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M; köhmen. —* Wie aus Asch gemeldet wird, lobte dieser Tage aus dem Kamme des Erzgebirges ein schwerer Schnccsturm, ver bunden mit überreichem Schneefall. Aus den Straßen türmten sich die Schnecmasscn in solcher Höhe, daß ein Durchkommen für Menschen und Tiere ausgeschlossen war. Diele Häuser in den hochgelegenen Ortschasten, wie Seifen, Hengftererben, Irrgang, Bärringen, Oberthcim, Fvrsterhäuscr, waren gänzlich im Schnee begraben. Der Verkehr zwischen verschiedenen Ortschasten war unterbrochen. Großer Schaden war besonders in den Wäldern entstanden. — Der Präsident der Republik widmete nach Anhörung des Berichtes über die Verhältnisse im Erzgebirge 100 000 Kronen zur Linderung der Not hungernder Kinder, weiter 200 000 Kronen sür die übrigen Notstandsgebiete der Republik. Warnsdorf. Ein ganzer Wald wanderte in die Stadt. Dieses Weihnachtsmärchenwort wurde in geradezu vanda lischer Weise an dem Birken- und Buchenwalde des Land wirtes Pilz erfüllt. Innerhalb 10 Tagen wurden dort 60, u. zw. mitunter 30 bis 40 cm im Durchmesser messende Birken und Buchen gestohlen und auf großen Schlitten in die Stadt gefahren. Die Spuren wurden verfolgt. Es haben hier ganze Trupps gearbeitet, da in einer einzigen Nacht 28 Bäume gefällt und gestohlen wurden, eine Arbeitsleistung, die einem Dutzend Arbeiter Ehre macht. Die Holz und Kohlennot ist derart groß, daß von täglichen Holzdicbstählen nicht mehr gesprochen wird. Jeden Morgen kann man einzelnen Trupps Leuten mit Schlitten begegnen, die mitunter gewaltige Stämme aufgeladen haben und von ihrer Nachtarbeit im Walde, die zu stören jedem Wald beamten sehr gefährlich werden könnte, zurückkehren. Warnsdorf. Die tschechische Grenzwache ertappte im Vereine mit Finanzwachorganen in den letzten finsteren Nächten Schmuggler, welche schwere Lasten über die Grenze bringen wollten. Obwohl Schüsse sielen, gelang cs den Paschern, zu flüchten, doch mußten sic ihre Last im Stiche lassen, und man sand, daß es sich um 2 Säcke, und zwar um 2 Zentner Kakao handelte, die beschlagnahmt wurden und die einen Wert von vielen Tausenden Kronen besitzen. WarnSdors. Aus der Strafanstalt zum Gaunerstückchcn ging der 53jährige Anton I. Otto aus Schönfeld bei Warnsdorf. Er schwindelte, nachdem er am 4. d. M. nach längerer Kerkerstrase aus der Anstalt Pankratz entlassen war, einem Iitschincr Uhrmacher vor, er besäße in Warns dorf Kisten mit Uhren und Uhrbestandteilcn, überredete den Uhrmacher zum Kaufe und zur Fahrt nach Warnsdorf, lebte auf Kosten des Gutgläubigen und verschwand am Mittwoch früh mit Bargeld-Efsekten des Iltschtners aus Nimmerwiedersehen. — Tot zusammengestürzt sind an zwei aufeinander folgenden Tagen aus der Straße, am Wege zur Arbeitsstätte, der 63jährige Arbeiter Korsch und der 75jährige Heizer Künstner. Die elenden Ernährungsverhältnisse haben zur Folge, daß die Leute Umfallen wie die Fliegen. Georgswalde Erschossen aufgefunden wurde am Sonntag im Stalle des Gasthauses „zum Stern" hierselbst ein junges Mädchen aus Ebersbach, wohnhaft in der Arbeiterkolonie von Wünsches Erbxn im Niederdorfe, und ein tschechischer Soldat. Man nimmt an, daß dieser zuerst das Mädchen und dann sich selbst erschossen hat. Obcrcinsicdcl. In dem am Sonntag, den 4. d. M., im Feldschlößchen abgehaltenen Kränzchen geriet das heiße Blut eines Lobendauer Legionärs, der nicht im unbestrittenen Besitze eines Niedercinsiedler Mädchens zu sein glaubte, derart in Aufregung, daß er den Buchhalter M. aus Hainspach, der durch das Mädchen zum Besuche des Kränzchens eingeladen war, aber nach den gemachten Er fahrungen den Heimweg antrat, verfolgte und Ihn, nachdem er ihn mehrmals mit dem Ueberschwunge geschlagen, mit dem Bajonette In den Rücken stach. Im nächstgelegcncn Hause wurde dem Verletzten die sechs Ztm. tiefe Wunde durch einen Notvcrband verbunden. Hoffentlich erhält der heldenhafte Nückenstecher auch seinen verdienten Lohn. Leben und Wissen. --- Prüfling de-o Fricdmannschen Tuberkulost-HeilmIttelS. Die preußische Stantsrenierung bat dem Professor Dr. Fried mann ein Beniner Lamrett als Institut zur Bekämpfung der Tuberkulose zur Verfügung gestellt und einen aus nambastcn .Klinikern, Bakteriologen, Anatomen und Vetcrinärärzten be stehenden Ausschuss mit der Prüfung des von Friedmann empfohlenen Schuh- und Heilmittels gegen die Tuberkulose betraut. ---- Pflege der plattdeutschen Sprache. Der preußische Minister kür Wissenschaft, Kunst und Volksbildung bat einen Erlaß zur Pflege der platweutschen Sprache ausgegeben. Eik bestimmt darin, „daß in den Lehrerbildungsanstalten de» niederdeutschen Sprachgebietes dem Plattdeutschen besondere Beachtung zu schenken ist und daß die Seminaristen In daS plattdeutsche Schrifttum einzuführen und zur praktischen Ver wendung der Mundart im Unterricht anzuleiten sind". ----- Die letzte Enkelin Wilhelm P. Humboldts gestorvep. Auf Schloß Tegel bei Berlin starb im Alter von 68 Jahren Frau Konstanze von Heinz geb. von Bülow, die letzte Enkelin Wilhelm von Humboldts. Auf ihre Veranlassung gab ihre Tochter, Frau Anna von Svdow, den Brielwechsel Humboldts mit seiner Gattin heraus. --- Verband der deutsche» Hochschulen. Auf der Hochschul» konferenz, die In Halle a. S. tagte und die von etwa 100 Ver tretern aller deutschen Universitäten und Hochschulen besucht war, wurde ein „Verband der deutschen Hochschulen" ge gründet. Seine Aufgabe ist die Vertretung der Hochschulen in allen gemeinsamen Fragen. — Fortschritte der drahtlosen Telcphontc. DaS RcichS- vostmmisterium hat auf einer Versuchsstrcckc Berlin—Konstanz Versuche mit drahtloser Telepbonie angcstcllt, die ein zu friedenstellendes Ergebnis hatten. Eine sofortige Einführung der drahtlosen Telcphonie sür die Allgemeinheit ist jedoch gegenwärtig noch nicht angängig, da noch technische Einzel heiten durchzubilden sind und daS Ganze erst für eine all gemeine praktische Verwendung brauchbar zu machen ist. — Eine chinesische Universität tu Frankreich. In Lyon will man eine chinesische Universität, die ungefähr 2000 chine sische Studenten aufnehmen soll, errichten. Die Chinesen, sollen die Möglichkeit haben, nach den Sitten und Gewohn heiten ihres Vaterlandes zu leben. Es ist ein bißchen be fremdlich, daß man die chinesische Jugend in solchen Mallen nach Europa locken will. ---- Gerhart Hauptmann schildert sein Leven. Gerhart Hauptmann, der hervorragendste deutsche Dramatiker unserer Zeit, beschäftigt sich zurzeit mit der Niederschrift seiner Auto biographie. Die Arbeit ist der Vollendung nahe. ---Tod einer Tochter Friedrich NÜckcrtS. Marie Rückert, die älteste Tochter und der letzte direkte Nachkomme dcS Dichters Friedrich Rückert, ist auf dem väterlichen Erbgut NeuseS bei Koburg, 84 Jahre alt, gestorben. Sie stand ihrem Vater besonders nahe und hat seine .Kindertotenlieder", die schönste Frucht der Nückertschen Lyrik, aus dem Nachlaß herausgegcben. ----- Die Strnktnr der Atome entdeckt? Nach einer Meldung aus Amsterdam soll Professor Kojdestwcnski die Struktur der Atome fcstgeslellt haben. Die Bestätigung dieser beoeut« sauren wissenichastlnhen Entdeckung bleibt der Nachprüfung der Gelehrten Vorbehalten. Gasthof Rathmannsdorf. Sonnabend, den 17. Januar: Feine Ballmusik. Anfang abends 7 Uhr. — ES ladet srcnndlicüst ein Franz Schubert. Abgabe ök8 flmokn M tlWMWg m UMsniirte findet MI MW M s-ll W r-5 U im leerstehenden Uhrmacher LngelhartU'scften Lallen statt. Fleischermeister Müller», werden im Seifengeschöft.Poststratze, angenommen. Otto Michael, AkWtkUtsjn, Pchanäau. Infolge der abermaligen Erhöhung der Bierpveise um 50 Prozent seitens der Brauereien sieht sich der Gastwirtsverein Schandau gezwungen, die Vierpreise wie folgt zu erhöhen: iiH Lita KchmU sgis «der dM litt PsmiP, ii.A üitn KißcmU, liess ckr imkc!, ils WMW. Die erhöhten Preise treten ab 17. Ian. in Kmst. Hochachtungsvoll WMAmitt AMitN tB UWbW. Zur Sicherung der Kepuklik und ihrcr Freiheiten ist von der Volkskammer die neue aiKHspLsIZLS» geschaffen worden. Wer ihr beitritt, hilft die Existenz aller ehrlich Arbeitenden sichern und fördert durch den Schutz unseres Wirtschaftslebens das Allgemeinwohl. Meldungen umgehend an die Iäger-(Elb--)Kaserne, Dresden. fachen aller ArL G fertigt die Druckerei dieser Zeiluuo au. 8 Druck Der heutige Ucbungsabcnd fällt dcS Hochwassers wegen aus. Der Vorstand. »Hl. WIM KU Sonntag, den 18 Januar: ÜWMllMl'NISk Anfang 5 Uhr. Es ladet frdl. ein das Komitee. Zugleich gebe ich den geehrten Einwohnern von Altendorf nud Umgebung bekannt, daß ich sämt liche Hausschlachtungcn über- nehmc.Eqsold. AM- M — kW« ItzitunW, gsig siüoßer usw. kauft unc! Volt selbst ab Lmil 8eif6iP UicgpLnMkrgc, ^mtsbalriarsclork. NcinhardtSdorf II. ttiiilicbmiff. Habe gutbezahlte Heimarbeit auszngebeu durch meine Ausgabe Frl. Minna Viehrig, Nein- Hardtsdorf Nr. 48. Paul Krause, Mßrtcnfabr., Sebnitz, Ober-Rosenberg 838. Ein ordentliches, fleißiges, nicht zu junges «MW sucht zn möglichst sofortigem Antritte,spälestens aber für den 1. März d. I. KNUMM.Hl.Pch! »elimdeltepi« ans Vergißmeinnicht bei gutem Loh» sucht Vsvss* likiessnei», Sebnitz, Gartenstr. Junges, ehrliches MM für kinderlosen Haushalt u. Ge schäft per 1. oder 15. Februar gssuvki. Alb. Richter, Tclikatcssengcsch., Dresden, Konigsbrückerstraßc 46. LLLFrmckW. mit Kochkcuutnisscn, tägl. 3 Mk„ frei Station und sehr gute Kost. P. Hegenbarths Stellcnbüro Hans Flora. ZL-'L MimUcn oder Stütze und gut empfohlene erste Wirtschaftsgchilfin für Ebreubcrgcr Gegend jof b. tarifm. Lohn, empfehlenswerte Stellen. Sonnabend wurde ein MnWtien in Ostrau, beim Hans Nr. 17, gestohlen. Er ist sehr kenntlich, da brann gestrichen. Es wird gebeten, die- fcn dottselbst wieder abzugcbcn. 2 Pan Stichs, Z Paar R. G., Elbftr. 621. WNiWe Srelr, rein nud gemiitv., wirtsch., Sinn für tr. Heim, Natnr, Mnsik, W zeb. chdMÄrtca 80-40 I. Off. n. U. S. 1218 an die Geschäftsstelle dieses Blattes. 3« Geschäftsgetriebe ist es Ihnen nicht immer mög lich, Ihrer Kundschaft all die einzelnen Ver kaufsartikel, die Ihnen zur Verfügung stehen, anzubieten. Jedoch können Siegewissermaßenim Schlafe Geld verdienen, wenn Sie die günstige Ge legenheit wahrnehmen, den Lesern unserer Zeitung durch eine laufende Anzeige Ihre Waren anzupreisen. Diese Reklame kostet nicht viel Geld und ist der bequemste Weg, mit der Kundschaft in dauernder Fühlung zu bleiben. Wie kann jemand wissen, was Sie zu verkaufen haben, wenn er nicht darauf aufmerksam gemacht wird? Folgen Sie deshalb unserem Rat, Sie büßen nichts ein, sondern können dadurch nur verALKm! Die Gartsnlauve in ihrer neuen Gestalt er die „Gartenlaube" jetzt aiisicht, wird eine völlige innere Umformung feststellen können Mehr als je hat sie Anspruch darauf, das Blatt des deutschen Hauses zu sein, um somehr, als sie Helferin am Ausbau eines neuen deutschen Lebens sein will. Neue Mitarbeiter haben ihre Arbeit in den Dienst des erneuten Geistes gestellt, in dem ein erneutes Deutschland sich spiegeln soll. Dem schlichtesten Sinne soll die Zeitschrist immer nahe bleiben, dem anspruchoollsten soll sie dennoch genügen. Gerade jetzt und in kommenden Jahren ö wird eine gute Familienzeltschrift, die ganz auf der Höhe ernsthafter literarischer und künst ¬ lerischer Ansprüche steht, mehr als 8 je ein Bedürfnis sein. Die „Gartenlaube" Ist dieses Blatt! W Für deu Fall, daß die 6az MM durch irgendwelche Umstande oder Ereignisse versagt, werden die Ab nehmer darauf aufmerk ¬ sam gemacht, daß die WM NW M WO sind und nicht achtlos offenstehen gelassen werden dürfen, damit Unglücksfälle vermieden werden. kaswerk Schantiau. Kirchliche Nachrichten. Parochie Schandau. DcS Hochwassers wegen nächsten Sonntag kein Gottesdienst in der Kirche; jeder Christ halte ihn aber daheim. Parochie Lichtenhain. Sonntag, den 18. Januar 1920, ff» 11. Uhr: Kindcrgottcsdicnst. Parochie Porschdorf. Sonntag, den 18. Januar, Vorm. 9 Uhr: Prcdigtgottesdienst; nachmittags 2 Uhr: KiudergoltcSdicnst. Parochie Ncinhardtsdorf. Sonntag, den 18. Jannar, 9 Uhr: Gottesdienst in Reinhardts- dorf. Donnerstag, den 22. Januar, 7 Uhr: Abeudiunhlsfeicr in Ncinhardtsdorf. Parochie Königstein. Sonntag, 18. Januar, vormittags 9 Uhr: Predigtgottesdicnst nud AbcndmahlSfeier. Sceligcr. — Um 11 Uhr: KindergotteSdicnst im Konfirmandensaal. Hoßer. — Nachmittags 4 Uhr: Bibelstnndc in Weißig. Seeliger. — Das Wochcuamt außer am Montag und Dienstag hat Hoßer. Montag, 19. Januar, abends ff»8 Uhr:' Fraucuabcnd im Konsirmandensanl. — Dienstag, 20. Januar, abends 8 Uhr: Christlicher Verein junger Männer nud Jünglinge. — Katholische Gemeinde. Schandau, Marktstraße 37, II. Jeden Mittwoch (in Schulwochen) nachm. ff? 5—5 kostenlos knth. Religionsunterricht, 3—5 nachmittags kostenlos Sprech stunde iu allen Gemeinde- nud Familienangelegenheiten.