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Allgemeiner Anzeiger : 12.01.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-01-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-189601122
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- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-18960112
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- Saxonica
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- Bemerkung
- Vorlagebedingter Textverlust
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
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Jahr
1896
-
Monat
1896-01
- Tag 1896-01-12
-
Monat
1896-01
-
Jahr
1896
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 12.01.1896
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Wie und wo könnten wir uns näher kennen kl gen Sie « - Sie nicht nein zu du Sprechen Sie mit^ in dieser Verbind^ ich ihr mit einer so ernsten Frage entgegentreten? Kann sie mir die ersehnte Antwort geben, so lange ich ihr ein Fremder bin? Ich kann mich ihr nur nähern, wenn Sie mir Gelegenheit dazu geben." Der Inspektor, der mit gespannter Aufmerk- imkeit den Worten des von ihm hochgeschätzten Cannes gelöscht hatte, reichte ihm nun freund- kchen Blickes 'die Hand und sagte mit biederer Herzlichkeit: wohl nichts zu sagen, auch Sie müssen die treue, ehrliche Seele in ihm erkannt haben. Ich habe von Herzen lieb, mein Kind, und würde sein Selbstvertrauen zu heben. Mit beruhigtem Herzen trat Bossart seinen Heimweg an, freudige Hoffnung erfüllte seine Brust. Der Inspektor, der die liebliche Teresa mit väterlicher Zuneigung in sein Herz geschlossen hatte, wollte nun Gelegenheit suchen, sie unter vier Augen zu sprechen, um, wie er halblaut zu sich selber sagte, einmal auf den Busch zu klopfen. Noch hatte er nicht ausgeredet, da vernahm er ein sanftes Pochen an der Thür, und auf sein erwartungsvolles „Herein!" trat sie, mit der sich seine Gedanken ebenso lebhaft beschäftigt harten, ins Zimmer. Auch ihm fiel Teresas suchten SittlichkeitSttentat liegen. Mord in W«ti«. In daS Dunkel, das über der grausige Mordaffäre, die an dem Stadtkassen-Rendaren Böttcher in Wettin be gangen wurde, schnbte, scheint nun endlich Licht zu kommen. Der »es Verbrechens verdächtige Amtsgerichts-Sekretr Hering ist zweifellos der Mörder und zuglich auch derjenige, der di« Stadtkasse beraubt sat. Am Sonntag wurden auf dem Bodenrauv des von Hering bewohnten Hauses 1700 Nik. >es geraubten Geldes und das Mordinstrumen,' ein Revolver, gefunden, in den die Geschossegenau passen, die bei dem Morde verwendet wrden. Hering, der bereits ins Hallische Gefänftis überführt wurde, dürfte angesichts dieser Bweismittel sein hartnäckiges Leugnen aufgeben. Einer zrohlewxydgaSvergiftnng sind am Freitag in Mrburg in Ste ermark vier Kinder eines Bahnwichters zum Opfer gefallen. Die Mutter, welche ms gegangen war, um Ein käufe zu besorgen, hatte beim Verlassen des Hauses die Ofenklappe geschlossen und die Zimmerthür abgcspert. Als sie zurückkehlte, fand sie die Kinder in der Nähe der Thür tot auf dem Boden. Dr Todeskampf der Kleinen scheint ein furchtbare gewesen zu sein, da die älteren Kinder Bikwuiden an den Händen trugen, welche sie sich offenbck in ihrer Angst und Ver zweiflung selbst beigetracht hatten. teile; selten wird Wbhl eine Ehe von beiden Be teiligten aus reiner Neigung, ohne jedes mate rielle Nebeninteresse geschlossen. Glücklich das Mädchen, dessen Hand ein braver, liebens würdiger Mann aus wahrer, aufrichtiger Liebe begehrt. Ihnen, liebe Teresa, ist ein solches Glück beschert! Bossart liebt Sie," fuhr er mit gesteigerter Wärme fort, „mit einer Glut, wie ich sie dem ernsten, ruhigen Manu nicht zuge traut hätte; seine Verhältnisse sind außerordent lich geregelt, er ist ein tüchtiger, zuverlässiger Beamter, mit den besten Aussichten für die Zukunft. Ueber seinen Charakter brauche ich Uon Uah und Fern. Ueber die Differenzen zwischen dem Kaffer und dem Prinzen Friedrich Leopold gehen verschiedene Meldungen durch die Presse. Da die Auseinandersetzungen zwischen dem Kaiser und seinem Schwager sich selbstverständlich der Oeffentlichkcit entziehen und keine Zeitung darüber Zuverlässiges melden kann, so wäre es mindestens taktlos, die gänzlich unkontrollierbaren Gerüchte wiederzugeben. Mr die Hebung der Fischzucht inter essiert sich der Kaiser lebhaft. Dem Pinneberger Bauernverein ist vom Kaiser eine ansehnliche Summe zur Anlage von Karpfenteichen bewilligt. Ocdlände-cien zur Anlage von Fischteichen find im Holsteinischen noch reichlich vorhanden; der Absatz ist sehr leicht. Die Vorschläge zur Förde rung der Fischzucht finden denn auch unter den L andwirten lebhafte Zustimmung. Die ländlichen Arbeiter erhallen dadurch auch während des Winters eine günstige Arbeitsgelegenheit. Ein Seldstmörder-Klub, dessen Existenz man bisher nur in Amerika voraussetzte, besteht, wenn auch nicht unter diesem Namen, in Berlin und hat innerhalb zweier Jahre bereits das dritte Opier gefordert. Vor einigen Tagen nahm sich der Hausdiener Karl Mende, angeblich aus Liebesgram das Leben. M. gehörte dem aus der Arbeiter Bildungsschule im Norden Berlins hervorgegangenen Kreise an, der sich, nachdem einer der Teilnehmer zufällig mit den Schriften Schopenhauers bekannt geworden war, allwöchent lich zweimal versammelt, um sich in die Lehren des Pleisters des Pessimismus zu vertiefen. Diese an und für sich harmlose Liebhaberei hat aber, da verschiedene Mitglieder die Schopen- hauersche Verherrlichung des Selbstmordes in die Praxis übertragen haben, vor zwei Jahren zuerst den Handlungsgehilfen Max Kirsky, im vorigen Jahre die Schneiderin Minna Preuß, und nun den oben erwähnten Karl Mende, alle drei im Alter von 20 Jahren stehend, in den Tod getrieben. Hoffentlich lassen die vier noch am Leben befindlichen Mitglieder dieses Zirkels es nunmehr genug des grausamen Spiels sein. Ein Pulverschuppen mit 50 Zentner Inhalt ist südlich von Mehlis im Thüringer wald in die Luft geflogen. Obgleich der Schuppen 600 Pieter von der Stadt entfernt liegt, richtete trotzdem die Explosion in Mehlis großen Schaden an Gebäuden an. Im Kieker (SefSngnis hat sich am Mon tag der Kohlenlieferant Jantzen, der wegen be trügerischer Handlungen bei Kohlenlieferungen für den Kaiser Wilhelm-Kanal verhaftet worden war, erhängt. Ermordung einer Adoptivtochter. Der 40jährige Maurer Buda in Elberfeld tötete seine 18jährige Adoptivtochter und verletzte feine Frau Balkanstaate«. * Die Feindseligkeiten vor Zeitun find noch nicht völlig eingestellt; die Operationen der türkischen Truppen zur Einschließung des Platzes werden in der Hoffnung fortgesetzt, mit Hilfe der erwartelen Verstärkungen noch vor dem Däzwischentreten der Vertreter der fremden Konsuln die Bezwingung durchzuführen. * Die Entlassung der seit dem Sommer wegen der Bewegung in Macedonien ein- berufeuen Redifregimcnter ist angeordnet worden. *Die Goldwährung soll auch in Bulgarien eingcsührt werden. Wie verlautet, wird die Regierung in der Sobranje einen Gesetzentwurf einbringen, durch welchen in Bul- Ein Biehstitndler eigener Art hat in letzter Zeit die Umgegend ron Marburg bereist. In zahlreichen Dörfern sauste er große Mengen Vieh an, wofür er die höchsten Preise bewilligte. Die Bauern waren ülerglücklich ob des seltenen Geschäfts und luden Len splendiden Händler zu dem landesüblichen „Weinkauf" ein, mit dem derartige Geschäfte gefeiert zu werden pflegen. Die Weinkäuie, das sind eine Art bäuerlicher Festessen, sielen angesichts der hohen Preise be sonders splendid aus, und der Händler ließ sich die Kost gut munden. Leider stellte sich bald heraus, daß man von einem Schwindler düpiert war, den es nach deu Weinkäufen, aber nicht nach des Nächsten Vieh gelüstete. Die Bauern warten noch heute auf die Abholung und Be zahlung der so vorteilhaft verkauften Tiere. Eine Privat-Krankenpflrgerin in Deut schendorf wollte einem Arbeiter und seiner Ehe frau Rhabarbertinktur verabfolgen und gab den Leuten statt dessen Opiumtinktur em. Der Mann ist infolgedessen gestorben, die Fran lebt zwar noch, es ist aber wenig Hoffnung vorhanden, sie am Leben zu erhalten. Gin seltenes Brautpaar hat in Lyck in der vorigen Woche vor dem Standesamt den Bund fürs Leben geschlossen. Die „junge Frau" zählte 53 Lenze, der junge Ehemann, der zu gleich der Neffe seiner Frau ist, hat deren 22 aufzuweisen; seine jetzige Gattin hat ihn feiner Zeit aus der Taufe gehoben, so daß er also jetzt Gatte, Neffe und Pathcnkind seiner Frau geworden ist; aber durch die Heirat mit der Tante ist er auch sein eigener Onkel ge worden. Der Vater des Mannes, früher Schwa ger der Frau, ist null ihr Schwiegervater ge worden, zugleich aber auch der Schwager seines eigenen SohneS. Ein EtsenSahnzug ohne Passagiere und . . . Wagen — dieses seltene Ereignis wird aus Westpreußen in folgendem gemeldet. Als Garantie einer dauernden^ freundlichen Zukunft ^DMMWWMMmzu? — Schla- lebensgefährlich dich Beilhiebe. Der Mörder ist geflohen. Da Motiv soll in einem der« kürzlich der von Berent abgelassene fahrplan mäßige Abendzug in die Station Schöneck ein gelaufen war, mußte der Lokomotivführer zu seinem Erstaunen die Entdeckung macken, daß außer dem Gepäckwagen kein einziger Personen wagen mit dem Zuge angekommen war. Wie sich bald herausstcllte, waren die Personenwagen, in denen sich außer anderen Passagieren auch eine Anzahl Soldaten befanden, versehentlich aus Bahnhof Gladau stehen geblieben. Da die Vaterlandsverteidiger schon am ander" Morgen in der Frühe sich zum Dienst zu melden hatten, dampfte die Lokomotive schleunigst nach Gladau zurück, um die wider ihren Willen fitzen ge bliebenen Paffagiere zu holen. In ver Hypnose gestorben. Das Ober- geriche in Debreczin hat gegen den Hypnotiseur Rußland. *Jn dürren Worten kündigt der ,Regie- rungs-Anzeiger' an, daß der Minister des Innern beauftragt ist, die Bestimmungen über die administrative Verschickung einer sofortigen Revision zu unterziehen. Den G ou- verneurensoll die Befugnis zur Verbannung entzogen werden. Wenn die Reform auf diesem Gebiete zu einer Beschränkung der Rechte der Verwaltungsbehörden führt, hat das russische Volk allen Anlaß, den Beginn einer neuen, besseren Zeit zu erhoffen. Auf Umwegen. b) Original-Roman von Alice v. Hahn. (Fortsetzung.) Als Bossart diesen Enschluß gefaßt haste, wollte er auch gleich mit dessen Ausführung beginnen und begab sich zu diesem Zwecke zu seinem Freunde, dem Inspektor. Die Gelegenheit war ihm günstig, — er traf ihn allein an, da Frau -und Töchter ausgegangen waren. Mit einiger Verlegenheit erzählte er, wie es um sein Herz stand, und schloß mit der Bitte, der Inspektor möchte ihm bei der Verwirklichung leiner Wünsche behilflich sein. uhig: „Ich halte ihn für einen sehr guten, iebenswürdigen Menschen." „Das freut mich, Kind, daß er Ihnen so ympathisch ist. Sehen Sie, er war soeben bei nir und hat mir da etwas anvertraut, was Sie ehr nahe angeht; hören Sie mir ruhig zu." Ihre Hände in die seinen nehmend, fuhr er fort: „Sie sind, soviel ich weiß, achtzehn Jahre alt, ein Alter, in dem wohl ein Mädchen schon dar über nachdenkt, wie sich seine Zukunft gestalten wird — ich meine, in bezug aufs Heiraten. Wie es nun heutzutage einmal ist, und es auch die Verhältnisse in vielen Fällen mit sich bringen, sehen die meisten Männer auf pekuniäre Vor ¬ freundlich ins Auge blickend, „haben sich ja lange nicht sehen lassen! Schauen wohl nach meinen Mädeln aus?" setzte er hinzu; „die sind mit ihrer Mutter bei Posthalters. — Doch nehmen Sie Platz, können mir auch ein paar Minuten schenken — wollen mal gemütlich plaudern." Teresas Feingefühl merkte sofort, daß der Inspektor sie nicht absichtslos, wie er sich den Anschein gab, zurückzuhalten suchte. Sie blickte ihn erwartungsvoll au und nahm dann zögernd Platz. „So ist's recht-, hqt dies brave Herz auch endlich zu sprechen begonnen? Ich wünsche Ihnen Glück zu dieser Wahl, und Gott gebe seinen Segen." Als Bossart die Befürchten aussprach, Teresa könnte seinen Antrag ^ ^Mjsen, lächelte der Inspektor, machte ihn auf die (Kime, ,einer Mam, die Meresa sachte «Mische Nuudscha«. Deutschland. Uebersiedelung des kaiserlichen >rs von Potsdam nach Berlin sollte H, den 8. d., stattfinden. aiser empfing am Montag mittag i Gesandten der Südafrikanischen »)r.. Leyds, in Audienz. -r der Berliner Börse war am Montag erücht verbreitet, daß Für st Hohen- tv 1 e seine Entlassung eingereicht habe. Wie das ,B. Tgbl.' von unterrichteter Seite erführt, beruht das Gerücht in jeder Beziehung ans Erfindung. Durchaus unrichtig ist auch die Behauptung, daß der Kanzler von dem Telegramm des Kaisers an deir Präsidenten Krüger vor der Absendung keine Kenntnis gehabt habe. * Der kommandierende General des siebzehnten Armeekorps, Lentze in Danzig, ist vom Kaiser in den Adelsstand erhoben worden. *Die Bildung von Unter st ützungs- komitees zu gunsten der Boern nimmt in Deutschland ihren Fortgang. Auf Veran lassung des Bürgermeisters Strauß in Greiz hat sich, dem Vernehmen nach, ein aus Angehörigen verschiedener deutscher Bundesstaaten bestehendes Komitee gebildet, welches beabsichtigt, einen Auf- l^zuOAejchuung von Geldbeträgen zu erlassen, die der Transvaal-Regierung zur Verfügung ge stellt werden sollen zwecks Herbeiführung von Maßregeln, die geeignet sind: 1) entweder die Wiederkehr räuberischer Einfälle seitens der Briten verhindern zu helfen, oder 2) eine engere wirtschaftliche Annäherung zwischen dem Deutschen Reiche und Transvaal herbeizuführen. *Der Ausschuß des KolonialratS, im Auswärtigen Amt zur Vorberatung -gutachtung des Entwurfs eines Aus - ^crungsgesetzes nach kurzer Unter- h am 3. d. seine Beratungen wieder auf- ren hatte, hat am 4. d. seine Verhand- gcschlosseu. Der vom Ausschuß begutachtete W-f ist nunmehr an die zuständigen Reichs ten zurückgegangen. Man nimmt an, daß W^-sn dieser Tagung der Bundesrat und viel leicht .Reichstag sich mit der Vorlage beschäftigen werde». * Der altkatholischeBischo f Joseph Hubert Reinkens ist am Sonntag abend in Bonn im Alter von fast 75 Jahren gestorben. In den ersten Jahren seines Jünglingsalters war er als Fabrikarbeiter in Aachen thätig, ge langte jedoch nachträglich auf das Gymnasium und konnte sich nach Absolvierung desselben in Bonn dem Studium der Theologie und der Philosophie widmen. In Münster promovierte er zum Doktor der Theologie; 1850 habilitierte er sich in Breslau, wo er 1857 zum ordentlichen Professor ernannt wurde. Als das vatikanische Konzil das Unfehlbarkeits-Dogma angenommen halte, entwarf er mit Döllinger im August jenes ^Mahres die Nürnberger Erklärung gegen das -Konzil und übernahm darauf die Führung der deutschen Altkatholiken, die ihn im Jahre 1873 garten die Goldwährung durch Ankauf von Gold und Einziehung von 20 Millionen Silbermünzen eingeführt werden soll. Afrika. * Nachdem Cecil Rhodes sein Spiel gegen die Boern verloren sieht, hat er seine Entlassung als Premierminister der Kapkolonie genommen. *Jn dem Gefecht bei KrügerSdorf hotte nach einer Meldung der Boern aus Johannesburg Jameson 130 Tote und 37 Ver wundete. Der Verlust der Boern soll 3 Tote und 5 Verwundete betragen. *Die Verbündeten Jamesons', der Kaffernkönig Gungunhana und sein Sohn Gondine, wurden von dem portugiesischen Kapitän Mousinho gefangen und nach Lourenqo Marquez an der Delagoabai gebracht, von wo sie mit dem Paketboot „Afrika" bereits auf dem Wege nach Europa find. Affe«. * Auf Formosa haben die Japaner einen schweren Stand. Der ganze Distrikt nordöstlich von Tam-sui befindet sich seit dem 28. De zember im Aufstande. 10 000 Rebellen griffen Thai-de am 1. Januar an, wurden aber an dem selben Tage zerstreut. Weitere Erhebungen werden erwartet. Eigendünkel herziehen, wenn sich das obskurste Blatt der Patriotenliga eine solche Zügellosigkeit der Sprache erlaubt hätte. England. * Zwischen dem Minister des Aeußeren Chamberlain und dem Premierminister Lord Salisbury soll es, vermutlich wegen der Transvaal angelegenheit, zu Konflikten gekommen sein. Der Rücktritt des ersteren zum Februar ist wahrscheinlich. * Je mehr die englische Bresse ihrem Groll gegen Deutschlands Auftreten in der Transvaal-Angelegenheit die Zügel schießen läßt, um so schwerer macht sie es der eigenen Regierung, sich vsnder B e t e i l i g un g an dem Ueberfall loszusagen und die ent standenen Konfl ikte geräuschlos und ohne über große Einbuße an Autorität beizulegen. Die deutsche Auffassung der Lage ist klar und durch sichtig, das Verhalten unserer Regierung wohl überlegt und geeignet, im europäi'chen Konzert Zustimmung zu finden. Deutschland bet achtet die Südafrikanische Republik als ein selbständiges, keiner Suzeränität der englischen Krone unter worfenes Land: entgegenstehende Bestimmungen der Konventton von 1881 find durch tue Ver einbarung von 1884 aufgehoben, und das noch erhaltene Bestätigungsrecht E> glands für Ver träge, welche die Republik mit europäischen Mächten abschließen möchte, ändert das Selbst bestimmungsrecht des Freistaats im übrigen nicht. Schweiz. *Der schweizerische Bundesrat forderte von der Kantonregierung in Neuenburg einen Bericht über die angebliche Entführung der abessinischen Prinzen. Belgien. *Jm Congo st aat scheinen, wenn neuere Nachrichten sich bestätigen, wiederUnruhen ausgebrochen zu fein. Eine am oberen Congo belegene Faktorei ist von Eingeborenen an gegriffen worden. Die Besatzung der Station mußte sich zurückziehen. Die Truppen des Congostaates unter Führung des belgischen Leut nants Liebrecht brachten zwar den Eingeborenen dann eine Niederlage bei, es scheint jedoch, daß die Eingeborenen einen Gegenangriff machten, bei welchem Liebrecht und der Chef der Station am oberen Congo, Devadder, fielen. Die Lage in dieser Gegend scheint ernst. Spanien. *Sehr schlimm gestaltet sich die Lage der Spanier in Cuba. Dort ist die Haupt stadt jetzt bedroht. Nach einer in London aus Havana eingcgangenen Depesche began en die Insurgenten die Stadt Havana einzuschließen. Es scheint, daß die spanischen Truppen noch sehr weit entfernt östlich von Havana stehen. Zwar soll General Navaro die Insurgenten wieder einmal geschlagen und zurückgedrängt haben, aber die spanischen Nachrichten sind sehr unzuverlässig. Sie aber auf geben, so sagw — . vollen Antrags will Ihnen ! auch sie muk zu ihrem Bischof erwählten. Dieses Amt, welches nach der Beilegung des Kulturkampfes unverkennbar an Bedeutung verlor, hat er bis zuletzt innegehabt. Oesterreich-Ungarn. * Die Ausgleichsverhandlungen wurden unterbrochen und werden erst Ende des Monats wieder aufbenommen. Die weiteren Verhandlungen finden in Budapest statt, wohin sich die österreichischen Minister begeben. Bei dem ausgezeichneten Geist des Entgegen kommens, der sich auf beiden Seiten geltend macht^erwartet man ein baldiges Ende der Ver edlungen. Frankreich. * Der der Regierung nahestehende ,Demps' bt, in England, selbst in offiziellen Kreisen, lan sich nicht klare Rechenschaft über die Jamesons Expedition geschaffene '. Dies erklärt die unglaubliche Heftig» den Antworten auf die Depesche Ätschen Kaisers cm den Präsi- »üger. Wie würde mau in England Mische Leichtfertigkeit und unheilbaren wohl, indem es Ihnen eine warme, gesiH^ Heimat bietet, — Sie kleines, aus dem gefallenes Vögelchen!" Das junge Mädchen vermochte kein erwidern. Bestürzt blickte sie vor fick Mh, Antlitz war noch bleicher geworden, 'moppen zuckten nervös; von einer unerklärliche" dung ergriffen, barg sie plötzlich, auf- schlnchzend, ihr Gesicht in den Händen- Der Inspektor, der einen ganz anderen seiner wohlgemeinten Worte erwa^" schaute besorgt und erstaunt nach ihr Weile schwieg er, denn er glaubte, das sei durch seine überraschende Mitteilung Er wollte ihr Ruhe gönnen, fick ö" süssen; doch da sie leise fortweinte, versucht der Hand leicht ihr Kinn hebend, ihr Besicht zu sehen und sagte gunnütig: . „Weinen Sie doch nicht, Herzchen Agyiaen Sie sich, es ist doch kein Unglück, m hübscher, braver und gutsituierter Ala.M^ junges Mädchen freit; — seien Teresa! — Ich habe Sie so lieb wie eine Tochter! Haben Sie doch trauen zu mir und sagen Sie mir, was ^e^ . Gehörte denken." Da Teresa auch nicht antwortete und er bemerkte, wie Körper in Erregung bebte, fuhr er st f will Sie nicht drängen, mein Kind, nicht heute oder morgen geheiratet,^ §5° solche Sache will reiflich überlegt stz meinen freundlichen i „Wie und wo könnten wir uns näher kennen blassere Gesichtsfarbe auf. „Wie gcht's, mein lernen? Sie ist ja noch ein halbes Kind. Kann Kind?" sagte er, ihre Hand ergreifend und ihr Der Inspektor, eine viel zu offene und gerade ehrliche Seele iw ihm erkannt haben. Ich habe Seele, als daß er die Sache diplomatischer hätte Sie von Herzen lieb, mein Kind, und würde beginnen können, platzte gleich mit der offenen seine Werbung sicher nicht befürworten, wenn Frage heraus: „Wie gefällt Ihnen Herr Bossart, ich in dieser Verbindung nicht für Sie die liebe Teresa?" , ' " Das junge Mädchen, das keine Ahnung hatte, sähe. — Nun was « mü bezweckte, antwortetet gen Sie - 4
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