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152 6 eia äge, vom - und Km- ifertigung. flen. erin. Allgemeiner Anzeiger. Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat M Bretnig. Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal mid Umgegend. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Lbonnementsprns mkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark S0 Pfennige, durch die Post I Mark exkl. Bestellgeld. Ans-rat-, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den «Illge, meinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition die Herren F. A. Schone Ar. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunft. Anferate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi» Dienstag vormittag i/z11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag V'11 Ahr einzusenden Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. Redaktion, Druck und Verlag von N. Schurig, Bretnig. erkauft 8>ir, Zachlell wwmmw 'christlich lold. t : Mir ß h «balg^ t bestc» ch, Brobst> ünavc^ ine Donnet» mann- Rr. 18. Sonnabend, den 29. Februar 1896. 6. Jahrgang. Montag, den 2. May 1896, nachmittags 3 Uhr gelangen im Grundstücke des Herrn Hermann Frenzel in Bretnig Rr. 185 — Nähe der Brettmühle — 1 Schock Stroh, 1 Getreidereinigungsmaschine, verschiedene alte Möbel, 5 Stück Holzpferoe, eine Anzahl Räder zu Karufselveloziped's, 2 Apparate für Nebelbilder mit zirka 100 Bildern, sowie eine junge Ziege gegen Barzahlung zur Versteigerung. Pulsnitz, den 27. Februar 1896. Sekretär Kunath, Gerichtsvollzieher. Oertliches und Sächsisches. Bretnig, den 29. Februar 1896. Bretnig. Innerhalb des Kreises seiner Mitglieder hielt am Donnerstag im .,Deutschen Hause" der hiesige Mannerge sangverein sein Fastnachtskränzchen ab. Das Programm eröffnete das Stück „Waldes- gruß" für Männerchor, während dann hinter« einander folgten: a) „Kriegers Abschied", b) „Wunsch", Doppelquart., „Der schöne Fritz", Coupl., „Tyrolers Heimkehr", Chor, „Die lustigen drei Brüder", Terzett, „Der schöne Heinerich, der dicke Friederich, der seine Lude wig. Der zweite Teil des Programms bot: „Das Lied vom Rheinwein, Männerchor, „Tobias Knarre", Soloscene, „Nulpe von der Spritze", Soloscene, „Blauer Montag", Männerchor und „Der neue Diener". Wenn auch das Programm fast als überfüllt schien, so fesselte doch jeder Vortrag, der sicy durch Rein heit und deutlicher Textaussprache besonders auszeichnete, wie auch von gutem Studium bestens zeugte. Für die Lachlustigen war auf dem Programm vieles zu finden und die bekannten „Komiker" wußten sich durch ihre Vortragsweise den gebührenden Beifall des zahlreich erschienenen Publikums zu erringen. Durch dieses Konzert, welches erstmalig von Herrn Lehrer Werm vortrefflich geleitet wurde, bewies der hiesige Männergesangverein aufs neue, daß derselbe auf die Pflege des deutschen Liedes die größte Sorgfalt legt. An oas Konzen schloß sich ein Tänzchen an, dessen Freuden sowohl Jung wie Alt in aus giebigster Weise huldigten. — In Nadfahrerkreisen hat sich eine Unfttte eingebürgert, Kinder im zartesten Alter bei Ausflügen mitzunehmen, nicht blos auf Dreirädern, sondern auch auf Niederrädern. Die Maschine ist vazu natürlich nicht einge richtet, die Kleinen weroen also von dein Fah rer an der Maschine oder an den Fahrer selbst festgeschnallt und so in eine Haltung gezwängt, die dem körperlichen Gedeihen ganz gewiß nicht zuträglich ist. Das ist aber nicht das einzige Bedenken. Auch der sicherste Fah rer muß mit Zufällen rechnen, die ihn in eine Gefahr für Leib und Leben bringen. Kann ein Erwachsener und gar ein Familienvater es verantworten, so junge Kinder auf dem Rade dieser Gefahr auszusetzen? — Die zweite Kammer des sächsischen Landtages beschäftigte sich am 26. Februar mit dem für die kümglichen Seminare einge stellten Forderungen. Es kommen in Be tracht insgesamt 2,575,000 M. und zwar 850,000 M. für den Neubau des Seminars in Annaberg, 815,000 M. für den Neubau des Seminars in Plauen i. V., 120,000 M. Mr den Erweiterungsbau beim Seminar zu Grimma, 290,000 M. für den Um- und Er- Weiterungsbau beim Lehrerinnenseminar zu Callnberg und 500,000 Mk. für den Neubau eines Lehre» innenseminars in Dresden. — Weiter beschloß die Kammer gegen 19 St. nach einer längeren Debatte, die kgl. Staats regierung zu ersuchen, bei Staatsbauten b--' der architektonischen Ausschmückung sowie der nicht nutzbringenden Verschönerung in Zukunft möglichste Einschränkung und Sparsamkeit eintreten zu lassen und einer größeren Ein fachheit Raum zu geben, ohne daß selbstver ständlich an der soliden Ausführung dadurch gerüttelt werde. — In der Zweiten Kammer bewilligte man am 27. Februar 500,000 M. für Areal erwerb an der bereits bestehenden Strecke Dresden-Niedersedlitz, 400,000 M. für den Bau der Linie Johanngeorgenstadt-Landes grenze und Anteil am Bahnhofs-Umbau das., owie u. a. noch 874,000 Mk. für den Bau der Linie Königsbrück-Schwepnitz. — Vom Schöffengerichte Dresden wurde am Mittwoch der Buchdruckereibesitzer Glöß dortselbst zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt. Glöß ist der Verfasser von 2 Aufsätzen in der „Deutschen Wacht", worin behauptet morden war, daß der Schiffseigner und Steinbruchs besitzer Gottlieb Dichte, welcher sich durch un ermüdlichen Fleiß ein schönes Vermögen er worben habe, um dasselbe von der Firma Heller u. Gattel durch Unreellität gebracht worden sei, so daß nunmehr der 71 Jahre alte Di^te gänzlich verarmt dastehe. Der noch mitangeklagte Redakteur der genannten Zeitung, V. Welker, wurde zu einer Geldstrafe von 300 Mark verurteilt. — Die mutmaßlichen Mörder des aus Dresden gebürtigen Bildhauers Steiger, Töpfermeister Hoffmann und Bauunternehmer Grabkiwsky aus Potsdam, haben jetzt im Gefängnisse die Anklageschrift zugestellt erhal ten. Die Anklage lautet auf Ueberfall auf der Straße mit rötlichem Ausgange. — Sechs stattliche Kavallerie-Regimenter werden bei dem diesjährigen Kaiser-Manöver zu einer Kavallerie-Division vereinigt und zwar das sächsische Gardereiter- und Kara binier-Regiment, sowie die beiden sächsischen Ulanen-Regimenter. Hierzu treten noch oas 2. preußische Garde-Ulanen-Regiment und das preußische Leib-Garde-Husaren-Regiment. Die beiden sächsischen Husaren-Regimenter bleiben außerhalb dieser Kavallerie-Division und werden zum Patrouillen- und Aufklär- ungsdieust der Westarmee verwendet. — Erschlagen wurde am Montag nach mittag aus dem Zscheogeschen Abbruch zu Dresden der dort thätige Zimmermann Karl Daniel Fritsche von einem niederfallenden Oberschweif eines Thürgerüstes. Der Ver unglückte wurde von dem Holzstück derart ge troffen, daß ihm die Schädeldecke durchgeschla gen wurde, worauf er sofort tot .zusammen brach. — Auf der Bahnstrecke zwischen Döbeln und Erlau treiben rohe Menschen seit einiger Zeit ihr Wesen. Zu verschiedenen Dialen schon sind schwere Gegenstände, so z. B. ein Stück eiserne Schiene, ein Stück Blei, von außen durch die Wagenfenster in das Innere der Wagen hineingeschleudert worden, glück licher Weise ohne Jemand zu verletzen. Hoffent- lüb gelingt cS, dieser rüden Gesellen habhaft den und ihnen das Handwerk zu legen. — Ein vom Viehmarkt zu A. heimkeh render Gutsbesitzer band einen eben erstan denen wertvollen Zu-ochsen im Hofe der Gast wirtschaft zu R. fest und stärkte sich dann mit Speise und Trank, vielleicht etwas län ger, als unbedingt notwendig gewesen wäre. Als er dann mit seinem vierbeinigen Gefähr ten fürbaß ziehen wollte, war dieser verschwun den. Nachforschungen ergaben, daß der Ge selle des Wirts-Fleischers kurz vor der Ein kehr des Viehmarkt-Fieranten Auftrag erhal ten hatte, einen im St lle stehenden Ochsen zu schlachten; er hatte geglaubt, der Meister selbst habe ihm den dem Tode Geweihten im Hofe bereitgestellt und hatte daher den Fremd ling, der den Irrtum leider nicht aufzuklären vermochte, ins Jenseits befördert. — Auch nicht übel! — Von einer schweren, aber glücklich verlaufenen Operation wird aus Klingenthal berichtet. Ein 2^zjähriger Knabe, welcher an Diphtheritis litt, erhielt eine Einspritzung mit Heilserum. Die Macht der Krankheit schien gebrochen. Da stellte sich zum Schrecken der Eltern Croup ein und Dr. Schultes un ternahm, da die Not der Erstickung augen scheinlich und demnach keine Zeit mehr zu verlieren war, den Luftröhrenschnitt. Jetzt, nach länger als 14 Tagen, befindet sich der Knabe auf dem Wege der Besserung und die Canüle hat entfernt werden können, so daß der Knabe mit Gottes Hilfe und durch ärzt lichen Beistand gerettet werden konnte. — Ein Dienstmädchen in Reichenbach i. V. hatte sich eine unbedeutende Rißwunde an der Hand zugezogen; nach dem Waschen rotgefärbter Strümpfe trat eine derartige Anschwellung des Armes ein, daß der Arzt weit vorgeschrittene Blutvergiftung feststellte, die, wenn nicht rechtzeitig Hilfe herbeigeholt worden wäre, die Amputation des Armes zur Folge gehabt haben würde. — Ein am Aschermittwoch im Gasthofe zu Erlbach im Vogtlande veranstaltetes Kon zert nahm ein vorzeitiges tragisches Ende. Ein auf dem Saale begonnener Streit artete bald in eine furchtbare Schlägerei aus, die auf der Straße fortgesetzt wurde. Hier bei versetzte ein böhmischer Bäckergeselle einem Erlbacher mehrere lebensgefährliche Stiche in die Seite; der Messerheld wurde zwar fest genommen, war aber am anderen Morgen aus dem Gefängnis entwichen. — Kürzlich wuroe vom Schwurgerichte zu Leipzig gegen den 33jährigen Bremser Adolf Albin Schicker verhandelt, der in den Morgenstunden des 18. Dezember v. I. in dem Hause Reitzenhainerstraße 136 zu Leipzig auf seine Ehefrau fünf Revolverschüffe abge geben hatte, um sie zu töten. Glücklicher Weise gelang dies nicht, die Frau wurde vielmehr nach dreiwöchiger Kur wieder aus dem Krankenhause entlassen. Das Schwur gericht verurteilte den Thäter wegen versuch ten Totschlags unter Annahme mildernder Umstände zu 4 Jahren Gefängnis. — In der Anklagesache gegen den vor maligen Rechtsanwalt Dr. Konrad Friedrich zu Leipzig, der sich wegen Erpressung seit Ende August beim dortigen Landgericht in Untersuchungshaft befindet, ist Termin vor der Strafkammer ll oes Leipziger Landgerichts auf den 16. März d. I., vormittags 9 Uhr, anberaumt worden. Der Bureauchef Fried» rich's, Deimhardt, wird sich wegen Beihilfe zu dem genannten Vergehen zu verantworten haben. — Viele Leipziger, welche auf schwindel hafte Butter- und Honig-Injerate mehrerer galizischer Händler sich Sendungen kommen ließen, sind böse hineingesallen. Nach den Untersuchungen, die sowohl mit der Butter als auch mit dem Honig im Hygienischen In stitut der Leipziger Universität vorgenommen wurden, stellte man fest, daß die Butter direkt gesundheitsschädlich, weil im höchsten Grade ranzig war und daß sie Schmutz, Haare, Holz teile rc. enthielt. Auch der „Honig" war äußerst geringwertig. — In Werdau ging ein 12jährige» Mädchen einer Arbeiterfamilie, oas den Geld betrag von 1,10 Mark unterweg» verloren hatte, am Sonnabend aus Furcht vor et waiger Strafe in den Mühlgraben und er trank. Kirchennachrichten von Frankenthal. Getauft: Karl Oskar, des Maurer» Paulick in Frankenthal S. — Helene Marie, des Wirtschaftsbesitzers Grundmann in Bret nig T. Dom. Reminiscere vorm. ^,9 Uhr: Beichte und Kommunion, 9 Uhr: Haupt gottesdienst, nachm. i/z2 Uhr: Missionsstunde. Kirchennachrichten von Großröhrsdorf. Geburts-Register. An Geburten wurden eingetragen: Martha Frida, T. des Fabrik arbeiters Edwin Max Fcller Nr. 220 d. — Friedrich Arthur, S. des Fabrikarbeiters Ernst Friedrich Hermann Mersiovsky Nr. 229. — Rosa Marie, T. des Holzarbeiters Adolf Emil Rentsch Nr. 208. — Rosa Mar garethe, T. des Uhrmachers Bruno Fridolin Boden Nr. 96. — Karl Max, S. des Guts besitzers Max Alwin Brückner Nr. 214. — Emma Margarethe und Emil Johannes, Zwillingskinder des Sattlermeisters Friedrich Emil Mauksch Nr. 196b. — Frida Mar garethe, T. des Fabrikarbeiters Friedrich Heinrich Bürger Nr. 256k. — Curt Max, S. des Drechslers Max Robert Schöne Nr. 180. — Karl Richard, S. des Zigarrenm. Johann Wilhelm Apelt Nr. 19. Sterbe-Register. Als gestorben wurden eingetragen: Robert, Alfred, S. des Blatt setzers Friedrich Gustav Clemens Müller Nr. 227e, 1 M. 21 T. alt- — Elsa Franziska, T. des verstorbenen Leinwandfavritant Gust. Adolf Schurig Nr. 105, 16 I. — M. 20 T. alt- — Paul Max, S. des Maschinen heizers Karl Mar Lange Nr. 40, 5 I. 9 M. 7 T. alt.