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Wessezglmg unseres Verkehrswesens, Die Ursache des Lokomotiumangels. Amtliches Malerial der preußische» Eiie»bahuvcrwal- tung geslatiet eine» Blick hinter die Kulissen und zeigt »ns de» erjchrcclcnden Rückgang unseres VerlehrsivesenSv Gain besonders traurig ist es i»n die Lolomoliveu bestellt Die Privatiudustrie vermag nicht entfernt die ihr erteilte» Neubarltcu auzulieieur, da sie durch die ständigen Streits daran gehindert wird. Nach schlimmer aber steht es mit der Reparatur beschädigter Lokomotiven. So erzielte cii.e nrittlcre Lokomotiv-Ansbesserniigscuistalt im Jahre 1916 bei einer durchschnittlichen Arbeiter,zahl von 417 Köpfen einen Gesamtansgang von 484 Loiomotiven. In den folgenden ahren blieb Arbeiterzahl nnd Leistung ungefähr gleich. Nach dem Waffenstillstand wurde die Arbeiterznhl auf 1187 erhöht, die Leistung jedoch jaul trohdem aus 41 l Stück. I» der Zeit »ach dem l. April 1919 stieg die Arbeiterzahl iveiter auf 1258, der Loinmotivansgang da- gege» fiel auf 858. Ähnlich Neuen die Verhältnisse in fast allen Eiieubnhuwerkslätteu. Diele Zahlen beiveiscii nn- widerleglich, dass die Haupturjache lür den starken anf- inllenden fflückgang der Leistungen in der Arbeitsuulust liegt. Begünstigt wird diese geringe Arbeitslust durch das zurzeit geltende Lohnsßstcm, das dem Lohn mehr den Charakter von Anwescnheits- geldecn, die lediglich nach dem Alter abgestust sind, gibt. Ein Wandel wird hierin erst geschaffen werden, wenn der Lobn wieder in ein Verhältnis zu der geleisteten Arbeit gebracht wird und eine Abstufung des Einkommeus nach Fleiss und Geschicklichkeit des einzelnen Arbeiters ermög licht. Davon, ob dies Ziel erreicht wird, und zwar schnell erreicht wird, wird es abhüngen, ob die Eisenbahnverwal- tuug im kommenden Herbst einigermasten imstande sein wird, die Bedürfnisse des Verkehrs zu befriedigen. Süjvu jetzi ist die Lage außerordentlich schwierig. Im Personenverkehr hat der Mangel an Kohlen, der bei der .risenbahnverwaltung in gleichem Maste herrscht, wie bei allen anderen Verbrauchern, zu grostcn Einschränkungen geführt. Im Durchschnitt verfügt die Eisenbahn nur über die für acht bis neun Tage erforderliche Dienstkohle. Sie hat infolgedessen schon jetzt den Personenverkehr wesentlich einschränken müssen. Wenn die Verhältnisse sich nicht grundsätzlich ändern, besteht die Gefahr weiterer starker Eiusthräukuugen, denn in erster Linie must für den Güter verkehr gesorgt werden, und hier sind die Aussichten für Herbst und Winter sehr trübe. Um die Verkehrsnot voll zu würdigen, muß bedacht werden, dast ivir augenblicklich in einer verkehrsschwachen Zeit leben und dast der Beginn der Erntetransporte, der erst leise eingesetzt hat, ungeheure Anforderungen an die Eisenbahnverwaltung stellen wird. Ein Bild der Mehr leistungen, die sich daraus für dit Eisenbahnen ergeben, bekommt man, wenn man hört, daß im vorigen Herbst im Oktober und November für Kartoffeln täglich 6000 bis 7000 Wagen, für Brotgetreide 2000 bis 2500, für Gemüse und Obst 2500 bis 3500, für Rüben 6000 bis 8000 Wagen gestellt worden sind. Daneben must die Abiuhr der Kohle in mindestens demselben Maste wie jetzt erfolgen. Auch hier also besteht die Gefahr, daß zur Aufrechterhaltung dieser lebenswichtigsten Transporte starke Einschränkungen anderer Gütertransporte nolweudig sein weroeu. Oie Lebensmiüetrmruhen in Vreslau. Die Ruhe wicdcrhergestellt. Wie jetzt von verschiedenen Seiten festgestellt wird- hatten die Preise für Gemüse uud Obst in Breslau un erhörte Höhen erreicht. .Vergebens mahnten der Magistrat und die städtische Verteilungsstelle zur Mässigung uud miesen sowohl den Grost- und Kleinhandel, wie die Er zeuger auf die drohende Gefahr von gewaltsamer Ent ladung der Erbitterung des Publikums hin. Alles half nichts. Es sammelten sich deshalb Mengen von Unwilligen auf dem Frühmarkt, beschlagnahmten die Vorräte, ohne dast die Polizei eingriff, und verkauften die Waren zu an gemessenen Preisen. Das war Freitag. Am folgenden Tage wieder holten sich die Vorgänge, auch nahm man den auf dem Markt erschienenen Verkäufern versteckt und anscheinend für den Schleichverkauf bereitgehaltene Speck seiten, Eier, Autterpatete und Weistbrote ab. Dadurch wurde die Erregung gesteigert und unsaubere Elemente rissen allmählich die Führung an sich. Sie begannen zu plündern uud in Ladengeschäfte einzubrechcn. Ein Zigarren- geschäst in der Garteustraste wurde vollständig ausgerüumt. Einige der Plünderer konnten verhaftet und ihnen ein Teil der geraubten Waren abgeuommen werden. Der Sonntag verlief noch verhältuismästig ruhig. Am Montag machte sich der Janhagel die Sache wieder zunutze und versuchte verschiedene Geschäfte zu plündern. Darauf zogen Negierungstruppen ein, die das Rathaus und ver schiedene andere Gebäudr sowie den Markt besetzten. Der Aufforderung, auseiuanderzugehen, wurde nicht Folge ge leistet, worauf die Truppen wiederholt Schreckschüsse in die Luft abgaben. Verletzungen wurden nicht genieldet. Am Dienstag war der Markt seh? schwach beschickt. Einige Geschäfte sind schon wieder geöffnet Kstrouillen durchziehen die Stadt; sonst ist alles ruhig. „Enteignung" des Baseler Bahnhofs. Frankreich schenkt der Schweiz deutsches Eigentum. Eine überraschende Wendung scheint die Frage der Wiederinbetriebnahme des badische» Bahnhofes in Basel zu nehmen. Von gutunterrichteter Seite wird nämlich mitgeteilt, dast Frankreich sich anschicke, den badischen Lahnhof in Basel als einen Teil der deutschen Kriegs- entschädignng zu übernehmen und das Objekt der Schweiz zu übergeben gegen Abtretung von Verpflichtungen Frankreichs gegenüber der Schweiz. Ob hierin der Grund für die immer wieder durch die Regierung in Lern hingezogene Inbetriebnahme zu suchen ist, bleibt »bzuwarten. Aus MW AUÄMW. Kopenhagen. Man rechnet in diesem Jabre mit einer Kartoffelernte von nicht wenige, als 12 bis 13 Mustonen Tonnen, von denen etwa fünf Millionen für den Export zur Verfügung flehen werden. Paris. Clemenceau beantragte im Rat der Alliierien ein neues kurzes Ultimatum an Deutschland, das die restlose Annahme des Entente-Ultimatums in der Anschlutz- frage verlangt. ver verschollene Soldat. „Und wüsste ich, dast er gestorben Auf offenem Feld durch Fcindcshand, And wüßte ich, wo er verdorben An Siechtum in dem fremden Land, So würde ich ein Grabmal graben In meines Herzens tiefstem Schrein, Für meinen stolzen schönen Knabe» Ein Bettlet» fein!" Die Mutter spricht's, die Lippe» beben, Der Vater stöhnt aus grimmer Not — Eie wisse« nichts vvn seinem Leben, Eie hörten nichts vor: seinem Tod. Verschollen! Stets vergebens jammern Nach einem Wort sie zum Beweis, Verschollen! Durch die Jahre klammern Eie sich an schwacher Hoffnung Neis — Auch für den Letzten schlug die Stunde Der Heimkehr, doch im großen Schwarm Ist seines Namens nicht die Kunde. Daß Gott erbarm! Als wie vom Wind dahingctragcn Verwehte seiner Lage Spur, And ewig muß die Mutter fragen: Wo blieb er nur? Wo blieb er nur? Heinrich Goeres. politische Rundschau. Deutsches Reich. * Vereinigung des ReichoernahrimgsmiuistersnmS mit dem Reichswlrtschaftsministcrinm. Im Neichs- anzeiger wird jetzt ein Erlast veiöffentlicht, durch den das Neichswirtschastsminisierium und das Neichsernährungs- miuisterium mit dem 15. September zu einem Ministerium unter der Bezeichnung „Neichswirtschastsministcrillm* vereinigt werden. Ans dieses gehen die Befugnisse deS Neichsernährungsministcrtums mit dem 15. September 1019 über. Der Vorstand und der Beirat des Neicks- ernährungsministerinms werden dem Neichswirtschaitö- Ministerium sür die Fragen der Vollsernährung an gegliedert. 4- Bis jetzt 14 OVO Gefangene zurückgekehrt. In der ersten Sevtemberwoche kamen auf dem Bahnhof Deutz sieben englische Sondcrzüge mit rund 7000, und zwei französische Lazarettzüge mit rund 1000 deutschen Kriegs gefangenen an, ferner aus England mit Dampfer üder Rotterdam 4000, über Koblcnc—Mainz je 1000 Mcum »ns franzöfifcher Gefangenschaft, zuiammen also 1400(1 Aefangene. 4- Dio neue militärische Grußpflicht. Für die Gruß- pflicht der Heeres- usw. Angehörigen besteht kein Unter schied zwilchen Vorgesetzten (Untergebenen) mit den bis herigen Gradabzeichen (Achselstücken und blauen Armel- streifen) und solchen mit den neuen Abzeichen. Die Gruß- pflicht besteht zwischen Angehörigen des Heeres, der Marine und der Schutztruppen. Es gibt keinen Unterschied zwischen der Grußpflicht im Dienst und außer Dienst. Unterschieden wird nur zwischen dem Gruß des einzelnen Mannes nnd dem Grust (Ehrenbezeugung) geschlossener Abteilungen ans Kommando. Wird ein Mann von einem Vorgesetzten angesprochen, so hat er die Hand an die Kopf bedeckung zu legen. Nur wenn er in Reih und Glied einer auf Kommando stillstehenden geschlossenen Abteilung sich befindet, hat er stillzustehen bezw. zu Pferde die ent sprechende Haltung anznnehmcn. Offiziere, die mit der Erlaubnis znm Tragen einer bestimmten Uniform verab schiedet sind, haben das Recht, diese unverändert zu tragen. 4- Ein badischer Minister gegen die Arbeiterräte. Auf dem Parteitag der badischen Sozialdemokratie betonte Minister des Innern Kemmele, dast die Arbeiterräte jetzt in Baden keine Existenzberechtigung mehr haben. Sie seien nur Agitationsstellen für die Unabhängigen, für die Staatsmittel nicht mehr hergegeben werden dürften. Ge fährlicher als die Reaktion in gewissen Truppenteilen sei der Bolschewismus in der Bauernschast, der sich auch in Baden, vornehmlich in Mittelbaden da und dort zeige. » Eigenartiges Wahlbündnis. Für die bevorstehenden Provinziallandtagswahlen im Kreise Hattingen a. d. Ruhr sind die Sozialdemokraten ein Wahlbündnis mit der Deutschen Volkspartei und den Deutsch-Nationalen ein- gegaugen, das die Ausschaltung des Zentrums zum Ziele hat. Nach dem Wahlbündnis erhalten die Sozialdemo kraten 2, die Deutsche Volkspartei einen .Vertreter im Landtag. 4- Drohende Spartalttsputsche im Westen. In den Städten des rheinisch-westfälischen Jndustriebezirks treffen die Behörden Maßnahmen, nm in diesem Winter sparta- kistifche Putschversuche zu verhüten. Das General- tommando in Münster hat erklärt, daß an eine Aufhebung des Belagerungszustandes in den Großstädten dieses Be zirks nicht gedacht werden lönne. Es wiid vielmehr zur Bildung von Einwohner- nnd Voliswehren aujgerusen. Der Düfieldoncr Militärbeiehlshaber svrdert alte wasfen- tähigeu Männer auf, sich unverzüglich als Zeitfreiwillige bei den Reseruekorps zu melden, da feststehe, dast Spartakus noch in diesem Herbst versuchen werde, die Macht au sich zu reisten. Awlckk'eich. x Clemcmecott oder Briand? über Clcmeuceaus Haupt ziehen sich Wetlerwollen zusammen. Plan will in dec Kammer durch allerhand knifflige Interpellationen sein Kabinett noch im letzten Augenblick daran hindern, während der bevorstehenden Parlamentswahleu am Ruder zu bleiben. Die Opposition ist nicht so schwach, dast ihre Sache ganz aussichtslos wäre. Diesmal will Briand den Kampf selbst führen, und die Frage ist für jedermann llar: Clemenceau ober Briand! Der Gegensatz zwischen diesen beiden Männern, die zwei politische Richtungen vertreten, spitzt sich zu, und der Entscheidungskampf ist unumgäng lich. Briand, der Opportunist, hat in der letzten Zeit eine ausfallende Schwenkung nach links vollzogen und sucht wieder Anschluß bei den Sozialisten, von denen er einst nusgegangen ist. Clemenceau dagegen paktiert ziemlich ungeniert mit der Rechten. GroßStttmmlen. X Die Gärung r» Irland hält an. So wurden 17 Soldaten des Shropshire-Regiments, die sich in Fermoy in Irland auf dem Wege zur Kirche befanden, bei der Kirche von zwölf Männern, die aus Kraftwagen fpramren, ribenallen und unter Revolverfeucr genommen. Ein Soldat nun de sofort getötet und drei andere ver- wnnüet, eurer davon lebensgefährlich. Die übrigen Soldaten wurden durch Knüvvcljchläge schwer verletzt. Die Angreifer nahmen die meisten Gewehre der Soldaten, die leine Mnnition bei sich halten, mit und verschwanden in ihren ' rallu aaeu Rofrlani). X Massenermortwng ehemaliger Msifffüu-, Wie di« rwBchen Blätter berichten, sind im August die leitenden Mnmer de ulten Regimes in Rußland massenweise hin- gerichtet worden. Vierundsum ig Gefangene, unter denen sich die früheren Minister Schtiegkowitow, Kowstow, Maklaiow, Vrotovopow und Veletzku befanden, wurden von Kronstadt »ach dem Moskauer Kreml gebracht uud standrechtlich erschossen, mit Ausnahme Beletztps, der vor der Exekution ohnmächtig wurde. Einige Tage daraus starb Beletzkn an Strichninvergistung. Eine andere Grmwe von Würdenträgern ans der Zarenzeit wurde in Kronstadt erschossen, die Leichen wurden i»s Meer ge- wonen. I» einer Nacht wurden von 2600 Personen, die zmn Tode verurteilt worden waren, alle bis auf 41 hm- gerichtet. Der frühere Ministernräsident Trevow tam mu dem Lehen davon, weil die Matrose» ibn mit seinem Binder verwechielt hatten, der an seiner Stelle erschossen wurde.— Äunte Tages-Chronik. Breslau. Infolge Blitzschlages ist in Scbönwawau di evaugeliiche Küche abgebrannt. Sie war eine der wenigen noch vorbancemm Holzlacht»chen Schlesiens und baig einige wertvolle Holzschnitzereien. Gbrlw. Ani der Chaussee Görlltz-Leovoldshain kst der Weißgerber Cmil Richter aus Görlitz, ocr sich auf die Pilz- mchc begeben wollle, einem Raubmord zum Opfer gefallen. Lörrach. Bei Nosenau (Elsaß) sand ein iunger Mann eine Mine, die er an sich na. m. Das Geschütz explodierte und zerritz ihn sowie vier bei ihm befindliche Kinder im Alter von zehn bis vierzehn Jahren. Neuwied. Bei dem Explosionsunglück sind drei Frauen gctöict und 18 Personen st wer verletzt worden. rmö L'EswLEchaA H Steuereid statt Avtenumtausch. Der Reichsminister Erzberger hat sein Projekt des Notemuntausches nur unter der Voraussetzung lallen lassen, dast die Sachverständigen kommission andere, gangbare Wege finde, nm von Steuer- lügnern versteckte üder verschleppte Kapitalien zu erfassen. DaS dazu zu bewerkstelligende Verfahren denkt man sich folgendermassen: Die Sleuerveraulnguugskommissiou er hält das Recht, gegenüber den Steuerpflichtigen das Steuereidverfahreu einznleiten, wenn sich Zweifel an der Wahrheit oder Lückenlosigkeit der van ihnen eingereichten Angaben ergeben. Der Steuerpflichtige hätte dann durch einen festzulegenden Eidessatz die Nichtigkeit und Voll ständigkeit seiner Angaben zn beschwören. Vor Erstattung des Eides hat er das Recht, die bisherigen Angaben zu korrigieren. Verlebt er den Steuereid, so wird er mit Freiheitsstrafen und Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte belegt. * Ausfuhr voic 158 Millionen Goldmark. Freiherr o. Lersner hat die alliierten nnd assoziierten Negierungen ersucht, die Ausfuhr von 158 Millionen Goldmark aus Deutschland zu gestatten, die zur Bezahlung der au Deutsch land gelieferten Lebensmittel bestimmt sind. -jc Eine Kohlenzwangöuotc der Enteilte. Der Pariser Oberste Nat soll beschlossen haben, falls Deutschland die vorgeschriebene Menge Kohlen (20 Millionen Tonnen jährlich) bis zum 81. Dezember 1919 nicht vertragsmästig abliefert, ihm am 1. Januar 1920 eine Note zu über reichen, in der mitgeteilt wird, dast die Lebensmittel» zusuhr für Deutschland aufs neue gesperrt wird, und zwar soll die Verfügung am Tage der Zustellung in Kraft treten. Ferner wird in der Note verlangt werden, daß die neunstündige Arbeitszeit für die Bergarbeiter in Deutschland sofort einzuführeu ist, endlich behalten sich die Alliierten vor, die deutschen Kohlengebiete zu besetzen. H Bevorstehende Aufhebung von Einfuhrverboten, kürzlich wurde die Nachricht verbreitet, die Kaffee-Einsuhr- zesellschaft habe die Einfuhr vou Kaffee verboten. Ein Kaffce-Eim'uhrverbot braucht gar nicht erst zu erfolgen, venu es besteht ja bereits geuerell. Von ihm ausgenommen find mir bejonders günstige Einsuhr-Geschäfte mit Ge nehmigung der Kaffee-Einfuhrgesellschaft. Auf Anordnung des Ncichswirlschcfftsmiuisters Schmidt wird das Einfuhr verbot demnächst aufgehoben werden. Bei dieser Gelegen heit kann mitgeteilt werden, daß in den allernächsten Lagen eine Bekanntgabe des Ministers erfolgt, die Einfuhr und Bewirtschaftung von Neis und Hülsensrüchten regeln und dabei weitgehende Freiheiten gewähren wird. H Schuhwareupreiss. Die Neue Berliner Zeitung meldet: Es müssen noch recht beträchtliche Mengen fertiger Schuhwaren vorhanden sein, da bei den größeren Deiail- zeschäftcn größere Lieferungen von Stiefeln noch im Laufe des Monats ecwartet werden, die doch unmöglich erst an- zefertigt, sondern nur Lagerbestäude sein können. Euglisch- uuerikanische Stiefel sind ferner schon in beträchtlichen Mengen eingeführt. Freilich zu einem anderen Preis, vie hier vou deu Schuhwareuhändlern angegeben, die ZOO Mark für ein Paar Herrenstiefel und 300 Mark kür nn Paar DamensLiesel verlangen. Eine im besetzten Köln Legende Scbuhversandfirma versendet Herrenstiefel mir 'rsülasfigen englischen Fabrikals sür 77 bis 89 Mark nnd wchschästige Dameuftiefel für 120 Mark, trotz der niedrigen Laluta. -jc Gefährdung der städtischen Milchversorgttug. Der Vorstand des Deutschen Städtetages hat an den Reichs- eruährungsminister nachstehende Drahtung gerichtet: „Der Milchversvrgnng der Städte droht im kommenden Winter der Zusammenbruch, wenn die Stadtverwaltungen sie nicht durch Futtermittelliefernugeu sicherstelle» können. Des halb bitten wir, die gesamte der Neichsgetreidestelle znr Verfügung stehende Kleie den Süchten zum Abschluß von Milchlieferungsverträgen zu überlasse«. Dieses einzige Mittel, die Milchoersorgung der Kinder und Kranken zu sichern, darf nicht ungenutzt bleiben. Ju der jetzigen Not lage muß die Kleie dahiu geleitet werden, wo sie am dringendsten gebraucht wird. H Deutsch - schwedisches Fernsstrechkabcl. Mit der Legung eines Telephonlabels znm direiten Verkehr zwischen Deutschland und Schweden wird jetzt begonnen werden. Von schwedischer Seite aus wird das Kabel von der Kampongoeblstht zwischen Falsterbo und Trelleborg seinen Ausgang nehmen. Die Kabellegung wird von Deutjch- land geleitet. Der Verkehr kann vielleicht schon Ende diejes Monats ausgenommen werden.