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Sächsische Elbzeitung : 09.08.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-08-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-192008091
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19200809
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19200809
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Elbzeitung
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-08
- Tag 1920-08-09
-
Monat
1920-08
-
Jahr
1920
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 09.08.1920
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Fülle schwerer Verpflichtungen einseitig auferlegt; umso mehr »ins; die deutsche Politik daraus bedacht sein, dass er ancD in den leider jedr wenig zahlreichen Punkten peinlich beobachtet wird, wo er Deutschland Rechte läßt oder wo seine Vorschriften internationale Verpflichtungen bedeuten, denen alle vertragschließende» Teile gleichmäßig unterworfen sind. Wir haben die Völlerbundsfahung, ohne Mitglied werden zu können, unterzeichnen müssen und die Wirksamkeit des Völkerbundes praktisch anerkennen müssen in all den Fallen, wo er gemäß dem Friedcnsverlrag Auf gaben uns gegenüber übernommen hat: als Treuhänder des SaargebietS, als Schützer der Freien Stadt Danzig, hat er schon eine für uns schmerzliche Bedeutung gewonnen. In andern Fallen ist seine Wirksamkeit bisher hinter den Auf gaben zurückgeblieben, die ihm durch den Fricdcnsocrtrag gesetzt sind. Ich erinnere nur an die Frage der brutschen Kolonien. Um so größeres Interesse haben nicht nur wir, sondern alle Signatarmächte des Fricdensvertrages daran, das, die guten Grundlagen, auf denen der Gedanke des Völkerbundes ruht, sich bewähren müssen. Die festeste Grund lage muß sein das Prinzip der Schiedsgerichtsbarkeit. Es zur Anwendung zu bringen, bietet sich hier dem Bunde eine Gelegenheit: mit dem Prinzip kann er zugleich sich selbst durchsetzen und sein moralisches Ansehen wieder stärken, das die Ereignisse im Osten bedenklich erschüttert haben. Jeder ernstgemeinte Vorschlag, den Völkerbund mit der Lösung internationaler Spannungen zu betrauen, bringt die Gesamt heit einen kleinen Schritt näher an das hohe Ziel." Belgische Wirtschaft im Deutschen Gebiet. Keine Abhilfe berechtigter Beschwerden. Wie aus München-Gladbach im besetzten Nheingebiet unter Angabe zahlloser, also doch wohl nicht gut zu bestreitender Einzelheiten gemeldet wird, sind die in der benachbarten Strafanstalt Rheindalen eingcltcferten deutschen Staatsangehörigen der schwersten Mißhandlungen und Quälereien seitens der belgischen Verwaltung und ihrer Organe ausgesetzt. Mit am schlimmsten treibe es der Anstaltsdircktor selbst, ein gewisser Austin, der früher Jrren- hauSleiter in Belgien gewesen sei. Er prügele die Opfer eigenhändig, und in seiner Gegenwart erlauben sich die Beamten die größten Scheußlichkeiten, be sonders da sic noch vorher gegen die Gefangenen auf gereizt würden, mit der Angabe, sie seien deutsche Kriegs verbrecher. überhaupt sehe cs bei der geringsten Kleinig- kelt Schläge. Ein politischer Gefangener, der sich statt Punkt 8 Uhr abends bereits zehn Minuten vorher ins Bett gelegt hatte, wurde furchtbar verprügelt. In der Zelle eines Bergmanns aus Mörs war ein winziges Loch entdeckt worden, ohne daß der Inhaftierte eines Fluchtversuchs über führt werden konnte. Er mußte sich auszichen und nackt über das Bett legen. Er bekam entsetzliche Schläge mit Gummiknüppeln, so daß der Körper schwere Wunden auf wies. Als die Wunden vernarbt waren, mußte der Miß handelte den die Anstalt besuchenden belgischen Offizieren die Zeichen dieser Mißhandlungen zeigen. Ein 75 jähriger Strafgefangener ans München-Gladbach, der tags zuvor cingcliefertwar.wurdevamGescmgmsdircklormitdcrRcitpcilsche blutig geschlagen, da er angeblich der belgischen Fahne die Ehrenbezeugung nicht erwiesen habe. Bei den sogenannten Spaziergängen in frischer Lust mußten die Häftlinge in Kniebeuge Hüpfen. Brachen sie vor Erschöpfung zusammen, dann wurde ihnen der Revolver vor die Nase gehalten oder die Unglücklichen geprügelt. Ein Kriegsbeschädigter wurde derartig zugcrichtct, daß er nachts in das Hospital geschasst werden mußte. Frauen, die auf Denunziation in Haft saßen, weil sie belgischen Militärs geschlechtlich nicht zu Willen gewesen waren, wurden in Ketten gelegt. Bei den geringsten Verstößen wurde auch ihnen außer Wasser und Brot die Kost entzogen. In der Kirche, in die die Ge fangenen zwangsweise geführt wurden, sah sich einmal ein strafgefangenes Mädchen neugierig um. Auf der Stelle erhielt sic von dem Direktor Schläge mit einem Stock, daß sie bewußtlos znsammcnbrach. Die deutsche Negierung hat das Material gesammelt und den belgischen Militärbehörden überwiesen. Abhilfe oder Sühne ist bisher nicht erfolgt. Austin ist noch immer im Amte. Ein Kommunist über GorVLeirußsanD. Moskau 1920. Der auf kommunistischem Boden stehende Berliner Schriftsteller Dr. Goldschmidt hat kürzlich Rußland bereist und seine Beobachtungen in einem Buch niedcrgelcgt, das er „Moskau 1920" nennt. Einzelne Proben aus diesem Buche zeigen, wie trostlos cs trotz aller gegenteiligen Ver sicherungen in Sowjetrußland aussieht. So versichert der Verfasser u. a.: Die kommunistische Partei Rußlands (Bolschewik!) hat nur etwas mehr als 600000 Mitglieder bei einer Gesamt- bevölkernng von mindestens 150 Millionen. Ein Volk hat immer die Kraft, eine Müiderheitshcrrschait zu befestigen, wenn es den Bescitigungswillen hat. Der Beseitigungswille fehlt in Rußland. Auf dem freien Markte kostet ein Anzug ungefähr 50 000 bis 60 000 Rubel. Der Arbeiter ist von dcr Kleiderrationicrung abhängig. Straßenklcidung bekommt er allerdings sehr wenig. Der Hauptwcrt muß zunächst auf die Zuteilung von Arbeits kleidung gelegt werden. Diese Arbeitskleidung wird nach Normalmustern angefertigt. Ich sah einige Normalmustcr in der Bekleidungsabteilnng der Textiigewertschaft in Moskau. Aber das sind erst Anfänge. Allgemein durchgeführt ist die Zuweisung »och nickt. Die meisten russischen Frauen nähen sich auch das Schuh- zcug selbst. Die Strumvstwt Rußlands hat zur Folge, daß viele Frauen weiße Socken tragen, die nur wenig über den Schuhrand hcrausragen, sonst sind die Beine nackt. Es gibt in Moskau noch immer eine Kleiderschichtung. Es gibt Kleidervernachlässigung und Klciderluxus. Noch immer rauschen Damen ins Theater, noch immer düstet es aus par fümierter Blusenseidc, noch immer tänzeln Geschniegelte in Taillenanzügen oder in frischen Nussenioppen. Die Arbciterwohnungen sind Kasernen und heißen Kasernen. Auch heute noch. Durchschnittlich wohnen in einem Zimmer sechs Personen. Viele Häuser in Moskau sind ver wittert, und viele Häuser stehen leer. Trotzdem herrscht Wohnungsnot. Moskau ist reparaturbedürftig. Die Bahn hofshallen sind reparaturbedürftig, die Häuserfronten, alles ist reparaturbedürftig. Die meisten Läden sind in Moskau wie in Petersburg geschlossen oder holzvernagelt. Endlich erzählt Goldschmidt auch, daß der Schleich handel in Rußland eine nie geahnte Blütezeit erlebt: Moskau lebt nur zum Teil von den rationierten Produkten, nur zum Teil von dem erarbeiteten Gctde. Zum großen Teil lebt Moskau vom Schleichhandel. Aktiv und palfio vom Schleich handel. Es schlcichhandelt, es kaust vom Schleichhandel, es schiebt, schiebt, schiebt! In Moskau wird alles geschoben, alles wird schleichgehanbelt. Man kann sagen von der Siecknadel bis zur Kuh, Möbel, Brillanten, Weißluchen, Brot, Fleisch, alles wird schleichgehandelt. Ziaüen über ör's Friedensschlüsse. Berechtigte Zweifel. Der römischen Kammer hat ihr Ausschuß einen Bericht vorgelegt, der wohl die Gutheißung des Friedens mit Österreich verlangt, aber zugleich die schwersten Bedenken gegen seine Durchführung und Dauer erhebt. Der Vertrag von St. Germain, der übrigens ein Abbild des Versailler Vertrages sei. beseitige die Ursachen künftiger Zwiste oder den Anlaß zu künftigen Kriegen nicht, denn er gebe der Welt nicht die Ruhe, die Europa notwendig sei, um zu fruchtbarer Arbeit zurückzukchrcu und die Wunden des Krieges zu heilen. Bedingungen, welche Leuten eine Strafe auserlcgc», die nur den Gesetzen ihrer Nation gehorchten, eine Strafe, die durch keinerlei Gesetz vorgesehen ist. könnten nur den Haß nähren. Zudem sei die Möglichkeit, ob die Österreich nuserlcgtcn wirtschaftlichen und finanziellen Lasten auch er tragen werden könnten, garnicht geprüft worden, und jetzt seien alle einig in der Erkenntnis, daß cs Österreich unmöglich ist, überhaupt irgend etwas zu bezahlen, und Italien müßte sogar mit vorbildlicher großartiger Hochherzigkeit für die Ernährung der österreichischen Bevölkerung sorgen. Offenbar ungerecht sei auch das Verbot einer Vereinigung Österreichs mit Deutschland; zugleich sei cs aber auch eine Gefahr und ein Schaden für die italienischen Interessen. Ungewöhnlich auch sei, daß der Vertrag als vertragsabschließendc Partei die aus der Auslösung Österreich-Ungarns hervorgcgangcnen Staaten betrachtet, die so ganz anders behandelt würden als Österreich, als wenn sic an dem Kriege nicht in demselben Maße wie letzteresteilgcnommen hätten, während andere Staaten wie Montenegro garnicht zur Konferenz zugelassen wurden. Dabei lasse er einen beträchtlichen Teil der italienischen Grenze noch un bestimmt und lasse einen Gegensatz offen zwischen den Grund sätzen, die durch feierliche Erllürungcn bclräfligt wurden, welche die Grundlage des Friedens bilden sollten einerseits, und den wirklichen Vertragsbedingungen andererseits. Zu begrüßen sei allerdings die Mitausnahmc des Völkerbund- Vertrages und des grundlegenden Teils der inleinationnlcn Arbeilcrorganisalionen. Doch habe der Ausschuß den Vcr- trag nicht im einzelnen prüfen wollen, denn cs sei doch keine Abänderung mehr möglich, er Hosse jedoch, daß seine Bemerkungen und die von den Volksvertretern feierlich be kundete Meinung die Negierung in ihren weiteren Be ziehungen mit den Verbündeten und mit den Besiegten be züglich der Anwendung des Vertrages leite» könnten. Sforza über die Lage im Oste». Bei der Besprechung des Berichts erläuterte der Minister des Auswärtigen Graf Sforza die Wünsche und Pläne Italiens in der bekannte» zurückhaltenden Weise, die neuerdings die Politik dieses Staates kennzeichnet, über die augenblicklich brennendste Frage, dem russischen Bolsche- wistcnkricg und die durch ihn geschaffene Lage, sagte er bei der Gelegenheit: Von de» beiden Möglichkeiten einer Politik gegen Nnßlcmd hat diejenige einer Slachcldrahtabspernmg überall Löcher bekommen, die Blockadepolitik aber brachte der Sowsctregicrung mehr moralischen Vorteil als greif bare» Schaden. Diese Politik ist nicht »ach dem Sstme des italienischen Volkes, das gern mit den Völkern und de» Negierungen fühlt, denen »ach seiner Meinung Gemalt geschieht. Das kommnnislische Experiment in Rußland muß sich ungestört bis zu Ende cmiwickcln; der Bolschewismus soll aus eigener Krast forlbcstehen oder untergchcn, darf aber nicht zum Märtyrer gemacht werden. Je ungehinderter der Verkehr mit Rußland ist, um so fester wird unsere gesunde und klare lateinische Denkart an der sicheren und schnelle» Entwicklung unserer Jahrhunderte alten Über lieferungen scsthaltcii. Italien hat, wie aus Sforzas weiteren Darlegungen hcrvorgeht, sich mit der Moskauer Negierung über die Ent sendung konsularischer Vertreter zur Entwickstmg der wirt schaftlichen Beziehungen beider Länder bereits verständigt. Der russische Agent werde erwartet. Natürlich versieht cs sich, daß er sich in keiner Weise in die innere Politik ein- mischen darf. Gleichgültig, ob die Russen sie wollen oder nur ertrage», die Negierung in Moskau besteht, und wir können nicht würischcii, daß Europa die Einbildung, als ob Rußland nicht da ist, länger fortsetzt. Politische Rrmdschau. Deutsches Reich. -t- Kardorsf Vizekanzler? Wie verlautet, besteht in Ncgicruiigskrciscn die Absicht, den Abgeordneten v. Kardorss als Vizekanzler in das Kabinett aufzunehmcii und ihm de» Vorsitz im Ncichsrat, soivie die Pflege enger Beziehungen mit den Ländern zu übertragen. Da Dr. Heinze als Juslizminisler im Kabinett verbleiben soll, würde sich die Zahl der aus den Reihen der Deutschen Volkspartei entnommenen Kabmcttsmitgsteder auf vier erhöhen. Auf die Besetzung des Wiedcraufbauministcriums soll verzichtet werden. Es soll in ein dem Auswärtigen Amt unter stelltes Staalssekretariat verwandelt werden. Als Staats sekretär ist Geheimrat Dr. Hickmann in Aussicht ge nommen. Schwierigkeiten «nscrcö Grenzschutzes. Die deutsche Negierung hat in einer Note an den Obersten Nat erneut auf die Notwendigkeit hingewiescn, Vollmacht zur Entseiidung von Neichswehrlruppen in das Abstimmungsgebiet von Allenstei» und Marienwerder zu erhalte». — „Jommal" erklärt dazu, daß die Alliierten auf die ersten beiden Noten der deutschen Regierung »och nicht geantwortet hätten, weil zwischen Paris und London verschiede"-' Auffassungen be ständen. » Entschuldigung wegen der Verhaftung DortenS. Der deutsche Neichskommissar überreichte der Nheinlcmd- kommission eine Verbalnote, worin die Ncsthsregierung die rechtswidrige Verhaftung Dorlens bedauert und mitgcteilt wird, daß die preußische Negierung eine Untersuchung zur Feststellung der Schuldsrage und Bestrafung der Schuldigen eingeleitet habe. -L- Nieseudefizit in Brannschweig. Aus Braunschweig wird versichert, die sozialistische Negierung habe es nicht fertig gebracht, einen abgeschlossenen Etat vorzulege», und der unabhängige Finanzminister Oerter habe auf die Frage nach der Deckung des Defizits von 20 Millionen lediglich eine „ausweichende" Antwort gegeben. Darauf hätten die Vertreter der Rechtsparteien und der Demokraten erklärt, daß sie ihre Mitarbeit einslellen, bis es der Negierung ge lungen sei, einen geordneten Etat vorzulegcn. ' -0» Alaggenverbot im Memellaud. Der Verwaltungs- chef des Memelgebiets Präfekt Pctisne hat das Absingen deutscher patriotischer Lieder verboten. Ferner darf keine andere Flagge als die des Mcmellmides gehißt werden. -2- Kein Geheimbefehl über französische Truppenteile. Die Nachricht von einem Geheimbefehl der EntentekMUnission Schweres Grubenunglück bei Dortmund. Die Ausstandsbewegung in Norwegen Kristiania, 9. August Woll- und Textilindustrie, sowie im Wäschereigewerbe an Asttion cmschlossen zu sein. keif cfäl Mc ockc der Wc W stn l2 geb lest !cgi st>. Hal rat ll. hä! Dc Pc Sol Sä' Sch ihn knc ma lla St, Asgiiith, der vielfach durch Zurufe unlcibrachen wurde, griff die Vorlage scharf an und sagte: Die Regierung gebraucht eine Cromwclstche Maßnahme, ohne einen Cromwell zu be sitzen. Das Schreckgespenst einer irischen Republik könne ihm keine Furcht cinslößen. Wenn Domiiiion-Homcrule Ange führt werde, so werde Irland sich hüten, sich durch Austritt aus dem britischen Reiche selbst zu schwächen. Aus Zn« und Ausland. Paris. Clemenceau wird sich binnen kurzem für bei Senatssitz des Departements Cote du Nord als Kandidat aufftcllcn lassen. ttousta»tlnopcl. Im Kaukasus wurde mit Unterstützung der Bolschewisten in Aserbeidschan ein neues türkische- Heer gebildet, das gegen die Entente kämpfen soll. Kohlenrates gemeinsam durch das Internationale Arbeitsamt und den Bergarbeitcrbund. Minister Thomas vom Inter, nationalen Arbeitsamt stimmte zu, sagte jedoch schwieri». keilen voraus wegen der nationalen Verträge. Ferne, wurde die Resolution für die Sozialisierung angenommc, und das Exekutivkomitee verpflichtet, für den GeneralstrcÜ gegen jeden aggressiven Militarismus einzutrcten, eventuell im Zusammenwirken mit anderen Verbänden. Hierzu wurd, von Len Bergarbeitern das Bedauern ausgesprochen, diejej Mittel nicht schon 1914 angewandt zu haben. Grohvtttamlleu. X Standrecht über Irland. Das Unterhaus hat dl, Vorlage betreffend die Einführung außerordentlicher Gerichts- Höfe in Irland angenommen. Bei der Beratung der Vor. läge kam cs gestern im Untcrhause zu erregten 'Szenen, Eisenbahnaiigesstlltcn und den Matrosen und Heizern tu Küstcnschissahrtssinien haben sich zahlreiche örtliche Aus stünde gesellt. Gleichzeitig dauern die Ausstände in di Na Z- r U-- c-ck 4 der sozialistischen Parteien scheint zu einer energischer Is t indr - ... - ür t In Kristiania droht ein Straßenbahncrausstand. Die Prch jchck dec Linsten nimmt eine drohende Haltung ein. Die Leitung >cr t für Obcrschlcsien an die Eisenbahndirektion Kattowitz übe, französische Truppentransporte wird von Berliner amtliche, Stelle für unrichtig erklärt. Im Bezirk Kattowitz sind auch bisher lediglich die vereinborlen Nachschubtransporte für dl, Vesatzungötruppen der Alliierten in Obcrschlesten gefahren worden. Für Polen bestimmte Transporte haben den Bezirl nicht berührt. ' W'st - " W- «Schweiz.? X Tic Schlnsjsitznng deö Genfer Bergarbclterkon- grcsscö. Der Bernarbeiterkcmgrcß nahm in seiner letzten Sitzung drei Entschließungen von großer Bedeutung anM Erstens den Antrag auf Errichtung eines internationale« Kristiania, 9. August. Die Ausstankübcwegung st i Norwegen greift weiter um sich. Zu dem Koiiflikt mit de, oge. Gestern vormittag 8 Uhr rlß auf der Zeche „Kaiserstuhl' das Förderseil. Der Förderkarb stürzte etwa 360 Mete in die Tiefe. 28 Bergleute fanden den Tod. " NM Tclcgrannnsperrc nach Polen und der Saar. !eiür hnc iehu ahn och Perlin. Die Ncichspostvcrwaltung macht bekannt, dH wegen Generalstreiks sämtlicher Postbeamten inr Saargebiet i Telegramme nach diesem Gebiet nicht angenommen werden edel Ebenso werden Telegramme nach Polen nur auf eigene Gefühl des Absenders zur Beförderung angenommen. Viehzählung am L. September« Berlin. Auf Grund der gesetzlichen Bestimmungen siM an, I. September im Deutschen Reiche eine Viehzählung statt die sich nach einer Mitteilung des NcichswirtschaftsministecI auf Rindvieh, Schafe, Schweine und Ziegen erstreckt. I« Preußen werden auf Grund der ministeriellen Anweisung an 1. September auch die Pferde ohne Militärpferde mitgezädlt Eine Zählung des Federviehs soivie der Kaninchen jindd diesmal nicht statt. Heine Erhöhung der Vahntarife. och lach er ürsc oliti 0 uchtl In der Handelskammer Essen fand eine Bo Essen. iige sprechimg führender Persönlichkeiten von Industrie, Handcl iß g und Schiffahrt des niedcrrhcintsch-westfälischen Industrie- Wh er ordcr intim lossei eich. bezirkcs mit den, Neichsvcrkchrsministcr Gröner statt. Äu- den Ausführungen des Ministers ist besonders hervorzuheben, daß er eine weitere prozentuale Erhöhung der Gütertarif! nach Durchführung der Tarifumgcstaltung ablehnt. Sein s ih elche rabs ark ark o 5 ehre, sch r.y anno er i MO eit, > twer 0 8 sprc rtigc imu t sc urn Wc r A d be ed - oßen T tz Mck glan rdiin fproc t de igari sen I in st schla o eislc Hauptaufgabe erblicke er darin, wieder Ordnung und Autorität in das Eisenbahnwesen zu bringen. Er sehe Eisenbahn unt Binnenschiffahrt lediglich als Dienerin des Wirtschaftsleben! an und sei gegen jede übermäßige Zentralisation. Gegen Eutcutegesandte in Sliddeutschland. Stuttgart. Die Absicht, ähnlich wie in Bauern, auch I« den übrigen süddeutschen Staaten Sondergesandtschaften da Eiitcntcregierungc» zu errichten, gab den beiden NcclD Parteien des württcmbergischen Landtages Veranlassung, bk! der württembergischcn Negierung anzufragen, ob sie entschlosst» sei, eine Wiederholung des unwürdigen und Verfassung widrigen Münchener Spiels in Württemberg um jeden Prei! zu verhindern. Die Internationale Vcrgarvciterkonfcrenz. Genf. Zu Mitgliedern der internationalen Bergarbeiter konfcrcnz wurden 2 Belgier, 1 Holländer, 3 Deutsche — Hue Wißmann und Jmbusch von, christlichen BcrgarbciterverblM — 3 Tschecho-Slowaken, 1 Österreicher, 1 Ungar, 1 Post 4 Engländer, 4 Amerikaner und 1 Franzose gewählt. Hilferuf der poluisrhc» Sozialiste». Warschau. Die sozialistische Zeitung „Robotnic" fordc^ alle Sozialisten auf, in, Namen des Sozialismus und dc! internationalen Brudergesühles den russischen Mord in Polen nicht zuzulasscn und alles aufzubicten, damit der russisch-M Nische Konflikt in unparteiischer Weise behandelt werde. Keine Eiuwnnderuug nach Russland. MoSlan. Der Volkskommissar für auswärtige AM legenheitcn Tschitscherin gibt folgendes bekannt: Auf Grun« einer Miiteilmw des russischen Vertreters Kopp, bezüglich dc! ln Berliner Tageszeitmigeii durch unverantwortliche Pea sancn auSgcstreuten Nachrichten, daß Tausende von denn scheu Auswanderern in der nächsten Zeit nach Nb land abreisen können, wird bekannt gegeben, das; Transport! mit Auswanderern, ebenso wie einzelne Personen, die olB vorherige Erlaubnis der russischen Sowietregierung, und ohn! die erforderlichen Paßformnlitäten in der russischen VerlreM erfüllt zu haben, die Abfahrt aus Deutschland unternehme" werden, bedingungslos von der russischen Grenze zurückgescM werden müssen. Verschiedene Meldungen Vertin. In dem parlamentarischen Beirat, den de! Reichstag der Entwasfnungskomnüssion zur Seite geW
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