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ven 6. MZ I nne. Mitglie- rütliches i Aller Vorst. dorf. 2b.-St. Amtsblatt für Sie Ortsbehörde und den Gemeinderat M Bretnig. Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend, i )en Ab- Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. 3 bis 7S Abonnementspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" ' vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus l Mark 30 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Psg., sowie Bestellungen auf den Allge meinen Anzeiger nehmen außer unferer Expedition die Herren F. A. Schone Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ^11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag ^/,11 Uhr einzusenden Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. l Redaktion, Druck und Vermag von N. Schurig, Drelnig. /Nr. 12. Sonnabend, den 8. Februar 1896. 6. Jahrgang. f ? Montag den 10. Februar Viehmarkt in Pulsnitz. M, zdorf. h!" er Lust c gün- me in >er Lust Ostern ksch. abend e ver- Freitag Grütze- »nn. wlen in len beim 42. bei h, imenau. tsch. Oertliches und Sächsisches. Bretnig, den 8. Februar 1896. Bretnig. Der „Radfahrer - Klub W iderthal Bretnig" hielt am Donnerstag Gasthof zur Sonne seine erste Hauptver sammlung ab. Nach Eröffnung derselben durch len Vorsteher Herrn Zeller wurde so fort zur Tagesordnung übergegangen. Der 1. Punkt derselben betraf die Aufnahme neuer Mitglieder. Ausgenommen wurden 9 Mit glieder, worunter auch Mitglieder des Rad fahrerklubs Großröhrsdorf waren. Ein weiterer Punkt war die Bestimmung über die Wahl des Klub-Anzugs; nach längerer Aussprache beschloß man, die Anzüge nach der Tracht des sächsischen Nadfahrerbundes anfertigen zu lassen. Nachdem noch über Anfertigung von Mitgliedskarten, Klubzeichen und Stempel Beschluß gefaßt worden war, erreichte die Sitzung ihr Ende. Es folgte hieraus der ge mütliche Teil, in dessen urfidelen Verlaufe bis spät in die Nacht hinein lebhaft dem Glase zugesprochen wurde. — Hauptgewinne 2. Klasse 129. kgl. fächs. Landeslolterie. 2. Ziehungstag am 4. Februar. 15,000 Mark auf Nr. 89,243 (Bertram, Chemnitz). 3000 Mark auf Nr. 7516 15710 20540 23873. 1000 Mark aus Nr. 27344 47740 50582 54025 71165 74955 89724. — In der Montags-Sitzung der zweiten Kammer des fächs. Landtages erneuerte u. a. Abg. Opitz seine Wünsche nach einer Abän derung des juristischen Studiums und regte die Frage der Zulassung der Frauen zum akademischen Studium an. Adg. Dr. Minck witz sprach sich gegen die Zulassung der Frauen, besonders zum ärztlichen Studium aus. Abg. Goldstein empfahl diese Zulassung. Gegen den Sparsamkeitsantrag der Depu tation wendete sich Abg. Dr. Schill; ver teidigt wurde diese: Antrag dagegen von den Abgg. Uhlemann-Görlitz, Georgi und Hähnel. Se. Exc. Staatsminister v. Seydewitz sicherte zu, daß der Pflege unserer Muttersprache immer die größte Sorgfalt gewidmet werden würde, daß Erörterungen wegen Abänderung des juristischen Studiums, insbesondere wegen Einführung einer Zwischenprüfung, angestellt, aber noch nicht abgeschloffen seien und erklärte schließlich, daß man kein zwingendes Bedürf nis habe, zur Zeit die Zulassung der Frauen zum akademischen Studium zu beschließen, er auch prinzipiell dieser Zulassung nicht sym pathisch gegenüberstehe. Abg. Opitz dankte dem Herrn Minister für seine Erklärungen. Abg. Goldstein verwendete sich nochmals für die Zulassung der Frauen zum akademischen Studium. — Beim Kapitel Polytechnikum bat Abg. Seim darum, daß das Absolutorien- Leugnis der Chemnitzer Gewerbeschule dem Abituritäts-Zsugnis bei Ablegung des tech nischen Staatsexamens gleichgestellt werden möge Se. Exc. Staaisminister v. Seydewitz -glaubte, daß sich oas Finanzministerium mit dieser Frage beschäftigen werde. Sämtliche Kapitel wurden bewilligt; der Sparsamketts- antraa der Deputation wurde angenommen. — Sächsischer Landtag. Die zweite Kam mer, an deren Sitzung am 4. Februar Ihre Excellenzen die Herren Staatsminister v. Metzsch und v. Watzdorf sowie die Herren Geh. Rat Meusel, Geh. Finanzrat Dr. Ritter- städt und Geh. Regierungsrat Kretzschmar teilnahmen, nahm zunächst den mit dem königl. Dekret Nr. 6 vorgelegten Gesetzentwurf, Ab änderung des Gesetzes über Gewährung von Entschädigung für an Milzbrand gefallene Rinder betreffend, ohne Debatte und einstim mig an. Sodann bewilligte die Kammer den Titel 33 des außerordentlichen Etats, 561,000 Mack für die teilweise Verlegung der Bahn linie Zwickau-Schwarzenderg. Der Abgeord nete Rostosky und Vizepräsident Streit spra chen ihre Befriedigung über die geplante Bahnverlegung aus. — Gegen die Abänderung des sächsischen Wahlgesetzes macht auch das „Dresdener Evangelische Arbeiterblatt" in einem Artikel energisch Front. Es schreibt u. a., daß nach dem statistischen Jahrbuch für Sachsen auf das Jahr 1896 sich es nun so stellen würde, daß von den 1,410,717 Steuerzahlern, die im ganzen 24,510,830 Mk. Einkommensteuer ausbringen, etwas weniger als das erste Drittel, nämlich 7,763,228 Mk., von den ersten 14 Klaffen (bis 2800 Mt. Jahresein kommen) von 1,340,331 Steuerzahlern er legt würde, also von gerade 95 Proz. aller Steuerzahler, die alles in allem genommen (im einzelnen Falle ändert es sich je nach dem Wahlbezirk) nur so viel Wahlmänner zu wählen hätten, als die übrigen 5 Proz. Nun will man ja, um „plutokratische Aus wüchse" zu verhindern, wirklich 20 Prozent in die beiden ersten Klaffen bringen; das än dert an der Sache gar nichts, denn der Handwerker, der kleine Händler und Arbeiter bleibt trotzdem immer in der 3. Klaffe, deren Wahlmänner stets überstimmt werden müssen, so gewiß wie 2 immer 1 überstimmt. — Der am Sonnabend in Großenhain wegen der Verübung von Wechselsälschungen verhaftete Frhr. Hubert v. Schorlemer Alst ist nach weiteren Meldungen bereits dem Dresd ner AmtSgerichtS-Gefängnis übergeben worden. Die betrügerischen Manipulationen des Ge nannten datieren bereits längere Zeit zurück. — Zur Affäre des verhafteten Frerherrn Hubert v. Schorlemer wird weiter berichtet, daß der Betrag der Wechselsälschungen, die derselbe verübt hat, nicht hinter 80,000 Mk. zurückbleibt. Der Konservative Landesverein Sachsens hatte, wie es heißt, die Absicht ge habt, zur Regelung der Verhältnisse v. Schor- lemers einen Betrag von 20,000 Mk- herzu geben; als es sich aber herausstellte, daß diese Summe noch nicht annähernd hinreichte, die Gläubiger zu befriedigen, soll davon Abstand genommen worden sein. Wechselschwindeleien waren auch der Grund, weshalb v. Schorlemer seiner Zeit den Heeresdienst quittieren mußte. Er ging darauf nach Amerika, wo er nach vorliegenden Mitteilungen in verschiedenen! Stellungen sein Leben fristete. Da von einer Anzeige Abstand genommen war und seine Verwandten die .,gefährlichen Sachen" aus! der Welt geschafft hatten, so konnte Sch. vor einigen Jahren unbehelligt in sein Vater land zurückkehren. Er verheiratete sich später mit einer Witwe und lebte seitdem als Rentier. — Aus dem Kaffenbericht der deutschen Turnerschaft vom Jahre 1895 ist zu ersehen, daß die Einnahmen 56,085,05 M., die Aus- caben hingegen 25,527,97 M. betragen haben. Demnach bleibt ein Kaffenbestand von 30,540,08 M. In der Kaffe für Errichtung deutscher Turnstätten ist ein Bestand von 31,969,12 M. Eingegangene Steuern sind für 1894 958,80 M. und für 1895 15,763,04 M. zu verzeichnen gewesen. Die Verwaltung hatte im Ganzen 2088 Eingänge und 3160 Ver sendungen. Der Vorsitzende der deutschen Turnerschaft bittet alle Vereine, welche ge druckte Jahresberichte herausgeben, ein Stück derselben für die Bücherei der deutschen Tur nerschaft einzusenden. Ebenso bittet er die jenigen Vereine, welche eigene Turnhallen bauen, ihm die Pläne zukommen zu lassen. — De Untersuchung gegen den Raub mörder Kögler wegen des Raubmordes an dem Pfarrer Olivier in der Beatenbucht in der Schweiz ist von der Anklagekammer des Kantons Bern vor einigen Tagen mangels genügender Schuldbeweise ohne Entschädigung aufgehoben; dagegen wurde Kögler dem kor- rektionellen Richter in Thun zur Bestrafung überwiesen wegen des Versuchs zur Entweich ung. Gestützt auf diese Ueberweisung wurde Kögler zu 10 Tagen Gefängnis, zur Ent schädigung von 100 Franks an den Staat und zu den bezüglichen Kosten verurteilt. Nach Verbüßung dieser Strafe wird Kögler den österreichischen Untersuchungsbehörden zu geführt werden. — Neueren Berichten zufolge soll der Raubmörder Kögler bereits nächste Woche dem Reichenberger Kreisgerichte eingeliefert wer den, nachdem er die Strafe in Thun abge büßt hat und es kann daher bereits jetzt mit voller Bestimmtheit angenommen werden, daß die Verhandlung gegen Kögler bei der im Monat Mai stattfindenden Schwurgerichts periode durchgeführt werden wird. Da nun gegen Kögler die Untersuchung wegen des Raubmordes an Olivier eingestellt ist nnd sowohl die Verurteilung wegen feiner Flucht aus der Fremdenlegion in Algier, sowie die wegen des Fluchtversuchs aus dem Thuner Gefängnis als disziplmäre Strafen behandelt werden, so ist es nicht ausgeschlossen, oaß über Kögler, falls er bei der Verhandlung bei dem Reichenberger Schwurgerichte eines Raubmor des oder eines Mordes überwiesen wird, das Todesurteil gefällt wird, da nach dem öster reichischen Strafgesetz oiese Strafe auf diese Verbrechen gesetzt ist. — Der Weinhändler Görlitz aus Oschatz, der, wie gemeldet, in Kötzschenbroda durch einen Schnellzug bis zur Unkenntlichkeit zu einer Masse überfahren wurde, hatte seine dort in der Nähe wohnende Schwester besucht, die Zeugin dieses schrecklichen Unglücks war. Der Schreck und der Schmerz hat die Be dauernswerte geistig umnachtet. — Der Innungs-Ausschuß zu Zwickau hat soeben einen beachtenswerten Beschluß ge faßt, dahingehend, daß Lehrlinge, welcye wie derholt auf Tanzböden oder in Versammlungen ertappt werden, ohne weiteres aus der Lehre zu entlassen sind, auch bei keinem Jnnungs- meister^ wieder eintreten dürfen. Es richtet sich dieser Beschluß besonders auch gegen die jenigen leichtsinnigen Eltern und Vormünder, welche die jungen Leute in ihrem Thun nicht nur nicht beachten, sondern ihnen wohl gar zu ausschweifendem und liederlichem Leben Gelegenheit geben. — Ein vollendeter Verbrecher ist der Schulknabe Wilhelm Chares in Altstadt- Waldenburg , welcher vorige Woche vom Zwickauer Landgericht wegen Dwvsiahls zu 9 Monaten Gefängnis verurieiil wurse. Er beraubte u. a. eine verschlossene Sammel büchse in der Kirche zu Altstadt-Waldenburg uno führte fast zahllose Diebstähle aus. An drei Burschen, die auch wegen Hehlerei be straft wurden, allein gab er in 120 Fällen zusammen 200 Mark von den gestohlenen Geloern. — Als vergangene Woche in Wieden im Vogtlande der Hausbesitzer Oswald in seinem Garten mit dem Fällen eines morschen Birnenbaumes beschäftigt war, wobei Oswalds Ehefrau half, lief plötzlich das vierjährige Mädchen auf die Eltern zu. Da in diesem Augenblicke der Baum sich neigte, so sprang der Vater angstvoll dem Kleinen entgegen, um ihn vor Schaden zu bewahren. Dies ge lang dem Vater auch; leider aber wurde nun dieser von dem stürzenden Baume getroffen und auch erschlagen. Kirchennachrichten von Hauswalde. Dow. LoxaAös.: Vorm. 9 Uhr Haupt gottesdienst. Nachm. 2 Uhr: Katechismus unterredung mit der konf. weiblichen Jugend von Hauswalde und Bretnig. Getauft: Friedrich Paul, S. d. G. A. Gebler, E. und Druckers m B. — Johannes Paul, S. d. P. A. Horn, E. u. Henkelschl, in B. — Ad. Hans, S. d. I. A. Heinrich, E. u. Zimmerm. in B. — Ida Maria, T. o. M. H. Claus, E. u. Briefträgers in B. — Martha Frida, T. d. F. E. Schölzel, E. u. Fabrikarbeuers in B. Beerdigt: Fr. Johanne Christiane verw. Nitzsche geb. Geißler in H., 69 I. 4 M. 29 T. alt. Kirchennachrichten von Großröhrsdorf. Geburts-Register. An Geburten wurden eingetragen: Gustav Ado f, S. des Band fabrikanten Friedrich Adolf Gebler Nr. 133. — Paul Martin, S. des Maurers Gustav Bernhard Philipp Nr. 63 t. — Martha Frida, T. des Fabrikarbeiters Reinh. Edwin Werner Nr. 283. — Anna Lina, T. des Kontorist Alwin Martin Hause Nr. 2568. Otto Bernhard, S. des Bahnbeamten. August Hermann Schramm Nr. 47. — Alwin Hans, S. des Buchhalters Gustav Alwin Forke Nr. 259 b. — Otto Hermann, S. des Fabrikarb. Edwin Hermann Zregenbalg Nr. 357. — Martha Helene, T. des Tischlermeisters Emil Martin Forke Nr. 33. Sterbe-Register. Als gestorben wurden eingetragen: Emil Bernhard Großmann, Ehrmann, Gutsbesitzer Nr. 262, 39 I- 2 M, >15 T. alt.