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Kann die Postanstalt am Aufgabeort den Absender einer un bestellbaren oder von der Beförderung ausgeschloffenen Sendung nicht ermitteln, so wird die Sendung an die Vorgesetzte Ober postdirektion eingesandt und dort zur Feststellung des Absenders nötigenfalls geöffnet. Die mit der Eröffnung beauftragten Beamten sind zur Beobachtung strengster Verschwiegenheit besonders verpflichtet und haben bet Briefen nur von der Unter schrift und von dem Ort Kenntnis zu nehmen, sich aber jeder weitern Durchsicht zu enthalten. Die Sendung wird hiernächst mittels Siegelmarken oder Dienstsiegel, die eine entsprechende Inschrift tragen, wieder verschlossen. Wenn der Absender ermittelt wird, aber die Annahme ver weigert oder innerhalb sieben Tagen nach Behändigung der Post paketadresse oder des Ablieferungsscheins oder der Postanweisung die Sendung oder den Geldbetrag nicht abholen läßt, so können die Gegenstände zum Besten der Postunterstützungskasse verkauft oder verwendet, Briefe und die zum Verkauf nicht geeigneten wertlosen Gegenstände aber vernichtet werden. Der Absender kann zwar die Annahme der zurückgekommenen Sendung ab lehnen oder sie unabgeholt lassen; er muß aber die auf der Sendung haftenden Beträge an Porto rc. entrichten. Verweigert er dies, so veranlaßt die Postanstalt die Beitreibung im Wege der Pfändung. Ist der Absender auch mit Hilfe der Ober-Post- Direktion nicht zu ermitteln, so werden gewöhnliche Briefe und die zum Verkauf nicht geeigneten wertlosen Gegenstände nach Verlauf von drei Monaten, vom Tage des Eingangs bei der Ober-Postdirektion an gerechnet, vernichtet. Dagegen wird bei Einschreibsendungen, bei Briefen mit Wertangabe oder bet Briefen, in denen sich bei der Eröffnung Gegenstände von Wert vorgefunden haben, ohne daß dieser angegeben worden war, sowie bei Postanweisungen und bei Paketen mit oder ohne Wertangabe die Absender öffentlich aufgefordert, inner halb vier Wochen die unbestellbaren Gegenstände in Empfang zu nehmen. Diese öffentliche Aufforderung, die eine genaue Be zeichnung der Gegenstände unter Angabe des Aufgabe- und Be stimmungsorts, der Person des Empfängers und des Tags der Auflieferung enthält, wird im Schaltervorraum an einer in die Augen fallenden Stelle ausgehängt und vier Wochen dort belassen. Inzwischen lagern die Sendungen auf Gefahr des Ab senders. Bleibt die öffentliche Aufforderung ohne Erfolg, so werden die Sendungen oder Geldbeträge zum Besten der Post unterstützungskasse verkauft oder verwendet, Briefe aber und zur Veräußerung nicht geeignete sonstige Gegenstände vernichtet. Kleine Mitteilungen. Geschäftsjubttäum. — Die geachtete Buchhandlung F. Blühm in Münsterberg in Schlesien, deren Inhaber seit dem 1. März 1889 Herr Georg Blühm ist, konnte am 26. Januar 1907 auf ein fünfundsiebzigjähriges Bestehen zurückblicken. Sie wurde am 26. Januar 1832 gegründet. Dem geehrten Inhaber sprechen wir zu diesem Gedenktage nachträglich unsre aufrichtigen Glück wünsche aus. (Red.) Vortrag. Esperanto. — Am Donnerstag den 14. Februar, abends */z9 Uhr, wird im großen Saale des Rosental-Casinos, Leipzig, Rosentalgaffe, Herr Geheimer Hofrat Professor vr. Ost wald (Leipzig) über -Die internationale Hilfssprache und das Esperanto« sprechen. (Red.) Deutscher Verein sür Tchulgesundheitspflege. — Die VIII. Jahresversammlung des Deutschen Vereins für Schul gesundheitspflege findet in der Zeit vom 21. bis 23. Mai d. I. in Karlsruhe statt. Das wissenschaftliche Programm ist fol gendes: 1. -Inwieweit ist von pädagogischen, kulturellen, hygieni schen und sozialen Gesichtspunkten aus eine einheitliche Gestaltung des höhern Schulwesens (Einheitsschule) möglich?« Medizinischer Referent: K. k. Obersanitätsrat Professor Or. wsä. st jur. ü. o. H. Hueppe, Direktor des hygienischen Instituts der deutschen Uni versität Prag. Pädagogische Referenten: Direktor Dörr-Frank furt a. Main und Oberlehrer Or. Gruhn-Berlin. — 2. »Das Abiturientcnexamcn in schulhygienischer und pädagogischer Be leuchtung.« Medizinischer Referent: Or. msck. O. Dornblüth, Nervenarzt, Frankfurt a. Main. Pädagogischer Referent: Or. Horn, Direktor der Humboldtschule, Frankfurt a. Main. — 3. -Rechte Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 74. Jahrgang. und Pflichten der städtischen Schulverwaltung bezüglich des ge samten Schulwesens, im Hinblick auf schulhygienische, besonders auch unterrichtshygienische Fragen.« Referenten: Professor vr. msä. F. A. Schmidt, Beigeordneter der Stadt Bonn a. Rh., und Assessor C. Sieberger, Beigeordneter a. D., Bonn a. Rh. (Deutscher Reichsanzeiger.) I. Graphische Ausstellung peS Deutsche« Küustlerbuupes im Deutsche« Buchgewerdehaus zu Leipzig. — Die Eröffnung der Ausstellung ist auf Sonnabend den 9. Februar 1907 fest gesetzt, ihr Schluß auf Sonntag den 21. April 1907. — Die Ver teilung des Villa-Romana-Preises wird in den ersten Tagen nach der Eröffnung bekannt gegeben werden. (Red.) Kunst i« de« Bahuhöse« Dänemarks. — Den dänischen Staatsbahnen sind vom Reichstag auf Antrag des Ministers für öffentliche Arbeiten, Svend Högsbro, zur Ausschmückung der Bahnstationen mit Bildern 15 000 Kronen bewilligt worden. Die Etsenbahnverwaltung will dafür besonders Photogravüren, Stein zeichnungen und gute Photographien, hauptsächlich Reproduktionen von Werken dänischer Künstler ankaufen, diese an die ver schiedenen Stationen des Landes verteilen und in paffenden Rahmen in den Wartesälen aufhängen lassen. Es besteht die Ab sicht, sie dann von Zeit zu Zeit unter den Stationen auszu wechseln, damit die Bevölkerung einer und derselben Gegend auch andre hervorragende Bilder auf diese Weise kennen lernt. Der vortreffliche Gedanke stammt, wie es scheint, von dem jütländischen Volkshochschul-Vorsteher Elbäk her, der ihn auf den Stationen der Odder-Horsens-Bahn einzuführen suchte. Gustav Bargum. ' Reue Bücher, Kataloge re. für Buchhändler r Empfehlenswerte Geschenkwerke zur Konfirmation (1907) aus dem Verlage der Königlichen Hofbuchhandlung E.S. Mittler L Sohn in Berlin. 8°. 16 S. in Umschlag. Kalender 1907. — Um die Jahreswende und im Laufe des Januar sind der Redaktion des Börsenblatts wieder einige Kalender zugegangen, die hier kurz verzeichnet seien: Us.mburxsr Lalsnäsr äsr Lobriktxissssrsi OsnLsob L Usxss in Uawburx. Der Kalender trägt als Titelbild den markigen Kopf des Hamburger Bismarckdenkmals nach einer Aufnahme von Wil helm Weimar vom Hamburgischcn Museum für Kunst und Gewerbe. Die 12 Monatsblätter sind aus nordischer Antigua gesetzt, einem neuen Erzeugnis der rührigen Schriftgießerei, und zeigen hübsch umrahmte Bilder von Gerhard Heilmann. Nach je drei Monatsblättern ist ein Blatt eingesügt, auf dem allerlei Unterhaltendes zu lesen ist, auch ältere Buchschriften der Firma zur Anschauung gebracht werden. Ein in den Hamburger Farben, weiß und rot, gehaltenes Band dient zum Aufhängen des schmucken Kalenders. LIitr: - vatume.si^sr. labrss-, Normte-, Woobsn- unä laxss- Lslsnäsr. ^usgöAsbsn von vrsioor L Oksikisr, Lai. Lok- daobäruolcsr io Stuttgart. Das ist ein alter Bekannter in der Redaktion des Börsen blatts, der als Kontor-Kalender sehr zu empfehlen ist. Auf einen Karton ist in der Mitte der abreißbare Wochenblock be festigt, der links je die Tage einer Woche mit breitem Notiz raum rechts daneben enthält. Ein an einer Messingschtene auf- und abgleitender Rahmen aus Blech mit leuchtend rotem Anstrich umrahmt den jeweiligen Wochentag, während rechts und links von dem Block die Monate und Tage als Wand kalender aufgedruckt sind. Der Kalender verspricht in seinem Titel nicht zu viel: mit einem Blick übersieht man das ganze Jahr, Monate und Wochen, und in scharf hervortretendem Rahmen zeigt sich das Datum des Tages. IVanä-übrsiss-Laisnäsr, übsrrsiobt von Osbrüäsr Ookkmann, OorLoxliob Laxsrisobs Ookbaobbinäsr, Srossbuobdioäsrsi in I-sipeix. Auf einem reich mit Gold- und Buntdruck verzierten Karton ist ein zierlicher Kalenderblock angebracht, der trotz seines kleinen Formats (das Blatt mißt ca. 9,5x6,5 om) reichlichen freien Raum zu Notizen bietet. 197