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Der Allpememe Anzeiger erschein! wöchentlich zweiMai: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis: viertel jährlich ab Schalter 1,15 Mk. in sreier Zusendung durch Asien ins Haus 1 Mark 35 A sennige, durch die Post 1,15 M ark ausschl. Bestellgeld. Be stellungen nehmen auch unsere Zeitungsboten gern entgegen. Amtsblatt für die HrtskMrde und den Kemeinderat z» Bretnig. Inserate, die gespal tene Korpuszeile 12 Pf. jp, Inserenten im Rödertale, für alle übrigen 15 Pf., im amt lichen Teile 20 Pf., und im Reklameteil 40 Pf., nehmen außer unserer Geschäftsstelle auch sämtlicheAnnoncen-Expe- ditionen jederzeit entgegen. Bei größeren Aufträgen ünd Wiederholungen Rabatt. Loksl-Hnrtlger kür Oie OriMlic?! Srewil, grsKrSdMott fia»5M»It>e, srzsiientbül «»0 Umgegeuä. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittags II Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag 1! Uhr cinzusenden. Schriftleitung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. Nr. 73. Mittwoch, den 12. September 1917. 27. Jahrgang Fleischverbrauch in den Gastwirtschaften. I. Es hat sich herausgestellt, daß in Gast-, Schank- und Speisewirtschaften Fleischgerichte immer noch ohne Fleischmarkcn verabreicht werden. Die Königliche Amtshauptmannschaft sieht sich deshalb veranlaßt, diesem Uebelstande zu steuern. Sie ordnet deshalb folgendes an: Die Inhaber von Gast-, Schank- und Speisewirtschaften sind verpflichtet, aller 2 Wochen und zwar spätestens bis Dienstag der folgenden Woche, erstmalig bis zum l 1. Septem ber I 9 I 7, die vereinnahmten Fleischmarken an die Königliche Amtshauptmannschaft eiuzu reichen. Die Frist muß pünktlich innegehalten werden. Inhaber Don Gast-, Schank- und Speisewirtschaften, die drese Frist wiederholt versäumen oder für die verabreichten Fleischmengen Fleischmarken nicht nachweisen können, haben zu erwar ten, daß ihnen die Fleischbezugskarte entzogen wird. Als Nachweis über die vom Fleischer empfangenen Fleischmengen (Fleisch mit oder ohne Knochen oder Wurst) sind von den Gastwirten Quittungen sür die Fleischer auszustellen. Diese Quittungen sind von den Fleischern mit den aller 14 Tage zu erstattenden Abrech nungen über den Fleischverbrauch als Beleg an die Königliche Amlshanptmannschafl cinzureichen. Die Inhaber von Gast-, Schank- nnd Speisewirtschaften werden aufgcfordert, alle etwaigen Bestände an Fleisch, Wurst und Speck nach dem Stande vom 8. September 19 l 7 der Amts hauptmannschaft sofort anzuzeigen. Der Ksmmunalverband der Königlichen Amtshauptmannschaft Kamenz, am 8. September 1917. Mre NaGricimn. In erbitterten Kämpfen auf dem Ostufer der Maas ist der Gegner mit Ausnahme eines kleinen Gewinnes an Gelände zurückgeschlagen worden. Die blutigen Verluste der Franzosen belaufen sich bis zu 50 Prozent; außerdem blieben 300 Gefangene in unserer Hand. Oestlich der Straße Somme-Py—Sonain vor stoßende französische Bataillone wurden durch Gegenangriff vertrieben. Bei Gricourt und Villeret (nördlich von St. Quentin) haben sich Gefechte entwickelt. Heftige englische Vorstöße in Flandern wurden überall zurückgeschlageu. Zwischen Ostsee und Düna drückten unsere Vor truppen die russischen Sicherungen auf die im Ausbau befindlichen neuen Stellungen zurück. Der Kaiser besuchte am Sonnabend Düna- münde. Der Monte San Gabriele und andere Abschnitte der Jsonzofront stehen unter schwerem ita lienischen Gcschützfcuer. Poincaree hat nach Rücksprache mit dein Kam merpräsidenten Ribot wieder mit der Bildung des neuen Kabinetts betraut. Die Beherrschung der Bucht von Riga durch unsere Flotte. Kopenhagen, 8. September. „Nowoje Wremja" meldet, den feindlichen im Rigaischen Meerbusen operierenden Seestreit kräften fei es gelungen, die russischen Minen felder zu überwinden und die russischen See streitkräfte aus rem Meerbusen hinauszudrängen. Sie haben das Gebiet des Golfes von Riga vorläufig aufgegeben und ziehen sich auf die Hauptstützpunkle zurück. Infolge des Auftretens von Unterseebooten in den finnischen Gewässern wurde der Hafen von Helsingfors geschlossen. Reiche Beute aus dem Siege von Riga. Berlin. Immer mehr steigert sich die Beute des großen Erfolges von Riga. In den weiten Wäldern und Sümpfen stecken noch rus sische Truppen, denen der Rückmarsch abge schnitten wurde. Aber wenn auch die Gefange nenzahl. gemessen an dem strategischen Gewinn, verhältnismäßig gering bleiben sollte, so erkauften die Russen dies doch nur, indem sie alles liegen ließen, und durch völlige Auflösung der geschla genen Armee. Die Rückzugsstraße, vor allem die große Landstraße Riga—Wenden, ist geradezu übersät mit Unmengen umgeworfener und stecken gebliebener Fahrzeuge, Panzerautos und Baga gen. Tote Pferde, Waffen und Ausrüstungs stücke aller Art liegen massenhaft auf den Stra ßen und Sumpspfaden. Die Wälder stecken noch voller Material. Verpflcgungskolonnen und Züge, Depots, Magazine und Pionier parks fielen in deutsche Hand. Munition, die nicht mehr gesprengt werden konnte, blieb massen haft zurück, weiterhin tausenderlei Kriegsgerät aller Art, u. a. auch zahllose Feldküchen. In Riga würde u. a. ein völlig erhaltener großer Pionierpark erbeutet. Auch die Geschützbeute ist major Franz und Generalmajor Straube in .80 Mrllck 12 -torke, relck MuitNerle dlonstrkeke // uvö 5 8"^ Zocker erster ZckrlttsIeNer // üermwes unü SsGMer. Bretnig. Um Zweifel zu zerstreuen, wird bemerkt, daß für die Umlegung der Heuliefecung VLkrenä aes Kriege» -rks» !-6-s dluzn^ bei aem Nolblskresprels von Mitglieder des Kabinetts auch nur eine Ahnung f der stellv. Kommandierende General v. Broizem von den bevorstehenden Verhaftungen hatten, z sowie die Brigodekommandeure Herren General ¬ mitgliedern auf direkten Befehl Kerenskijs vor- genommen worden sind, ohne daß die übrigen in jeder Gemeinde alle vorhandenen Wiesen wie Kleeflächen in Rechnung gestellt werden müssen. Die Lieferungen sind, wenn sie nicht auf einmal erfolgen, zu zwei Fünfteln sofort, zu je einem weiteren Fünftel aber bis Ende September, Ende Oktober und Ende November an das Proviantamt Königsbrück, und zwar nach dem Bahnhofe Königsbrück, falls das Heu aber mit Geschirren angesahren wird, nach dessen Magazin in Steinborn bei Königsbrück zu bewirken. Die Gemeinden westlich der Bahnlinie Großröhrsdorf—Straßgräöchcn wer den ausdrücklich im Interesse der Entlastung der Eisenbahn angewiesen, das Heu mit Ge schirr in Steinborn abzuliefern, wenigstens wenn der Landweg ebenso lang oder kürzer ist als der Weg bis zur nächsten Bahnstation. Die Trockenheit des Sommers 1917 ist bei der Festsetzung der Heumengen bereits, soweit möglich, berücksichtigt morden. Der Bedarf des treten 5>e rokort bd oäer vertongen 5ie Pro fi pekt berv ?rodekett bei Ibrer vuttiksnMun« oäer 6er Oscksktrstdle 6es Kosmos, 5tutt««r1 läufig wenigstens in halber Höhe des Rückstan des, mit zu erfüllen. Davon kann auf keinen Fall abgegangen werden. Kamenz. Aus Anlaß von Besichtigungen, die bei den Ersatz-Bataillonen 178 und 103 staltfanden, weilten am Freitag und Sonnabend wesentlich größer, als zuerst angenommen. In Dünamünde wurden von einem einzigen Regi ment 40 größtenteils schwere Geschütze genom men und zwar neun 7,5-, neun 10,5-, zehn 15-, zwei 20-, zwei 21-, vier 30,5-, vier 32- Zentimeter-Geschütze. In Riga herrscht bereits wieder das gewohnte Leben, nur daß die Stadt noch immer wie trunken von dem Jubel über den Einzug der Deutschen ist. In dergleichen Stimmung ist die Truppe, die, vom Führer bis zum letzten Mann, einhellig bis ins In nerste von dem Gefühl der Ucberlegenheit über die Russen erfüllt ist. Der moralische Gewinn der Eroberung von Riga ist fast noch größer, als der strategische und materielle. Die Verhaftung von Monarchisten. Stockholm, 8. September. Obwohl die russische Regierung uoch immer das tiefste Schweigen über den Grund und die Ausdehnung der Massenverhaftungen wegen der angeblichen monarchistischen Verschwörung be wahrt, darf man auf Grund zahlreicher Tat sachen schon heute die Vermutung aussprechen, daß die ganze Affäre zu gewissen politischen und taktischen Zwecken, wenn nicht gänzlich kon struiert, so doch absichtlich ausgebaüscht worden ist. Vor allem fällt auf, daß die Verhaftungen sowohl der Großfürsten als einer ganzen..Reihe von früheren Hosbeamten, Offizieren und Duma- Fleisch tdürde dadurch zeitweise eine Erhöhung der Rationen eintreten. Die Aufrechterhaltung der Milch- und Butterversorgung wird besonders schwierig sein. Die Reichsfettftelle arbeitet an dem Ausbau der Sammelstellen zur Erfassung der Molkereiprodukte. Die Versorgung mit Obst und Gemüse hat sich in letzter Zeit ge bessert. Die Bekämpfung des Schleichhandels wird mit besonderem Nachdruck betrieben werden. Mit völliger Sicherheit darf erwartet werden, daß auch die Schwierigkeiten des vierten Krcegs- jahres überwunden werden. Dresden. (Hindenburg-Säule.) Die in Plauen ist am Montag dieser Woche begonnen worden. Dec Betrieb liegt in der Hand der von den städtischen Körperschaften genehmigten Wurstmachergcnossenschaft m. b. H., der einige den 2. Oktober, eingczogen werden. Ihre Nagelung hat bisher 15000 Mark ergeben. Potschappel. (Ein nobler Einbrecher.) Einem Landwirt in Neubau bei Frauenstein wurden in der Nacht zum Sonntag mittels Ein steigens aus dem Keller zehn Stückchen Butter genommen. Der „Schwerverbrecher" legte als Trost für den Bestohlenen 20 Mk. hin, so daß er wohl auch noch wegen Ueberschreitung des Höchstpreises gerichtlich verfolgt werden muß. Netzschkau. Ein grelles Licht auf die Zeitverhältnisse wirft dec Umstand, daß in den letzten Wochen mehr denn hundert Personen in folge Felddiebstahls zur Anzeige und zur Be strafung gelangt sind. Plaue» i. V. (Einheitswurst.) Mit der Herstellung der Einheitswurst für die Stadt Verhaftet wurden in Petersburg selbst außer dem Großfürsten Michael Alcxandrowitsch und seiner Gemahlin sowie Paul Alexandrowitsch angeblich von Dimitrij Pawlowitsch, der bekannt lich bei Rasputins Ermordung eine nicht unwesent liche Rolle gespielt hat, ferner Oberst Nasimow, der frühere zarische Jägermeister Dietz, Leibarzt Britzow und mehrere andere. Weit zahlreichere Verhaftungen wurden in Moskau, Kursk, Odessa und Kischinew vorgenommen, namentlich im letzten Orte, wo die Anzahl der Verhaftungen auf rund 40 Personen gesetzt wurde. Der Hunger m Rußland. Der russische Verkehrsminister hat an den Versorgungsminister eine Depesche gerichtet, in der es heißt: „Der Vorrat an Lebensmitteln in Petersburg reicht nur noch zehn Tage, der in Moskau nur noch für drei Tage. Deshalb ist die Absendung von Ertrazügen mit Lebens rnitteln erforderlich." — Die Proviantvechält- nisse an der rumänisch-russischen Front sollen sehr schlechte sein, sodaß einige Truppenabtei lungen sogar hungern, weil die Mehlvorräte aufgebraucht sind. Kornilow befahl, Brot, Ge treide zu beschlagnahmen, wo dies nur möglich sei, wenn es nicht anders gehe, mit Waffen gewalt. Wegen der Ausführung dieses Befehls kam es zu blutigen Zusammenstößen zwischen dem Militär und der Bevölkerung dieses Ge bietes. MM8 Dresden ausgestellte Hindenburg-Säule wird am 70. Geburtstage des GeneralfelbmarschallsZ A GeseLktkatt 6er Naturtreu»6e oielet tür jektermonn dnen bMge» v»<i gute» der Garnison. — Die Volksernährung im kom menden Erntejahre. Der Staatssekretär des KriegsernähruugSamtes, Staatsminister v. Waldow, empfing die Vertreter der Presse und äußerte sich über die Aussichten für das kom mende Erntejahr. Ein Systemwechscl in der Kriegsernährungswirtschaft rst nicht beabsichtigt. Die bisherigen Richtlinien bleiben auch für den neuen Leiter maßgebend. Die Brolgelreidevec- sorgung ist für das ganze Jahr gesichert. Die Aussichten der Kartoffelernte sind befriedigend. Die Kartoffelversorgung wird erheblich besser ausfallen als im abgelaufenen Wirtschaftsjahre. Schwieriger liegen die Verhältnisse beim Fulier- getreide und beim Rauhfutter. Beim Schweine- und Rindviehbestand wird rechtzeitig, d. h. noch vor Eintritt des Winters, an eine planmäßige Verminderung herangetreten werden. Beim Heeres muß aber in dem angegebenen Umfange auf jeden Fall befriedigt werden. Aus diesem f hiesige Fleischermcister angehören. Die Wurst- Grunde sind auch die von der Heuernte l 91 ö Herstellung erfolgt im Schlachthose. rückständigen Heumengen gleichzeitig mit der' ersten Heulieferung aus der Ernte 1917, vor-