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- KE-', Lteöe/tcrfeauen r» ein Packers mit Eier»? und Speck, und es fiel sie ein großes Mitleid an, wenn sie von Kindern hörte, denen nicht einmal ein Tröpferl Milch zum Trinken geblieben war. Du liebe Mutter Gottes, wie soll denn wieder einmal eine gute Zeit kommen, wenn sogar die unschuldigen Kinder so harten Hunger erdulden müssen? An Frauen, die ihre Männer im Krieg verloren — an solche Frauen zu denken, fiel der Stasi besonders schwer. Dabei ergriff sie jedesmal ein Schauder: Ohne den Wastl hätte sie nimmer leben mögen, ihn nicht mehr auf der Welt zu wissen, das mühte so sein, als würde ihr das zuckende Herz aus dem Leibe gerissen. Tag und Nacht betete sie beim rastlosen Schaffen, dah er ihr gesund zurückkäme . . . Dann kam der Winter über Berchtesgaden, nicht nur mit wachsenden Sorgen, sondern auch mit viel Schnee und klingendem Frost. Die Sorgen freilich nahm die Stasi gerne auf sich, solange ihr nur gute Nachrichten kamen vom Wastl. Wenn nur der Winter in Südtirol sich nicht so boshäftig anlieh wie in den bayerischen Bergen! Einmal im Januar sah sie an ihrem Studentisch; da kam wieder wie oft der Anderi zu ihr herein. „Hast was vom Wastl?" fragte er, während er sich hinsetzte neben die Frau. Seit einiger Zeit stand es um einiges besser auch mit seinem Rücken; fast konnte er sich wieder auf recht halten — aber trotzdem blieb er noch den andern Höfen fern. Mitleid konnte er nicht vertragen. Stasi sah ihm erschrocken in die Augen. „Was fragst aso?" kam ihr von den erbleichenden Lippen. „Heut^hab' ich kein' Brief. Es werd doch nir Unguts mit ihm sein?" Ander! lachte. „Du bist ja aso verliebt, als wie in die ersten Täg", warf er ihr vor. „Mit dir kann ma ja schier nimmer vom Krieg reden. Nein — ich weih gar nir Unguts. Nur die Brüder Ham gschrieben, es geht seit neuestem noch wilder her um die Leiber als sonst." Er mochte ihr nicht sagen, dah ihm gerade deshalb eine Angst aufgestiegen war um seinen Spezel, den Wastl. Wenn dem Wastl was Ungutes wäre, dünkte ihm, wäre für ihn auch die letzte Lebens hoffnung erloschen. Stasi atmete tief auf. „Er werd mir scho wieder heimkem- men", sagte sie gläubig. Eine fast rätselhafte Zuversicht machte sie mit einem Male getrost. Das wird unser Herrgott schon doch nicht wollen, dah dem Wastl ein Übles geschieht, wo er ihr jetzt ganz zu eigen geworden ist. Anderl blickte ihr in das stille, stolze Gesicht. „Ihr seids gut beinand, Nachbarin", kam es ihm von den Lippen; denn so besonders schmuck und in sich gefasst, meinte er, habe er sogar die Stasi noch nie gesehen; gemach und sauber war sie vom Kopf bis zur Zehe. Noch ehe die Frau ihm Antwort geben konnte, trat der Posterer ein und brachte richtig eine Karte vom Wastl. „Grohe Kämpf san gwesen", berichtete der Bauer. „Mir aber geht's gut." Darauf empfahl sich erleichtert der Anderl. „Dös is akkrat", dachte er auf dem Heimweg, „als ob der Wastl gar net fort wär von ihr und grad bloh in seim Holz oder im Stall." Er muhte sich schier verwundern. — Sobald sie allein geblieben war, nahm Stasi nochmals ihre Karte vor, betrachtete sie von allen Seiten und seufzte: „Alleweil grohe Kämpf — und kein End net." Dann aber kam ihr das alte Leuchten in die Augen, und sie murmelte vor sich hin, was sie vorhin dem Anderl gesagt hatte: „Er werd mir scho heimkemmen." Sie muhte immer wieder an das andere denken, das sie bis heute noch keinem Menschen hatte anvertrauen mögen. — Zuerst hatte sie gemeint, sie sei etwa krank; jetzt aber kann sie den grohen, den wundersamen Segen ^chon kaum noch bezweifeln. Bevor sie dem Wastl etwas darüber vermeldete, wollte sie aber doch noch zum Doktor, um eine letzte Gewihheit. „Seppi", rief sie dem Büberl, das nun schon im zweiten Jahr in die Schule ging und sich dort als ein ganz Heller auswies, „sagst der Wawen, sie sollt heut melken. Ich komm erst zum Abend wieder heim." Auf die Hennen und Schwein sollte das Bübel sein Aug halten. — Eifrig versprach es ihr der Seppl, der schon lang mit ihr wieder seinen ganz innigen Frieden geschlossen Seppl mit den. Lernen leichter hat als ein anderer, überlich'ö"''ihn der Stasi ohne viel Beschwernis hin und wieder für die Arbeit auf dem Hof. Das ist jetzt schon das Allerwichtigste — das Bauernwerk. Lesen und Schreiben — das kann warten bis zum Frieden, wenn es nicht anders geht. So ein grohes Anwesen — und nur eine Frau, eine greise Magd und ein halbfauler Ruh — da muh er schon ab und zu alle zwei Augen zudrücken können. Da braucht man den Seppl. Indes sie also sich mit dem Seppl beredete, schwoll Stasi das Herz in Zärtlichkeit. „Bist ein Fleihiger", lobte sie, und ihr Blick hüllte das Bübl ein^ wie in eine Liebkosung. „Is grad gut, dah ich dich hab'." Der Seppl errötete vor Freude; das wird halt auch dem Bater schon recht sein, dah er auf der Hofschaft hilft, so viel er nrlr kann. Hat er es ihm nicht versprochen? Als Stasi marktzu dahinschritt, sprang ihr die Brust fast vor wehmütigem Glück. Aber sogleich schalt sie sich selber dafür: „Wie derf denn dös sein — müht mich der Herrgott ja strafen, wo so viele Soldaten ihr junges Leben lassen müssen oder als ein Krüppel tun heimkehren . . ." Eine Stunde später, da sie das Doktorhaus verlieh, hat sie sich in lauterer Seligkeit doch kaum zu halten gewuht. Ihre Meinung hatte sich als richtig erwiesen, und der Doktor sagte dazu noch, es stehe zum Besten. Stasi ging zu der Mutter, dennZetzt wollten die vielen un ausgesprochener: Worte ihr schon fast gar das Herz abdrücken. Bei ihrem Eintritt fand sie Veronika im Gebet vor dem Herrgottswinkel; weil sie nim mer schaffen konnte wie früher, war die Vierlingerin vor lauter Beten schon beinahe absonder lich geworden, je mehr der Krieg seinen traurigen Gang ging. Immer ernster und stiller ward ihr zumute, als schleppe sie am Gram aller beraubten Ehe frauen und Mütter. „Wie soll denn dös wern!" klagte sie oftmals vor sich hin.^ „Da kommt ja schier keiner mehr heim! Wie soll denn dös nacher sein! Alle unsere Mannder tot — und weitab begraben!" Insgeheim dachte sie auch oft an den Wastl. Wenn nur gradder mit gesunden Gliedern wieder zu Hause "wäre auf sei nem Hof! Ihre schlechte Mei nung von den Männern war überhaupt längst schon ins Wan ken gekommen. Denen hat man halt schon viel zugut halten dür fen in Friedenszeiten — wenn sie haben im Krieg zu Helden werden müssen .. . Dah dem Wastl nichts Übles widerfahre, darüber hat sie mit ihren: Beten vor allen: andern von früh bis nachts wachen wollen. — Obschon sie das Ein treten der Stasi gar wohl bemerkte, entbot sie ihr noch nicht den Gruh. Die Tochter durfte schon zuwarten, bis sie mit ihrer Andacht fertig war. Stasi stand neben den: Studentisch; zum Rosenkranzhören waren ihr Blut und Sinn allzu aufgerührt, zu unruhig und heih zum langen Warten. Dennoch bezwang sie sich hart. „Muatter", sagte sie, als die Vierlingerin ihr endlich entgegenging, „Muat- ter — ich mein' alleweil, ich werd ein Kindl haben derfen." In jähem Erstaunen weiteten sich Veronikas Augen. Röte stieg ihr bis zur Stirne. Sie musterte die Tochter, die in einer schönen, gefassten Stille dastand vor ihr: „A Kindl?" wiederholte sie stockend. „A Kindl — ja, was redst denn daher?" Und die vielen Toten samt den: Wastl seiner Gefahr schwanden für ein Kurzes vor ihrer Seele dahin in der Hoffnung auf das neue Leben. — Stasi lächelte und schmieg. „Hast dir ja nir anders net gwunschen", stammelte die Vierlingerin danach. „Und der Wastl, der auch net." Das grohe, heilige Verwundern bedrängte ihr schier den Atem: Bald zehn Jahre hat die Stasi warten müssen auf den— Brennerwasterben — und der Wasil auch — und der Stasi ihre Eintracht mit den: Mann wäre fast darüber verdorben. Jetzt auf einmal, — ist doch eine grohe Barmherzigkeit — Sie hatte sich schon wieder in der Gewalt — die Vierlingerin; in Gedanken versponnen, setzte sie sich auf ihre Bank — mit einem Male vollends ver stummt; sie muhte sich wahrhaftig erst noch sammeln auf dies grohmächtige Neue. — „Js's auch gwih wghr?" flüsterte sie nach einer Weile. Wie hat sie sich nur garaso gegen den Wastl und die Stasi stellen mögen dazumal! äl-klOtt seröse osir vorKSk Srsuel in stsn von knglsnst bsrstrten Oebieten brsnst- marktssin a m sri- ksnircbsr Ksri- katuri;t, instem er stiere; Klatt mit ster bükni;cbsn Untsr- rcbrikt rcbut: kng- lanst korstsrt von ster Welt star kackt, „reine" btsgsrour- peit;cksn r.störten. Vom Osirt cis: Plutokraten. — kin knglänstsr, ster Tsicbnsr Will D/- ron, karikiert stie ewige Oslstgisr reiner ksnstrleute, instem er stsn snglircben 8atan ragen Iaht: lcb kann nicbtr gegen meins berrers btstur .... Osrcbätt irt Qsrcbält. Es gab immer und überall Menschen, die England durchschauten, die hinter der voi gehaltenen biederen Maske das von Lastern gezeichnete Gesicht dieser Kation erkannten. ..Perfides Albion" ist das alte Wort, das so ost gegen über England, dem Unterdrücker fremder Völker, dem Heuchler falscher Fröm migkeit. den: Buren-Mörder, dem Henker Irlands-voll bitterer Verachtung siel. Karikaturisten waren stets unter jenen Hellen Köpfen, die England so sahen, wie es wirklich ist, und ihre Blätter gaben einer Stimmung Ausdruck, die oft breite Schichten ihres Volkes erfüllte. Unten: kobn Kull trübrtückt vor stsm Kstig clsr instircbsn liger, aber star Sitter stierer Kätigr irt rsrbrocbsn. Wirst clsr Dompteur rum pröbrtück verrsbrt? — Dem Wunrcbe aller on- rtänstigsn prsnrorsn gibt Saran cl' ^cbe, clsr trsnrürircbs 2eicb- nsr, in stierer Karikatur ^urstruck, steren Text lautet: Die von stsn kng- Isnstsrn untsrstrücktsn Inster mögen schrieben unst wie stis wilstertsn Kaubtiere übsrsten engl.Iierbsnstigsr kobn Kull bestallen unst ibn rsrreihen! Unten: Dar irt stis 8cbilstsrung, stie im kabr 1900 ster bollänstircbs k^olerkraaksnrisck von „kobn^ öullr Iriumpbrug nacb Pretoria" gab knglanst röt lost unst Versterben au;. —kins stsutrcbe Karikatur von ^stolt bksngslsr au; stsm kabr 1914. Der grohe „kinkreirsr" ster Weltkrieg;, König kstuorst, beim ^u;;trsusn ster Dracben;aot. „8o riebt Sbombsrlain; Weibnacbt;übsrra;cbung kür stis kursn aur",;cbrisb clsr tra n rör. Isicbnsr blenriot ru rsinsr Karikatur übsr stsn brutalen snglircben Vsrnicbtungrtslstrug in l onrvaal. 47