Frauenbewe gung hat in Sachen des Bürgerlichen Gesetzbuches dem Reichstage folgende Re solutton telegraphisch zugehen lassen: „Deutsche Frauen widerholen zur zweiten Lesung ihre früher aufgestellten Beschwerden gegen das Familienrecht des Bürgerlichen Gesetzentwurfs, da diese durch die Kommisfionsarbeiten, abge sehen von geringen, dankbar anerkannten Zuge ständnissen, nicht gehoben sind. Insbesondere empfehlen sie für die wesentlichen Punkte „Antrag Pauli" nochmaliger wohlwollender Erwägung des hohen Hauses." — Der Antrag Pauli- Stumm bezweckt namentlich die Herbeiführung der gesetzlichen Gütertrennung. *Die Schließung der Niederlassung derGrauen Schwestern inTuchel, die im Februar erfolgt war, ist der ,Köln. Volksztg.' zufolge durch Verfügung des Preuß. Kultusministers und des Ministers des Innern aufgehoben worden. Dem Regierungspräsidenten Horn zu Marienwerder wird die sofortige Wieder eröffnung zur Pflicht gemacht. *Aus parlamentarischen Kreisen hört die ,Rhein.-Westf. Ztg/, daß die Neuguinea- Ko m p a n i e nicht die Absicht hege, den Ent wurf ihres Vertrages mit der Regierung, der im Reichstag durchfiel, irgendwie zu ändern. Die Gesellschaft verzichte vielmehr gänzlich auf einen solchen Vertrag und will sehr gerne das bisherige Verhältnis beibehalten. Dieser an scheinend auffallende Entschluß erklärt sich daraus, daß der Wunsch zur Aenderung des bestehenden Verhältnisses nicht von der Gesellschaft aus ging, sondern von dem Leiter der Kolonial-Abteilung, Direktor Dr. Kayser, dem diese Nebenregierung im Schutzgebiete der Neu- Guinea-Kompanie nicht angenehm war. *Das Gesamtergebnis der Gemeinde ratswahlen in Elsaß-Lothringen zeigt, so weit bis jetzt zu übersehen ist, daß im ganzen kaum größere Aenderungen in den bis herigen Gemeindevertretungen eingetreten find. Die Sozialdemokraten und die Freisinnigen haben trotz großer Anstrengungen keine nennens werten Resultate erzielt. Eine größere Anzahl altdeutscher Berufsbürgermeister wurde wieder gewählt. Ueberhaupt ist der Gegensatz der Ein gewanderten und der Einheimischen wesentlich zurückgetreten. Oesterreich-Ungar». *Zum Besuch des österreichischen Kaisers trifft Zar Nikolaus am 24. August in Wien ein. Große Empfangs- reierlichkeiten werden vorbereitet. Sämtliche österreichische und ungarische Minister werden anwesend sein. Frankreich. * Am Donnerstag beginnt der Arton- Prozeßin Paris. Die verjährte Panama- Angelegenheit soll nicht zur Erörterung kommen. England. *Das Oberhaus nahm mit 142 gegen 113 Stimmen die zweite Lesung der Bill an, wonach die Ehe mit der Schwester der ver storbenen Frau gestattet wird. Der Prinz von Wales und die Herzöge von Jork und von Fife stimmten für die Vorlage. * Die Staatsverbrecher Dr. Iameso u und > Genossen haben bisher nicht über harte Behandlung zu klagen gehabt. Jetzt haben Jameson, Willoughby und Major White einen Ausflug nach Norwood unternommen. Am 20. Juli werden sie wieder in London sein. Eher beginnen die Verhandlungen vor der Queens Bench nämlich nicht. Die letzte Ver handlung vor dieser faird in dem Tichborne- Prozesse statt. Damals war der Lord - Ober richter Cockburne der Präsident des Gerichts. Jetzt wird wohl Lord Russell von Killowen, der jetzige Lord-Oberrichter, präsidieren. Italien. * Die 1500 italienischen Gefangenen, die Menelik mit sich nach Schoa geführt hat, sollen zur Erbauung einer neuen Königsburg für den Negus verwandt werden. Spanien. * Das erschöpfte Spanien will seinen Zoll- frieden mit Deutschland schließen. Dem spanischen Kongreß ist am 20. d. von der Regierung ein Gesetzentwurf folgenden Inhalts vorgelegt worden: Die Regierung wird er mächtigt, den Boden- und Jndustrieerzeugniffen des Deutschen Reiches die Zollsätze des zweiten Tarifs (Minimaltariss) aus dem gegenwärtig für Spanien und Euba, sowie Portorico gel tenden Zolltarif ohne weitergehende Zugeständ nisse zu gewähren, wofern Deutschland seiner seits den Erzeugnissen aus Spanien und seinen Kolonien die Zollsätze seines Generaltarifs ge währt ohne die Zuschläge, denen gegenwärtig einzelne Warengattungen unterworfen sind. Ruhland. * Infolge kaiserlichen Befehles soll, wie aus Petersburg berichtet wird, die Untersuchung wegen der Katastrophe auf dem Chodinsky- felde bei Moskau eingestellt werden, weil hochgestellte Persönlichkeiten Mitschuldige sind. Das Unglück wird deshalb als eine Fügung Gottes bezeichnet. *Dic Polen in Rußland haben, wie jetzt bekannt wird, nach der Krönungsfeier in Moskau einen Protest erlassen und den selben in Hunderttauscnden von Exemplaren im geheimen im ganzen Lande verbreitet. In diesem Schriftstücke protestieren sie gegen den durch den Zar bei der Krönung angenommenen Titel „König von Polen." Balkanstaaten. * Der österreichisch - ungarische Botschafter in Konstantinopel, v. Ealice, unternimmt Schutte bei der Pforte, die auf die Widerherstcllung der Ruhe in Kreta Hin zielen. Der Botschafter verlangt zu diesem Zweck Ernennung eines christlichen Gouverneurs, Widerherftellung des Vertrages von Haleppa und Einberufung des Landtages. Alle Bot schafter find beauftragt, diese Schritte zu unterstützen. Die Großmächte gehen also in der kretensischen Frage, wie früher in der armenischen, einmütig vor, und die Führung hat, wie damals, Oesterreich-Ungarn über nommen. *Der ,Akropolis' zufolge hat sich das Reformkomitee in Kreta aufgel öst und die einzelnen Mitglieder haben sich zur Agitation in die Provinzen begeben. Es wird beabsichtigt, ein Ausstandskomitee aus Männern aller Provinzen zu bilden, welches die Zentral leitung des Aufstandes übernehmen soll. Amerika. * Briefen aus der Havana entnimmt die ,Disch. Tabak-Ztg.' die nicht uninteressante Nach richt, daß man dort die Sache der spanischen Regierung als verloren ansieht und in weiten Kreisen sich mit der Zukunft der Insel beschäftigt, die auf den ersten Blick etwas Ucbcr- raschendes hat. Es scheint, daß die Neigung zur Bildung einer selbständigen Republik ebenso gering ist, wie (was überraschen wird) die Nei gung zu einem Anschluß an die Vereinigten Staaten, wozu wohl in der letzten Zeit der Um stand beigetragen hat, daß man den Zucker- und Tabak-Jmercssenten in der Union die Vernichtung der Plantagen auf der Havana in die Schuhe schiebt. Dagegen soll man sehr für den An- 'chluß an die Republik Mexiko ttn und man meint auch, daß die Regierung in fladrid lieber mit den stammverwandten Mexi ¬ kanern, als mit den verhaßten Nankees ver handeln würde. Mexiko-Havana, das ist eine Kombinatton, an welche man bis jetzt in Europa noch nicht gedacht hat, die aber vielleicht nicht ganz aussichtslos ist. Aste«. * Die am Freitag verstorbene Mutter des Kaisers von China wurde als die eigentliche Regentin des „Reichs der Mitte" an gesehen. Es wurde auf sie so viel Rücksicht genommen, daß während des letzten Krieges an ihrem Geburtstag die Heere nicht ins Feld rücken durften. Die alte Kaiserin war Gegnerin jeder Reformpolitik. Aus dem Reichstage. Am Montag wurde in der fortgesetzten zweiten Beratung des Bürgerlichen Gesetzbuches die ganze Sitzung mit der Erörterung über die von den Sozialdemokraten zu dem Abschnitt „Dienst- und Werkvertrag" «M 604—641) zu Gunsten der Arbeit nehmer gestellten Anträge ausgefüllt. Es verblieb unter Ablehnung der sämtlichen Anträge bei den Kommissionsbeschlüssen. Nach Erledigung der §8 604 bis 641 wurde auf Antrag des Abg. Frhrn. von Manteuffel beschlossen, zunächst die namentliche end gültige Abstimmung über die Gewerbeordnungs novelle vornchinen. Diese wurde definitiv ange nommen mit 163 gegen 57 Stimmen. Am 23. d. wird die zweite Beratung des Bür gerlichen Gesetzbuchs bei 8 819 und 819 u bett, den Wildschaden fortgesetzt. Nach der Regie rungsvorlage soll der durch Schwarz-, Elch-, Rot-, Dam- und Rehwild verursachte Schaden durch den Jagdbcrechtigten ersetzt werden. Die Kommission hat auch den durch Hasen und Fasanen verursachten Schaden ersatzpflichtig gemacht und außerdem den ß 819 a hinzugefügt, welcher den durch wechselnden Stand des Schwarz- und Rotwildes verursachten Schaden regelt. Abg. Pauli (freikons.) befürwortet einen von ihn, und Frhrn. v. Stumm gestellten Anttag, diese Bestimmungen zu streichen und die Regelung her Wildschadcnfrage den Einzelstaaten zu überlassen. Redner verweist besonders auf den zu erwartenden Mckgang der Jagdpachten und den Schaden, den dadurch kleinere Gemeinden erleiden würden. Abg. Graf Mirbach (kons.) beantragt eben falls, die ZI 819 und 819 a zu streichen, da durch die Beschlüsse der Kommission das bestehende Recht ignoriert und der Grundsatz des Bürgerlichen Gesetzbuchs, nur zu kodifizieren, verletzt werde. Durch die Regreßpflicht des Jagdpächters werde der etwaige Nutzen, den er durch die Jagd habe, mehr als ausgewogen. Abg. Gröbe r,(Zentt.) vertritt den Standpunkt der Kommission, lieber die Wildschadenfrage sei so oft in den Einzellandtageu verhandelt worden, daß sich kaum etwas Neues sagen lasse. Hier handle es sich um den Unterschied zwischen Arbeit und Ver gnügen, um den Schutz des Eigentums gegen den Schaden durch Wild. Der durch Hasen verursachte Schaden sei keincslvegs unerheblich und müsse er satzpflichtig gemacht werden. Preuß. Landwirtschaftsminister Frhr v. H ammer- stein gibt einen Rückblick auf die Entwickelung der der Jagdgcsctzgebung und der Wildhcgnng, die, streng genommen, in das Gebiet der landesrechtlichen Ge setzgebung gehörten. Es seien doch nicht alle Tiere des Waldes einfach als schädlich anzusehcn, die meisten seien den Forsten absolut nützlich, sogar unter Umständen das Wildschwein. Es müsse eben die richtige Mitte gehalten werden; der Wildstaud dürfe einerseits nicht überhand nehmen, anderseits nicht ausgerottet werden. Bezüglich der von der Kommission vorgcschlagenen KZ 819 und 819^ des Bürgerlichen Gesetzbuches müsse er sagen, d ß der Schaden der Fasanen keine so große Rolle spiele, well Fasanerien sich doch meist auf einem Großgrundbesitz befänden. Eine prinzipielle Bedeutung könne er der Frage nicht beilegen. Anders liege die Sache bezüglich der Hasen. Hier ei der Schaden teils unbedeutend, teils im Winter und an einzelnen Orten sehr beträchtlich, ost schlimmer als der durch Hirsche und Rehe verursachte. Aber hier hätten doch auch die Besitzer von Pflanzungen und Baumschulen enschieden die Pflicht, diese selbst zu schützen. Unterließen sie dies, so könnten sie jedenfalls einen Schadenersatz nicht beanspruchen. Er bitte, es bei der Regierungsvorlage zu belassen, wenn es schon nicht möglich sei, die Wildschaden- ! frage ganz aus dem Bürgerlichen Gesetzbuch heraus- I zulassen. Abg. Frhr. v. Gültlingen (freikons.) befür- ! wortet den von ihm gestellten Anttag, die Bestimmung über die Ersatzpflicht des durch Hasen verursachten! Schadens zu streichen. Abg. Lenz mann (fr. Bp.s: Seine Partei! beantrage namentliche Abstimmung, um dem Lande zu beweisen, wo die wahren Freunde der kürn» Grundbesitzer säßen. Er freue sich, daß das M trum nicht wieder das Hasenpanier zu ergrcW scheine. Diese Materie gehöre mit vollem Recht,? das Bürgerliche Gesetzbuch. Die Kommissionsbeschl^ bedeuten sowohl eine wesentliche Verbesserung AI Regierungsvorlage als auch des preußischen WKs schadengesctzes. Abg. Frhr. v. Manteuffel (kons.): Vorredner habe in keiner Weise bewiesen, daß" Kommissionsbeschlüsse den kleinen Grundbesitz^ nützen würden, im Gegenteil würden die LM gemeinden durch den Rückgang der JagdpaK^ schwer geschädigt werden und einen großen N ihrer Einnahmen verlieren. Wie wolle man D j stellen, daß der Schaden an Bäumen thatsächlich den Hasen herrühre? Die Mäuse thätcn weit meV Schaden, als die Hasen, vielleicht schaffe man M einen 8 819 b, der den Mäuseschaden behandle. ! Abg. Frohme (soz.) weist darauf hin, Ak diese Frage eine so erregte Debatte Hervorruf während weit wichtigere Bestimmungen ohne Debat« angenommen worden seien. Ober-Forstmeister Dr. Danckelmann A leuchtet die Frage vom Standpunkt des Sachkenner! l und Fachmannes und führt aus, daß der Schadet den die Hasen durch Aesen verursachen, gering Eine Schadenersatzpflicht bestehe in beschränktem M fange schon in einigen Bundesstaaten. Wenn A hier vorgcschlagene Bestimmung Gesetz würde, st würde ein großer Teil der deutschen Hafens ruiniert werden, und die Gemeinden hätten schwere» finanziellen Schaden. Die Baumschulenbcsitzer könnte» und müßten ihre Grundstücke umgattern. Das M' gerliche Gesetzbuch dürfe mit solchen unzweckmäßig!" Vorschriften nicht belastet werden. Abg. Stein (kons.) wendet sich namentlich die Regrcßvflicht, die gar nicht durchführbar sei, nn> erklärt, daß die Konservativen im Fall der Annabi der Kommissionsbeschlüsse gegen das Bürgerliche Kn setzbuch stimmen würden. Präsident v. Buol teilt mit, daß drei namenN liche Abstimmungen beantragt wären. Abg. Rickert (fr. Vgg.) bedauert die Stellung' nähme der Konservativen, die der Wildschadens^ eine derartige Bedeutung nicht einräumen dürften und behauptet, gerade diese Materie müsse reicht gesetzlich geregelt werden. Abg. Lieber (Zcntt.) führt aus, an dem Hall" dürfe das Bürgerliche Gesetzbuch nicht scheitern, dB halb sei das Zentrum leider gezwungen, den Ko"' servativen cntgegcnzukommcn, da auf die Linke dost nicht zu bauen ist. Es gebe daher die Hasen den 8 819 r auf, wenn auch mit schwerem Herze«" Er persönlich sei durch den Herrn Landwirtschaft Minister und den Herrn Ober-Forstmeister überzeug! worden. Abg. v. Bennigsen (nat.-lib.) betont, dok der Wildschadencrsatz sehr wohl in das Bürgers Gesetzbuch hincingehörc. Die Zusätze der Ko"" Mission feien aber nicht von der Bedeutung, -0 daran das Gesetzbuch scheitern zu lassen. Man willst gegenseitig Resignation üben. Abg. v. Dzicmbowski (Pole) erklärt, dai seine Partei für Streichung des Hascnschadens slminN Abg. Frhr. v. Stumm bemerkt, die freikons^ vativc Partei mache von der Gestattung der 88 und 819^ nicht ihre weitere Mitarbeit abhäng'* verlange aber die Beseitigung des Hascnschadcit weil dadurch Anlaß zu vielen Streitigkeiten gcgrtt" Würde. Er halte es überhaupt für bedenklich, bc- züglich des Wildschadens unnötig in die Landt'' gcsetzgcbung einzugrcifen. Abg. Richt c r (fr. Vp.) hält den durch Hast" verursachten Schaden für sehr erheblich, wie das Beispiel der Berliner Rieselfelder beweise. Kn- Pression derart, wie sie heute die Konservativen au-' übten, sei bisher im Reichstag nicht vorgekomm» Bedenklich sei ihm, daß das Zentrum daraufhin sofort die Kommissionsbcschlüssc preisgegebcu habt zu denen eS doch selbst die Initiative gegeben batst In namentlicher Abstimmung werden hier»."! mit 178 gegen 69 Stimmen die Hasen gestrichen während die Fasanen stehen bleiben. Mit düst" Abänderung wird 8 819 (Regrcßvflicht) angenommen, 8 819., aber gestrichen. Uon Uah und Fern. Hannover. Das Skelett eines Riesenhirlck^ ist kürzlich beim Tongruben in dem Abbenhauscncr Moore bei Twistringen gefunden worden. Leidel wurden einzelne Teile zertrümmert. Erhalte" geblieben ist das Geweih, das von seltener Größe und Stärke ist. Hamburg. Am Sonntag hat der deutsch" Derby zu Hamburg, das wichtigste deutsch" Rennen, der deutschen Vollblutzucht zu cine? Siege über die österreichische verhalfen. Der A Harzburg gezogene „Trollhälla" gewann es gcg"" die Oestcrrcicher „Dandar" und „Gauacha". Wach zwanzig Jahren. Id I Erzählung von Ida Frick. (Schlug.) „Ich war auf dem besten Wege," fuhr Bertha fort, „allen Glauben an Treue und Ehren haftigkeit zu verlieren! Ich sah mein Ideal zertrümmert zu meinen Füßen liegen, war so unglücklich, daß ich Gott bat, mich sterben zu lassen! — Da war es Rudolf, der mir Mut einsprach, dem ich in meinem Jammer alles erzählte, der mir wieder Achtung vor mir selbst gab, mir half, das entsetzliche Gefühl des Ver ratenseins zu überwinden. Könnten Sie ahnen, was er mir und uns in all den trüben Tagen war, Sie würden begreifen, daß ich ihn lieben lernte, ihn verehre, an ihm hinaufsche, wie zu einem höheren Wesen. Gehen Sie, Graf Berkow, un ere Wege trennen sich für immer; ich wünsche Ihnen alles Gute und hoffe, Sie werden noch recht glücklich! Ich möchte — nicht meinetwegen, denn ich fühle nichts mehr für Sie, — Ihnen so selten wie möglich begegnen. Daß ich ihnen von Herzen vergab, keinen Groll für Sie habe, verdanken Sie Rudolf, dem edelsten, besten Menschen, den es giebt und der morgen mein Gatte wird." Sie wandte sich raich um und verließ ihn. „Verloren, — für immer verloren, ich Un glückseliger!" Graf Berkow stürmte davon. * * * Abermals find zwanzig Jahre dahingezogen; sind dieselben mich nicht «pur und sorgenlos an unseren Bekannten oorüdcrgeiauscht, so sieht man schönen Frau. längst unter der Leitung des eme lustige, heitere Gesellschaft beim Frühstück vereinigt. Zu oberst am Tische, ihrem Amt als Wirtin obliegend, sitzt Bertha Fernau. Sie ist jetzt, mit beinahe vierzig Jahren, noch eine schöne Frau; das blonde Haar lockt sich noch ebenso leicht wie vor zwanzig Jahren. Die volle, schön entwickelte Gestalt ist noch biegsam und hat sich die jugendliche Elastizität bewahrt. Die großen blauen Augen können noch ebenso schalkhaft sprühen, der Ausdruck derselben, wenn sie den Gatten streifen, ist voll Liebe und Verehrung. Rudolf trägt seine fünfundsechfig Jahre leicht; das schöne volle Haar ist fast weiß geworden, was dem noch frischen, ziemlich faltenlosen Ge sichte und den lebhaften schwarzen Augen be sonders gut steht. Die Gestalt hat wenig von ihrem zierlichen Ebenmaß eingebüßt und er trägt sich noch immer gleich elegant, seineBewegungcn sind rasch und lebhaft. Seine Au,en folgen auch heute noch mit demselben Entzücken seiner eifersüchtig. Ein wenig war er es doch immer, obgleich er gar keine Ursache dazu hatte. NW so, Geliebter?" — sie reichte ihm die Hand über den Tisch hin und lächelte liebevoll. „Du irrst, Bertha, wer, wie ich, das volle, ganze Vertrauen der Gattin besitzt, hat kein" Ursache, eifersüchtig zu sein. Ich erriet dein" Gedanken, fast ehe du selbst klar darüber warst. Mcin innig geliebtes Weib, du hast mir ein m reines Glück gegeben, wie es Menschen fest"" zu teil wird. Bertha, die wilde Hummel braute nur Sonnenschein in mein Leben! Dank für deine Liebe, mein gutes Weib!" Ende. sie dir sehr ähnlich, ebenso treu, fest und unbe stechlich!" „Stille, stille, Lisa! Lasse die alten E"' schichten ruhen und mache mir Rudolf »W und Kindern, deren er drei hat, auf Herndorf. Die Mahlzeiten werden gemeinschaftlich einge nommen, sonst aber bewohnen sie getrennte Räume. In größter, durch nichts gestörter Ein tracht leben die b.ideu Familien zusammen. Die geliebte Mutter, welche sich noch lange an dem Glück der Kinder ctfreurn durfte, ist vor wenigen Jahren dem Gatten nachgefolgt. Lisa und Waller i Unweit des Herthasees aut Rüge» steht die prächtige Herthabuche, ein etwa 450 Jahre alter Baumriese, der schon bei 1'/- Meter Höhe Kronenansatz getrieben und dicht unter ihm 4 Pieter im Umfang hat. Im Jahre 1852 kam König Friedrich Wilhelm IV. von Slubben- kammer, unternahm auch einen Gang nach dem Herthasee und bemerkte, daß die Hcrtbabuche im Absterben begriffen war. Sogleich liest er den Oberförster Fickc.t zu sich rufc i, und nun ent wickelte sich folgendes Gespräch: „Aber lagen Julius, der l»>„,. Schwagers ein tüchtiger Geschäftsmann wurde und Teilnehmer an der Fabrik ist, lebt mit Frau und erfreuen sich an den Neffen und der neuge> geborenen Nichte, welche erstere mit schwärmeri scher Liebe an Onkel und Tante hängen. „Bertha," sagte Lisa, nachdem die Jugend in den Garten gegangen war und sie eine seine Arbeit hervorgcholt hatte, „weißt du, daß Graf Berkow kürzlich auch die zweite Frau ver loren hat?" „Nein — wirklich Lisa? Das bedauere ich sehr, denn so viel ich hörte, soll er mit ihr glücklich gewesen sein." „ So schien es; ich fand sie äußerst liebens würdig. Ganz das Gegenteil der ersten, suchte sie ihr Glück zu Hause, bei Mann und Kindern. Reizend: Geschöpfe sind die drei Mädchen, blond lockig, frisch und rosig und sehr gut erzogen. Ter Junge und Stammhalter ist dem Grafen auffallend ähnlich. Du kanntest die Gräfin nicht? Sie war eine schöne Frau." „Nein; bald nach des alten Grafen Tode verkaufte Graf Arthur Waldheim und zog ganz von hier weg. Schade, daß der alte Herr die Geburt des Enkels nicht mehr erlebte." „Graf Arthur brauchte aber auch so entsetz lich lange, bis er seine erste Liebe vergessen konnte und sich endlich- Gräfin Wallis als Gattin holte. Sie glich dir sehr, Berlha, Ihr hättet Schwestern sein können. Nun, nun, du hast nicht nötig zu errölen, wir find hier unter uns doch, daß sie mehr Licht als Schatten gebracht mit vier hcraugewachseucnKiudcrn sind zum B. such und wissen alle, warum Graf Berkow so lang" hatten. An einem schönen Maimorgen finden da. Am nächsten Sonntag soll die Taufe des dritten > zögerte, sich zu verheiraten, wissen auch daß nur wir in dem großen Eckzimmer von Herndorf Kindes von Julius, eines langersehnten Mäd- j die frappante Aehnlichkeit mit dir ihn Grän" ' chens, sein. Fernaus haben keine Kinder, ein j Wallis wählen ließ. Auch im Charakter war Schmerz, den sie lange nicht verwinden konnten. " " '" " Jetzt aber leben sie nur eines für das andere Kranke er von war, h Ri dieser ' sundcu halte c samten einandc auf vci und vl Dianne der Bc sich P- Trünke fällen l Zeichen wurde Hier ve daß sei »olgen Eis schießen wurde l Soldat« betäubt, baten e nieman! verrichlc Uhi Ucbung merksan der Ueb zwei M lag in ihre St jedoch r und es ihrer D zusibcn. Mo Beseitig sich ein ein 16; Platz d« einem i Stcin d« glückte i Prc einem misgesch gen, so der Pro hat. <: Marty Fakultät Physik, haftem i Bondy, geraume machen, jeden T« die Lehr müssen, erhalten l Zur in Dies Frühlins mehrfach dabei eb zur Aufs 30 Reit« Par rung bei einem L dampfer «,zu de zoien an stehen, l Jahren kommen -chtff „l allein r Tcsellsch kein ftan eifern, rusruft: Hamburx will — Sie, die .Fu Bc babe de was ist d ende err natürliche das darf nb wäre Juaender Oberförst stellen S die, auel -Ja ^enhaha nichts ich '°lge bei an den Worten: schlimme «was, I Matten, Und Sie war geh ungnädig b°nk näh Weisung Krankheit uns eine dünne R ^rde mai einmal m dru Obers ^etzettch oerests M erfreute. 4
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