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Allgemeiner Anzelgei Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat m Bretnig Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend — Neösküon, Druck unö Verlag non N. 8chu .F, Drelnig. Mittwoch, den 15. Januar 1896 Nr. 5. 6. Jahrgang Montag, den 26. Januar: Viehmarkt in Bischofswerda s Pr- SO Kilo! "eich' Ur Kälber wurde. angele. höchsterßniedrigster Preis. das Unglück in harte Bedrängnis ihre Habe fast gänzlich «snicyV Marktpreise in Kamenz am S. Januar 1896. Butter 1 Ir ^Erbsen ^Kartoffeln Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den Allge meinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition die Herren F. A. Schöne Nr. 61 hier, und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholunge« Rabatt nach Uebereinkunft. Weise teilgenommen hat, kameradschaftlich und festlich zu begehen. Die Kosten für das Fest werden pro Person ungefähr 6 bis '7 Mark betragen; weniger bemittelte Veteranen sollen aus einem gesammelten Fonds alle Auslagen, sogar auf Wunsch die Eisenbahnfahrt und auch das Nachtquartier ersetzt erhalten. Alle Vete ranen, welche das Besitzzeugnis der Krregs- denkmünze vorzeigen, erhalten die Vergünstig ung der Fahrt auf Militärfahrkarten. — Der Raubmörder Kögler, der nord böhmische „Grasel", soll in nächster Zeit an Oesterreich, und zwar an das Reichenberger Kreisgericht eingeliefert werden. Kögler wird bereits in der nächsten Schwurgerichtsperiode vor die Gerichtsschranken gestellt werden. Ein erfahrener österreichischer Richter äußerte sich über das Schicksal, welches Kögler bevorstehe, dahin, daß der Mörder ohne Zweifel verurteilt werden wird. Ein Gnaoenakt des Kaisers von Oesterreich dürfte in Anbetracht der großen Reihe von Verbrechen, welche Kögler began gen hat, ausgeschlossen sein, und so würde Reichenberg in nicht gar zu langer Zeit die traurige Berühmtheit für sich in Anspruch nehmen, einen Mörder in seinen Mauern hin richten zu sehen. — Zu Gunsten der Fußgänger hat kürz lich das Kasseler Landgericht die vielerörterte Frage, ob der Radfahrer oder der Fußgänger auszuweichen habe, entschieden. Ein Bautech niker war wegen fahrlässiger Körperverletzung angeklagt, weil er auf der Landstraße mit seinem Hochrade eine alte Frau überfahren hatte. Obwohl der Angeklagte zu seiner Ent lastung geltend machte, daß er wiederholt ge läutet, die Frau aber das Läuten anfänglich nicht gehört habe und schließlich gerade in das Rad hineingelaufen sei, entschied die Straf kammer indeß dahin, daß der Radfahrer früh zeitig und so lange läuten müsse, bis er sich überzeugt habe, daß sein Signal wahrgenom men worden fei und der Fußgänger ausweiche, in anderem Falle sei es seine Pflicht, bevor ein Zusammenstoß stattfinde, abzusteigen und sein Rad zum Stillstand zu bringen. Der Angeklagte wurde, da er dies nicht gethan, zu 50 Mk. Geldbuße und Tragung der Kosten verurteilt. — Sachsens höchsten Berg, den Fichtel berg, hatten vor kurzem mehrere Herren aus Dresden bestiegen. Die Touristen gelangten mit Schneeschuhen bis zur Spitze des tiefver schneiten Berges und auch glücklich wieder zu Thal. — Auf merkwürdige Art hat sich der Einwohner Tammer aus Schirgiswalde das Leben genommen. Er hängte sich an den Füßen auf; sein Todeskampf muß kein leich ter gewesen sein. — In Wittgensdorf bei Chemnitz brannte vor einigen Tagen das Haus des Bäckers Richter, das dieser erst seit einigen Wochen besitzt, nieder. Das Feuer brach in dem mit Stroh angefüllten Querboden aus. Von der Brandstätte weg verhaftete die Gendarmerie den der Brandstiftung stark verdächtigen Be sitzer. Vor Kurzem hat Richter sein Besitztum in einer Feuer-Versicherungs-Gesellschaft hoch eingrkauft. Die zur Miete wohnenden Fami lien aber haben nicht versichert und sind durch Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ^11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag h-11 Uhr einzusenden Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. — Das 153. Rundschreiben an den 14. Turnkreis (Sachsen) des Kreisvertreters W. Bier giebt bekannt, daß die Bildung der Wahl kreise wie bisher auf Grund der bestehenden Gaueinteilungen geschehen soll. Die Gauver treter sind Wahlleiter, welche vie in ihrem Wahlkreise aufgenommenen Vereine rechtzeitig zu der Wahlhandlung einzuladenhaben. Auf je 750 nach Zahlung vom 1. Januar 1895 versteuerte Mitglieder ist ein Abgeordneter zu wählen. Bruchteile von mindestens 500 ver steuerten Mitgliedern eines Wahlkreises gelten für voll. Die Wahlen sind mittels Wahl zettel vorzunehmen, Die Ergebnisse haben zur allgemeinen Kenntnis der Vereine zu ge langen. Die Vornahme der Wahlen hat spätestens am 15. März d. I. zu erfolgen. Die gewählten Abgeorvneten übernehmen die Pflicht, den 15. Kreisturntag in Burgstädt am 7. April 1896 zu besuchen und erhalten dafür aus der Kreiskasse das Fahrgeld 3. Klaffe und täglich 5 Mark Zehrgeld. Anträge zu dem vorerwähnten Turntage sind bis zum 16. März an den Krelsvertreter einzusenven. — Die im Dorfe Kauppa bei Bautzen lebende Gutsauszüglerin Marie verw. Kosel geborene Müder hat sieben Söhne, die alle der sächsischen Armee als Soldaten angehört haben oder noch angehören. Dies gewiß sel tene Ereignis veranlaßte die Brüder, jeder in der Uniform seines Regiments, die betagte Mutter in ihrer wendischen Bauerntracht in der Mitte, sich photographieren zu lassen, und die Mutter, die mit Recht stolz sein kann auf ihre sieben Söhne, die sämtlich sowohl als Soldaten, wie in ihrem bürgerlichen Berufe sich tadellos geführt haben, bat, ein Exemplar des trefflich gelungenen Gruppenbildes dem Könige widmen zu dürfen. Der König hat nicht nur geruht dies anzunehmen, sondern das Königspaar erfreute auch die Witwe zum Zeichen seiner Anerkennung und Teilnahme an dem Glück der Familie Kosel durch ein herrliches Bild von sich selbst in prachtvollem Rahmen. Das königliche Bild trägt die eigen händigen Namensunterschriften der Majestäten und wurde gerade am heiligen Abend der Frau Kosel übermittelt. Daß die Freude der Familie über dieses Geschenk groß war, ver steht sich von selbst. Dresden. Der für die Vierteljahr- hundsrtfeier der Kaiser-Proklamation geplante große Fackelzug wird diesmal ein besonders abwechselungsreiches Bild schon um deswillen tragen, weil die Studentenschaftenderhiesigen Hochschulen hocherfreulicher Weise an demsel ben sich beteiligen. Wie dies der studentische Komment verlangt, werden dieselben mit Char gierten in vollem Wichs zu Pferde mit Vier spännern, in denen die Fahnen mitgeführt weroen, und mit dem sonst üblichen Gepränge der akademischen Jugend in den mit Fackelzug einrangieren. — Ein Batterie-Appell der königl. sächs. 2. leichten Reservebatterie K'.utzsch findet am 15. und 16. Januar d. I. in Dresden statt und werden dazu sämtliche Veteranen dieser Batterie eingeladen. Die Zusammenkunft hat den Zweck, die 25. Wiederkehr der Schlacht tage an der Lisaine, an denen die sächsische 2. leichte Reservedatterie in hervorragender Gewicht «on Landschweinen engl. galt 37-sZY dMk, zweiter WM 34—36 ' ' Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Hermann Springstein und Witwe Bock a/l Prenzlau verworfen. D — Fünfundzwanzig Jahre sind am 2D d. M. verflossen, seit Leipzig zur Zeit älteste! Ehrenbürger, dem Fürsten Bismarck, zugleW mit dem Generalfeldmarschall v. Moltke, d^ Ehrenbürgerrecht der Stadt Leipzig verliehe 1 worden ist. — Am Donnerstag erhängte sich städtischen Arrestlokale zu Borna der ZuE^ mann Brauer von dort, der am Abend her verhaftet worden war, weil er seine von ihm getrennt lebende Ehefrau mit Ermorwn» bedroht hatte. — Durch einen seltsamen Unfall büM in Geilsdorf im Vogrlande der 11jährige Schulknabe Reinhold Klebern das rechte Auge ein. Er fuhr vor einigen Tagen aul^ einem Handschlitten und neigte sich dabei tie! auf die Hörner des Schlittens. Hierb- dräng ein solches plötzlich in das rechte A", uns zerstörte dasselbe. ' —— , I Kirchennachrichten von Frankentha'^ Beerdigt: Klara Frida, ves^Err^WW Gnauk in Frankenthal T., 6 Lt. 18 T. alt. — Frau Johanne Christiane Karoline.,Gott löber geb. Haufe in Frankenthal, 70 I. 1 M. 12 T. alt. — Friedrich Hermann Boden, Hausbesitzer und Maurer in Frankenthal, 34 I. und 14 T. alt. Dow. u. x. Lxixll.: Kirchliche Nach feier zur Erinnerung an den 18. Jan. 1871, dem Tage der Kaiserkrönung zu Versailles, vorm. 9 Uhr: Fcstgottesdienst, Uhr: Katechismusunterredung mit den konf. Töchtern von Frankenthal und Bretnig. Heu 50 Kilo Stroh 1200 Pfund ' Oertliches und Söchstsches. Bretnig, den 15. Januar 1896. Bretnig. Die Mitglieder des hiesigen Färber- und Drucker-Vereins vereinigten sich mit ihren Frauen am verflossenen Sonntag ini „Deutschen Hause" zur Feier des dies jährigen Stiftungsfestes. Die Anwesenden, welche in großer Zahl erschienen waren, huldigten bei froher Laune und in ausgiebig stem Maße bis zum Schluffe den Freuden Tersstchores. Hauswalde. Lustig und froher Dinge und wahrhaft heitre Stunden waren es, selche sich die hiesige frw. Feuerwehr am vernnchenen Montag in Hartmanns Gasthof durch ein „Schweineffen" bereitete. Nachdem mehrere Stunden getanzt und dadurch der Beweis erbracht morden war, daß die Wehr nicht blos in Fußexerzitien rc., sondern auch im Schwingen des Tanzbeines fertig ist, durfte es nicht Wunder nehmen, daß auch der „hungrige Magen" sein Recht verlangte. Kurz nach 8 Uhr begann nun auch die Tafel, wobei >uan die Speisen aus zarter Hand in Empfang zu nehmen hatte. Herr Fichte er öffnete dieselbe mit einer dem Feste angepaß ten Ansprache, am Schluß derselben allerseits guten Appetit wünschend. Auch der Pegasus war bestiegen worden, denn ein Tafellied, dessen humoristischer Inhalt überall lachende Gesichter sand, würzte dieselbe. Alsdann gelangte noch Verschiedenes zum Vortrag, bis endlich die früheste Morgenstunde dazu er mahnte, sich in Morpheus Arme zu begeben. — Bei der Königl. Sächs. Staatseisen- bahnverivaltung ist vom 1. Januar an die Stellenbezeichnung der Billeteure und der Güterexpeditionskassierer in „Fahrgeldkassierer" und „Güterkassicrer" abgeändert worden. — Die Zahl der Apotheken in Sachsen ist ini Lahre 1894 auf 288 gestiegen, hat sich sonach Um 2, die in der Stadt Dresden neu eröffnet wurden, vermehrt. Die Zahl der im Jahre 1894 ausgeführten Apotheken- revisionen betrug 99. — Die zweite Kammer des Sächsischen Landtages beriet am 10. Januar über eine Petition F. H. Berners in Dresden wegen Vergütung angeblich erlittenen Schadens bei Erwerb der Liegenschaften der Kleinopitzer St.inkohlenbau-Aktien-Gesellschaft und über eine Petition von Grieshammer in Dresden wegen angeblich erlittener Vermögensverluste bei Versteigerung eines Kohlenwerkes. Beide Petitionen ließ man auf sich beruhen. — In der Sitzung der Zweiten Kammer »m 13. Januar bewilligte dieselbe für die Hahnhofsverlegung in Borna (erste Rate) ^15,000 Mk., für die Erweiterung des Bahn- dofeS Gaschwitz 205,000 Mk., zum Grunder- derb für Erweiterung der Haltestelle Gautzsch ?0,000 Mk., zur Verlängerung eines Bahn- stiges und Herstellung eines Personentunnels >üf dem Dresdener Bahnhofe in Leipzig ^7,500 Mk., zum Grunderwerb bei Anlegung i^es dritten uno vierten Geleises der Linie oApzig-Hof zwischen Leipzig und Gaschwitz , höchster .1 i niedrig'!.! 1 50 Kilo - 1 '"^en n — Vor dem Reichsgericht zfu Lei«,/ wurde am Freitag die Revision der Giftmordes zum Tode verurteilten Kauf»,^ Dresdner Schlachtviehmartt den 13. Januar 1896. Auf dem letzten Schlachtviehmarkt war, zum verkauf gestellt: 6ff Rinder, Schweine, fO82 Hammel und 364 Kälb«^ Summa 4367 Schlachtstücken. Für tzeN ner Schlachtgewicht von Rindern bester wurden 64—66 Rik., für Riittelware einsch"« guter Kühe wurden 6f—63 Rik., für ieicbW Stücke 45—55 Rik. bez. Sngl. LämmK M Paar im Gewicht zu 50 Kilo Fleisch Rik., das paar Landhammec in Schwere 60—63 Rik. Der Zentner ' ' Mk. und zur Erbauung einer Ueber- für den Gemeindeweg von Schönefeld llerhausen 110,250 Mk. 50 Kilo. L kl. «. kl. Korn 6 25 6 — Weizen 7 35 7 — Gerste 6 78 6 42 Hafer 6 15 5 90 Heidekorn 7 86 — Hirse 11 3 10 58