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Allgemeiner Anzeiger. Amtsblatt >ge lösten bei rrf. O. iadkäufer eil, dort wirklich t und ein riert be- ler, retnig. löschäft u. araturen. are Utew . O. für Sie Ortsbehörde und den Gemeinderat ?u Bretnig. Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hanswaldc, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Diol: Mittwoch rind Sonnabend. Abonnemcntspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Sch Ater 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Inserate, die 4gespaltene Ko:puszeile IO Pfg., sowie Bestellungen auf den Mge meinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition die Herren F. A. Schöne Ar. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen — B>i größeren Ar sturen r nd Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ^II Uhr, für die Connabend-Nnwmer bis Freitag vormittag ^11 Uhr einznsenden Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. Nr. 26. Neöuklwn, Druck nick Verlag Nou N. Schurig, Dreckig. Sonnabend, den 28. März 1896. 6. Jahrgang. sächsischen Maschinenanstalt gewesen sein. Die betreffenden Herren hatten zuvor bereits in anderen sächsischen Städten, so u. a. in Rochlitz und Crimmitschau, gleichfalls ver schiedene Fabrikbetriebe besichtigt. Im eigen sten Interesse unserer heimischen Industrie läge es, solchen Besuch in den Fabriken un ter keinen Umständen zu dulden. — Eine seltene Bestrafung machte sich am vergangenen Freitag zu Reusa bei Plauen i. V. nötig. Dort wurve der FortbildungS- schüler L. in Gegenwart des Lokalschulinspek tors für Reusa und des Gemeinderates sowie des Schulvorstandes und des Lehrerkollegiums vsr versammelten Schülern durch Bezirksschul- inspeklor Schulrat Seltmann wegen fortge setzten höchst tadelnswerten Betragens schimpf lich aus der Fortbildungsschule ausgeschlossen. Diese Strafe wird später auch die Beisetzung des Burschen in die zweite Soldatenklasse zur Folge haben. — Bon einem Gartenbesitzer in Glauchau wurden kürzlich drei 6jährige Rangen ertappt, die den Garlenzaun überklettert hatten und Ruten abschneiden wollten. Eben war einer der drei Kleinen zu Ende gekommen, als der Besitzer des Gartens hinzukam und die abge schnittene Rute faßte. „Was macht ihr für dumme Streiche?" fragte er. „Könnt ihr nichts Gescheiteres? Duda," wandte er sich an den Rutenschneider, „kannst Du rechnen?" Kopfschütteln des Knaben war die Antwort. „Nun, so sage mir, wieviel jeder von Euch Dreien Hiebe bekommt, wenn es zwölfe setzt!" „Sechse," sprach der Schlaumeier, „ich mag keine!" und entsprang durch die offengelassene Gartenthüre. — Der Schlauberger. — Ein seltsamer Bettler, der Schuh» macher Abraham Ben Zahia aus Algier, wurde dieser Tage vom Schöffengericht Treuen i. V. zu 5 Tagen Haft verurteilt. crenetuiS? l, Bilder- > verschiß inder. l darf. ürzea !e Krech' i h, Abonnements - Einladung. Da mit dem 1. April d. I. das 2.Quar tal beginnt, so erlauben wir uns die Bitte, recht fleißig auf den Allgemeinen Anzeiger zu abonnieren. Bestellungen werden jederzeit in unserer Expedition und von den Zeitungsboten gern entgegen genommen. Hochachtungsvoll Exped. öes „Allgem. Anz." kraße Ocrtliches und Sächsisches. tusche Bretnig, den 28. März 1896. B retnig. Am gestrigen Freitag fand auf hiesigem neuen Turnplätze in fei rlichuer Weise die Grundsteinlegung zur Turnballe statt. Anwesend war dabei das Turnhallen- bau-Konntee. — Aus den verschiedensten Gegenden unseres Sachsenlandes laufen ununterbrochen Horn. Meldungen über das Aufsinden von Kreuz- > ottern ein; ganz besonders scheint das Vogt- land sowie die Lausitz mit diesem giftigen Reptil gesegnet zu sein. Dem Anscheine nach rt hat hauptsächlich der milde Winter erfolgreich lr. 24^ auf die Vermehrung der Kreuzolten eingewirkt. Darum ist bei Wanderungen Vorsicht anzu- raten. — Eine in der Nähe von Kamenz dieser Tage vorgenommene Verhaftung eines begüterten Einwohners, der dem Landgericht zu Bautzen eingeliefert wurde, erregt bedeu tendes Aufsehen. Ueber die näheren Um stände ist noch nichts bekannt geworden. — Ein Pistolen-Duell hat vor einigen Tagen bei Bautzen zwischen dem Leutnant Lindemann und einem Stabsarzt der Reserve stattgefunven, wobei der Leutnant verwundet wurde. — Die zweite Kammer des sächsischen Landtages beriet am Mittwoch den Antrag Fräßdorf und Genossen, Abschaffung von Schulgeld, Schulanlagen rc. betreffend und den Antrag Dr. Mehnert und Genossen, die Uebernahme der Alterszulazen der Volksschul- -efertH lehrer auf die Staatskasse betreffend. Die zen Bi" Finanzdeputation -beantragte, beide An träge auf sich beruhest! lassen. Bezüglich des Antrages Dr. Mehnert beantragten die Abgg. Georgi und Kellner, die Regierung um Erwägung darüber zu ersuchen, od ohne jeg- ch gedlö" siche Mehrbelastung des Etats, asi» ohne i inniE Rücksicht auf die- jeweilige Finanzlage und die lie^ deshalb alsbald schon die Uebernahme der :r mir' Älterszulagen der Lehrer auf die Staatskaffe den lE euer auf eine gemeinschaftliche Kaffe der Ge- wurde meinden erfplgen könne. Eine Minderheit ses fortH der Deputation (Dr. Mehnert) beantragte, daß a" die Alterszulagen der Bolksschnllehrer, sobald ren eint^ «S die finanzielle Lage des Staates gestalte, rfiel. o aus die Staatskaffe zu übernehmen. Die Be- Allopats! ralung der Anträge Fräßdorf und Dr. Meh- e ich nert erfolgte -getrennt. Zunächst sprachen die i mir d»^ Abgg. Schutze und Goldstein für den Antrag >engut, Fräßdorf. Aüg. Niethammer betonte, daß man die Abschaffung des Schulgeldes nicht ich na" immer aus sirtanziellen Rücksichten ablehnen .nsche i^' dürfe, sich vielmehr mit dieser Abschaffung segensr^ allmahlig befreunde^ müsse, womit man den P. ärmeren Klaffen ge'viß eine große Wohlthat erweisen könne. Abg. -ti^ttte glaubt, daß man wenigstens der Abschaffung des Schulgeldes für die einfache und mittlere Volksschule näher treten könne. Infolge einer Aeußerung des Abg. Niethammer über die Vaterlandslosigkeit der Sozialdemokratie entspann sich hierüber eine sehr erregte Debatte, an der sich die Abgg. Stolle-Gesau, Goldstein, Horn und Niethammer beteiligten. Schließlich ließ man den Antrag Fräßdorf auf sich beruhen, wäh rend der vom Abg. Mehnert zuletzt einge brachte Antrag mit 60 gegen 15 Stimmen in namentlicher Abstimmung angenommen wurde. — Sächsischer Landtag, 26. März. Die zweite Kammer überwies in ihrer heutigen Sitzung die Petition des Vereins der Weißeritz- wasier-Jnteressenten der Regierung zur Kennt nisnahme und erledigte dann noch eine Reihe anderer Peiitionen. — Der Schluß des Landtags vollzieht sich heute Sonnabend, den 28. d. M. nach dem gewohnten Zeremoniell. Vormittags */> 10 Uhr geht in der evangelischen Hofkirche zu Dresden in gewohnter Weise ein Gottesdienst v »raus, bei welchem Herr Oberhofprediger Dr. Meyer tue Festpredigt hält. — In ganz Sachsen bringt man dem sächsischen Volkstrachtenfest, das kurz nach der Eröffnung der Ausstellung des sächsischen i Handwerkes und Kunstgewerbes in Dresdens im Juni d. I. in der Abteilung „Alte Stadt" ! stattfindet, das lebhafteste Interesse entgegen, i Selbst in den kleinsten Ortschaften rüsten sich die Bewohner zur Teilnahme an dem vater ländischen Feste, welches in ähnlicher Weise in Dresden noch nicht veranstaltet wurde. Auch einige Mitglieder der Ständekammer zeigen lebhaftes Interesse für die Sache, So i hat sich z. B. Herr Landtagsabgeordneter i Leithold-Tettau erboten, dafür zu sorgen, daß i auch die zahlreichen in Sachsen lebenden Al-s tenburger an dem Volkstrachtenfeste teilneh- i men. Bekanntlich sind ähnliche Feste ander-i wärts in letzter Zeit mehrfach mit großem i Erfolge veranstaltet worden und sie haben s überall den Anlaß dazu gegeben, unseren s guten alten einheimischen Sitten und Ge-i bräuchen erhöhte Aufmerksamkeit zuzuwenden, i sowie Alles, was hiervon Zeugnis ablegt, s vor Vern Untergang zu retten, besonders emsig f aber für Erhaltung der Volkstrachten zu wirken. Nament'ich haben sich bei den Wenden der Meißner und Oberlausitzer Pflege, bei den Altenburgern, den sächsischen Berg leuten, den Einwohnern von Großröhrsdorf, im Erzgebirge u. s- w. noch viele alte OrtS- lrachten erhalten; sie alle werden auf dem Feste in Dresden vertreten sein. Nach den Mitteilungen des Herrn königl. Landbavin- speklors Schmidt ist das Fest infolge der zahlreichen Festteilnehmer vollständig gesichert und verspricht hochinteressant zu werden. Es ergeht hiermit an alle diejenigen Sachsen, die sich an dem Feste beteilige» wollen, die Auf forderung, sich möglichst bald hierzu bei dem Herrn Kgl. Landbauinspeklor Schmidt, Dres den-N., Königsbrückerstraße 70, Dr. Sponsel, Dresden, Königl. Kupierstichkabinet und Maler O. Seyffert, Kgl. Kunstgcwerbeschule in Dresden anzumelden, da die Kommission mit den Vorarbeiten sür das Fest nunmehr baldigst abschließt. — Man beabsichtigt auch, in der „Alten Stadt" ein Museum für Sächsische Volkskunde zu eröffnen, welches einen ganz bedeutenden Um ang annehmen wird. Das Museum soll in einer halb ver fallenen Kirche, die in dec alten Stadt er richtet ist, untergebracht werden. Man hofft übrigens, daß sich dieses Museum dauernd für Dresden erhalten läßt. — Auf den Eisenbahnen Deutschlands waren im Monat Januar d. I. zu verzeich nen : 6 Entgleisungen auf freier Bahn, 19 dergleichen in Stationen, 2 Zusammenstöße auf freier Bahn, 11 dergleichen in Stationen und 129 sonstige Betriebsunfälle. Hierbei wurden im ganzen 45 Personen getötet und 91 verletzt; von den beförderten Reisenden sind 3 getötet und 7 verletzt woiden, von Bahnbcamten und Arbeitern 31 getötet und 73 verletzt, von fremden Personen II getötet und II verletzt. — Vom Raubmörder Kögler hat sich jetzt herausgestelll, daß er am 17. Juli 1894, also eine Woche vor dem Morde am Töpfer, im „Kretscham" zu Reibersdorf übernachtete. Köglers Behauptung, er habe sich vom 14. Juli bis 20. August 1894 in Ungarn und Italien aufgehalten, dürfte somit kaum zu treffen. — Die Untersuchung gegen den im Rei chenberger Gerichtsgefängnis inhaftierten Raub mörder Kögler wird eifrigst fortgesetzt und glaubt man, daß die Voruntersuchung noch im Laufe des nächsten Monats abgeschlossen wer den kann. Die Verhandlung vor dem Rei chenberger Kreisgericht würde dann im Mai d. I. stattsinde». Kögler legt bei seinen Ver nehmungen ein freches Benehmen an den Tag. Die Vernehmung der Frau Rauchfuß aus Dresden, deren Sohn bekanntlich ein Opfer des Raubmörders auf dem Töpferberg wurde, soll in den nächsten Tagen stattfinoen. Der Verbrecher wird der unglücklichen Mutter vor geführt werden, und auf die Aussage der Letzteren wird es vornehmlich mit ankommen, ob Kögler des ihm zur Last gelegten Raub mordes überführt werden kann. — Ein recht bedauerlicher Unglücksfall ereignete sich vor einigen Tagen zu Naun dorf bei Großenhain, indem ein großer Hund einem 9jährigen Knaben ins Gesicht sprang und demselben die Nase teilweise abbiß. Um das Unglück voll zu machen, wurde auch das abgebissene Stück der Nase nicht aufgefunden, ist also jedenfalls von dem Hunde verschluckt worden. — Einen lustigen Erfolg hatte eine am Mittwoch abend in Leipzig einberufene öffent liche Versammlung, in welcher ein Herr Bege mann über „Die Christenheit und unsere ver- ivirrte Zeit" reden wollte, indem sich nur 3 Personen, der Einberuser, ein Zeitungs-Be richterstatter und der überwachende Polizei beamte eingefnnden hatten. — Ein seltenes Jubiläum, oas 40jähr- ige Dienst-Jubiläum, beging dieser Tage die Hebamme Heyne aus Goßberg bei Freiberg. Mit Umsicht, Hingabe, Ausdauer und Ge wissenhaftigkeit hat sie während dieser Zett ihren Pflichten abgelegen. Die Jubilarin war in ihrem Bezirk und in der weiteren Umgebung bei 4000 Geburten thätig. — Zwei fremde Herren begehrten in verschiedenen industriellen Betrieben Reichen bachs Einlaß und fanden denselben auch. In einem größeren Etablissement hielt man es aber sür rätlich, ihnen oen Zutritt zu verjagen. Wie man festgestelll, war der eine der beiden Fremden ein Japanese und selbst Besitzer größerer Fabrikanlagen in Japan. Der begleitende Herr soll Ingenieur einer Kirchennachrichten von Großröhrsdorf. Geburts-Register. An Geburten wurden eingetragen: Johannes Gerhard, S. des Buch halters Max Otto Schreiber Nr. 125. — Rosa Marie, T. des Geschirrsührers Karl Hermann Schulze Nr. I96b. — Erwin Curt, S. des Fabrikarbeiters Robert Edwin Schurig Nr. 256o. — Linda Amanda, T. des Brief trägers Ernst Robert Schmidt Nr. 153. — Max Carl, S. des Fabrikarbeiters Ernst Emil Hochauf Nr. 337b. Die Anordnung oeS Aufgebots haben beantragt: Eduard El win Schmidt, Zigarren macher Nr. 268, mit Elise Margaretha Johanna Hühn aus Eckernförde, jetzt hier Nr. 268. — Gustav Louis Reich, Glaserin Nateberg, mit Ida Lina Großmann Nr. I42b. — Karl Friedrich Alfred Werner, Schneidermeister in Langebrück, mit Alma Linda Burkhardt Nr. 282. Sterbe-Register. Als gestorben wurden eingetragen: Johanne Eleonore Boden geb. Schöne, Witwe, Auszüglerin in Nr. 307, 74 I. — M. 7 Tage alt. Genuß , Kraft- und Lindcrungs mittel -e> Husten, Katarrh, Bcrfchlei- mung, Keuchhusten rc. Nheinischer Traub en-Grust-Honig von W. H. Zickenheimer, Mainz. Von Tau senden empfohlen. Per Flasche 1, 1'/» und 3 Mark bei Ruvolph Philipp, Großröhr». dorf.