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Allgemeiner Anzeiger. Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat zu Bretnig. Lokal-Anzeiger sür die Ortschaften Bretnig. Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag l/z1l Uhr, für die Connabend-Nummer bis Freitag vormittag Uhr einzusenden Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittag» 9 Uhr angenommen. 1^.. » Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementsprei« inkl des allwöchentlich deigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" merteliahrlrch ab Schalter 1 Mark, ber freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den Allg e meinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition die Herren F. A. Schone Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aust.egen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunft. 37. Närz I8§ ngl n besten bl d. O. :antie »arkeit! )0N von vachsene !ark an, Loden- Neöaktion, Vruck und Verlsg von N. 8churig, Bretnig. 6. Jahrgang. NrH24. Sonnabend, den 21. März 1896. Pulsnitzer Biehmärkte betreffend. Alle aus Anlaß der Pulsnitzer Viehmärkte dort zum Verkauf gebrachten Pferde sind behufs ihrer Untersuchung durch den Königlichen BezirkStierarzt von 9 Uhr vormittags an auf dem Polzenberge und der Großröhrsdorfer Straße auf den daselbst zur Abhaltung der Viehmärkte bestimmten Plätzen reihenweise aufzustellen. Der Verkauf der Pferde in den Ställen und vor erfolgter bezirkstierärztlicher Unter suchung ist sür die Tage der Viehmärkte verboten, ebenso die Aufstellung von Pferden aus anderen als den obenbezeichneten Plätzen. Montag den 23. März Zuwiverhandlungen gegen diese Bestimmungen werden mit Geldstrafe bis zu 30 Mark oder Haft bis zu 8 Tagen bestraft. . » Bei Vermeidung gleicher Strafe wird auch den Gastwirten in Pulsnitz M. S. uno den Privatleuten dort, welche zu den Viehmärkten zum Verkauf bestimmte Pferde in ihren Stallungen aufnehmen, aufgegeben, dafür zu sorgen, daß obigen Verordnungen ge hörig nachgegaugen werde. Königliche Amtshauptmannschaft Kamenz. v. Erdmannsdorff. Viehmarkt in Pulsnitz. lrivi-, ————————————— — Vertliches und Sächsisches, leu! steuer! » Bretnig, den 21. März 1896. rhatln Bretnig. Wie uns berichtet wird, shl ihre wird der Unterricht an hiesiger Fortbiloungs- ls auch schu^ nach Ostern d. I. während des Som- Ebench merhalbjahrs nicht mehr Montags bez. Diens- tags abends, sondern Dienstags bez. Freitags ' früh von 6—8 Uhr erteilt. Im Winter- Halbjahr dagegen beginnen die Unterrichts- Lraatz stunden früh 7 Uhr und enden vormittags 9 .'n aus- Uhr uewahl — Der g^h^ige Gemcindekassicrer Herr Hillmann in Großröhrsdorf verläßt nächstdem diesen Ort, um in gleicher Eigenschaft beim städtischen Spar- und Vorschußverein in - Dresden thätig zu sein- Wie uns mitgeteilt wird, ist bereits Herr Rentsch aus Radeberg, der schon früher einmal im Gemeindeamte zu ort Großröhrsdorf bedienstet gewesen, sür ersteren n« Kassierer-Posten auoersehen worden. , — Die Wahlrechts-Vorlage wurde am :rn, steht' 18. Mürz nachmittags von der Ersten Kam mer des sächsischen Landtages unte? dem Vorsitze des Oberbürgermeisters Dr. Georgi- hrsdorf^, Leipzig in namentlicher Abstimmung emstim- oßröhrSv^ mig angenommen. Anwesend waren Ihre : Expedit königliche Hoheiten Prinz Georg und Prinz > Friedrich August, sowie die Staatsminister i" i v. Metzsch, v. Watzdorf, v. Seydewitz und IllM Schurig. Staatsmiinster v. Metzsch 3 Scbes^ ^elt eine einstündige Rede. ^erbergss^ — Die Zweite Kamm-r des Sächsischen beim Landtages erledigte am Mittwoch zunächst in der Vorberatung das königl. Dekret Nr. 27,! — > einen Nachtrag zum ordentlichen Etat und s zwar zu Kap. 58, einmalige außergewöhnliche Ausgabe bei der Frauenklinik Dresden, und zu Kap. 69a, eine Staatsbeil,ilfr zur anteil- . igen Deckung eines etwaigen Fehlbetrags für A )bie internationale Kunstausstellung in Dres- den betreffend. Zu Kap. 59 werden 65,625 ,g, M., zu 69u 30,000 Mk. jährlich transitorisch st. gefordert. Das Dekret wurde ohne Debatte an die.Finanz-Deputation verwiesen. Dem Antrag der Rechenschafts-Deputats>n ent-! sprechend erteilte die Kammer sodann der kgl. 14 bis Staatslegierung wegen Verwaltung der sort Staatsfinanzen in der Periode 1892/93 auch Bretnig insoweit Entlastung, als es bisher noch nicht geschehen war. — Zweimal kurz hintereinander die ger Teil' Elbe durchschwommen hat ein Reh am letzten e unser^ Sonntage, das durch die Stadt Meißen eilte und, da es verfolgt wurde, durch die Elbe schwamm. Aber auch auf oem jenseitigen ank. Ufer entstanden Verfolger und so blieb dem man» armen Ttere nichts weiter übng, als dre Mt abermals zu durchqueren. Dann tst es in ein offenstehenves Haus gelaufen, wo es ge fangen genommen wuroe. — Für Fehler in einer Anzeige, welche infolge unleserlich »der undeutlich geschriebenen Manuskripts entstanden sind, ein Uebelstand, unter welchem auch wir recht leiden, braucht nach einer Entscheidung des Reichsgerichts kein Ersatz geleistet zu werden. Das Reichs gericht ging hierbei von dec Ansicht aus, daß Anzeigen, welche man einer Zeitung zusendet,! deutlich geschrieben sein müssen. — Von der Gewalt des Sturmes, der vor einigen Tagen gewütet hat, zeugt folgen- ! des Vorkommnis. Zn Kleinzschachwitz bei! Pillnitz wurde auf einem Gehöft von dem! Seitengebäude das Dach samt Esse abge hoben und Bruchsteine davon flogen einem höher wohenden Mieter des Hauptgebäudes i durch das Fenster, man erlei Verwüstung! anrichtend. Ein Glück ist es, daß ein mach-! tiger Essenteil, welcher in das Belt eines j Kmdeö flog, letzteres nicht verletzte. Der Schreck der im Schlafe befindlichen Bewohner' war natürlich nicht gering. — Im Oktober v. Jahres erging von dem Komitee der Glauchauer Sängervereinig ung an einen großen Teil der Gesangvereine Deutschlands ein Aufruf zur Sammlung einer Ehrengabe an den in Glauchau lebenden Dichter und Komponisten Heinrich Pfeil. Nach der nunmehr gegebenen Abrechnung der genannten Sängervereinigung sind von der selben 4916,06 Mark vereinnahmt worden;! dieser Einnahme stehen 140,46 Mark Aus gabe gegenüber, so daß der Reinertrag der Sammlung 4775,60 Mark beträgt. Außer- drm sind au die Adresse Pfeils direkt^ 1388,30 Mark gelangt; das Gesamtergebnis der Ehrengabe beziffert sich also auf 6163,90 Mark. Gewiß ein ganz stattliches Geburtü- tags-Angebinde, das deutsche Sänger dem Altmnster Pfeil an seinem 60. Geburtstage gemacht haben. — In der Untersuchunzssache gegen den Raubmörder Kögler ist es v,n ganz beson derem Interesse, den Nachweis zu führen, wo er sich m der Zeit vom 14. Juli bis 20. August 1894 aufgehalten hat. Nach seiner Angabe will ec gerade in dieser Zeit in Ungarn und Italien gewesen sein. Es könnte aber möglich sein, den Nachweis, daß sich Kögler in Schlesien aufgehalten hat, .dadurch zu führen, daß sich in einem Fremden- oder Herbergsbuche der Name Karl Paul Schnei der, Schlaffer, eingezeichnet findet, hinter.wel- chem Namen sich Kögler verborgen haben dürfte. Auch ist nicht ausgeschlossen, daß in einem solchen Buche der Name „Elger" aus Gablonz eingezeichnet ist, welchen Namen sich Kögler mit Vorliebe beilegte. Sollte aiso in irgend einem Fremoeu- oder Herbergsbuche der eine oder der andere d-r erwähnten -bei ten Namen sich in der Zeit vom 14. Juli brs 20. August 1894 eingezeichnet stnden, so ist alsbald der nächsten Polizeibehörde Mit teilung zu machen. — Kauni hat die Sonne begonnen, wär mend auf die Erde einzuwirken, so zeigt sich auch schon wieder die Kreuzotter. Am Sonn tag wurde ein derartiges giftiges Reptil bei Werdau gefangen. — Herbe Schicksalsschläge haben eine Familie im Dorfe Grünlichtenverg bei Wald heim heimgesucht. Die Ehefrau des dortigen Schuhmachermeisters M. starb nach der Geburt von Zwillingen, worüber der unglückliche Mann verzweifelte und sich in der Zschopau durch Ettränken das Leben nahm. Sieben Kinderchen betrauern den Tod ihrer Eltern. — Verhaftet wurde neulich der zu Marienthal wohnende Fabrikarbeiter Oskar Zahn, welcher seine 8jährige Tochter aus erster Ehe, die eines Mißverständnisses wegen die Schule versäumt hatte, mit einer Klopf peitsche blutig schlug und in die Wunden Pfeffer streute. — Der aus Plauen i. V. nach Nuß- 'land s. Z. ausgewanderte Maschinenslicker Bernhard Pöhlmann ist dortselbst wegen -Majestäts-Beleidigung fünf Jahre nachSibirien verbannt worden. — Ein befremdlicher Passagier bestieg dieser Tage in Leipzig den Personenzug nach Dresden. Er knüpfte kurz nach oem Abgang des Zuges eine Unterhaltung mit seinen Coupeegenossen an, denen er erzählte, daß er sich einer Majestätsbeleidigung schuldig ge macht habe und jetzt aus der Reise nach Dres den begriffen sei, wo er sich behufs Erschieß ung stellen müsse. Man erkannte in dem Fahrgaste bald einen geistig gestörten Kohlen händler aus Leipzig und unterbrach seine Fahrt in Borsdorf, um ihn zurück und in behördliche Obhut zu bringen. — Vor dein Reichsgericht zu Leipzig steht ein neuer Landesverratsprozeß bevor, der sich gegen den Schmied Kunz in Metz richtet. Vermutlich handelt es sich wieder um verräterische Grenzumtriebe. Die Unter suchung ist in vollem Gange; sie soll viel Belastendss sür len bereits seit längerer Zeit in Hast befindlichen Mann zu Tage ge fördert haben. — Einen „Grafen oder Baron in ge sicherter Position" wünschen laut Inserat in einem Leipziger Blatte die Eltern einer jun gen Dame anfangs 20er Jahre, mit 10 Milli onen Mark Vermögen, kennen zu lernen. — Für 10 Millionen kann man sich allerdings so etwas schon leisten. — In der letzten Zeit hatte sich eine Fahrrad-Diebstahlkompagnie in Leipzig auf- getyan, die nicht blos dort den Fahrraddieb stahl sn ^ro8 betrieb, sondern zu diesem Zwecke auch Ercursionen nach auswärts unter nahm. In den verschiedensten Gegenden stah len sie Fahrräder zusammen, die sie dann umänderlen und verkauften. Jetzt sind die sauberen Patrone in den beiden Brüdern Kranz ermittelt und hinter Schloß und Riegel gesteckt woroen. — Am Mittwoch nachmittags 5^/z Uhr wurde in Zeitz der 60jährige Bankier Wil helm Schneider durch einen Stich in den Kehlkopf ermordet aufgefunden. In Leipzig wuroen zwei der That verdächtige Personen am Donnerstag früh verhaftet. — In den letzten Wochen sind in vielen vogtländischen Teichen eine größere Anzah Karpfen verendet. Die deshalb angestellten Untersuchungen haben das Vorhandensein von Schimmelpilzen an den Fischen ergeben. Kirchennachrichten von Großröhrsdorf. Geburts-Register. An Geburten wurden eingetragen: Liddy Elsa, T. des Färber- mcisterS August Herm. Jahreiß Nr. 256r.— Selma Flora, T. des Maurers Gustav Emil Schurig Nr. 290. — Fritz Max, S. des Gutsbesitzers Max Bruno Hartmann Nr. 27. — Außerdem ein uneheliches Mädchen. Die Anordnung des Aufgebots haben beantragt: Karl Emil Oswald, Zimmermann zu Böhmisch Vollung mit Anna Klara Hochauf geb. Philipp Nr. 1030. Karl Richter, Fabrikarbeiter zu Radeberg, mit Flora Christiane Hoimaun Nr. 91cl. — Ernst Emil Zschaler, Geschicrführer Nr. 109, mit Bertha Emilie Schöne Nr. 9. — Karl Hermann Iakob, Briefträger zu Ohorn, mit Joa Wil helmine Scheffler Nr. 68 d. Sterbe-Register. Als gestorben wurden eingctragen: Karl August Haufe, Bandweber, Witwer, Nr. 345, 71 I. 8 M. 21 T. alt. Genutz, Kraft- und Linderungs mittel lei Huste», Katarrh, Berschlei mung, Keuchhusten rc. Rheinischer Trauben-Arust-Honig von W. H. Zickenheimer, Mainz. Von Tau senden empfohlen. Per Flasche 1, IV» und 3 Mark bei Rudolph Philipp, Großröhr«, dorf.