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bis mit 31. Aug. 32. Division. Divisions manöver : Amtshauptmannschaften Meißen und Großenhain rechts der Elbe vom 28. bis mit 31. Aug. 3. Sept.: Kaiserparade bei Zeithain. 8. und 9. September Kriegsmärsche. 10., 11. und 12. September Manöver des 12. (königl. sächs.) Armeekorps mit der 8. Division gegen das 5. und 6. Armeekorps. Außerdem finden in der Zeit vom 18. bis mit 22. August Gefechtsschießübungen im Ge lände statt und zwar schießt das 12. Artillerie- Regiment Amtshauptmannschaft Meißen links der Elbe uno das 28. Artillerieregiment Amtshauptmannschaften Großenhain und Meißen rechts der Elbe. — Der bekanntlich beabsichtigt gewesene Besuch der Mitglieder des deutschen Reichs tages in der internationalen Gartenbau-Aus stellung zu Dresden mußte infolge der dring lichen parlamentarischen Arbeiten leider unter bleiben. Ein Schreiben des Reichstags-Präsi denten R-ichsfreiherrn o. Buol an den Ober bürgermeister Beutler gab unter dem Aus druck des Dankes für das dem Reichstage seitens der Stadt Dresden erneut bewiesene Wohlwollen hiervon Kenntnis. — Der Allgemeine Turnverein zu Dres den sah sich unlängst veranlaßt, gegen einen Berliner Arzt in der Presse energisch Front zu machen, welcher in einem in der Reichs hauptstadt gehaltenen Vortrage über die Sitt lichkeits-Verhältnisse der europäischen Völker eine ganz besondere Degeneration der sächs. Bevölkerung nachzuweisen suchte, die seiner Meinung nach neben der portugiesischen, die sittlich am tiefsten stehende Bevölkerung Euro pas sei. Auf Grund oer über diesen Vortrag erschienenen Referate veröffentlichte der Allge meine Turnverein zu Dresden in der in Ber lin erscheinenden „Deutschen Warte" gegen diese merkwürdige Behauptung einen gehar nischten Protest mit dem Hinweise darauf, daß in einem Lande mit so intensivem Turn betrieb und einer so gewerbfleißigen Bevöl kerung wie Sachsen, dessen Volksschulwesen in Deutschland obenan steht, doch wohl nicht von Degeneration der Bevölkerung zesprochen wer den könne, und ersucht zuletzt, mit gesundem Humor der Sache einen heiteren Abschluß gebens, den Widersacher, sich doch gelegentlich eines Besuches in Sachsen auf den Turnplä tzen von der Richtigkeit seiner Behauptung zu überzeugen. — Eine geheimnisvolle Geschichte hat sich dieser Tage in Dresden abgespielt und sind die amtlichen Erörterungen im Gange, ob ein Verbrechen vorliegt oder nicht. Am Donnerstag morgens wurde ein junger Mann tot aus der Elbe gezogen. Derselbe gelangte am Abend vorher in den Besitz eines größeren Geldbetrages und besuchte darauf ein Restau rant in der Neustadt, wo möglicher Weise dritte Personen Kenntnis von dem Gelde er langt haben. Selbstmord scheint ziemlich aus geschlossen und auch an einen Unglücksfall glaubten die ihm Näherstehenden nicht. Ein Freund von ihm verließ den in Altstadt woh nenden Ertrunkenen, nachdem er ihu ein Stück Weges begleitet hatte, in vollständig klarem Zustande. — Unter den im Gefecht gegen Hotten totten uno Damaras am 5. April d. I. ge fallenen 6 Reitern der kaiserlichen Schutz ¬ truppe befindet sich auch ein Sachse und zwar der in Kötzschenbroda geborene Reiter Alfred Exner. Exner diente vordem bei den Garde husaren in Potsdam, meldete sich vor einigen Jahren zur Schutztruppe und gedachte noch etwa ein Jahr in dieser zu verbleiben, um sich später in Afrika anzusiedeln. Hin und wieder erschienen Berichte von ihm, die in interessanter Weise seine Erlebnisse und Be obachtungen, Land und Leute in unseren Kolo nien schilderten, in der „Kötzschenbrodaer Zei tung". Jetzt erhielt sein Vormund in Kötzschen broda, der ehemalige Weinhändlec Wilhelm Schumann vom kaiserlichen Marineamt die telegraphische Mitteilung vom Tode des viel versprechenden jungen Mannes. — Ein Hausbesitzer zu Meißen hatte seit dem 1. April eine Parterrewohnung sei nes Hinterhauses an Leute vermietet, welche bis jetzt in einem böhmischen Dorfe gewohnt hatten. Die Mitbewohner des Hinterhauses führten aber schon bald Beschwerden, daß in dem Gebäude, besonders in der Nähe der Parterrewohnung, ein eigentümlich scharfer Geruch zu bemerken sei und daß sich auch öfters tierische Stimmen vernehmen ließen. Auf diese Beschwerden hin betrat nunmehr der Hauswirt einmal die Wohnung seines neuen Mieters und fand hier alsbald oie Ur sache der Beschwerden. In einer großen Kiste beherbigten die tschechischen Einwanderer ein schon ziemlich großes fettes Schwein, meiner anderen befänden sich 6 Stück große Kanin chen. Außerdem liefen in der Stube drei Meerschweinchen und eine sprechende Dohle frei herum. Der Wirt verlangte natürlich, da die Reinlichkeit in der Stube mehr als alles in der Stube zu wünschen übrig ließ, die sofortige Entfernung des Schweines und der Kaninchen und stellte hierfür einstweilen einen Raum im Schuppen zur Verfügung. Die Leute zeigten sich über diese Maßregel sehr erstaunt, da es bei ihnen zu Hause nicht anders Sitte sei. — Ein hübsches Stillleben! — Um sich gegen die Ausbreitung der sog. „Boruaischen" Pferdekrankheit zu schützen, haben die Pferdebesitzer in Lobstädt beschlossen, eine Genossenschaft zur gegenseitigen Versicher ung der Pferde zu begründen. — Der Sohn des Bürgermeisters zu Neundorf bei Auma wurde dieser Tage durch eine einstürzende Mauer verschüttet; der junge Mann verstarb bald darauf unter gräß lichen Scymerzen. — Einem Freiberger Augenärzte wurde in diesen Tagen ein Mädchen vorgeführt, das während seiner ganzen Schulzeit für geistig zurückgeblieben angesehen und dementsprechend behandelt worden war, das aber in Wirklich keit, wie eine Augenspiegeluntersuchunz ergab, nur an einer hochgradigen Uebersichligkeit litt, die durch Gewährung einer paffenden Brille sofort und dauernd gehoben werden konnte. — Ueber ein sonderbares Natur-Ereig nis, zur Jetztzeit nämlich schön ausgewachsene Champignons, berichtet man aus Crimmitschau. Die während des ganzen vergangenen Monats herrscherde Nässe dürste wohl der Erzeuger dieses begehrlichen Pilzes, welcher doch sonst erst im Herbste wächst, sein. — Der intime Verkehr mit Hunden kann bisweilen recht schlunme Folgen haben. Die ser § age ist in Triebes in der Auerbacher Gegend eine Frau, welche sich ein Hündchen gehalten hatte, nach längerer Krankheit am Hundewurm gestorben. — Also Vorsicht! — Unter dem Viehbestände im oberen Vogtlands hat die Maul- und Klauenseuche derartig um sich gegriffen, daß bis auf Wei teres weder in Adorf noch in Oelsnitz Vieh märkte abgehalten weiden dürfen. Die sonst häufig verbreitete Annahme, daß die Seuche durch böhmisches Vieh eingeschleppt sein könnte, trifft hier nicht zu, weil fremdes Vieh ent weder gar nicht oder selten eingeführt wird. Der Vwhschmuggel aber dürfte bei der jetzt gehandhabten strengen Bewachung der Grenze kaum mehr gelingen. — Der dritte Strafsenat des Reichs gerichts zu Leipzig verwarf am Donnerstag die Revision des Gerichtssekretärs Oswald Hering aus Wettin, welcher bekanntlich am 18. März vom Schwurgericht Halle a. S. wegen Ermordung des Sparkassen-Rendanten Böttcher und anderer Verbrechen zum Tode und zu 12 Jahren Zuchthaus verurteilt wor den ist. — Das ^Handbuch der Deutschen Tur- nerschast", 5. Ausgabe, gelangt seit 4 Wochen in Leipzig zur Versendung an die Turnver eine. Es wird den Turnvereinen unentgelt lich geliefert und wer es in etwa 5 Wochen noch nicht erhalten haben sollte, der wende sich an die Versandlstelle zu Händen Or. weck. Götz, Leipzig-Lindenau. Marktpreise in Kamenz am 30. April 1898. Ihöchsterßniedrigster I Prets. 50 Kilo.«. kl. s2 L 6 kl. 25 Heu 50 Kilo ». 2 kl 75 Korn 6 Weizen 8 — 7 65 Stroh 1200 Pfund 21 Gerste 6 78 6 42 Butler 1 k j höchster 2 40 Hafer 6 50 6 30 i niedrigst. 2 — Heidekorn 7 86 7 — Erbsen 50 Kilo 9 75 Hirse 11 3 10 58 Kartoffeln 50 Kilo 1 75 Interessant ist die in der heutigen Nummer unserer Zeit ung sich befindende Glücks-Anzeige von Joseph Heckscher in Hamburg. Dieses Haus hat sich durch seine prompte und verschwiegene Aus zahlung der hier und in der Umgegend ge wonnenen Beträge einen dermaßen guten Ruf erworben, daß wir Jeden auf dessen heutiges Inserat schon an dieser Stelle aufmerksam machen. Dresdner Schlachtviehmarkt den 4. Mai 1896. Auf dem letzten Schlachtviehmarkt waren zum verkauf gestellt: 626 Rinder, (806 Schweine, (2(4 Hammel und 436 Kälber, in Summa 4092 Schlachtstücken. Für den Zent« ner Schlachtgewicht von Rindern bester Sorte wurden 55—57 Alk., für Nlittelware einschließl guter Kühe wurden 52—54 Alk., für leichtere Stücke 45—50 Alk. bez. Lngl. Lämmer das paar im Gewicht zu 50 Kilo Fleisch 54—56 Alk., solche geringer Sorte in derselben Schwere 5(—55 Alk. Der Zentner lebendes Gewicht von Landschweinen engl. Kreuzung galt 54—36^ Alk-, Zweiter Wahl hiervon 3(—33 Alk. Für Kälber wurden 55—65 Alk. angelegt. Mgememer Anzeiger Amtsblatt für die Ortsbthörde und drn Gemeinderat M Bretnig. Lokal-Anzeiger sm die Ortschaften Bretnig, Hanswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal «nd Umgegend s NeöaKtion, Druck und Verlag von N. Schurig, Bretnig. K. Jahrgang Mittwoch, den 6. Mai 189k 37. Biehmarkt in Bischofswerda: Montag den 11. Mai rstr. tc Vl ensch. erber: , wenn Ihnen glaube , noch sonach intter )em ich inccn. eu ein- ch nicht ld noch ruer.w gnä ichsen ffhap- langen wenn -tz!" adrats wage- telreihe nennt, rechten männ- krdteil, Äötttn, 6. eine er Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend, mentspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" ehrlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in» Haus I Mark einige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. J«s<*Ote, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den Allge meinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition die Herren F. A. Schone Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Luftigen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunft. ^gen geahndet. Der Verband für Brandschäden-Un- Mng hält Sonntag den 10- Mai d. I. pchützenhaus zu Elstra eine Versammlung Am Sonntag fand in Kamenz Kom- Mtentag der Feuerwehren im Bezirke der Pmtshauptmannschaft Kamenz statt. U. purve dabei als Ort oeS nächsten Ver- festes Pulsnitz bestimmt, dessen Ab- fdg in diesem Jahre erfolgen soll. Die diesjährige Bezirtsversammlung pkgl. Sächs. Militärvereine der Königl. shaaptmannschast Kamenz findet am 14. I d I. (Himmelfahrtsfest) im Saale des Wolf" zu Pulsnitz statt. Ueber die Zeiteinteilung für die siübungen des 12.Armeekorps nnrd berichtet Mf.-Vrigade. Brigademanöver: Amts- kMannschaft Meißen links der Elbe vom Ibis mit 26. August. 64 Jnfanterie- »be. Brigademanöver: Amtshauptmann- I Meißen rechts der Elbe vom 24. bis ^6. August. 27. August Rasttag. 23. lion. Divisionsmanövec: Amtshaupt- Mchaft Meißen links der Elbe vom 28. ii. , dieser c - so Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi» Dienstag vormittag i/,1l Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag */,H Uhr einzusenden Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bi» vormittag» 9 Uhr angenommen. der Fahrt neben den Zugtieren Her- Führer von Handwagen und Hand dürfen aus abschüssigen Wegstrecken aufsitzen, noch ihr Gefährt ohne Leitung .. lassen. Zuwioerhandlungen gegen die menden Vorschriften werden, soweit nicht Strafbestimmungen Platz greifen, mit ^rafe bis z» 60 Mark oder Haft bis zu Wenzel, m-3ehn. (-P «)! Lchellen- N-Neun, st erhält üertlicheS und Sächsisches. Bretnig, den 6. Mai 1896. Diejenigen Mannschaften des Beur- iandes, welche in diesem Jahre Ein zu einer Uebung gewärtigen, haben sten, daß eine Steuerbefreiung für die we Zeit nicht ohne Weiteres stattfin- ur dann, wenn infolge einer zeitweisen fung zum Militärdienst eine wesent- hädigung in den Erwerbs- oder Ein- ^-Verhältniffen des Einberufenen der- kintritt, daß Letzterer sie veranlagte ohne Bedrückung nicht zu entrichten kann vom königl. Finanzministerium veiser Erlaß bewilligt werden. In Fällen genügt aber keineswegs die ung des Militärpasses bei der Steuer sondern es ist bei letzterer ein schrist- äe näheren Umstände varlegendes Ge- erlaßwcise Minderung der Einkom- :r anzubringen. Die Königl. Amtshauptmannschaften , Zittau, Kamenz und Löbau ver- sen durch das Bautzner Kreisblatt iuen Erlaß über den Fährverkehr auf >en Wegen. Derselbe enthält die sten, welche in der Dunkelheit auf gen Wegen, beziehentlich der Belastung gens, des Ausweichens, Hemmens und geschwindigkeit zu beachten sind. Aus chiedenen weiteren Bestimmungen sei hervorgehoben, daß das Fahren und andlung von Zugtieren und die Leit- ßerer Zugtiere unkundigen Personen vertraut werden darf, die Benutzung idefuhrwerken zur Personenbeförderung >ten und der Führer eines Hundefuhr- Muß dasselbe fortgesetzt leiten und