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!i!!!W!!i,llWMlllllll!lil!!!!!l!!l!!i>!!llWiIliWlll^ Trotz lodert im jugendlichen Faust. Der nämliche Faust aber tiill das Erbe d-r Väter nicht unter die Füße, er fordert vielmehr von sich selbst: „Was du ererbt von deinen Vätern hast, erwirb es, um cs zu besitzen!" Alles Erbe ist an und für sich noch kein Besitz sondern soll cs erst werden. Wollen wir den eigeniümlichcn Schatz der Überlieferung erwerben, so müssen wir uns auf uns selbst, d. h, auf unsere cchicn Bedürfnisse zuiückbesinnen. Es handelt sich nicht um romantische Stimmung und Sehnsucht n, ch dem Vcigangcncn, sondern vielmehr um eine gegenwärtige Not. In uns wirken keine andcien Giundkiäfie, als in unfern Vätern. Wohl aber wirken diese Kräfte noch anderer neuer N chiung Nickt Rückschritt in überwundene Lebensformen oder gar kahleS Lob vergangener Zeiten steht »ins Lebenden an. Was wir brauchen, ist tiefe Übereinstimmung mit dem Besten, dem Würdigsten, dem Schöpferkräftigsten, das in das vielhunderijährige Erbe unserer Väter eingegangen ist. Als Ernst Moritz Arndt die Rednertribüne der Paulsüiche zum ersten Male betrat, da nannte er sich ei» altes gutes deutsches Gewissen. Das Gewissen deutscher Nation, das Wissen um deutsche Nation in einer reinen und starken Anschauung — dies ist letzten Endes wohlverstanc enes Erbe. Solche Anschauung zu vermitteln, ist der leitende Ge anke des Buches. Äas Buch ist daraufhin angeleqt, im Zusammenhang gelesen zu werden. Es ist also ein Lesebuch, in dem kein Stück für sich allein siebt, sondern eins auf daS andere hin weift. Der Stoff ist so gegliedert, dasi sich zwanglos die Kreise aneinanderreihen, die Gebiete deutsä cn Erbes umschli ßen: Sehen und Bilden, Glauben und Denken, die Sprache, die urtümlichen Schöpfungen des dichtenden Volksgeistes, erzählende Prosa, das deutsche Land, Geschickte und Politik, die soziale Aufgabe, Kämpfer für soziale und geistige Freiheit und endlich Deutung des Erbes als Verpflichtung. Es treten auf in zusammenhängenden, repräsentativen Textstücken. in Briefen, Aufzeich nungen, Bekennt,» ssen die Meister der Kunst wie Dürer, Runge, Schadow, MarLes, Thoma, Bach, Mozart, Beethoven, Schubert, Weber. Ihnen schließen sich an die Meister des Glaubens: der Deutschherr von Frank furt, Meister Eckhart, Luther, Jakob Böhme, Angelus Silesius, Novalis. Deutsches Weltbild geben: Kant, Äerder, Fichte, Lcgel, Fechner, Schopenhauer, Nietzsche. Ihnen folgen die Dichter Wolfram, Grimmelshausen, Lessing, Bürger, Goethe, Schiller, Kl ist, Jean Paul, Gottkelf. Keller. Stifter, Äebbel, Mörtke. Deutsche Staatskunst dokumentieren Friedrich der Große, Freiherr vom Stein, Bismarck. !iMWWWM!>W