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HL 128, 5. Juni. Nichtamtlicher Theil. 2077 „mit diesem Verbände ein Stellen-Vermittelungsburcau zu gründen", wird von Hrn. Keßler ausgenommen und näher motivirt. Derselbe: „mit dem Gauverbande ein Stellen-Vermittelnngsbureau zu grün den, das, jede Spcculation ausschließend, nur dem Interesse der Prinzipale und Gehilfen diene", wird einstimmig angenommen und Hr. Keßler als eventueller Leiter dieses Bureaus ernannt. — Hierauf wird als Vorort für die nächste Versammlung Berlin gewählt. Nachdem hiermit das Geschäftliche erledigt war, wurde der Hafen in Augenschein genommen, worauf man, um den rebellisch werdenden Magen zu befriedigen, das Mittagsessen einnahm. Nach mittags wurde ein Spaziergang durch einzelne Theile der Stadt und eine Fahrt auf der Alster nach der reizend gelegenen Uhlen horst gemacht, Abends beschloß ein Commerce den ersten Theil des Festes. Schon früh waren am zweiten Pfingsttage die Gäste auf, um bis 9 Uhr, wo gemeinsam der zoologische Garten besichtigt werden sollte, kleinere Ercursionen auf der Alster rc. zu machen. Nachdem die Besichtigung dieses großartigen Etablissements nebst Aquarium drei Stunden in Anspruch genommen hatte, wurde die weltbekannte Porter-Bar of Charles Reale besucht und hierauf per Dampfboot nach Blankenese gefahren. Gegen Abend vereinigte man sich in Hamburg nochmals zu cineni Commerce. War diese erste Pfingstversammlung auch in Anbetracht der Neuheit des Unternehmens nicht so besucht, Wieste es wohl Hätte sein können, ja hatten sich die meisten der angemcldeten Herren durch das anhaltend trübe und regnerische Wetter abhaltcn lassen, zu er scheinen, so werden doch die in Hamburg gewesenen Gäste mit dem ihnen Gebotenen zufrieden gewesen sein, resp. sich hoffentlich gut amüsirt haben. Die nicht durch Deputationen vertretenen Vereine werden nun hiermit ergebenst aufgefordert, den oben erwähnten Antrag: einen norddeutschen Gauverband jüngerer Buchhändler zu gründen, womit ein Stellen-Vcrmittelungsbureau zu verbinden sei, in ihren resp. Kreisen zur Sprache zu bringen und sich mit den Collcgenvereinen in Conuer zu setzen, damit Pfingsten 1873 schon ein eventueller Entwurf vorgclegtwcrdcn kann; auch wird hoffentlich der monatliche Austausch der Protokolle ihre Billigung haben. Hamburg, im Mai 1872. Der Vorstand der „Sphynr", Verein jüng. Buchhändler Hamburg-Altona's. Fr. Volger, d. Z. Präses. Miöcellen. Aus d e m Reichs - P ostw cs en. — Vom l. Juli d. I. ab, von wo an bekanntlich das Porto für Postkarten (Korrespondenz karten) nur noch lh Groschen bz. 2 Kreuzer beträgt, soll gestattet sein, daß außer den, bei den Postanstalten zu beziehenden Formu laren zu Postkarten auch solche verwendet werden dürfen, welche das Publicum, je nach seinem Bedürfnisse, auf eigene Kosten sich Her stellen läßt, oder beiPapier-, Couvert- rc. Fabrikanten rc. entnimmt. Von den Postanstalten werden die Postkarten-Formulare zu den bisherigen Bedingungen abgegeben, mithin die mit derHalbgroschen- rc. Marke beklebten gegen Entrichtung des Markenwerthes, die nicht beklebten Formulare dagegen zum Preise von Groschen oder 1 Kreuzer für je 5 Stück. Das neue Formular ist 8,g Centi- meter hoch und 14,4 Centimeter breit; es besteht aus stärkerem Papier als das bisherige. Postkartenformulare, welche das Publi cum sich selbst Herstellen läßt, oder welche von Fabrikanten rc. zum Verkauf gestellt werden, müssen in Größe, Format, Stärke und Steifheit den von der Post gelieferten gleichen; über kleine Ab weichungen in Größe und Format wird von den Postanstaltcn hinwcggesehen werden; doch kann dies bezüglich der Stärke und Festigkeit des Papierstoffes nicht geschehen. Die Farbe bleibt der Wahl überlassen. Ebenso die Angabe des Namens und der Firma des Absenders, einer entsprechenden Vignette rc. mittelst Vordrucks rc., gleichviel ob auf der Vor- oder Rückseite. Dagegen ist die gedruckte oder geschriebene Ueberschrift »Postkarte« auf der Vorderseite nothwendig. Die Rückseite ist für die schriftlichen oder gedruckten Corrcspondenzmitthcilungen in bisheriger Art bestimmt. Auf die Vorderseite darf lediglich die Adresse geschrieben werden, der Bestimmungsort unten rechts. Die Marke ist oben rechts auf zukleben. — Postkarten mit Rückantwort kosten vom 1. Juli ab 1 Groschen bz. 4 Kreuzer. Unbeliebte Formulare derselben ^Groschen bz. 2 Kreuzer für 5 Stück. — Zur Vermeidung von Zweifeln wird von dem General-Post amt darauf aufmerksam gemacht, daß auf den Bücherz etteln auch Notizen über den Einband der bestellten Werke, als zur Bezeich nung derselben gehörig, zulässig sind. Po st buch zum Geb rauche für Corres pondenten, ins besondere für Geschäftsleute, Beamte rc, enthaltend die wichtigsten Bestimmungen über die Benutzung der deutschen Reichs-Posten zur Versendung von Postgegenständen rc. nebst Portotarifen. Bear beitet nach amtlichen Materialien. Ausgcgeben im Mai 1872. (7>/z Bog. Ler.-8. Berlin, Königl. Geh. Ober-Hofbuchdruckerei fR. v. Decker). Preis geh. 10 N-s.) — Unsere rührige General-Post verwaltung hat die Herausgabe dieses Postbuches veranlaßt, wel ches in übersichtlicher Anordnung alle bei Brief-, Packet-, Geld sendungen, Postanweisungen rc. nach Orten des In- und Auslandes in Betracht kommenden neuesten Bestimmungen und Taren enthält und bei den vielfachen in neuerer Zeit vorgckommcncn Veränderun gen im postalischen Gebiet dem correspondircnden Publicum, ins besondere dem Geschäftsmanne ein nothwcndiger und zuverlässiger Rathgeber sein wird. Auf dem Gebiete der Bibliographie erschien in diesen Tagen ein Schriftchen unter dem Titel: „Musikalis cher Wegweiser für Musiker und Musikfreunde. Die Musikliteratur Deutschlands in den Jahren 1857 —1871. Umfassend Bücher und Zeitschriften auf dem Gesammtgebiete der Musik. Auf Grundlage der Hinrichs'- schen und Hofmeister'schen Kataloge systematisch zusammenge stellt. 4. Aust. (Leipzig 1872, Pfeil. Preis 7»(, Ngr.)" Wir em pfehlen dieses Schriftchen der Beachtung des Sortiments-Buch- und Mnsikalienhandels und bemerken, daß die Zusammenstellung über die während der letzten fünf Jahre erschienenen Artikel auch als Separat-Abdruck (Preis 2hjz Ngr.) zu haben ist. lVeuer /ür unck Arä/iotäelicrrrettrcäa/k. 8er- aus^e^ebon von l)r. U. Bstsbolät. UabrF. 1872. 8ekt 6. Inbalt: 2nr LrinnernnA an Dr. ImllrviA Kobrvei^er, Bibliotkelcar in Döttingen. Von 8. — Das Börsenblatt: kür cken Deutseben Luobbanllsl, ob KiebernnAsbafsn cler Lörsonvereins-kckit^Iieäer ASgen ^n^ritke. — llobann Obri- stopb Oottsobeck's Bibliotbsk. NitAstbsilt von U. lU. V7aA- nor. — Inttsratur nock ÄlisovIIen. — ^llAemoins Liblio- Arapbio.