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Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittags 11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag 11 Uhr einzusenden. Schriftleitung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. 27. Jahrgang Sonnabend, den 13. Januar 1917. Nr. 4. gegangener Strafprozeß gegen den Besitzer des den unsere Kolonien wieder erhalten, und ich möchte allen, die mit Zweifeln hergekommcn sind, diese meine Zuversicht gern mitgeben. unter abge- starkc im Sturm. Nördlich Ppcrn ist ein feindlicher Angriff schweren Verlusten für den Gegner schlagen; auch südlich Dpcrn blieben Vorstöße erfolglos. Pfand zu behalten für die ihnen abgenommenen i Das ändert alles nichts an der Lat- wiederholt darauf hingewiesen, daß c< strengstens verboten ist, Kriegsgefangenen alkoholische Ge tränke zu verschaffen. — Ueber vas Wese« des Glücks spiels gibr ein größerer, durch alle Instanzen m die hiesige Kollekrion von Ferdinand Rosen. Kamenz. Von »ec Lanozcn»acmecie wurde Griechenland hat da« Ultimatum deö Vierver- bandes angenommen. Ministerpräsident Briand übergab am Mittwoch dem amerikanischen Botschafter Sharp die Vicrverbandsantwort auf Wilsons Note. Die Zeichnungen auf die fünfte österreichische Krieg«anlcihc haben nach der ersten Feststel lung die Summe von mehr als 4412 Mil lionen Kronen ergeben. Das englische Schlachtschiff „Cornwallis" wurde im Mittelmeer am 9. Januar von einem Unterseeboot versenkt. Der Kapitän und sämt liche Offiziere wurden gerettet. 13 Mann werden vermißt. Da« englische Fluzzeugschiff „Benmachree" unter dem Kommandanten Samson wurde am 11. Januar im Hafen dec Insel Casteloriza durch Geschützfcuer zum Sinken gebracht. vistwn de« Angeklagten vor dem Oberlandes- gccicht hatte keinen Erfolg; der Strafsenat schloß sich der Ansicht der Vorinstanzcn an. Dresden. (Da« Seelöwcn-Abenteuer in englischer Beleuchtung.) Der Bericht von dem Seelöwcn-Abenteuer im Carolafce ist auch nach London durchgesickert und wurde von dec „Daily Mail" dazu benutzt, die allmählich immer tiefer sinkende Hoffnung auf die schon lange und sehn süchtig erwartete Aushungerung Deutschland« von neuem zu beleben; deshalb wurde der aus gebrochene Seclöwe zu dem einzig übrig- zeblicbencn Stück seiner Art gemacht, und was von unserer Presse humorvoll erdichtet war, daß das Tier wegen der mäßigen Kciezs- kost das Weite gesucht habe, wurde ernstlich als Grund des Autbrcchcn« hingcstcllt. Aber die Wirkung dieser Meldung auf »ie Leser soll eine ganz unerwartete gewesen sein. In mehreren größeren Volksversammlungen soll nach den Be richten au« England dec Dresdner Seelöwe eine große Nolle gespielt haben. Ec sei ein schla gende« Beispiel dafür, daß es mit Deutschland hinsichtlich dec Lebensmittel doch nicht fo schlecht bestellt sein könnte, als man auf Grund der zahlreichen Berichte und Schilderungen gehofft hätte. Wenn man noch derartige unersättliche Fresser zu seinem Vergnügen hielte, anstatt sie zu töten, das Fett auszulassen, da« Fleisch zu verzehren und da« undurchlässige Fell zu Was serstiefeln zu verarbeiten, so könnte ow Not noch gar nicht so groß sein, uns eS sei doch vielleicht not »urch Verpfandung des Tieres viere Tau sende von Mark herauszuschlagen. Dresden. (Moro an einem vierjährigen Kinoe.) In der leßien Nachc wurde in einem Hause der Potschapptcc Silage in Gittersee bei Dresden ein vierjähriges Mädchen ermordet. Die Leich: lag, als ore Dresdner Polizei heute früh 4 Uhr am Tatort erschien, auf einem Sofa in der Küche. Sic war in Betten eingcwickclt; l um den Hals »cs Kindes war ein Strick gc-' schnürt. Sobald es Tag geworden war, wurde von der LanocSkciminalpolizei »ic Tatbestands aufnahme vorgcnommen und oer Tatort in seinen Einzelheiten pyotographierc. Die Täterin, die nervenkranke Mutter des getöteten Kindes, die nach Verübung oer Lat aus der Wohnung in Gittersce sorteille, wurde in Dresden in Hast genommen. Die Landeskriminalpolizei hat sie heute dem Amtsgericht zugeführt. — Wie noch mitgeteilt wird, handelt es sich um die 37 Jahre alte Maurersehefcau Dulschky, deren Mann im Felde steht. Leipzig. Die städtische Wucstküche ist jetzt in vollem Betriebe. Hecgestellr wird eine Ein heitswurst folgender Sorten: Blut-, Leber-, Mett- und,Sülzenwurst. Gegenwäciig werden wöchent lich 450 bis 500 Zentner Wurst hecgestellt, so daß auf den Kopf oer Bevölkerung 50 Gramm kommen. In dec Anlage kann aber bedeutend mehr Wur,i hecgestellr wersen, sobald mehr Schweine zuc Verfügung stehen. Dec gesamte Belrieo oer zentralen Wurstbereitung steht unter Aufsicht von zwei FuNicherobecmeistecu, während die Bearbeitung der Wurst selbst durch 60 ze- lecuie Arbiter erfolgt, über die ;ci0stän»ige Flcischcrmeistec sie fachmänuffcheAufsichi ausüben. ürciM» unil ZsAMr;. Bretnig. Am Donnerstag ist der beim Arsenalbau in Radeberg beschäftigte Maurer polier und Sauitätöfelowebel Emil Gentsch von hier einige Meter hoch hecabgestüczt. Er wurde gegen Abend mittels Sanitätswagen nach seiner Wohnung gebracht. Hoffentlich sind die Ver letzungen, die sich der Verunglückte durch den Sturz zugezogen hat, nicht bedenklicher Natur. — (M.J.) Weniger Fett! Die L«n- desfettstclle schreibtuns: Dec Rückgang deciMilch- erzeuzung, wie er jedes Jahr im Winter ein- piischen Fcieoensschluß besiegelt werden. Las Geschick unserer Kolonien ist unserem H-cre und unserer Flotte auvertraut. Da werden gvir au der Entscheidung nicht zweifeln. Wir wer- als angenehmen Familienzuwachs zu überlassen. ! Es müsse also wohl vorläufig noch Aussicht gehabt. Die Rcichrfettstelle hat deshalb eines Herabsetzung des sächsischen Anteils um einige^ Tausend Zentner Speisefett monatlich eintrcten lassen müssen. Dementsprechend wird auch die Zuweisung an die Verbraucher eine gewisse Ein schränkung erfahren müssen. Für Monat Januar wird diese Einschränkung darin bestehen, daß statt 100 Gramm Margarine nur 80 Gramm verteilt werden können. Vom 1. Februar an soll unter Beibehaltung dieser Einschränkung der wöchentliche Speisefettantcil im ganzen Lande auf 62 l/, Gramm festgesetzt werden. Diese Menge wird auch jetzt schon in den Städten zuc Verteilung gebracht, s» daß praktisch nur auf dem Lande eine Herabsetzung von 90 Tramm auf 62^ Gramm stattfinden wird. Voraus sichtlich wird, um die volle Gleichmäßigkeit der Zuteilung zu sichern, eine Landesfettkacte ab 1. Februar ausgegeben werden, welche in jedem Merkwürdige Voraussicht. Vom 2. bis 10. August 1914 sollte in Paris der 10. Internationale Esperantokongreß tagen, der dann infolge des Kriegsausbruches nicht zustande kam. Wie es in den Vorjahren bei gleichen Veranstaltungen in anderen Ländern üblich war, hatte auch die Leitung des 10. Kongresses die französische Regierung um mora lische und finanzielle Unterstützung der Veran staltung gebeten, zu der etwa 5000 Teilnehmer angemcldet waren. Ueber diesen Punkt berichtet nun „Konstant« Komitato de la Kongrcßj" am 25. Juni 1914 in „Oficials Gazeto Esperan- tista", der offiziellen, in Paris erscheinenden Zeitschrift des esperantistischm Zentralamtes, wie frlgt: „Wegen der politischen Lage Frank reichs und des jetzigen Zustandes in Europa hat die französische «Negierung es abgelehnt, unseren Kongreß offiziell zu unterstützen, und infolgedessen konnte sie anderen Regierungen nicht den Vorschlag unterbreiten, amtliche Ver treter zum Kongreß zu entsenden." Der Ver fasser des Berichts und Vorsitzende des stän digen Ausschusses der Kongresse ist General Sebert, Paris, der auf politischem Gebiete eine rege Tätigkeit entfaltet. Jedenfalls ist be merkenswert, daß die französische Regierung an scheinend schon vor dem Mord in Serajewo die politischen Ereignisse/vorausgeschcn hat. (N. A. Z.) Zu Trepows Rücktritt schreibt die „Boss. Ztg." unter dem 9.: Der Mann, der oen Russen die Freudenkunde von der französisch-englischen Anerkennung der rus sischen Anwartschaft auf Konstantinopel gebracht hat, »erschwindel nach kurzem Minißcroasein wieder von dec Bildfläche. Von seiner Amts führung an der Spitze des russischen Kabinetts ist nur sein eilfertiges Vorbrängen bei der Ab lehnung des deutschen Friedensangebots, sowie die Stambuler Fata Morgana einigermaßen bemerkenswert. Sonstige Leistungen wird die Geschichtsschreibung kaum von ihm zu verzeichnen haben. Gein Rücktritt oder seine Entlastung ist, soweit man den Schleier zu durchdringen vermag, der über den einander sich überstürzen den russischen Vorgängen liegt, wahrscheinlich auf die Duma-Vertagung und die jüngsten Moskauer Unruhen zurückzufühcen. (b.) Dr. Solf über unsere Kolonien. Auf dem in Berlin abzehalienen Kolonial- Missionsabend hat der Kolonialstaatssekcetäc Dr. Solf eine Rede gehalten, in der er auf die Zukunft nuferes Kolonialbesitzes eingina. Ec sagte u. a.: Wir haben unsere Kolonien nicht verloren. Die Besetzung durch den Feind be deutet nicht ihren endgültigen Verlust. Mözen die Feinde die Absicht Haden, damit ihre eige nen Kolonialreiche zu vergrößern oder sic als tritt, und der Rückgang der Einfuhr haben eine! schlechter Karten, im Gegensatz zu Mauscheln Verminderung der Speisefettmeuzc, welche für und Pochen, noch etwas bei geschicktem Spiel die Verteilung zur Verfügung steht, zuc Folge zu machen vermöge. Bei dem Glücksspiele ent scheide aber nur die Kactenauszabc. Die Re- s eS sich noch obendrein 400 Mr. habe kosten lassen, um »en Ausbrecher überhaupt wieöerzn- bekommcn, anstatt, wie inan hätte erwarten sol len, dem geschädigten Teichdesttzec »en Fresser berechnet. - .England kaufte in Amerika das ganze rollende Material der Chicago—Anemofa-Nord-Eisen- bahn einschließlich sech« Stahlbrücken. Der australische Premierminister Hughes wird die Neich«k»nsercnz in London wegen der be vorstehenden Wahlen nicht besuchen. König Konstantin von Griechenland richtete einen Brief an ben Präsidenten Wilson. Die russische Kolonie in Athen hat den Hafen Piräus verlassen. Der französische General Serret ist an den Folgen einer in den Vogesen am 6. Januar erlittenen Verletzung gestorben. In Italien wurde durch einen Erlaß die Land sturmpflicht, die bi«her mit dem 39. Lebens jahre endete, bis zum 41. Lebensjahre ausgcbehnt. Der neue russische Ministerpräsident First Golizon erklärte, daß sein Wahlspruch Fort setzung des Krieges bis zum endgültigen Siege sei. Kenninis und traf ihre Maßnahmen. Es konnte! dann auch festgestellt werden, »aß in dem Kaffee- j hauö stundenlang un» oft bis in den Hellen! Morgen hinein „gemauschelt", „gepocht" oder! „Siebzehn uns vier" gespielt wurde. In dec? Berufungsocrhanolung vor dem Landgericht wen dete sich dec Angeklagte gegen seine Verurtei lung seilens oer Vrrinstanz mit oer Erklärung/ daß die genannten Spiele, hauptsächlich aber! Mauscheln und Pochen, keine Glücksspiele sind. (Der Paragraph 285 besagt: Wer Glücksspiele »uivet, wird bestraft.) Wenn da« Gericht den Zufall bei der Kartenvcrtcilung al« bezeichnend stes Merkmal des Glücksspiels anschc, so müß ten einfach alle Spiele, darunter auch dec harm los erklärte Skat und Schas«kops, ms Glücks spiele angesehen werden; denn auch bei ihnen entscheide in der Haupt,ache die Ausgabe oer Karten. Da die Einsätze bei diesen Spielen beliebig hoch sein könnten, sei es möglich, bei einem Skat mehr zu verlieren, al« beim Mau scheln oder Pochen. Dann bestritt der Ange klagte noch die Duldung der Spiele; er habe nichts davon gewußt und sogar einmal, als er etwas bemerkt habe, oen Spielern vre Karten wcggenommen. Ein Kellner sagte aber aus, daß cs sich in diesem Falle um Fremde gehan delt habe, während die übrigen, unbehelligt ge bliebenen Spieler Stammgäste gewesen feien. DaS Landgericht gelangte evenfallv zu einer Ver urteilung auf Gruns der erlangten ll.berzeugung, daß der Angeklagte sich eines fortgesetzten Ver gehens gegen den Paragraphen 285 schuldig ge macht habe. Skat uno Schafskops seien Ge schicklichkeitsspiele, weil man au« ihnen, trotz stürze NsKrMrn. Aus dcm PiräuS hat der französische Admiral die französischen BewachungSpostcn vollständig zurückgezogen. Auf Kreta und den griechischen Inseln wurden mehrere hundert Anhänger des König« ver haftet. Die römische Vierverbandtkonferenz hat den Wortla t der Antwort an »en Präsidenten Wilson endgültig festgesetzt. Staatssekretär Lansing erklärte nach dcm „Daily Telegraph", die deutsch-amerikanischen Be ziehungen seien auf da« schärfste gespannt. Die französische Kammer und der Senat haben ihre Sitzungen wieder ausgenommen. Die Kathedrale son Reim- ist infolge der letz ten Rcgenperiodc sehr stark beschädigt, doch ist bisher nichts zu ihrer Ausbesserung und Erhaltung geschehen. In Spanien entstand infolge parlamentarischer Schwierigkeiten eine Ministerkrisis, die aber durch das Bleiben de« Grafen RomanoncS behoben ist. Die spanische Regierung hat in einer längeren Erklärung ihre Stellungnahme zum Unter- secboot-Kccuzerkrieg dargclegt. Der Rücktritt TrepowS wird auf die Vertagung der russischen Reich«»uma und die Moskauer Unruhen zurückgeführt. Im siebenbürgischen Grenzgebirgc brachte der Mittwoch den deutschen und österreichisch- ungarischen Truppen zwischen Uz- und Su- sita-Tal weitere Erfolge; mehrere Stützpunkte wurden dcm Feinde entrissen. Nördlich der Oitoz-Straße nahm da« Infan terie Regiment Nr. 189 starke Höhenstellungen Die Verluste an feindlichen un» neutralen! ., Schiffen in der ersten Januarwoche werden s Länder. T)as ändert aues nichts an oer ^.ar- in Amsterdamer Kreisen auf 100000 Tonnen: fache, daß die Geschicke dec Kolonien bcim euco- Kaffeeyauses Moltke in Leipzig, Block, utteres-! vorhanden sein, das Tier auch weiter durchzu- santc Aufschlüsse. Im Jahre 1914 erhielt die > füttern, wa« wahrscheinlich in oer Hoffnung ge- Polizei von angeblichen Glücksspielen zweier! schche, vei der doch sicher zu erwartenden Hungers- Gästegruppen ui dem genannten Kaffeehaus Monat vier Verteilungen an Butter oder Speise fett (Margarine) Vorsicht und zwar 3 mal 62^ Gramm, das 4. mal 80 Gramm, und zwar mit Rücksicht darauf, daß dir vierte VerteilungS- periode in oen Monaten mit 30 Tagen 9 Tage, in den Monaten mit 31 Tagen 10 Lage um faßt. Es ist zu hoffen, daß mit Eintritt de« Frühjahrs und dec damit beginnenden stärkeren Milcherzeugung wieder eine Erhöhung der Wochcn- kopfmenge wird staltfinden können. Grotzröhrsdorf. Der 1. Hauptgewinn von 40000 Mack ,»er 2. Klasse 170. Lande«- lotteric siel am Mittwoch, am 1. Zichungslage, Kamenz. Von »ec Lanozcn»acmecie wurden besser gewesen, in Fciedensverhandlungen einzu- ein Arbeiter festgcnommcn, dec Kriegsgefangenen s treten. Als besonders schwerwiegen» wurde dann Branntwein zugeführt hatte. E« sei detwcgcn s noch au-gcführt, daß die Direktion des Garrens Allgemeiner An tiger Amtsblatt Loltsl-Nnrrigek M sie SiMM» Kremig, grsßrSdrtitork, st<mrmMe, ? Mrntbal «ns NmgrgenS. Inserat», bi« 4 gefpal- «n« Korpuszcll« 19 Pfg. für Inserenten im Rödertale, für alle übrigen 1b Pfg., nn amt lichen Teil 20 Pfg., und i» llgemeine Anzeiger wöchentlich zweiMal: >moch und Sonnabend. nnementSpreis: viertel- . rlich ab Schalter 1,0bfMk. reier Zusendung durch oien ins Haus 1 Mark 2b l sennige, durch die Post 1,0b : ark ansschl. Bestellgeld. Be- Peilungen nehmen auch unsere Zeiiungsboten gern entgegen. für die Grtsöehörde und den Gemeinderat z -reinig. ditionen jederzeit entgegen. '— Rei größeren Aufträgen un» Wiederholungen Rabatt.