Volltext Seite (XML)
Grenzschutzes über die heiintückiichen Nber!dile ii! iin Wachsen. Er Hai sich bischer dainik begnügt, einbrechenden Banden nnr ans den eigenen Gebieten zu belämp'en. Auf die Dauer kann aber eine laiche Zurückhaltung van unseren Truppen nicht verkannt werden. 2)er Frieden mick Österreich. Kein Anschluß an Deutschland. Die Überreichung des Friedensvertrages der Entente an den österreichischen Stnnkskanzler Dr. Nenner erfolgte in St. Germain durch den Generalsekretär der Friedens konferenz Dutasta. Republik Österreich. Gegenüber der Fassung des Fricdeusvcrtrages vorn 20. Juli sind einzelne Änderungen getroffen. Bestehen bleibt die Anerkennung Deulsch-Oslerreicbs unter dein Namen „Republik Österreich". Bezüglich der Grenz- bestiuuuuugen wurde den nachdrücklichen Gegenvorstellungen der Friedeusdelegation nicht Rechnung getragen. Eine Änderung wurde mir insofern zugcstnnden, als die Stadt Radkersburg und die nm linken Murufer gelegene Ge meinde Steiermark bei Deutsch-Oslerreich bleiben. West ungarn bleibt ohne Volksabstimmung in der schon be kannten Abgrenzung Deutsch-Osterreich zugesproche», weil der Vvlkscbarakter und das Nationalcmpfiudeu deu Au- schluf! unzweideutig erheischen. Einige redaktionelle Änderungen sind bei deu Staats- bürgerrechteu getrosscn, mir gröbere Klarheit zu bringen. In den Vorschriften über den Miuorilätenschuh sind die direkten Forderungen gegen die bisherigen Verfassungs- vocschriften wöggeblicben. Nach den militärisches Bestimmungen wird an der Verpflichtung zur Haltung eines Söldnerheeres und zur Abschaffung jeder obligatorischen Wehrpflicht fest gehalten. Die Herstellung von Jagdwasfeu wird srei- gegebeu. Die Verpflichtung zur Ablieferung, Zerstörung, Entwaffnung, sowie zu einer bestimmten Art der Behand lung und Benutzung von Sccschistahrtsartikeln wird auf jeue Artikel beschränkt, die sich auf deutsch-österreichischem Gebiet befinden. Der Völkerbund bestimmt! Eine allgemeine, neu anf.eunmmenc Bestimmung (Artikel L8Y) erklärt die Nnalchängiglclt Österreichs für unveränhcrlich, anher mit Zustimmung dcö Natcö deö Völkerbundes. Österreich muh sich nlmc Zustimmung des Völkerbundes jeder Handlung enthalten, die seine Unab hängigkeit direkt vdcr tndirelt, ans welchem Wege immer, beeinträchtigt. Insbesondere hat Österreich bis zu seiner Zulassung alö Mitglied des Völkerbundes nicht an den Angelegenheiten einer anderen Mach» tcilzunehmcn. Bei den Absätzen über die wirtschajtlichen und finanziellen Verhältnisse werden kleine Erleichterungen zu- gestanden und versprochen,, das; die deutsch-österreichische Republik geschont und die Herstellung srcundschastlicher Beziehungen erleichtert werden soll. Eine bestimmte Wiederherstellungssuuune wird nicht genannt und der Neparationskommijsiou freie Hand gegeben. Eine besondere Schluffbestimmung setzt fest, das; in allen Fällen, in denen eine besondere Vereinbarung zwischen den interessierten Staaten vorgesehen ist, Schwierigkeiten, die sich hieraus ergeben sollten, so lange von den alliierten und assoziierten Hauptmächten geregelt werden, bis Österreich in den Völkerbund ausgenommen sein wird. Das verratene Süd-Tirol. Hilferuf der Tiiolcr an den amerikanischen Senat. Der Bund für Sud-Tirol lsat an den Seuntsansschuß für auswärtige Angelegenheiten in Washington folgendes Telegramm gerichtet: „Entgegen Punkt 0 der am 8. Januar 1018 ver kündeten Grundsätze des Präsidenten Wilion, daff Italiens Grenze in Tirol bei Salurn gezogen werden mühte, unter wirft der Friedcnsvertrag für Deutsch-Osterreich die deutschen und ladinischen Süd-Tiroler der italicnischcu Fremdherrschaft. 172 deutsche und lndinische Gemeinden Süd-Tirols, darunter die alten deutschen Städte Bozen, Meran und Vrixen haben in jüngster Zeit zweimal feier lich gegen die gewaltsame Unterwerfung protestiert und ihr Sclbstbestimmnngörccht verlangt. Trotzdem soll Tirol durch die Vrennergrenze zerrissen und dadurch eiu Opfer des imperialistischen Londoner Vertrages werden. Von der Pariser Konferenz nicht gehört, appellieren deutsche und ladiuische Süd-Tiroler an den Gerechtigkeits sinn und die Freiheitsliebe des amerikanischen Senates." polnische Rundschau. Deutsches Reich. * Die Überwachung des deutschen Heerwesens. Die alliierte Kontrollkommission zur Überwachung der Aus führung des Friedensvertrages in bezug auf Militärwesen, Lustschiffahrt und Marine ist von Paris abgefahren. Sie besteht aus 5 belgischen, 18 englischen, 1 amerikanischen, 23 französischen, 7 italienischen nnd 6 japanischen Offizieren; im ganzen aus 60 Offizieren, 12 Dolmetschern, 77 Soldaten und 33 Automobilen. Gegen die hohe Zahl der Kom mission hat die Negierung Einspruch erhoben. Der Präsi dent der Kontrollkommission für Militärweseu ist General Nollet, für Luftschiffahrt General Mastermann, für Marine Admiral Charlton. 4- Sezession der braunschweigischen Unabhängigen. Die Unabhängigen in Braunschweig sind aus der dortigen Landesversammluug ausgetreten mit der Begründung, das; die Landesversammluug dadurch gegen den parlamen tarischen Anstand »erhöhen hätte, das; sie den Führer der Unabhängigen nicht habe zu Worte kommen lasten. * Allmähliche Auflöfnng der Waffenstillstands- kommissivn. Neuerdings haben zwischen den Neichs- behvrden und der Waffenstillstandskommission Verhand lungen stattgefunden, die sich auf die Überleitung größerer Arbeitsgebiete der Waffenstillstandslommission auf die demnächst damit zu betrauenden Reichsstellen bezogen. Nach Mahgabe dieser Besprechungen geht sofort das den Wiederaufbau betreffende Arbeitsgebiet unter vorläufiger Beibehaltung der bisherigen Arbeitsräume auf das Neichs- wirtschaftsministerium über. 4- Dev Vatikan «nd die Forderungen des Prole tariats. In einem Brief des Kardinalstaaissekretärs Gaspari an das französische Episkopat erklärt jener, die proletarischen Klassen, die an dem Krieg hervorragenden Anteil genommen hätten, wollten in jeden; Laud den grösstmöglichen Vorteil daraus ziehe«. Unglücklicherweise hätten sie sich oft getäuscht und sich zu Übertreibungen hinreihen lassen, die die durch die meuschlichc Natur ge schaffene soziale Ordnung umstiehen nnd schliesslich zum Schaden aller und nicht am wenigsten der Arbeiter nnd der wenig Begüterten führen würden. Das habe sich bei anderen Nationen gezeigt, die noch jüngst wohlhabend ge wesen seien und jetzt zu grohem Elend verdammt seien. Man wolle diese Grundsätze aus gauz Europa, selbst auf die ganze Welt ausdehnen. Die katholische Kirche sei immer dafür eingetreten, die Lebensbedmgungen derer, die leiden, zu verbessern. Deshalb solle man sich auch nicht den gerechten Forderungen des Proletarias wider setzen. Einstellung der Elsast-Lothringcr ins französische Heer. Wie über Paris gemeldet wird, werden im Oktober ungefähr 20 000 Elsässer nnd Lothringer der Jahrcsllaffe 1818/10 zum Dienst für die französische Armee einbenllen werden. Diese Nelruten werden in Garnisonen an der Grenze des sranzösi chcn Departements untergebracht werden. Da die meisten nicht französisch sprechen, so sollen sie durch heutsch sprechende Offiziere und Unteroffiziere ausgebildet werden. Sic werden auch Sprachunterricht erhalten. » MandatSniederlegnug. Der Marter Karl Veidt von der Frankfurter Paulslirche hat sein Mandat als Mitglied der Nationalversammlung aus beruflichen Gründen niedergelegt. In das Mandat rückt der Nmts- gerichtsrat Dr. Lottmann, der nächste auf der Liste der Deutschnationalen Volkspartei, ein. Oeutsch-^flerkeich. X Eine monarchistische Verschwörung? Nach e'ner amtlichen Meldung sind bei monarchisch gesinnten Offi zieren. die im Innern der Stadt wiederholt Zusammen künfte abhieltcn, und bei dem Direktor der Hungarw- Filmfabrik in Budapest, Moritz Wellner, der sich in Wien aufhielt und mit diesen Offizieren verkehrte, Haus suchungen vorgenommen worden, wobei Schriftstücke bei Wellner gefunden winden, aus denen hervorgeht, das; er mit dem ehemaligen nngarllchcn ErnährnngSmiuister Prinzen Windiscl« Grätz und dessen Anhang in dec Schwei; und mit dem Obersten Emil Vidale in Verbindung steht. In einem Brief Vidales an Windi clnGrätz vom 8. 8. 1919 wird u. a. von der Anwerbung von Legionären gesprochen und die Aussichten einer monarchischen Propaganda in Ungarn nnd Deutsch-Österreich werden erörtert. Wellner wurde dem Landesgcricht eingelielert. Gegen Vidale, der gegenwärtig in Ungarn weilt, wird Strafanzeige erstattet. Mexiko. x Carranza und die Monrocdoktrln. In seiner Bot schaft an den Kongress erklärte Carranza, daff Mexiko in den die Olgruben betreffenden Fragen die Monroedoktrin nickst anerkennen werde. Die Regierung sei bereit, eine versöhnende Politik zu führen, wünsche aber, die Souve ränität Mexikos nicht zu opfern. Die Negierung tei in jeder Hinsicht solvent und habe die Absicht, alsbald die Abzahlung der ausländischen Schulden aufzunehmen. Aus Zn- und Ausland. Berlin. Der Vorsitzende des Internationalen Bundes der Kriegsbeschädigten, der Kommunist Ti edt, wurde in militärische Schutzhaft genommen. Koblenz. Der französische Kommandant hat in Birken feld widerrechtlich die gesetzmässtge Landesvertretung auf gelöst und eine revolutionäre franzosenfreundllche Negierung eingesetzt. Haag. Aus Doorn verlautet, das; die Sachen des Kaisers in einem Zuge von 80 Wagen in der nächsten Woche nach dem Haute, das sich der Kaiser dort gelaust hat, gebracht werden sollen. - Nah und Fern. o Neilhsverband alleinstehender Frauen. Unter dieser Bezeichnung hat sich eine Gemeinschaft gebildet, welche ihre Tätigkeit über das ganze Reich ausdehnen und die ideellen sowie praktischen Einrichtungen pflegen will. Der Verein will überall Ortsgruppen errichten. Ehefrauen werden als fördernde Mitglieder aufgenommen, in Aus" nahmefällen auch männliche Personen. s Wiedereröffnung des badischen Bahnhofs in Basel. Die in Bern zwischen Vertretern der badischen Staats eisenbahnen nnd dem Schweizer politischen Departement geführten Verhandlungen über die Wiedereröffnung des badischen Bahnhofs in Basel haben zu einer Einigung ge führt, so daff die Wiedereröffnung des badischen Bahn hofes in nächster Zeit zu erwarten ist. o Kredit bei Gericht. Die Anfertigung und Aus händigung von Abschriften und Ausfertigungen wird von Gerichtsschreibern von der vorherigen Zahlung der Kosten abhängig gemacht. Die Rechtsanwälte beklagen sich darüber, das; dieses Verfahren häufig zu erheblichen Ver zögerungen und sonstigen ünzuträglichkeiten führe. Der preusstsche Justizminister hat deshalb die Gerichtsfchreiber angewiesen, von der Befugnis, die Vorauszahlung zu ver langen, keinen Gebrauch zu machen, wenn der Antrag von einem Rechtsanwalt gestellt ist und dieser sich zur Zahlung der Kosten persönlich verpflichtet oder die persönliche Haftung für die Kosten übernommen Hai. o Kein Verlauf von Westerland. Die Nachricht, das; die gesamten Badeanlagen von Westerland an ein Stock holmer Konsortium verkauft werden sollen, ist, wie die Badedirektion erklärt, unwahr. Es hätten keinerlei Ver kaufsverhandlungen stattgefuudeu, und es bestehe auch nicht die Absicht, solche Verhandlungen einzuleiten. Das beliebte Seebad Westerland wird also nicht schwedisch werden. o Mißhandlung crncS LandratS durch Demonstranten. Am Dienstag zogen ^twa 600 Lerne aus Kcmfimg vor das LandratSamt in Schönau an der Katzbach. um wegen der schlechten Lebensmsttelversorgung eine Demonstration zu veranstalten. Als nach längeren Verhandlungen der Landrat Freiherr von Zedlitz der Menge eine Lebens- mitlelnerbessernug nnd eine Verringerung der hohen Preise zufagte, wurde er von einigen Beteiligten gestoben, geschlagen nnd mit Stocken bedroht, doch konnten gröbere Ausschreitungen verhindert werden. o Kinderreiche Mütter. Jin Juni hat nach den; Bericht des Statistischen Amtes eine Frau in Berlin ihr 21. Kind geboren, eine andere ihr 16. Zwei Frauen kamen mit ihrem 14. Kinde nieder, sechs mit dem 10. 17 Frauen gebaren Zwillinge, von denen 30 Kinder lebend und vier tot geboren wurden. o SchiUcrstrcit wegen Entfernung der Kaiserbilder. In Greifswald ist es zu einem Streik der Schüler des dortigen Gnmnasinms gekommen, weil ans den Klasseu- ränmcn die Kaiserbildcr entfernt worden waren. Die Schüler haben ein Prvlesllelegramm an den Kultusminister Hänisch gencl tet, und wollen so lange im Streik verharren, bis die Antwort des Ministers eingegangen ist. s Zeitgemäße Visitenkarte. In origineller Weise hat sich der frühere tschechische Reichsrntsabgeorducte Gras Sternberg, dem die Fülpung seines gräflichen Titels untersagt wurde, gegen diese Mahnahme zu helfen gewnht. Um nicht mit deu Bestimmungen des Erlasses über die Führung von AdelSprädiknten in Konfliit zu kommen, hat er sich Besuchskarten mit folgendem Text unfertigen lassen: „Adalbert Sternberg, aus dem Hause der Grafen Sternberg, geadelt von Kurl dem Groszen, eutadelt von Karl Renner." o Kein Znzngsvcrbot für Muttchen mehr. Das Fremdenzuzugkverbot für München ist vom Minister des Innern mit sofortiger Wirksamkeit aufgehoben worden. O Selbsthilfe. Wie man sich im Zeitalter der Vaustoff- knappheit zu helfen weis;, kann man im Orte Erlenbach am Main beobachten. Ein Landwirt benutzt den lehmigen Baugrund seines Gartens, den er als Fundament aus gräbt, zur Bereitung von Backsteinen an Ort und Stelle. Schon sind viele Tausende zum Lufttrocknen im Garten aufgestapelt. Diese Steine will sich der Mann selbst brennen und das Holz hierzu im nahen Wald holen. Auf diese Weife gewinnt er den Fnndamentschncht ohne Grundsortfabrcn, spart den Transport der Bausteine usw. und erhält ein billiges Heim. llur Sem Hanse. —* Dit Kohlemwt der sächsischen Industrie. Die für den Winter immer drohender werdende Kohlennot hat die den Ortsgruppen Döbeln und Noßwein des Verbandes Sächsischer Industrieller nngehörenden Firmen veranlaßt, gemeinsam mit ihren Arbeitern, eine Eingabe an das säch sische Wirtschafts.ninffterium zu richten, in der unter aus führlichem Hinweis aus die schweren Soigen der Industrie im Hinblick; aus die ungenügende Hphlenversorgung sür die stammenden Monate der dringende Appell an alle an der Kohlenförderung Beteiligten gerichtet wird, die äußerste Kraft einzusetzen, uin die größtmöglichste Förderung zu er zielen. Es wird von der Einsicht und dem gesunden Sinn der in den Kohlenbergwersten beschäftigten Arbeiter erwartet, daß sie, eingedenk der Leiden, die der ständige Rückgang der Kohlenförderung für , das ganze Volk bedeutet, mit aller Energie die Kohlcnsördermig aus das höchste Maß steigern. Die E wabc ist von der Arbeitnehmerschaft der beteiligten Indu riegruppcn mit unterschrieben worden, stellt also eine bedeutsame gemeinschaftlich» Kundgebung der Arbeitgeber und Arbeitnehmer der erwähnten Bezirke dar. —* Dir KrirMcrlliste drr sächsischen Jnsanterit. Das Nachweisebureau im sächsischen Ministerium sür Militärwesen veröffentlicht nunmehr auch die Dcrlustzahlcn der sächsischen Landwehr- und Nescrve-Infcm erie-Negimentcr. Sie betragen insgesamt: Gefallen: 999 Offiziere, 4432 Unteroffiziere, 36 05,2 Mannschaften; Vermißte: 9!) Offiziere, 1000 Unter offiziere, 8383 Mannschaften; Verwundete: 2245) Offiziere, 12 190 Unteroffiziere, 98546 Mannschaften; Gefangene: 182 Offiziere, 1524 Unteroffiziere und 13 5> 19 Mannschaften. Es steht noch der Nachweis Uber die Gesamtoerluste der Kavallerie und Artillerie aus. —, Was sich die Deutsche Republik leiste« kann. Unter dieser Ueberfchrist teilt der „Thürmer" folgende Zahlen mit: Der Etat der Reichsdruckerei betrug im Jahre 1918 für Vergütung, Löhne, Tagegelder usw. 4 300 000 Nist., im Jahre 1919 aber 27 600 000 Ml;., das sind 23 300 000 Mk. mehr, also mehr als das Sechsfache- Für Papier bet ug der Etat der Rcichsdruckerei im Jahre 1918 3 300 000 Mark, im Jahre 1919 24 000 000 Mark, also 20 700 000 Mark mehr, fast das Siebenfache. Bisch»fswcrda. Die Neichsgetreidestelle legt den Land wirten unseres Bezirkes eine Haferabgabc auf, die, wie man hört, saft doppelt so groß ist wie im letzten Kriegsjahr. Die Amtshauptmannschast hat bereits gegen die Höhe der verlangten Lieferung Vorstellungen erhoben. Die Landwirte selbst erheben gegen die Ablieferung des Hafers schärfsten Einspruch und rufen zu diesem Zwecke eine Versammlung ein. Chemnitz. Ein Einbruch wurde nachts in die Psarr- amtskanzlei der Iohannisgcmeinde verübt. Die Einbrecher erbeuteten Geld, eine Schreibmaschine, Abendmahlsbecher und -Kelche, Kruzifixe und Leuchter. Werdau. Die Stadtverordneten genehinigten einen An trag der sozialdemokratischen Mitglieder des Kollegiums, sofort einen provisorischen Rat zu wählen. Die neuen provisorischen Natsmitglieder, fünf Stadtverordnete, bleiben bis zur endgültigen Neuwahl des Nates Mitglieder des Stadtverordneten-Kollegiums. Werdau. Ein Großfeuer entstand auf bisher noch un geklärte Weise in einer der Montagewerkstätten der Sächsischen Waggonfabrik, A.-G., in Leubnitz. Da es an Wasser und Löschgerät mangelte, blieb nichts übrig, als anliegende Ge bäudeteile zu entfernen und den Feuerherd dadurch zu lokalisieren. Nach einer Stunde war die größte Gefahr beseitigt. Oelsnitz i. V. Ein Birnenkrieg entstand aus dem hiesigen Wochenmarkt, da die Händler höhere Preise for derten, als die vom Ministerium festgesetzt»..., „ mr mit der Begründung, daß sie selbst noch höhere Preise bezahlt hätten. Verschiedene Händler konnten das auch nachweisen. Trotzdem mußten sie zu niedrigeren Preisen verlrausen. Als einer der Händler sich dazu nicht bequeinen wo»te, ivurden ihm die Birnen vom Publikum aus die Erde geworfen. Bei einem anderen Händler wurde gelegentlich einer Haus suchung ein Vorrat von 10 bis 12 Zentnern ermittelt und unter großem Zuspruch der Bevölkerung zum oorgeschriebenen Preis durch Mitglieder des A.- u. S.-Nates verkauft. Meerane. Zu der vom Nat ausgeschriebenen Stelle eines städtischen Musikdirektors haben sich genau 100 Be werber gemeldet, unter diesen auch der frühere hiesige Stadt- Musikdirektor Maier-Nordhausen, der seine Bewerbung je doch wieder zurückgezogen hat.