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Allgemeiner Anzeiger Dn Slllz«m«>n» vnzeiqer Amtsblatt für die Grtsbehörde und den Hemeinderat zu Aretnig Lokal-Rnreiger für Sie v«Mallen öretnig, Sroßröbrrciorf, NammIOe, 7ranKentbal «na Umgegena. Inserate bitten wir für die Mittwech-Nummer bi« Dienstag vormittags ^,11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag 1/,H Uhr einzusenden. erscheint wöchentlich zwciMaN Mittwech und Connabend. UdonnenuntrpreiS: viertel» jllhrlich ab Schalter 1,06 Mk. bei freier Zusendung durch Boten int Haut 1 Mark 2b Pfennig«, durch die Post 1,0b Mark »utfchl. Bestellgeld. Be» ßellungen nehmen auch unser« Heitungtboten gern entgegen. I ns«r »t», die 4 gespot» «ne Korputzeil» 12 Pfg. für Jnsercme im Rödertal«, für alle übrigen 1b Pfg., i» amt lichen Teil 20 Pfg. und i« Reklameteil SO Pfg., nehme, außer unserer Geschäftestelle auchlämtlicheAnnoncen-Sxpe- ditionen jederzeit entgege». Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt. Schriftleitung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. Nr. 3. Mittwoch, den 10. Januar 1917. 27. Jahrgang Pferdeaushebung. DaS König!. Stellv. Generalkommando XIl hat die Aushebung von Pferden für den HcereS- bedarf «ngeerdnet. Diese findet für Bretnig mit Rittergut Freitag, den 12. Januar 1917, vormittags 9 Uhr auf dem Schützenplatze in Pulsnitz statt. Vorzuführen sind sämtliche Pferde im Alter von 5*) bis mit 18 Jahren mit Aus nahme der Hengste, der Stuten, die entweder hochtragend sind oder innerhalb der letzten 14 Tage abgefohlt haben, der Vollblutstuten, die im „Allgemeinen deutschen Gestütbuch" oder den dazu gehörigen offiziellen — vom Unionklub geführten — Listen eingetragen und von einem Bollbluthcngst lt. Dockschein belegt sind, auf Antrag de- Besitzer«, der Pferde, welche auf beiden Augen blind find, derPferde, welche wegenErkrankung nicht marschfähig sind »der wegen Ansteckungsgefahr — z. B. Räude — den Stall nicht verlassen dürfen, der Pferde unter 150 cm Bandmaß, der Pferdcbcstände der mit Er laubnisscheinen zum Pfcrdeankauf für die Heeresverwaltung versehenen Handler und Aufkäufer. Die Erkrankung und Ansteckungsgefahr im obigen Sinne sind durch ortSbehördlichcs Zeugnis nachzuweisen. Befreit von der Verpflichtung zur V »rführung der Pferde sind die aktiven Offiziere und Sanitätsoffiziere bezüglich der ihnen zum Dienstgebrauch gehaltenen Pferde, Beamte im Reichs- oder Staatsdienste hinsichtlich der zum Dienstgebrauch gehaltenen Pferde, dir P»sthalter, hinsichtlich derjenigen Pferdezahl, welche von ihnen zur Beförderung der Posten kon traktmäßig gehalten werden muß. Die Pferde sind blank, mit Halfter, Trense, 2 mindesten« 2 m langen Stricken und gutem Hufbeschlag versehen, vorzuführcn; am linken Backcnstück der Halfter ist eine Nummer, gleichlau tend mit der Nummer der Vorführungslistc, anzubringen. Säumige haben außer der gesetzlichen Strafe (§ 27 des Kcicgsleistungkgesetzes) zu gewir- tigen, daß auf ihre Kosten eine zwangsweise Hcrbeischaffung der nicht gestellten Pferde vorge- nommcn wird. Bretnig, 8. Januar 1917. Der Gemeindevorstand. *) Unter 5 Jahre alte Pferde, d. s. Pferde, bei den» die letzten Fohlenersatzzähne noch nicht in Reibung getreten sind, sind nicht vorzuführen. Nicht mahlfähiges Getreide, Hinterkorn. Das Direktorium der Rcichsgetreidestelle hat die weitere Freigabe von nicht mahlsähigem Getreide und Hinterkorn abgclehnt — vergl. Bekanntmachung vom 27. Nov. 1918, Kamenzer Tageblatt Nr. 277 —. Die Ablieferung des gesamten nicht mahlfähigen Getreides und Hinterkorns im Bezirke hat deshalb an die Königliche Amtshauptmannschaft zu erfolgen. - Landwirte und Getreibeerzeuger, die im Besitze v»n nicht mahlfähigem Getreide und Hinter - körn sind, werden aufgcfordcrt, vor der Ablieferung zunächst eine Probe davon, die mindesten« 1/2 Pfund betragen muß, «n die Königliche Amtshauptmannschaft zur Prüfung einzusenden. Dieser Probe muß eine Bescheinigung der Ortsbehörde beigefügt werden über die Menge de« Hintcrkorn«, von dem die Probe stammt und darüber, daß die Probeentnahme in Gegenwart eines Vertreter« der Gemeindebehörde erfolgt ist. Ergibt die Prüfung, daß das Hinterkorn zu Mahlzwccken ungeeignet ist, s» erhält der Besitzer Aufforderung, die angezeigte Menge an die Firma M. E. Schöne-Kamenz oder Bombach L Paatz-Pulsnitz oder F. G. Söhnel Nachf.-KönigSbrück abzuliefern. Die abgeliefertcn Mengen Hintcrkorn werden sodann der rcichsbchördlichen Anweisung entsprechend gedroschen und auf die Viehhalter dcS Bezirkt in angemessener, dem Futtermittel- bedarf entsprechender Weise verteilt werden. Für da« Hintcrkorn wird cin einheitlicher Prri« von 10 Mk. pro Zentner bezahlt werden. Jedes eigenmächtige Verfüttern von nicht mahlfähigem Getreide und Hintcrkorn wird nach den bestehenden gesetzlichen Bestimmungen strengstens bestraft. Königliche Amtshauptmannschaft Kamenz, den 3. Januar 1917. Sommersaatgetreide. Der Kommunalverband wird dafür Sorge tragen, daß diejenigen Landwirte, die zur Frühjahrsaussaat Sommersaatgetreide — Roggen und Weizen — benötigen, diese« aus den Beständen de« Kommunalvcrbande« zugewiesen erhalten. Landwirte, die Sommersaatgetreide beziehen wollen, werden deshalb aufgefordert, ihren Be darf bi» zum 20. Januar 1917 unter Angabe der Aussaatfläche bei der Königlichen Amt-Hauptmannschaft anzuzeigen. Die Ortsbehörden werden angewiesen, die eingehenden Anzeigen in ein Verzeichnis (au» dem Antragsteller, benötigte Saatmenge nach Roggen und Weizen und infragekommende Aus saatfläche für dar Sommergetreide ersichtlich sind) einzutragen und dieses bis zum 25. d. M. hier einzureichen. Gegebenenfalls ist Fehlanzeige zu erstatten. Königliche Amtshauptmannschast Kamenz, den 5. Januar 1917. Für den gesamten Bezirk einschließlich der Stäbte Kamenz un» Pul-nitz wird folgender Höchstpreis für Vollmilch festgesetzt: 24 Pfg. ab Stall, 27 „ KlcinverkaufSpreis durch den Händler oder ab Wagen in der Stadt — 14 Pfg. für den halben Liter —. Kamenz, am 5. Januar 1917. Königliche Amtshauptmannschast. Die Stadträte zu Kamenz und Pulsnitz. stürze Nachrichten. Von Tartaru bi« Rimniceni erstürmten deutsche Truppen stark au-gebaute russische Stellungen und drangen gegen den Screth vor. Bayrische und K. und K. Regimenter erstürmten im Tr»t»sul-Tale feindliche VerteidigungS- Nnlagen; zwischen Ojtoz- und Putna-Tal wurde der Feind in die Ebene zurückgedrängt. Deutsche, bulgarische un» osmanische Truppen haben die Dobrudscha endgültig und vollstän dig vom Feinde gesäubert; Galatz liegt unter unserem Feuer. Zwischen Focsani und Fundeni führte der Russe einen großen Entlastungsangriff aus, der nur an einer Stelle wenig Raum gewann, sonst aber verlustreich zusammenbrach. Russische Angriffe im Abschnitte von Mitau führten an einem Punkte bi» in unsere Stel lung und wurden sonst überall abgewiesen; 1300 Gefangene blieben in unserer Hand. In Rom tagte der große KriegSrat des Vier verbandes, zu dem auch General Sarraill ein- getr»ffen ist. Die Duma ist durch den Zaren bis zum 25. Januar vertagt worden au» Furcht vor einem Umsichgreifen revolutionärer Stimmungen in Rußland. Focsani wurde Montag früh genommen; aus den erkämpften Befestigungen wurden 3910 Gefangene und drei Geschütze eingebracht. Die neunte Armee warf die Russen und Rumä nen aus dem stark befestigten Gebirgsstock de« Mgr. Odobesci auf die Putna zurück. Zwischen Ochrida- und PreSpa-See an der mazedonischen Front blieb der Vorstoß einer starken feindlichen Aufklärungsabteilung er folglos. Westlich der Straße Riga—Mitau griffen die Russen erneut mit starken Kräften an, hatten aber nur am Aa-Flusse einen kleinen ört lichen Erfolg. An der Westfront büßte der Feind durch erfolg reiche Luftkämpfe und das Feuer unserer Ab- wehrkanoncn sechs Flugzeuge ein. Der große Vierverbands-Kricgsrat in Rom ist Sonntag nach der zweiten Zusammenkunft geschlossen worden. Erfolge des Unterseeboots- Kreuzerkrieges. Berlin, k. Jan. Eins unserer Unterseeboote hat im Mittelmeer am 28. Dezember den be waffneten englischen Dampfer „Oronsay* (3781 Brutto-Register-Tonnen) mit 5110 Tonnen Jute, am 30. Dezember den bewaffneten englischen Dampfer „ApSleyhall" (3883 Brutto-Register- Tonnrn) mit 6500 Tonnen Getreide und am 1. Januar den bewaffneten englischen Dampfer „Daycraig" (3771 Brutto-Regifter-Tonnen) mit 5800 Tonnen Zucker versenkt. Die Kapitäne der drei Dampfer wurden gefangengenommen. (Amtlich. W.T.B.) Berlin, 6. Jan. Ein« unserer Untersee boote hat am 23. Dezember im östlichen Mit telmeer einen bewaffneten und von Kriegssahr zeugen begleiteten feindlichen Transportdampfer von über 5000 Tonnen durch Torpedoschuß ver senkt. (W.T.B.) Vertagung der Duma. Ein kaiserliche« Reskript befiehlt die Verta gung der Reichsduma bis zum 25. Januar; für die gleiche Zeit sind die Arbeiten des Reich«- rat« unterbrochen. In der allerletzten Sitzung vor der Vertagungsorder, die dem Dumapräsi denten in der Nacht zum 30. Dezember zuge stellt wurde, brachte die Regierung eine» Gc- setzeSvorsHlag auf Einführung des allgemeinen Arbeitszwanges (Zivildienstpflicht) ein, den die Duma sofort außerhalb der Tagesordnung vor nahm, wobei sie jedoch in den Anfängen stecken blieb. Der Referent Sawitsch erklärte, die Duma dürfe in dieser entscheidenden Frage der Regie rung keinesfalls frei« Hand lassen; wichtigste VolkSintcressen könnten vernichtet werden. Der erste Dcbattcnrcdncr Miljukow erschöpfte sich iic allgemeinen Angriffen; er zeigte sich mit Tre- pow noch weniger zufrieden al« mit Stürmer. „Mit scheinheiligen Manöver» suchen Trepow und Konsorten die Duma auSzuschaltcn; aber wir dürfen nicht zurückweichen. Der Zar spricht mit klaren Worten von künftigen Siegen, er vergißt dabei die Mängel, die »bzuschaffen sind, ehe der Sieg erreichbar wird. Die Aehnlichkeit der gegenwärtigen Zustände mit den Verhält nissen von 1S05 sollte ein Warnung für die Regierung sein. Die Duma kann jederzeit vom Pöbelhaufen abgelöst »erden. Ein Gewitter zieht sich zusammen, wo es niedergehen wird, wissen wir nicht. Wir müssen darum auf dem Platze autharren." Die unmittelbare Antwort der Regierung »ar die Auscinanderjagung der Duma. — Die Regierung wird jetzt da« Ge setz über den Zwangsdienst eigenmächtig durch führen. ___ Die ganz unerwartete Vertagung der Duma wirkte auf die Abgeordneten wie ein elektrischer Schlag. Unter den in Couloirs versammelten Abgeordneten herrschte nervöse Ueberrcizthcit. Es ist da« erstemal in der Geschichte der Duma, daß die Vertagung so eilig verfügt und daß der Lertagung«uka« nicht einmal verlesen wurde. Ueber den Grund dieser Eile herrschte nur eine Meinung. Die Regierung nahm als gewiß an, daß nach den letzten aufregenden Debatten in der Duma die revolutionäre Stimmung zu einer Explosion führen könnte. Trepow soll geäußert haben: „Noch eine Dumasitzung und da« Land ist in unhaltbarem Aufruhr!" Die allgemeine Lage ist nach der Beurteilung aller jetzt viel verwirrter als bei Tagung«bcginn. Der Abge ordnete der Rechten EamutlowSkij meinte, daß dar Vorgehen der Regierung gegen die gesell schaftlichen Verbände von unverzeihlicher Ver weichlichung zeugt. Die Regierung müsse alle verhaften, die die Duma aufgerufen haben, tretz der Vertagungtordrr weiterzuarbeiten. vertMer «na SaHM«. Bretnig. Am 1. Januar 1917 erfüllten sich 25 Jahre, daß hierorts ein eigenes Standes amt gegründet wurde, welchem in diesem Zeit räume unser verehrter Herr Gemeindcvorstand Adolph Petzold mit treuer Pflichterfüllung un unterbrochen vorgestanden hat. Zu diesem Jubiläum beglückwünschen wir Herrn Standes beamten Adolph Petzold noch nachträglich herz lich und wünschen, daß er noch lange seines Standesamtes in Frieden walten könne! Grotzröhrsdorf. Im Dezember 1916 erfolgten 378 Einlagen im Betrage von 47644 Mk. 31 Pfg. und 176 Rückzahlungen im Be trage von 18 127 Mk. 73 Pfg. 26 Bücher wurden neu ausgestellt, 14 Bücher sind erloschen. Der Gesamtumsatz betrug 245 783 Mk. 84 Pf. Leisnig. (Ermittelter Dieb.) Er gelang, hier den Dieb zu ermitteln, der aus einem Ge schäftszimmer 5000 Mk. gestohlen hat. Er machte sich durch größere Geldausgaben ver dächtig. In seiner Wohnung fand man noch gegen 4000 Mk., den fehlenden Betrag hatte er vertan. Reichenberg i. B. (Verhaftung eine« FeldpostmardcrS.) Der 54 Jahre alte Aushelfer beim Bahnpostamte Franz Ettel aus Hohenelbe wurde beim Diebstahl von Fcldpostsendungen er tappt. Die Ermittlungen ergaben, daß er ein ganzes Warenlager Lebensmittel, Wein, Likör, Wäsche, Zigarren, Zigaretten und Tabak besag. Nach längerem Leugnen gab er zu, seit seiner Einstellung in den Hilfsdienst am 1-Juli 1916 während oes Nachtdienstes fortgesetzt Feldpost- scndunzen beraubt zu haben. Zwickau. (Fälschung einet Sparkassen buch«.) Fcstgenommen wurde hier ein 24 jäh riger Gcschirrfühcer au» einem Nachbarorte, der heiraten wollte und sein Sparkassenbuch, da« auf 1,04 Mk. Einlage lautete, auf eine Einlage von 900 Mk. gefälscht hatte. Das gefälschte Buch legte er beim Ankauf von Möbeln dem Gcschäfttinhaber vor.