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die VcrhEdlnngen mit der amcrikaniscl)en Regierung über Le» «otwon-digen Schiffsraum zum Heimtransport der ?lnnee bereits beendigt sind. Die Situation der sibirischen Armee ist ungefähr sollende: Ein Drittel ist in der Nähe «ön Wladiwostok konzentriert. Der Hcmpltctt, dos Zen- ttum. nnd dos Kommando, befindet sich gegenwärtig in Arkntsk. Ein Teil ist gerade auf dem Morsche noch Wladi wostok. Die Armee Hot Befehl, so schnell wie möglich noch Osten zn morschieren. Ein Weg noch Westen ist unmöglich. Die Armee müsste sich entweder durchschlagen oder mit den Bolschewik! verhandeln, wos beides undurchführbar ist. Die tschecho-slowokiscl)-sibirischc Armee dors nicht mehr in weitere Kämpfe gezogen werden. Die Rede des Mimfter- prösidenten wurde wiederholt von lebhaftem Bcisoll unter- hrochen. Kopenhagen, 18. November. Der Minister für Schles- ävig, Haussen, hielt in He, derSIebc u eine Rede, in der er erklärte, er betrachte es als Pflicht, als Minister für Nordschlcswig dafür <>u sorgen, dos; dänischerseits dos Opfer fo gros; als möglich werde. Die Unterrichtsfrage werde sich nach der Volksfrage richten. Mau werde ober starke Rücksicht auf das Recht der Minderheiten nehmen. Ku deu Städteu schlage mau eine Teilung der Klassen nach Sprachen vor, sodas; die Eltern frei bestimmen können, in welcher Sprache ihre Kinder unterrichtet werden sollen. Er hadc stets die Arbeit in der zweiten Zone nach Kräften unter- stüht. Er sei aber ein Gegner der dritten Zone gewesen, die den Keim zu kommenden Kriegen legen würde. Es sei Pflicht Dänemarks, an die kommenden Geschlechter zu den ken Es würde eine gros;e Gefahr sirr Dänemark bedeuten, wenn ein grober deutscher Block nach Dänemark käme. Die Frage der Räumung der dritten Zone sei fedoch nun in den Hintergrund getreten. Schlief;!ich sprach Hanssen die Hoff- niung aus, das; der Wahlkampf in ruhiger und würdiger Weise geführt werden möge. Göteborg, 18. November. Die deutsche Delega tion zur A r b e i t s k o n f ere n z in Washington hätte, heute mit dein Dampfer „Stockholm" absähreu sollen. Kurz vor Abfahtt des Dampfers lief von der deutschen Ne- gierung eine Mitteilung ein, das; die Konferenz in Wa shington morgen abgeschlossen würde, weshalb es die deutsche Regierung für unmöglich ausieht, die Delegation die Reise ktber den Atlantischen Ozean antreten zu lassen. Die Deut schen reifen morgen in die Heimat zurück. Amsterdam, 18. November. Wie die Blätter melden, ist Troelstra zum Chefredakteur des sozialistischen Blattes Het Volk ernannt worden. Amsterdam, 18. November. Einer Neutermeldung zu folge- ist der vormalige dcuts ch e Kon s u l in Bris bane, Dr. Hirschfeld, der während des Krieges internier! war, von neuem interniert worden. Bern, 10. November. Bei der gestern fortgesetzten De batte im Nationalrat über den Eintritt der Schweiz in den Völkerbund erklärte als Vertreter der Negierung Bundesrat Schultze: Der Bundesrat mrd anläßlich der Abgabe der Beitrittserklärung znm Völkerbünde auf Artikel 183 des Versailler Friedcnsver- wages Bezug nehmen, worin die immerwährende Neutra lität der Schweiz als eine der Erhaltung des Frieden? dienende Übereiuknust anerkannt wird. Der Bundesrat Dird auch daraus aufmerksam machen, das; die Schweiz die ihren Traditionen entsprechende immerwährende Neutra lität auch künftighin als unverrückbare Grundlage ihrer Politik befolgen werde und das; die Schweiz demgemäß, leihst in Fällen des Artikels l6 des Vertrages, sich von der Gewährung des DurchMgsrechtcs, sowie von jeder anderen militärischen Hilfe als befreit betrachte. Nimmt der Nat des Völkerbundes diese Erklärung in zustimmendem Sinne Entgegen, so ist die Stellung der Schweiz in Bezug auf die Neutralität gewahrt. Geschieht dies wider Erwarten nicht, lo würde der Bundesrat die Beitrittserklärung als nicht nbgegeben betrachten. Bern, 10. November. Der Nationalrat hat gemäß dem Antrag der Kommissionsmehrheit mit 124 gegen 45 Mumien den; Eintritt in den Völkerbund zugestimmt. Appenzell, 18. November. Die Appenzeller Zei tung erklärt die Meldung der Genfer „Suisse", die Schweiz Verde Entschädigungsansprüche an Deutsch land in Höhe von 54 Millionen Francs stellen, in dieser Form für unrichtig. Soweit der schweizerische Handel durch den Ta u ch b o o t - Kr i e g zu Schaden gekommen lei, würde das Deutsche Reich grundsätzlich haftbar erklärt werden, weil der U-Boot-Krieg an sich völkerrechtswidrig gewesen sei. Eine dahingehende Ersatzforderung würde »irekt in Berlin geltend zu machen sein, denn wenn die Schweiz deswegen an die Friedenskonferenz appellierte mrd Kiese als eine Zwangsvollstreckungsbehörde gegenüber Deutschland in Anspruch nähme, würde sie ihre Neutralität «mfgeben und zur Kriegspartei werden. Die von schweize rischen Staatsangehörigen in Belgien und Nordfrankreich erlittenen Kriegsschädcn würden von "Deutschland ebenfalls tu vollem Umfange zu vergüten sein/ und die geschädigten Schweizer dürften hier nicht schlechter gestellt werden als die Belgier und Franzosen. Möglicherweise habe sich der Bun desrat bereits veranlaßt gesehen, diese Ersatzansprüche genau xu interpretieren und dahin zu wirken, daß die schweize rischen Interessen nicht hintangesttllt werden. London, 10. November. (Havas.) Das Unterhaus nahm gestern in dritter L-esung einstimmig das Aus- ländergefeß an. In Beantwortung einer Anfrage erklärte Bonar Law, daß die Kosten für die Besetzung der Türkei von den Mächten zu tragen seien, die eventuell ein Mandat über die betreffenden Gebiete erhalten werden. Haag, 19. November. Die Nachricht, daß der belgische Geschäftsträger wegen des Vorfalles in BreskenS der holländischen Negierung eine Note übergeben hat, ist unzutreffend. Er hat nur den holländischen Minister des Auswärtigen nmniMch auf diese Vorfälle aufmerksam gemacht. Brussel, 10. November. Ta die Sozialisten bei de» töahlen ein starkes Ucbergcwicht erlangt haben, hat das Kabinett dem .König seine Entlassung angcbotcn. Ter König hat die Minister gebeten, einstweilen die Geschäfte Weiter sortznführcn. '' 'Brüssel, 19. November. (Havas^ Die ZeiküM „N Peicple" meldet, daß der belgische König seine Be- sprechungen zur Bildung des Min i ster r - «ms begonnen, und gestern die beiden sozialistischen Ntt niste: van der Velde und Wauters empfangen hat. Bunte TageS'Sbronil. Berlin. Bet einer Abteilung der Slcherhettswehr wurden in deni zur Heizung bestimmten Koks drei Eierhandgranaten aufgefunden. Halle a. S. Das gesamte Fabrversonal der Straßen bahn Halle—Mettevurg gl wegen Lohnwrderungen ausständig. Der Betrieb ruht. Welt- und VollswtrffHast. Der Stand der Mark. Bei der nachstehenden Tabelle bedeutet Bries---angebolcn und Geld — gciucht. Die Baluia steht jetzt jür je 100 Gutte» <G), 100 Kronen (Kr.) bezw. 100 Frank (Fr.): 112 Mark und 100 Frank rund 80 Mark von kleinen Kurs- Bülseupliißc 20. 11. Geld i «rief 18. 11. Geld s «rief 17. 11. Geld s «rief ölmslerdnm 0) 1718'/- 1721'/- 1693'/- 1701'/- 1593'/- 16017- Kopenhagen Kr. 949'/. 950"/, 949'/« 95,0"/' 879'/« 880"/« Stockvoim Kr. 1040'/« 1050'/, 1049'/' 1050"/. 969'/« 979"/« Christiania Kr. 1009'/. 1010"/. >0097« 1010"/« 929'/« 9307« Bern Fr. 8ck'/« 830"/- 824'/- 8257« 7757« 7767« Im Friede» ostet I»; Durch chnitt 100 bolläudische Gulden 170 Mark, 100 dcinüchc. schwedische bezw. norwegische Kronen ichmankungen natürlich abgesehen. zfc GastwirtSstrcit i» Braunschweig. In einer Ver sammlung der braunschweigiichen Gast- und Hotelwirte, Gasthaus- und Kouditoreibesitzer wurde beschlossen, die schon früher kuudgegebene Absicht, vom 1. Dezember ab alle gastgewerblichen Betriebe Braunschweigs zu schließen, nunmehr zu verwirklichen. Vom 1. Dezember ab sollen alle Hotels, Gasthäuser, Gast- und Schankwirtschaftcn, sämt liche Kaffeehäuser, Konditoreien, Ball- und Konzertsäle so lange geschlossen gehalten werden, bis der Ernährungs- Minister die gegen das Gastwirtsgewerbe erlassenen scharfen Maßnahmen zurückuimmt. Sächsische Volkskammer. Nach Aufhebung der Pcrsoncnzugspcrrc fand am Montag die Fortsetzung der von der Kammer unterbrochenen Sitzungen statt. Ans der Tagesordnung steht zunächst die Schlnßbcratung über den Entwurf eines Gesetzes bctr. die Ergänzung des GebiihrcnvcrzcichnisseS znm Kosiengcsetzc vom 3». April 1906. — Der Finanzausschuß /Z beantragt die Annahme des Gesetzentwurfs unverändert nach der Vorlage. Das Haus uimmte dem Anträge ohne Anssprache einstimmig zu. Weiter steht zur Beratung eine Interpellation Dr. Roth und Gen., betr. die Neuregelung des BeamtenrcchlS. Abg. Dr. Noth (Dem.) begründet die Interpellation. Die Beamten wollten endlich einmal Taten sehen. Seit Jahrzehnten seien sie einmütig durchdrungen von der Notwendigkeit der Regelung der beamtcurcchtlichen Zustände im nenzeitlichen Sinne. Redner fragt die Regierung, wie weit die Vor arbeiten zur Neuregelung des AeamtcnrcchtS gediehen seien und stellt die bekannten, bereits früher im Landtag erhobenen Forderungen, die z. T. jetzt vomReichc übernommen worden sind. DaS Reich müsse in beschleunig tem Tempo die Vorarbeiten sür die Koudifikatio» des Bcamtenrcchts vor- nehmcn und die sächsische Negierung die Materien, die ihr unterstellt sind, bald zum Abschluß bringen. Minister des Innern Uhlig beantwortet die Interpellation. Die Hanptausgabc in der Regelung des Beamtcnrechl« fällt dem Reiche zn. Die Landesregierung muß erst die pom Reiche zu schaffende» Gnmd- lagcn abwarten, ehe sic eine organische Reform durchführen kann. Die Regierung hatte bereits einen Entwurf über die Vorlegung der Personalakten serliggcstcllt, wird diese Vorlage aber bis zn einer all gemeinen Regelung znrückhalten. Der Beschwerdeweg ist iu Sachsen bereits für kleinere Dicnststrafcn geöffnet. Auch die Berufung gegen Entscheidungen der Disziplinargerichte ist gegeben. Das Wiederaufnahme verfahren bedarf noch der gesetzlichen Regelung. Ein Gesetzentwurf über die Acndernng des Dienststrafverfahren» sollte in diesen Tagen Angebracht werden, da« ist aber nicht möglich, solange unbekannt ist, wie das Reich und Preußen Vorgehen. Ein einheitliches Vorgehen ist aber notwendig. Die Regierung ist gern bereit, bei der Reichs- regicrnug in: Sinne einer Beschleunigung zn wirken. Den dringlichsten Erfordernissen ist sic aber durch Verordnungen »achgekommen. BeanUc»- ansschüsse sind gebildet worden, die Errichtung eines Bcamtcn-LandcS- beirats ist eingelcitct. Auch die Negierung wünscht eine Vereinfachung der Verwaltung. Zur Vornahme einer Besoldungsreform ist der gegenwärtige Zeitpunkt sehr ungünstig. Eine Grundlage für die BcsoldnngSrcform ist erst dann gegeben, wenn die Preisverhältnissc ans dem LebcnSmittclmarkte einigermaßen einen Anhalt dafür gestatten. Hierauf wird die Besprechung der Interpellation beantragt und beschlossen. DienStagsitzung. Aus der Tagesordnung steht der Bericht des Rcchenschaftsausschnsses über die Volkskammcrordnung und die Ge schäftsordnung der Volkskammer. Der Ausschuß beantragt, die Volks kammer wolle die in dem Anöschußbcricht enthaltene Volkskammcr- ordnung als Gesetzentwurf sowie deu ebenfalls al» Anlage u bcigcfügtcn Entwurf als Geschäftsordnung der Volkskammer beschließen. Abg. Kaiser al« Berichterstatter verweist ans den gedrückt vorliegenden Bericht nnd beantragt Zurückverweisung an den NcchenschaflSansschnß, der die iu der heutigen Aussprache zutage tretende» Wünsche mit verarbeiten solle. Abg. Ziller (Dn.): Seine Freunde könnten im großen und ganzen der Volkskammcrordnung wie der Geschäftsordnung zustimmen. Es sei im Interesse der Steuerzahler, daß bei einer längeren Vertagung, wie jetzt infolge der Verkchrssperre, auch die Bezüge der Abgeordneten gekürzt würden. Abg. Lipinski (Uuabh.) gibt dem NechenschaftsauSschnß eine Reihe von Abäudcrungsanlrägeu mit auf deu Weg. Abg. Dr. Reinhardt (Dem.): Seine Parteifreunde schlössen sich im allgemeinen den Ausführungen des Berichterstatter« an. Das Haus beschließt hierauf antragsgemäß die Zurückverweisung des Entwurfes der Geschäftsordnung der Volkskammer an den NcchcnschaftSansschuß znr weiteren Beratung. Hu; 5tM unä Lanä. Merkblatt für de» 22. November. Sonnenaufgang 7'° li Mondanfgang 7» Sonnenuntergang 8°' ff Monduntergang 3^ 1780 Komponist Konradi» Kreutzer geb. — 1902 Groß« Mdustrieller Alfred Krupp gest. Wettervoraussage. Westwind, zeitweise anfklärcud, keine wesentliche Temperatnr- änderung, keine erheblichen Niederschläge. —* Milderes Wetter hat den strengen Frost abgelöst, und starkes Schneeschmelzen hat eingesetzt. Nur in der Nacht wurde letzterem durch Kältegrade Einhalt geboten, jedoch tagsüber, wenn ,die Sonne versucht, sich durch die Wolken zu zwängen, herrscht wieder wärmere Temperatur. Wenn jetzt ununterbrochenes Tauwetter einsetzen würde, so wäre mit großem Wasser zu rechnen, andererseits könnten aber schließlich die Landleute noch daran denken, die Herbst bestellung der Felder vorzunehmen. ... Doch die Natur, sie läßt sich nicht befehlen, -- und so müssen wir das Wetter eben nehmen, wie es kommt. Man kann nur hoffen, daß bald milde, beständige Witternng einsetzt. —* Es sei darauf hingewiesen, daß am nächsten Sonn tag bet dem GcdächtniSgottesdienst für die im Weltkriege gebliebenen Söhne unsrer Parochie besondere Plätze für Körperschaften und Vereine am Altar Vorbehalten sind. —* Gestern konnte der Oberschaffner Emil Greif beim hiesigen Postamt sein 25jähriges Dlenstjubiläum begehen. —* Sonntag, den 23. November d. I. verkehrt außer den fahrplanmäßigen Schiffen noch ein Dampfer 10 Uhr vormiltags von Dresden nach allen Stationen bis Schandau, der pünktlich 4.1k nachmittags von Schandau zurückkehrt, an allen Stationen anlegt und abends 7.30 in Dresden wieder elntrifst. Sebnitz. Einem jungen Mädchen ist in einem hiesigen Gcschästsladcn, in welchen; sich mehrere Einkäufer besanden, in einem unbewachten Augenblick das Geldtäschchen mit gegen 10 M. Inhalt aus der Tasche gestohlen worden. Am Sonntag sind einer Frau an der Schandauer Straße tn der Zett zwischen 5—8 Uhr nachmittags drei Normal- Herrenhemden aus einem Hofraume, und innerhalb der letzten 14 Tage zwei Rodelschlitten, der eine bei der Post, der andere aus einer Hausflur, entwendet worden. Sebnitz. Die Gebühren im Ledigenheim wurden von den städtischen Kollegien erhöht, und zwar betragen sie jetzt sür ein Zimmer mit drei Betten jedes Bett 5 M., mit zwei Betten jedes Bett 6.50 M., mit einem Bett 7.50 M. wöchentlich. — Die Gas>, Koks- und Strompreise mußten wiederum erhöht werden. Von sozialdemokratischer Seite wurde angeregt, die Erhöhung nach dem Einkommen zu staffeln. — An Aufwandsentschädigungen für ehrenamtliche Tätigkeit und Arbeit in den Ausschüssen erhalten hier der Stadtoerordneten-Vorsteher 300 M, die Stadtverordneten 200 M.; an Mitglieder der Ausschüsse von der Bürgerschaft werden 3 M. für jede Sitzung bezahlt. Für versäumte Sitzungen, auch Ausschußsitzungen, werden 4 M. in Abzug gebracht. Neustadt. Die Stadtverordneten wählten den Stadtrat, der von 4 auf 5 Sitze erhöht wurde. Auf die bürgerliche Liste entfielen 8 Stimmen oder 3 Sitze, auf die sozial demokratische Liste 6 Stimmen oder 2 Sitze. Ein Stadt verordneter fehlte. Es wurde gewählt: von Liste 1 der bisherige Stadtrat und stellv. Bürgermeister, Kaufmann Scheithauer, ferner neu die Stadtverordneten Blumensabrikant Nitsche und Kantor Augsten. Von Liste 2 die bisherigen Stadtverordneten Instrumentenmacher Rudolf (stellv. Vor steher) und Blumenarbeiter Harenburg. Rodewisch. Der Schulvorstand lehnte mit 6 gegen 5 Stimmen die Beschaffungsbeihilse für Lehrer ab, da die Gemeinde sich außerstande fühlt, diese Beihilfe neben den Lehrern auch den Beamten und Arbeitern gewähren zu können. Zittau. Die Totenliste des ehem. Zittauer Infanterie- Regiments Nr. 102 aus dem Weltkrieg weist insgesamt als gefallen aus: 2805 Soldaten, 323 Unterosfiziere und 102 Offiziere, davon werden 10 vermißt. Ueber 50 Jahre hat das Regiment im Gesamtoerbande in Zittau gestanden, das von jetzt ab infolge des Friedensvertcages keine Garnison mehr haben wird. Die zwei großen Kasernen an der Mandau und aus den Kaiserseldern dürsten später zu Wohn zwecken Verwendung finden. Jetzt dienen sie verschiedenen militärischen Zwecken, so z. B. zur Unterbringung von heimkehrcnden Gefangenen. Pirna. Die Zahl der Erwerbslosen in Pirna betrug am 15. November 528 Personen, und zwar 163 männliche über 21 Jahre, 205 weibliche über 21 Jahre und 160 Jugendliche. Am 15. Oktober wurden 480 Erwerbslose in Pirna gezählt. Pirna. Aus abschüssiger Bahn befindet sich ein 15jähriger Bursche aus Copitz. Er hat bereits eine Menge Strastalen, wie Diebstähle, auf dem Kerbholz und stand deswegen schon vor dem Landgericht. Am Dienstagabend ließ er sich in der Bahnhofswirtschaft aus dem Bahnhose in Pirna einschließen, angeblich mit einem Unbekannten, der ihn dazu ausgesordert haben soll. In der Nacht öffnete der junge Taugenichts die Kontrollkasse, entnahm ihr das darin be findliche Geld und stahl auch sonst noch Schokolade, Zigaretten usw. Von hier aus sollte der Raubzug nun fortgesetzt werden. Denn auch einer anderen Gastwirtschaft war ein nächtlicher Besuch zugedacht. Aus der Albertstcaße lies der Bengel jedoch der Polizei in die Hände, die ihn, da er schwer verdächtig schien, sestnahm und nach der Wache brachte. Dor der Polizei hat der junge Dieb noch eine Menge anderer Diebstähle eingestanden. Er wurde dem Amtsgericht übergeben. (P. A.) Dresden. Dieser Tage sind die 18 Jahre alte Arbeiterin Dora Hähnel, Wittenberger Straße 17 wohnhaft, das 6 Jahre alte Mädchen Hildegard und der 4 Jahre alte Knabe Walter des daselbst wohnenden Kaufmanns Hönicke bewußtlos in der elterlichen Wohnung aufgefunden worden. Es liegt Gasvergiftung vor. Die Hönickeschen Eheleute hatten während ihrer Abwesenheit der Hähnel die Aussicht über ihre Kinder übertragen. Ob Fahrlässigkeit oder Unfall oorliegt, konnte zurzeit nicht geklärt werden, da die Hähnel, die Ausnahme im Iohannstädter Krankenhaus gefunden hat, noch nicht vernehmungsfähig ist. Das 6 Jahre alte Mädchen Hildegard ist bereits gestorben. — Aus einem hiesigen Ge schäft ist am 18. November eine braunlederne Brieftasche mit 20 000 Mark in rumänischen Eintausendlei-Scheinen und neun Eintausendmark-Scheinen in deutschen Noten gestohlen worden. Die rumänischen Banknoten sind von der Banka Geuerala Romana ausgestellt. Die Kriminal polizei bittet um sachdienliche Mitteilungen. Leipzig. Dem Kommunaloerband Leipzig-Land konnten durch die Heerespoltzei, Zweigstelle Leipzig, über 100 Zentner Weizenmehl gerettet werden. Beamten der Heerespolizei war es gelungen, einer beabsichtigten Mehloerschtebung auf die Spur zu kommen. Das Mehl war bereits im Waggon verladen und schon im Abrollen nach auswärts begriffen. Durch rascher und geschicktes Arbeiten der Heeres-Polizei konnte das Mehl noch rechtzeitig ersaßt und der Amts hauptmannschaft Leipzig wieder zugesührt werden.