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Allgemeiner Anzeiger : 13.05.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-05-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-189605134
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- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-18960513
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- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
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Jahr
1896
-
Monat
1896-05
- Tag 1896-05-13
-
Monat
1896-05
-
Jahr
1896
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 13.05.1896
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Volitische Rundschau. Deutschland. *Zu der ungarischen Tausend jahrfeier hat Kaiser Wilhelm an den König von Ungarn folgendes Glück wunschtelegramm gerichtet: „Zum heutigen fest lichen Tage, an welchem Ungarn auf eine ruhmreiche tausendjährige Geschichte und auf eine mehrhundertjährige segensreiche staatliche Existenz unter dem glorreichen Zepter des Königshauses der Habsburger zurückblickt, sende ich Dir in treuer Freundschaft meinen auf richtigen Gruß und Glückwunsch; mögen Ungarns König und Volk in alle Zukunft treu vereint eine feste Stütze des Friedens für die österreichisch-ungarische Monarchie und für deren treue Bundesgenossen sein und bleiben. Wilhelm." * Der König von Schweden ist, wie aus Honnef gemeldet wird, wieder vollständig hergestellt. * Der Bundesrat hat in seiner Freitagssitzung der Vorlage wegen der Formationsänderung der vierten Bataillone seine Zustimmung erteilt. * lieber das Befinden des Reichs- kanzlers bringt die Magdeb. Ztg.' nach stehende, den bisher verbreiteten Meldungen widersprechende, weniger günstig lautende An gaben: „Bei der Ungunst der Witterung schreitet die Genesung des Fürsten Hohenlohe nur langsam vorwärts. Seine Erkrankung scheint auch ernsthafter gewesen zu sein als die Zeitungsberichte erkennen ließen. Mit dem Er kältungszustande waren Fiebererscheinungen ver bunden, und wenn diese auch bald gehoben sind, so ist doch bei dem Alter des Fürsten Schonung und Vorsicht auch jetzt noch geboten, obwohl ernstlichere Verwickelungen zum Glück als ausgeschlossen gelten können. Ob der Fürst früher als sonst seinen üblichen Sommerurlaub antreten oder ob er vorher noch eine kleine Er holungsreise antreten wird, ist noch nicht fest gestellt und wird wohl von der Witterung und der Geschäftslage abhängig sein, die sich auch noch nicht mit Sicherheit übersehen läßt. Wird doch jetzt mit Sicherheit noch auf die Einbrin gung der Vorlage wegen der vierten Bataillone gerechnet. Daß der Fürst auch während seiner Erkrankung es sich nicht hat nehmen lassen, die laufenden Arbeiten zu erledigen, ist bereits mit geteilt worden." *Der Senioren konvent des Reichs tages trat am Donnerstag vor der Plenar sitzung zusammen. Präsident v. Bnol teilte mit, die Regierung habe den Wunsch, daß das Bürgerliche Gesetzbuch noch in der gegenwärtigen Session, und zwar ohne Vertagung, erledigt werde. Hiergegen wurde von den Vertretern aller Parteien Widerspruch erhoben und der Präsident ersucht, der Regierung von dem Widerspruch Mitteilung zu machen. Hingegen wünscht man, daß in der Kommission jedenfalls die zweite Lesung des Bürgerlichen Gesetzbuches noch vor der Vertagung bis zum Herb st abge schlossen werde. Diese Vertagung soll jeden falls erst nach Pfingsten eintreten. Am Diens tag oder Mittwoch vor Pfingsten will man in die Ferien gehen und am Dienstag, 2. Juni, wieder zusammentreten. Der 8. d. solle als „Schwerinstag" benutzt werden und am 9. d. zu Gunsten der Kommission für das Bürgerliche Gesetzbuch die Plenarsitzung ausfallen. Montag Würde die Zuckersteuer-Novelle zur zweiten Be ratung kommen, die bis Mittwoch dauern dürfte. Donnerstag ist Himmelfahrtstag. Sodann soll die Gewerbeordnungs-Novelle und das Börsen gesetz in dritter Lesung erledigt werden. — Nach den Pfingstferien würde die dritte Beratung des Margarinegesetzes und der Zuckersteuer-Novelle erfolgen, an welche sich vielleicht noch die zweite Lesung der Justiz-Novelle anschlösse. Während dessen würde, wie gesagt, die Kommission für das Bürgerliche Gesetzbuch die zweite Lesung in der Kommission zum Abschluß bringen, so daß vor Ende Juni die Vertagung bis zum Herbst eintreten könnte. * Der Bericht der Kommission des Reichstags zur Vorberatung des Z u ckerst e u e r g e-- setz es ist nunmehr erschienen. Die Abände- Welch zwanzig Javren. bj Erzählung von Ida Frick. IForUeSung.i Arthur riß die Geliebte stürmisch an sich und hielt sie lange, lange fest in den Armen. „Du weinst? O, keine Thräneu, die kann ich nicht ertragen, ich kann dein liebes, sonniges Gesichtchen nicht betrübt sehen. Wirst du mich auch nicht vergessen? Wirst du immer cm mich denken, mir vertrauen, nichts glauben, was man dir auch von mir sagen wird? Versprich es mir! Zum Oktober komme ich zurück, dann sollst du vor aller Welt meine süße Braut sein." „Ich vertraue dir, ich glaube an dich, du, mein Alles, mein einzig Geliebter! Soll ich aber die langen, langen Wochen nichts von dir hören, kein Lebenszeichen von dir haben?" „Darf ich dir schreiben?" „Mir? nach Hause? Nein, gewiß nicht! Was würden die Eltern sagen; selbst Onkel Rudolf ' „Onkel Rudolf I — Mir scheint eS, als ob das ganze Haus bei euch sich um ihn drehe; immer Onkel Rudolf, was hat der dazu zu sagen! „Wie heftig du bist, Arthur! Er ist so gut, liebt uns alle so sehr — und er ist nie he tig und ein schöner Mann, viel lieber als du!" „Nun so heirate doch den lieben, schönen Manu, warum denn nicht? — Geh!" — er schob sie von sich — „ich kann ohne Lich leben!" rungen, welche die Kommission an der Regie rungsvorlage vorgenommen hat, find folgende: Beseitigt ist die B etrieb ssteu er, sie sollte 5—100 Pf. betragen auf den Doppel zentner, steigend nach der Größe des Betriebes; mit 10 gegen 10 Stimmen fiel auch der Antrag, sie auf 10—30 Pf. pro Doppelzentner und auf einen Gesamtertrag von 2 250 000 Mk. festzu setzen. Herabgesetzt wurde die Ver brauchs-Abgabe, sie sollte nach der Re gierungs-Vorlage auf 24 Mk. per Doppel- Zentner erhöht werden; die Kommission setzte sie auf 21 Mk. an; nach dem bestehenden Gesetz beträgt sie 18 Mk. Herabgesetzt wurde ferner die Ausfuhrprämie; die Vorlage setzt 4 Mk. für den Doppel-Zentner an, der Kommissionsbeschluß lautet auf 2,50 Mk.; in dem bestehenden Gesetz beträgt sie 1,25 Mk. Erhöht wurde das Kontingent: die Vorlage be stimmt 14 Mill. Doppel-Zentner; die Kommission beschloß, es auf 17 Mill. Doppel-Zentner fest zusetzen. In der Vorlage waren die Aufwen dungen des Reiches für die Ausfuhrprämien auf rund 32,2 Mill. Mk. berechnet; nach den Kommissionsbeschlüsfen würden sie 29 Mill. Mk., also 3,2 Mill. Mk. weniger betragen. Da im Rechnungsjahre 1895—96 an Ausfuhrprämien 16 Mill. Mk. bezahlt worden sind, würde sich der zukünftige Mehraufwand auf rund 13 Mill. Mk. stellen. * Die w ürttembergisch eAbgeordneten- Kammer verhandelte über den königlichen Erlaß betreffend die bedingte Begnadigung von Personen, die das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben und zum ersten Male zu einer Gefängnisstrafe von höchstens 3 Monaten ver urteilt worden sind. Die Kammer genehmigte die Verordnung. Italien. * Der Kardinal Galimberti, einer der bekanntesten vatikanischen Diplomaten, ist am Donnerstag in Rom gestorben. Er galt als eines der gemäßigtsten Mitglieder des Kardinal-Kollegiums. Er war s. Z. an den Ausgleichsverhandlungen zwischen Preußen und dem Vatikan beteiligt. Von 1887 bis 1893 war er Nuntius in Wien. England. *Jn London verursacht der Thron wechsel in Persien ernste Bedenken. Die .Times' führen aus, angesichts der regen Thätigkeit Rußlands iu Nordpersien sei es für England, welches das Uebergewicht in Südpersien habe, dringend geboten, die hier gewonnene Stellung zu verstärken; zu diesem Zwecke sollte Belutschistan strategisch und kommerziell geöffnet werden. Spanien. *Jn Madrid nahm der spanische Minister rat den Entwurf der Thronrede an und einigte sich über die in den Cortes einzu bringenden neuen Kreditforderungen für den Feld zug auf Cuba. Nach den neuesten Meldungen haben die kubanischen Aufständischen die Stadt Esperanza in der Provinz Santa Clara angegriffen, wurden aber unter großen Verlusten zurückgeschlagen. Rußland. * Nach einer Meldung der ,Polit. Korr.' aus Petersburg wird die Nachricht, daß Kaiser Nikolaus alsbald nach den Krönungsfeier lichkeiten den Höfen von Berlin und Wien Besuche abzustatten beabsichtige, in unterrichteten Kreisen entschieden bestritten. Es sei allerdings vorauszusetzen, daß der Zar im Falle einer Auslandsreise Anlaß nehmen würde, beide Höfe zu besuchen, für den erwähnten Zeitpunkt sei jedoch eine solche Reise noch nicht in Aussicht genommen worden. *Die ,Times' fahren fort, sich aus Odessa Rüstungen Rußlands fürOstasien telegraphieren zu lassen. Jetzt versichert der Korrespondent von dort, daß bald einige weitere Bataillone von Wladiwostok abgehen werden; es solle aus denselben eine „Festungsartillerie" von Wladiwostok gebildet werden. Balkanstaateu. *Aus der asiatischen Türkei trifft die schlimme Nachricht ein, daß die blutigen, Kämpfe zwischen den Armeniern und Moham- i medanern aufs neue begonnen haben. Nach - „Kannst du das ?" Sie schmiegte sich wieder an ihn; — „o nein, das weiß ich besser, ohne deine wilde Hummel kannst du nicht sein. Bitte, bitte, sei wieder gut, Geliebter!" „Weiß Gott, ich könnte für dich Seele und Seligkeit hingeben, du kleine Hexe;" er seufzte tief und drückte sie an sich. — — „Arthur, kennst du den Grafen Berko?" „Wie kommst du aus diese Frage, Bertha? Was soll es mit dem Grafen?" fragte er hastig. „Nun, ich dachte, da du des Verwalters Sohn bist, müßtest du ihn doch kennen. Papa und Onkel Rudolf sprachen heute von ihm und seinem Sohne und wunderten sich, daß man beide gar nicht sähe. Kennst du auch den jungen Grasest?" Eine duntle Röte schoß dem jungen Manne ins Gesicht, rasch drehte er den Kopf um, damit es Bertha nicht sehen konnte. „Jawohl, ich kenne beide, der alte Herr ist immer leidend und gar nicht zugänglich, er geht nie weiter, als auf die Terrasse des Hauses. Der Graf soll sehr stolz sein," bemerkte Arthur. „Aber der junge Graf?" fragte Bertha, „ist er schön, liebenswürdig und auch gut?" „Du fragst viel, Liebchen, was geht dich der junge Herr an?" „Ich interessiere mich für ihn, ich möchte ihn kennen lernen; er muß ein einsames Leben führen mit dem alten Herrn, ich wundere mich, daß er die Nachbarn nicht aufsucht." „Dazu hat er wohl keinen Grund, er will — ach, lassen wir ihn doch; er soll verlobt sein und seine Braut nickt lieben. Das geht uns aber nichts an, wir wollen die kurze Zeit unserer einer Meldung Ms Konstantinopel kam es bei dem Bau der Strecke zur Verlängerung der Eisenbahnlinie Smyrna - Kassala bei Alaschehir zu einer großen Schlägerei zwischen vierhundert kurdischen und armenischen Arbeitern, bei der zahlreiche Personen getötet oder verwundet wurden. * Zwanzig zu der Babistensekte gehörende Perser sind inKonstantinopel ver haftet worden. Die türkische Polizei setzt ihre Nachforschungen fort. Amerika. *Nach einer amtlichen Depesche aus Cayenne revoltierten an Bord der Goelette „Delta" Sträflinge, die nach Montagne o'Argent transportiert werden sollten, bemäch tigten sich der Leitung des Schiffes und gingen in Venezuela ans Land. Die Besatzung des Schiffes ist später iu Demarara angekommen. Aus dem Reichstage. DaS Haus nahm am Donnerstag in dritter Lesung den Gesetzentwurf betr. die Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbs im wesentlichen nach den Be schlüssen der zweiten Lesung an. 8 ö, der dem Bundesrat die Befugnis gibt, für bestimmte Waren vorgeschriebenc Einheiten der Zahl, der Länge und des Gewichts für den Verkauf zu bestimmen, erhielt noch den Zusatz, daß für den Einzelverkehr mit Flaschenbier durch den Bundesrat die Angabe des Inhalts „unter Festsetzung gewisser Fehlergrenzen" vorgeschrieben werden kann. In 8 10 wurde die Strafe für die erfolglose Anstiftung zum Verrat von Geschäftsgeheimnissen n. s. w. auf 2000 Mk. oder 9 Monat Gefängnis herabgesetzt. Darauf wurde noch die Novelle zum Genossenschaftsgcsetz in dritter, sowie der Gesetzentwurf betr. den Abgabcntarif für den Nordostsec-Kanal in zweiter Lesung erledigt. Am 8. d. stehen in zweiter Lesung zur Beratung die von den Abgg. Dr. Förster (Antis.) und Metzner (Zentr.) einerseits und den Abgg. Blos und Gen., (soz.) anderseits eingebrachten Gesetzentwürfe betr. die Aufhebung des Jmpfgesetzes. Zu § 1, der die Aushebung des Jmpfgesetzes fcst- setzt, bemerkt Wg. Schmidt-Frankfurt (soz.): In dem Kreise seiner Bekannten habe man mit Impfungen schlimme Erfahrungen gemacht. Der Impfzwang stelle auch einen nicht zu rechtfertigenden Eingriff in die persönliche Freiheit dar. Die Anträge feien not wendig gewesen, da man habe befürchten müssen, daß auch die Heilserum-Impfung obligatorisch ein geführt werden möchte. Nach einem kürzlich vorge kommenen unglücklichen Fall sei das aber wohl nicht niehr zu befürchten, lieber die Schutzpocken-Jmpfung habe das Reichsgesundheitsamt jüngst eine Schrift veröffentlicht, die manchen Jmpfgegner Wohl stutzig gemacht haben mag; die Schrift könne aber nicht überzeugen, denn sic enthalte Widersprüche. Abg. Förster-Neustettin (Antis.) beantragt eine Resolution dahin: den Bundesrat aufzufordern 1) eine freie Kommission aus Gegnern und Freunden der Impfung zu berufen, zu dem Zweck, zu unter suchen, ob die Voraussetzungen, unter denen das Jmpfgcsetz vom 8. April 1874 zu stände gekommen ist, heute noch bestehen, und ob das Gesetz im Sinne des Gesetzgebers ausgeführt worden ist; 2) von dem Ergebnis der Beratungen dieser Kommission den: Reichstag Kenntnis zu geben; 8) bis zur Erledi gung der Arbeiten der Kommission die Verfolgung Jmpfweigerer ausznsetzen. - Redner bemerkt, die Jmpfgegner würden bereit sein, die Mittel auf zubringen, um den auf ihrer Seite stehenden Autori täten einen längeren Aufenthalt in Berlin zu er möglichen. Oberstabsart Dr. Werner: Bei der ersten Lesung wurde als besonderes Argument gegen die Impfung der Umstand angeführt, daß die Jubel feier der Pepiniere wegen Pockenerkranknng nicht in der Anstalt selbst gefeiert werden konnte. Es ist aber nur ein einziger Zögling erkrankt, der ohne Erfolg geimpft worden war, dies ist der erste Fall, der sich seit 40 Jahren in der Pepiniere ereignet hat. Redner weist dann unter Vorlegung eines großen Zahlenmaterials den Vorwurf, der bei der ersten Lesung erhoben wurde, zurück, daß die Statistik künstlich verbessert worden sei. Der- Ge sundheitszustand in der Armee hat sich seit Ein führung der Zwangsimpfung bedeutend gebessert. Rcgierungsrat Köhn protestiert gegen den in der ersten Lesung erhobenen Vorwurf, daß die Denkschrift des Reichsgesundheitsamtcs gefälscht sei. In Glocester in England hat man die Zwangs- impsung nicht mehr so streng durchgeführt, die Folge war eine Pockenepidemie, die so furchtbar wütete, daß man Tausende von Pfund aufwenden mußte, j um die Stadt zu desinfizieren und zu isolieren. Abg. Pauli (freikous.) erklärt für einen kleinen . Teil seiner Fraktion, daß sie sich auf den Boden des . Antrages stelle. ' , Zusam - enkunfi nicht durch ihn kürzen Also ! schreiben darf ich dir nicht? Wann geht Ihr ! nach Kissingen?" „Ich denke, am 20. August, so hat eS Papa bestimmt. Da Onkel Rudolf — — nein, nicht wieder heftig werden! — nicht zu Minnas Hochzeit kommen konnte, so geht er jetzt mit uns ins Bad. Ich bin sehr froh darüber, Papa sieht ost so leidend aus, will aber nicht krank sein, so daß ich mich fast fürchte, allein mit ihm zu reisen." „Das Bad wird ihm gut thun. Komme, ehe Ihr abreist, hierher und steh' hier in dem hohlen j Baume nach, du wirst von mir -inen Gruß i drin finden und kannst mir auf demselben. Wege ! sagen, ob du noch treu zu mir stehst, oder ob i der geliebte Onkel Rudolf dich ganz in Anspruch i nimmt," sagte er spöttisch. „Was hast du nur, Arthur? Du bist heute anders wie sonst, lange nicht so heiter, so fröhlich." „Wie kannst du fragen, soll ich dich doch für lange, lange Zeit verlassen, du mein alles, mein süßes, süßes Lieb!" Lange, lange saßen sie auf der Bank, sie hatten sich so viel zu sagen, so viele Pläne zu machen. Sie arteten nicht darauf, sahen nicht, daß die Schatten länger wurden, daß es bereits dämmerte. Endlich sprang Bertha auf. „Mein Himmel, Arthur, es ist ja fast dunkel, ich muß nach Hause, was werden die Eltern sagen." „So lebe denn wohl, mein Liebling! Lebe wohl, denke an mich und deinen Schwur; mir gehörst du, ich komme, dick kür nnch zn fordern „Arthur, was hast du nur, laß mrch gehen, Darauf wird die Debatte geschloffen. 8 1 der beiden Gesetzentwürfe wird darauf ab- gelehnt. Von der Resolution Förster werden die Nummern 1 und 2 angenommen, Nummer 3 da gegen abgelchnt. — Die weiteren Paragraphen der beiden Gesetzentwürfe werden zurückgezogen. Es folgt die erste Beratung der von dem Abg. I Colbus (Els.) einerseits, von den Abgg. Auer und Gen. (soz.) anderseits eingebrachten Gefetzcmwürfe I betr. die Einführung des Reichspreß- I gesetzes in Elsaß-Lothringen. Abg. Wintercr (Els.) begründet den Antrag I und verweist darauf, daß die Einführung des Preß- gesctzes auch vom Landesausschuß verlangt worden ! sei; es werde in Elsaß-Lothringen nicht schädlicher wirken, als im übrigen Deutschland. Abg. Bueb (soz.) begründet den sozialdemakra- tischen Antrag und bemängelt die schwache Besetzung des Reichstages angesichts eines für Elsaß-Lothringen so wichtigen Gegenstandes. Redner schildert die i Preßverhältnisse in Elsaß-Lothringen als völlig un- j haltbar. Ministerialrat Halley weist die Angriffe des Vorredners, namentlich die auf die Richter in Elsaß- ! Lothringen, energisch zurück. Das Verfahren in Prcßsachen sei mit allen Kautelen der Rechtsprechung s umgeben. Die politischen Blätter hätten sich übrigens ! stark vermehrt, und gegen die antideutsche Agitation müsse die Regierung schnell und wirksam einschreiten können, deshalb könne das Reichs-Preßgcsetz zur Zeit nicht eingeführt werden. Abg. v. Marquardsen (nat.-lib.) pflichtet dem Regierungsvertreter bei. Die elsässischen Ver hältnisse erforderten gegenwärtig noch besondere Be fugnisse der Negierung. Abg. Prinz Hohenlohe-Schillings- ! fürst (wild kons.) hält cs auch für wünschenswert, daß wir in Elsaß-Lothringen in absehbarer Zeit zur Abschaffung der französischen Gesetze und zu nor malen Zuständen kommen, betont aber, daß die Elsässer mehr Interesse an dem Preise des Roggens, I als an politischen Fragen hätten. Man sehe, daß die Zeitungen trotz der bestehenden Gesetze gut be ständen, eine Aenderung würde nur Hetzereien Thür und Thor öffnen. In Frankreich seien die Gesetze noch schärfer. Die Abgg. Lieber (Zentr.), Fuchs (Zentr.),«I Lenzmann (freis. Vp.) und Werner (Antis) erklären, für den Antrag Colbus stimmen zu wollen > Abg. Graf Li m b ur g - S tir u m (kons.) be- j merkt, einem eroberten Grenzlande, das nach Frank- I reich blicke könne man nach 25 Jahren noch nicht dieselben Rechte geben, wie sie Deutschland habe. Damit schließt die erste Lesung. Schließlich wird die am Donnerstag ausgesetzte Gesamtabstimmung über das Gesetz zur Bekämpfung s des unlauteren Wettbewerbs vorgenommen. Dieselbe ergibt die Annahme desselben gegen die Stimmen der Freisinnigen und Sozialdemokraten. Nächste Sitzung Montag. PrruKifchrr Kaudtag. Am Donnerstag wurde im Abgeordnetenhause die Novelle zum Zcntralgenossenschastskaflengesetz in dritter Lesung angenommen. Desgl. in zweiter Lesung die Novelle zuni Gesetz betr. die gemeinschaftlichen Holzungen. Man ging sodasin zu dem Anträge Brütt (freikous.) über: Die Regierung wolle dein Anträge der Arbeitcrstatistik-Kommission, wonach Ladengeschäfte von 8 Uhr abends bis ö Uhr morgen^ sür das Publikum geschlossen sein sollen, dahin end gegcnwirken, daß demselben keine Folge gegeben werde. Der Antrag Ivurde angenommen. Im Abgeordnetenhause wurde am Freitag bß Richtcrbcsoldungsvorlage in dritter Lesung an genommen, nachdem zuvor der Assestoren-Paragrat>« in der vom Abg. v. Arnim u. Gen. (kons. u. freikons) beantragten Fassung mit 198 gegen 181 Stimme» verworfen worden war. Darauf wurde die Kredit vorlage (Sekundärbahnen und Bau von Kernhäusern) in dritter Lesung angenommen. Usn Uah und Fern. Gottesberg. Der hiesige BraucreibesitzA Raupach beschickte die in Berlin Ende MM veranstaltete Nahrungsmittel - Ausstellung m>i seinem Biere. Eines Tages erhielt er folgend^ Telegramm aus Berlin: „Ihr Bier für güt und rein befunden. Werde mich bemühen, den ersten Preis für Sic zu erringen. Was erhalte ich eventl. dafür? Dr. Z. . ." Raupach depeschierst zurück: „Danke für den Schwindel. Raupach- Schon nach wenigen Stunden erhielt er folgende ! Depesche; „Erstes Telegramm falsch verstandet Prämiierung mit der goldenen Medaille bereist I erfolgt. Dr. Z . . ." — Diesmal ivar Dr. ö gründlich hineingefallen, wird aber auf dicst I Weise wohl schon manchen HundertmarkscheN' I erworben haben. — Leider nennt das .Sün Tagebl.' den Namen des Dr. Z. nicht. ich fürchte mich. O, mein Gott, wie werde is ; ohne dich leben können!" Noch eine Umarmunst ! ein Kuß — und sie flog davon, keinen E sandte sie zurück, sie fühlte, daß sie dann du Kraft nicht haben würde, ihn zu verlass^ i Arthur sah ihr nach, so lange er noch eilst' Schein des Hellen Kleidchens erblicken konB i schlug dann die Hände vor das Gesicht um warf sich in das Gras. „Verloren, für imE verloren! Verräter! Treuloser! Ich kann nicht aufgeben! Lieber will ich mein brechen und allem entsagen, als das ganze Lem? unglücklich sein! Unglücklich? Werden wirst! nicht alle? — Sie, die mir verlobt ist undI ich heiraten muß, mit dem Bilde einer andeff! L im Herzen! — Bertha, die ich liebe, die , nicht lassen kann! — Mein Vater l Ha! ich ihm seinen heißesten Wunsch unerfüllt lasser — Legte es mir die Mutter auf ihrem SE bette nicht ans Herz, ich solle suchen, ih« A Mittel zu verschaffen, daß er wieder mit alten Glanze austreien könne? Darf ich zölA darf ich wortbrüchig werden? — Ohne kein Glück! — Die habe ich nun verloren, ! doch Bertha mich für ehrlos halten! BeM O, hätte ich dich nie gesehen — mein mein Sonnenschein I" Konnte er ihr sagen, daß er sie betros hatte, daß er sie nicht heiraten durfte? DaM nicht deS Verwalters, sonders des Grafen ! i sei, der aus Mutwillen, um sich mit dem bM L liehen Mädchen einen Spaß zu machen, zu -L. - fang seinen Namen verheimlicht hatte? 7, t wollte sich die lcwgwcik'gc Urlaubswit durch s» t Tändeln mit deuc frijchen Kinde vertreiben, b I Hain ist vor Stadt Hc wohuer, - sonst abe: schon seit einigen 2 gäbe der abgcschätz Reklamat jährigen dann noö Amtsgeri gegeben I ihm bei ) kommen! schien die Zache, di Verlust tu Abschluß Betroffen kommen mit allen ist nun g leben nu: gliedes d tal Herne HeiV institut is gebrannt, das Diei die Frau wurden a Koni Pension des 1. st Haff gest von ihne Müi Bogt, d ist ein g Zee dat and um Gärten,. die Vogt seicht ct sehen vo und min Starnbe paar Jai Fischteich Pogls, der letzt. Zwei St kolossale Meter d Durchbr starke E so hätte können. Ro: Schrecke mittag den eb hatte. Wiesen war a Funken des Eis Flamnv den Bo Winde das Fe licherwc Als eir Brücke Pa Die, se 10. 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