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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 59.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-194200000
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19420000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19420000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 59.1942
-
- Ausgabe Nummer 1, 8. Januar 1942 1
- Ausgabe Nummer 2, 15. Januar 1942 1
- Ausgabe Nummer 3, 22. Januar 1942 1
- Ausgabe Nummer 4, 29. Januar 1942 1
- Ausgabe Nummer 5, 5. Februar 1942 1
- Ausgabe Nummer 6, 12. Februar 1942 1
- Ausgabe Nummer 7, 19. Februar 1942 1
- Ausgabe Nummer 8, 26. Februar 1942 1
- Ausgabe Nummer 9, 5. März 1942 1
- Ausgabe Nummer 10, 12. März 1942 1
- Ausgabe Nummer 11, 19. März 1942 1
- Ausgabe Nummer 12, 26. März 1942 1
- Ausgabe Nummer 13, 3. April 1942 1
- Ausgabe Nummer 14, 9. April 1942 1
- Ausgabe Nummer 15, 16. April 1942 1
- Ausgabe Nummer 16, 23. April 1942 1
- Ausgabe Nummer 17, 30. April 1942 1
- Ausgabe Nummer 18, 7. Mai 1942 1
- Ausgabe Nummer 19, 14. Mai 1942 1
- Ausgabe Nummer 20, 21. Mai 1942 1
- Ausgabe Nummer 21, 28. Mai 1942 1
- Ausgabe Nummer 22, 4. Juni 1942 1
- Ausgabe Nummer 23, 11. Juni 1942 1
- Ausgabe Nummer 24, 18. Juni 1942 1
- Ausgabe Nummer 25, 25. Juni 1942 1
- Ausgabe Nummer 26, 2. Juli 1942 1
- Ausgabe Nummer 27, 9. Juli 1942 1
- Ausgabe Nummer 28, 16. Juli 1942 1
- Ausgabe Nummer 29, 23. Juli 1942 1
- Ausgabe Nummer 30, 30. Juli 1942 1
- Ausgabe Nummer 31, 6. August 1942 1
- Ausgabe Nummer 32, 13. August 1942 1
- Ausgabe Nummer 33, 20. August 1942 1
- Ausgabe Nummer 34, 27. August 1942 1
- Ausgabe Nummer 35, 3. September 1942 1
- Ausgabe Nummer 36, 10. September 1942 1
- Ausgabe Nummer 37, 17. September 1942 1
- Ausgabe Nummer 38, 24. September 1942 1
- Ausgabe Nummer 39, 1. Oktober 1942 1
- Ausgabe Nummer 40, 8. Oktober 1942 1
- Ausgabe Nummer 41, 15. Oktober 1942 1
- Ausgabe Nummer 42, 22. Oktober 1942 1
- Ausgabe Nummer 43, 29. Oktober 1942 1
- Ausgabe Nummer 44, 5. November 1942 1
- Ausgabe Nummer 45, 12. November 1942 1
- Ausgabe Nummer 46, 19. November 1942 1
- Ausgabe Nummer 47, 26. November 1942 1
- Ausgabe Nummer 48, 3. Dezember 1942 1
- Ausgabe Nummer 49, 10. Dezember 1942 1
- Ausgabe Nummer 50, 17. Dezember 1942 1
- Ausgabe Nummer 51/52, 24. Dezember 1942 1
-
Band
Band 59.1942
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Die ostlünSWe Landwirtschaft vor großen Aufgaben In den von den deutschen Truppen besetzten Tei len des Ostlandes werden schon jetzt alle Vorberei tungen getroffen, um sofort nach Beendigung der Ernte die Herbstbestellung Purchzuführen. Bereits die jetzige Ernte wird ein Beweis dafür sein, daß die Landwirtschaft des Ostlandes zukünftig im ge samteuropäischen Aufbau einen wertvollen Beitrag liefern wird. Die Erreichung dieses Zieles ist der Zweck aller agrarpolitischen Maßnahmen im Ost land, mit denen sich Kriegsverwaltungs-Vizechef Machiessen in interessanten Ausführungen in der jetzt erstmalig erschienenen Monatsschrift des Reichs kommissars Mr das >Ostland „Ostland" befaßt. Drei Voraussetzungen seien notwendig, wenn die Er zeugung gchtergert werden soll: Die Wiederbelebung der Privatinitiative, die Rationalisierung der Er- zeugungsmethoden und die Steigerung des Auf wandes an Arbeit und Kapital je Flächeneinheit. Die ersten Grundlagen für die Förderung der Privatinitiative wurden bereits durch die Auf hebung der bolschewistischen Landbowirtschaftungs- maßnahmen in den Generalbezirken Litauen, Lett land und Estland und die Aufhebung der Kolchos- Verfassuna im Generalbezirk Weißruthenien ge schaffen. Die organisatorischen Voraussetzungen für die Rationalisierung der Erzeugungsmechoden seien in den Betrieben der „Ostland" gegeben, die vor bildlich geführte Betriebe entwickelt", die als „Jn- tensivinseln" der Landbevölkerung ein Beispiel geben und gleichzeitig den Ausgangspunkt einer örtlichen Wirtschaftsberatung bilden. Die Inten sivierung, also die Steigerung des Arbeits- und Kapitalaufwandes je Flächeneinheit, könne erst im Zuge einer allgemeinen volkswirtschaftlichen Auf wärtsentwicklung >des Ostlandes erfolgen, die nur von einer die Agrarpolitik umschließenden Allge meinen Wirtschaftspolitik gestaltet werden könne. Nach dem wirtschaftlichen Anschluß des Ostlandes an den deutschen Markt müsse daher die Wirtschafts politik das Ostland zur Steigerung der landwirt schaftlichen Intensität dem deutschen Markt ver kehrsmäßig näherbringen. Die Betriebsverhältnisse und die bisherigen Erträge, die die deutsche Agrar politik bei ihren Maßnahmen in Rechnung stellen müsse, seien in den einzelnen Gebieten des Ost- landes ganz verschieden. Im baltischen Raum wur den durch die Agrarreformen der Nachkriegszeit etwa 600 000 bäuerliche Betriebe geschaffen, mit deren Zerschlagung die Sowjets 1940 begannen. In den ehemals polnischen Gebieten sei die Bolschewi- sierung der Landwirtschaft ebenfalls in den Anfän gen steckengeblieben. Dagegen gäbe es in Weiß- ruthenien schätzungsweise 1000 Sowchosen (Staats güter) und etwa 10 000 Kolchosen. Dementsprechend seien auch die Hektarerträgs in Weißruthenien weitaus am niedrigsten, obwohl schon die Ertrüge in den baltischen Gebieten hinter denen -des Reiches zurückbliebsn. Einem Hektarertrag von 12,7 clr Getreide bzw. 133 Kartoffeln im Generalbezirk Lettland stehe ein Hektarertrag von nur 8,1 Ge treide bzw. 112 cir Kartoffeln im östlichen Weiß- vuthenien gegenüber. Die ersten Aufbaumaßnahmen und das Verständnis weitester Kreise der Land bevölkerung des Ostlandes ließen erkennen, daß die Landwirtschaft des Ostlandes ihre große Aufgabe erfüllen wird. ^usrsi^lsocks Vrtamüivsrsorguos ist auch in 2/ukuott gssicdsrt Vttaminoorrat in öer kriegsemährung Die Bedeutung eines geregelten Vitaminhaus haltes für die Erhaltung der menschlichen Leistungs fähigkeit ist seit langem erkannt und jetzt im Kriege von besonderer Wichtigkeit. Zn diesen Fragen nimmt Prof. E. Lelesz in der kürzlich erschienenen Nummer 7/8 der „Internationalen Landwirtschaft lichen Rundschau" Stellung. Von den bisher be kannten Vitaminen seien Vitamin -z., öi und 8- Schutzstoffe gegen Ansteckungen. Bei ihrem Fehlen seien Aufhören des Wachstums, Störungen des Nervensystems, Verdauungsstörungen usw. zu beob achten. Ein normal genährter Erwachsener braucht täglich 2 mg Karotin, das der Körper zu reinem -z-Vitamin weiter verarbeite, 0,5 mg reines Vitamin und 1—2 Vitamin 8> und 8-. Da die Kriegscrnährung eine gewisse Verknappung an reinem Vitamin H. mit sich brächte, sei gerade hier für ein Ausgleich durch erhöhte Ausnahme von Karotin zu sorgen, das uns in vollem Maße zu gänglich sei. Es kämen hierfür vor allem Mohr rüben, Spinat, grüne Gemüse und farbige Früchte in Frage. Dabei sei stets den Frischgemüsen der Vorzug zu geben. Am ergiebigsten seien die äußeren Schichten der Mohrrübe und die Brennesselblätter zur Salatbereitung. Doch die umfangreichen Karo tinvorräte, die uns die Milchprodukte, vor allem Magermilch und Magerkäse, bieten, dürsten nicht übersehen werden. Die beiden L-Vitamine finden sich in Molken, Eiern, Gemüse, Tomaten, Frucht säften, Bierhefe und Kleie. Von besonderer Bedeu tung sei das Vitamin L, bei dessen Fehlen Skorbut eintreten könne und die Anfälligkeit gegen Grippe gesteigert würde. Außerdem sei in diesem Fall eine Verminderung der Leistungen feststellbar. Gerade die Versorgung mit diesem Vitamin, von dem der Körper die beträchtliche Menge von 1 mg je kg des Eigengewichtes erfordere, sei in der Friedens ernährung schlecht gewesen. Der Krieg zwinge uns hier auf richtige Bahnen, in dem längstvergessene Gartengewürze, Würzkräuter und heimische Beeren- pslanzen genützt würden und Gemüse und Obst, soweit wie möglich, im Vordergrund stehen. Die hervorragende Bedeutung der Hagebutte und des Paprikas, die man mit Recht als Vitamin-OSpen- der ansehen könne, sei hier nur angedeutet. Aber auch viele alte deutsche Küchenpflanzen, kämen wie der zu Ehren. Von Bedeutung für die Vitaminver sorgung sei der Zusatz vitaminreicher Nahrung zu anderen Nahrungsmitteln und durch ultraviolette Bestrahlung der Nahrungsmittel. Es habe sich ge zeigt, daß der Vitamin-OGehalt ohne Nachteil für die übrigen Vitamine durch Bestrahlungen beträcht lich erhöht werden könne. Ferner sei eine zweck mäßige Konservierung zu beachten, da sowohl die Konservierungstemperatur wie auch die verwende ten Gefäße auf den Vitamingehalt einwirken. Großzügige 5örverung ves elsässischen Wein-, Söst- und Sattenbaus Die neue Lehr- und Versuchsanstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau in Rufach, deren endgültiger Aufbau seinem Ende entgegengeht, ist für das 18 400 da große elsässische Weingebiet von größter Bedeutung, besonders da dessen Leistungen infolge der französischen Massenimporte aus Jnnerfrank- reich und Algier abgesunken waren. Die Lehr- und Versuchsanstalt wird nach ihrer Vollendung 80 da umfassen, von denen zwei Drittel bereits" bewirt schaftet werden. Für den Ertragsweinbau sind 5 da bestimmt, in denen die für das oberrheinische An baugebiet wichtigsten Europäersorten angepslanzt werden, die aber auch dem der Edelreisergewinnung dienen. Bereits in diesem Jahre konnten 150 000 Rebenveredlungen vorgenommen werden. Eine Rebschule ist vorgesehen. Auch soll ein Rebensorti- ment zu Lehrzwecken geschaffen werden. Die Einfüh rung der Anerkennungspflicht für Pflanzenmaterial im Elsaß, die auf Qualitätsgewächse hinzielt, wird die Arbeit des Instituts stark unterstützen. Ferner wird sich das Institut mit der Heranzüchtung winterfrostfester Reben beschäftigen und mit der Ge winnung von Amerika-Unterlagsreben, wofür 8 lis bestimmt sind. Für Obstanlagen sind 8 ks mit für das Elsaß charakteristischem Gelände vorgesehen. Der Gemüsebau ist mit einer Gärtnerei und mit Feldgemüsebau auf einer Fläche von 5 da vertreten, wozu Blumen- und Topfpflanzenkulturen und An lagen für Zierbäume und -sträucher hinzutreten. St. Pöltens Landkreis richtunggebend kür Aieoervonau Ein vorbildliches Beispiel der Verwirklichung der Forderung nach praktischer Obstbaufdrderung gibt der Landkreis St. Pölten (Niederdonau). Nach Errichtung von Arbeitsgemeinschaften in allen obst baulich bedeutenden Gemeinden unterzog das dor tige Obstbaureferat die Obstanbauer einer kurz fristigen gründlichen praktischen Unterrichtung, bei der die Teilnehmer in der Bekämpfung von Schäd lingen, der Handhabung neuzeitlicher Werkzeuge und Geräte, der Herstellung von Spritzlösungen u. a. m. unterwiesen wurden. Im Mai vorigen Jahres erfolgte durch den Landrat die hauptamt liche Einstellung dreier Sprengelbaum warte, denen in zahlreichen Gemeinden des Landkreises Gemeindehilfsbaumwarte zur Seite stehen. Das Vorhandensein von 68 Gartenbau vereinen hatte den Zusammenschluß zu einer Ge bietsgruppe zur Folge, der heute auch die neu gegründeten Arbeitsgemeinschaften des Kreises Lilienfeld angehören. Erste Aufgabe dieser auf genossenschaftlicher Basis aufgebauten Gebietsgruppe war die Einleitung einer großzügigen Beschaffungsaktion, durch die allein im ersten Halbjahr 1942 den Gartenbau vereinen 6500 Obstbäume, 4500 Beerensträucher, 7000 kg Mineraldünger, 2 Waggon Torfmull, 16 000 k§ Pflanzenschutzmittel, 6465 Baumpflege werkzeuge und 2460 Fachbücher im Gesamtwert von 27 320,— RM. vermittelt wurden. Jetzt ist eine weitere Aktion zur Beschaffung von Süßmostglocken und Beerenobst im Gange." Des weiteren wurden mehrere Vertragsbaumschulen er richtet und hierfür eine Subvention von 9000 RM. Keichsyauptabteilungsleiter Dr. Drummenbaum 50 Fahre alt Am 31. August begeht der Reichshauptabteilungs leiter II im Reichsnährstand, Bauer Dr. Brummen baum, seinen 50. Geburtstag. Dr. Brummenbaum ist der für die praktische Durchführung der Erzeu gungsschlacht verantwortliche Reichshauptabteilungs leiter in der bäuerlichen Selbstverwaltung. Bor allem seit Beginn des Krieges galt seine Arbeit der Mobilisierung aller Kräfte in der Landwirtschaft. Unter seiner Leitung erfolgte die Durchführung der dem Landvolk gegebenen Parolen, in den Kriegs jahren insbesondere der Ausdehnung des Hackfrucht- und Oelfruchtanbaues, der Erhaltung der Brot getreideanbaufläche, der Ausweitung des Futter- und Gemüseanbaues. Dr. Brummenbaum stammt aus Westdeutschland und studierte nach der Teil nahme am ersten Weltkrieg als Leutnant in einem Fekdartillerieregiment in Halle Landwirtschaft. Hier legte er die Prüfung als Diplomlandwirt und Tierzuchtinspektor ab," anschließend das Doktor examen. Nach kurzer Tätigkeit in der Praxis war er Assistent am Tierzuchtinstitut der Universität Halle. Seine Neigung war aber in erster Linie auf die Praxis gerichtet. Er übernahm daher später die Leitung des Familiengutes im Siegkreis, das er mit großem Ersolg bewirtschaftete. Nach der Grün dung des Reichsnährstandes wurde Dr. Brummen baum zunächst Stabsleiter II der Landesbauern schaft Rheinland, dann Landesobmann der Landes bauernschaft Weser-Ems. Am 1. Oktober 1935 wurde ihm die Leitung der Reichshauptabteilung II des Reichsnährstandes übertragen. bereitgestellt. Weitere 2000 RM. dienen der Förde rung des Höhenobstbaues. Im Interesse des Sortenversuchswesens ist erst malig im Kreise die Errichtung von. Obstversuchs anlagen geplant, die u. a. neue Erkenntnisse über die Eignung russischer Obstsorten im Voralpen gebiet vermitteln sollen. 8rsriim. LeMngswetWewerb im Semüje- uns VMau in Mecklenburg Zur Steigerung der Leistungen im Gemüse- und Obstbau ruft soeben der Landeslsiftungsausfchutz für den Gemüse- und Obstbau in Mecklenburg alle Gemüse- und Obstcrzeuger Mecklenburgs, die in diesem Jahre Gemüse und Obst angebaut haben, zu einem Leistungswettbewerb auf. Die Bewertung der Leistungen durch die Kreisleistungsausschüsse erfolgt nach vier Gruppen: 1. Gemüseanbau in Gärtnereien unter Einschluß der Betriebe, die sich vom Blumen- auf Gemüsebau umgestellt haben, 2. Gemüseanbau in bäuerlichen Betrieben, 3. Ge müseanbau in Großbetrieben, 4. Gemüseanbau im Erwerbsgartenbau. Für die besten Leistungen sind wertvolle Preise ausgesetzt worden. HauptschrtMeiter Horst Haagen, j. Z. Wehrmacht, in Vertretung Walter Krengel, Berlin-Wittenau. Verlag Gärtnerische Gcrlagsgescllschaft, Dr. Walter Lang KG., Berlin LW. SS, Koch,'trage M. An^eigcnlciter Fritz Philipp, Frankfurt fO»er^ Druck Trowttzsch L Sohn. Frankiurt tOderj. Kur Fett ist Preisliste Nr. « vom r. August ISSN «LUt». schöne fehlen Wesentlich günstiger liegen Lie ob ft bau lichen Verhältnisse in Südrußland, wobei der Obstbau auf der Krim an erster Stelle steht. In Bessarabien sind die Bestände an Wal nüssen beachtlich. Der übrige Obstbau beschränkt sich daselbst auf mäßig gepflegte Mischpflanzungen. Besser ist . der Stand der Obstkultur schon in den fruchtbaren Schwarzerdegebieten Transnistriens — Land zwischen Dnjestr und Bug — sowie in der Südwestukraine. Hier sieht man große geschlossene Obstanlagen, wobei die Aprikojenpflanzungen ob der Gleichmäßigkeit ihrer Bestände und wegen des guten Pflegezustandes an erster Stelle stehen. Allerdings "nehmen diese Obstanlagen einen nur recht bescheidenen Raum in der Unendlichkeit des südrussischen Gebietes ein. Eigentlich geschlos sene Ob st b a u d i st r i kt e gibt es erst auf der Halbinsel Krim. Oft wird der Um fang des Krimobstbaues überschätzt. Nach russischen Angaben, die m. E. der Wirklichkeit sehr nahe stehen, gibt es 7000 im im Ertrag stehende und 3000 da junge Obstanlagen. Bei der aus der Krim, vornehmlich" bei älteren .Pflanzungen, dichten Pflanzweise — je im 120—150 Bäume — ergäbe dies einen Baumbestand von rund 11ü Millionen Stück. Diese Baumzahl liegt beispielsweise um ein Vielfaches unter der des Obstlandes Baden. Lei stung und Ausweitung des Krimobstbaumes wer den bestimmt von der Möglichkeit der ausreichen den Wasserversorgung der Kulturen. Das Steppen gebiet der Nordkrim scheidet infolge der Wasser- yn der nachfolgenden Abhandlung gibt uns Berufs- kameraü Eroft Weyl, der z. Z. als Oberleutnant im Felde steht, aus Grund eigener Erlebnisse einen Einblick in die gartenbaulichen Verhältnisse der Sowjetunion, wo bei insonderheit über den Obstbau berichtet wird. Ein weiterer Aufsatz über den Gemüsebau wird folgen. Lchriftleitung. Für jeden echten Gärtner, der heute das Ehren kleid des deutschen Soldaten trägt, bedeutet es Freude und Entspannung, aber auch Mehrung sei ner fachlichen Kenntnisse und Erfahrungen, wenn er sich in Feindesland beruflich umsehen kann. Nun können, dürfen und sollen aber kulturelle und wirtschaftliche Beobachtungen eines Soldaten, die im Verlauf eines Feldzuges gesammelt werden, nicht Anspruch auf wissenschaftliche Vollständigkeit und Genauigkeit erheben. Vielen Fragen "und Rätseln möchte der ernsthafte Fachmann gern nachspüren. Er muß sie aber als Soldat zufolge des Vorrechtes seiner militärischen Aufgaben un untersucht und ungelöst lassen. Nichtsdestoweniger vermitteln die Eindrücke, die im mehr oder minder bewegten Kriegsleben gewonnen werden, einen lebendigen Einblick in den Charakter und in die Leistungen eines Wirtschaftszweiges sowie seiner Träger. Diese Eindrücke sind besonders nachhaltig und wahrheitsgetreu bei einem bodengebundenen und naturverwachsenen Beruf wie dem Garten bau. In ihm gibt es nichts zu beschönigen oder zu vertuschen. Die verheerenden Auswirkungen der fünfund zwanzigjährigen Bolschewistenhervschaft lernten die Millionen deutscher Männer des Ostheerez seit dem 22. Juni 1941 in täglich sich steigernder drastischer Weise kennen. Die Folgen dieser mensch lichen und wirtschaftlichen Katastrophe mußten sich in den feinstorganisierten Berufen, zu denen der Gartenbau zweifellos zählt, in besonders krasser Form äußern. Die eigenen, während des bisheri gen Ablaufes des Ostfeldzuges im mittleren und südlichen Teil der einstigen Sowjetunion gesam melten Beobachtungen "geben die Böstätigung hierfür. Der Gartenbau der Sowjetunion ist nicht außzufassen als ein selbständiger Beruf, son dern er ist so eng mit Land- und Forstwirtschaft verwachsen, daß er sein eigenes Gesicht verloren hat. Das uns Deutschen bekannte Streben des Gärtners nach der Erstleistung im Gesamtgebiet der Landwirtschaft durch hervorragenden Einsatz von Betriebsmitteln und Fachkräften fehlt gänz lich. Der heutige Gärtner des weiten Ostraumes kennt nicht Berussstolz und Berufsfreude. Er weiß wenig von dem Geheimnis und von der inneren Freude des Schaffens ist der Pflanzenwelt. Für die Vorgänge in der Natur zeigen sich die. Ukrainer und Tataren am aufgeschlossensten. Untergegangen in der stump fen Welt Stalins ist hier der "Gärtner zum Sowjet menschen geworden. Der Bolschewismus hat dem Mrtner die Seele genommen, er Hat ihn prole- torisiert. Die dürftigen Erfolge des sowjetrussischen Gartenbaues sind weniger das Werk von „Gärt nern" als von Spezialisten, die in einem eng be grenzten Sondergebiet zur Erstleistung gedrillt sind. Auch muß festgehalten werden, daß die bol- schewistische Erziehung Massenwirkungen auslöst. Sie werden durch zäheste Sturheit selbst bei der Verrichtung primitivster Arbeit erzwungen, die § gleiche Haltung, die wir in der verbissenen Kamp- , sesweise der Rotarmisten lennengelernt haben. Die naturverbundene Gärtnergeneration der vorbolsche wistischen Zeit ist fast ganz ausgestorben. So be gegnete mir nur ein Gärtner, der mit leuchten den Augen von seinem Wirken in den kaiserlichen Gärten von Petersburg und im Ausland erzählte. Diese Tatsachen muß man sich immer wieder ver gegenwärtigen bei der Beurteilung des räterussi schen Gartenbaues in seiner Gesamtheit wie in seinen einzelnen Sparten. Im Obstbau sind die ertraqsfähigen Bestände im mittleren Frontabschnitt infolge der auch für russische Verhältnisse ungewöhnlich kalten Winter 1928/1929, 1939/1940 und 1940/1941 restlos ab gestorben. Kein einziger gesunder Obstbaum wurde aus der Strecke bis kurz vor Moskau festgestellt, geschweige denn ein fruchtbohangener Baum. Viele Obst- und Gehölzbaumschulen sind durch die wahrhaft sibirische Kälte bis —54° L gleichfalls zum Erliegen gebracht worden. Einige zwei- bis sechsjährige Junganlagen, meist Hoch stämme, in geringerem Ausmaße Halbstämme und Hochbüsche, "auf mitunter beträchtlichen Flächen sind in den Staatsbetrieben (Sowchosen). Diese Bestände sind wenig oder gar nicht frostgeschädigt. Es kann angenommen werden, daß es sich hierbei um Züchtungen von Mitschurin und seiner Vor gänger handelt. Der Pflegezustand aller Bäume in Mittelrußland ist durchweg mäßig. Planmäßiger Kronenaufbau und Schädlingsbekämpfung sind un bekannt. Sowohl die alten abgestorbenen Baum bestände, die noch nicht abgeholzt sind, wie die jungen Pflanzungen sind überwiegend Aepfel. Birnen und Zwetschen findet man nur sehr selten, anderes Steinobst und Walnüsse überhaupt nicht. Während die Kern- und Steinobstpflanzungen meist geschlossene Anlagen darstellen, Streupslänzungen nicht anzutrefsen sind, stehen vereinzelte Beeren obststräucher — ungepflegt und frostbeschädigt — nächst den menschlichen Wohnstätten. Die Obst armut des mittleren Sowjetrußland beleuchtet wohl am deutlichsten die Tatsache, daß es dem Berichter und mit ihm vielen Kameraden trotz eifrigen Suchens nicht gelungen ist, auch nur einen russischen Apfel, eine Birne, Pflaume, Zwetsche oder Kirsche im verflossenen Jahr zu essen. Wild früchte (Erdbeeren, Heidelbeeren und Preisel beeren) sind nicht selten, werden jedoch infolge der Weitläufigkeit der Wälder und wegen mangeln der Organisation nur schlecht ausgenutzt. Ihre armut des Landes und der geringen Niederschlags menge von jährlich unter 300 mm für Obstbau gänzlich aus. Im Süden der Halbinsel ist hin gegen erfolgreiche Obstkultur zu beiden Seiten Les Jailagebirges wegen der gleichfalls geringen Niederschlagsmengen von 300—500 mm "und des tiefen Grundwasserstandes nur mit zusätzlicher Be wässerung möglich. Die Obstanlagen finden sich darum in erster Linie entlang der Fluß- und Bachläufe, die durch geschickte Ausnutzung ihres natürlichen Wasservorrates eine künstliche Bewässe rung gestatten. Auf einfachste Weise gebaute Ab leitungen aus den natürlichen Gewässern und Grwbensysteme ermöglichen nicht nur die zeit gerechte Bewässerung der Obstanlagen, sondern sie schaffen darüber hinaus auch die" Voraussetzung für eine zweckdienliche Gemüsezwischenkultur. Die Wasserzuleitungsgräben ziehen sich oft, selbst klei nen Bächen gleich, kilometerweit hin. Sie wie die eigentlichen "Bewässerungsgräben werden durch kleine Erddämme geschlossen oder offen gehalten. Ueber Geländesenkungen, die hierzulande häufig bessere Auswertung in Verbindung mit einer sinnvollen Ausweitung des Anbaues frostbestän diger Kern- und Beerenöbstsorten sicherte auch dem Obstbau in den mittleren Teilen Sowjetrußlands eine wirtschaftlich allerdings begrenzte Daseins berechtigung. Darüber hinaus ließe sich zweifellos durch Obstbau die Einförmigkeit des Landschafts- bildes auflockern. Die Dörfer und Städtchen "könn ten, wenn sie schon nicht in einem Kranz von Bäumen eingebettet liegen, durch einige schöne Bäume, unter denen Obstgewächse nicht sohlen dürften, ihre naturgebundenen Blickpunkte erhalten. und unter ihnen gute Tafelbirnen eine bevorzugte Stellung einnehmen. Der Beerenobstanbau bewegt sich in bescheidenen Grenzen. Die am hänMen vertretene Banmsorm ist der Halbstamm. Mr auch alle anderen Baumsormen bis zu den kunstgerecht gezogenen Spalieren sind anzutrefleu. Kronen- Pflege und Kronenaufbau sind stark an die alte Gaucher-Methode angelehnt. Nach alter Schule leisten in der Kronenpflege emme Spezialisten Beachtliches. Man gewinnt überhaupt oft den Ein druck, der Krimobstbau sei auf dem Stande der ersten zwei Jahrzehnte des laufenden Jahrhunderts stehengeblieben. Diese Annahme wird durch Ge spräche mit älteren Leuten erhärtet, aus denen hcr- vorgeht, daß durch die Kollektivierung, abgesehen von der Schaffung einiger Großpflanzungen, nur Stillstand in die obstbauliche Entwicklung gebracht wurde. Jur Anpflanzung wurden in Fachkreisen etwa 20 ^Kernobstsorten empfohlen, ohne daß aber die Unmenge Lokalsorten bislang wesentlich ein geschränkt werden konnte. Mitschurinsorten sind aus der Krim weder empfohlen noch verbreitet. Schädlinge und Krankheiten treten sehr stark auf und bedingten eine frühzeitige Entwicklung der planmäßigen Schädlingsbekämpfung. Pier bis sechs Spritzungen sollten die Regel sein. Hierbei haben die neueren Erkenntnisse des Pflanzenschutzes noch nicht ausreichend Berücksichtigung gefunden. Die Erzeugnisse des Krimobstbaues gingen in früheren Jahren vornehmlich nach den Großstädten im Norden. Petersburg und Moskau, zum kleineren Teile auch in das Ausland. Weich obst wanderte überwiegend in die Konserven- sabriken. So gab es in Ssimferopol drei Obst verarbeitungsbetriebe, von denen aber Wei von den Bolschewisten bei" ihrem Rückzug gänzlich zer stört und der dritte stark beschädigt wurde. Heuer bildet das Krimobst eine wertvolle Ergänzung der Truppenlo^ Mensch und Mrk lm (Zartenbau des Oltens Bon Oberleutnant Ernst Weyl, z. Z. im Felde anzutrefsen sind, wird das Wasser in Hvlzkändeln geleitet. Auf diese Weise wird in vielen, ja in den meisten Obst- und Gemüsebaubetrieben eine ge ordnete Wasserwirtschaft mit einfachsten Hilfsmit teln erzielt. Diese haushälterische Nutznießung des Wassers wird gesteigert durch Bodenpflege, wobei das Offenhalten der Baumscheiben in den Gras obstgärten besonders augensällig ist. Mitunter wird auch gemulcht. In einigen Sowchosen und Kol chosen" sind Bewässerungsmöglichkeiten durch An lage von Pumpwerken geschaffen. Im Ob st anbaugebiet derKrim sind alle Obst arten vertreten. An den war men Südhänaen des Jailagebirges — Jalta hat eine durchschnittliche Sommertemperatur von 22,8 ° Celsius — gedeihen die Obstarten mit dem höchsten Wärmebedürfnis: Tafeltrauben, Mandeln, Aprikosen, Walnüsse, Feigen, Maulbeeren, Eß kastanien sowie Kirschen. So befindet sich unweit Aluschta eine geschlossene Walnußpflanzung von 15 im Größe. Aprikosenbäume mit einem Kronen durchmesser von 10 bis 15 m sind keine Seltenheit. Die Nordtäler des Jailagebirges und die anschlie ßenden Anbauzonen weisen hingegen einen stär keren Bestand an Kernobst ans, wobei die Birnen
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