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Nachrichten und Anzeiger für Naunhof, Brandis, Borsdorf, Beucha, Trebsen und Umgebung : 21.02.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-02-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787954706-194102218
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787954706-19410221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787954706-19410221
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten und Anzeiger für Naunhof, Brandis, ...
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Jahr
1941
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Monat
1941-02
- Tag 1941-02-21
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Monat
1941-02
-
Jahr
1941
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Nachrichten und Anzeiger ür Naunhof, Brandis, Borsdorf, Beucha, Trebfen und Umgebung liefe Zeitung ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Velauntmachungen der Bürgermeister von Naunhof, Brandis, Borsdorf und Beucha behördlicherseits bestimmte Blatt. Es enthalt auch klanntmachungen des Finanzamtes Grimma. Diese Zeitung ist hervorgegangen aus den 1890 gegr. „Nachrichten für Naunhof" u. 1904 gegr. „Nachrichten u. Anzeiger für Prandis, Borsdorf, Trebfen u. Umg." -lese Zeitung erscheint täglich (außer Sonn- und Feiertagen). Bezugspreis monatl. RM. 2.— einschl. Austrägergebühr. Druck und Verlag: Günz L Eule, Naunhof, Markt 3, Fernruf SOS. lummer 44 Freitag, den 24. Februar 4944 62. Jahrgang Soldat und Revolutionär Feierlicher Staatsakt für Hermann Kriebel in Anwesenheit des Führers An einem feierlichen Staatsakt vor der Feldherrnhalle in Milchen, wo am 9. November 1923 die ersten Blutopfer für die nationalsozialistische Bewegung fielen, wahrend Hermann Kriebel an der Seite Adolf Hitlers in der ersten Reihe der deut schen Freiheitskämpfer marschierte, nahmen am Donnerstag der Führer und mit ihm das deutsche Bolk Abschied von Her mann Kriebel, dem nationalsozialistischen Kämpfer, hervor ragenden Soldaten, kraftvollen Politiker und leidenschaftlichen Revolutionär, dessen ganzes Leben Deutschland hiess nud der Mals, das große soziale Reich Adolf Hitlers zu erkämpfen. Die Stadt lag nock im näDlichen Dunkel, als zwei Kom panien der Waffen-Fs vor der Feldherrnhalle Aufstellung nahmen und der von vierzehn fackellragenden Hitlerjungen flankierte, mit Helm und Degen geschmückte Sarg aus dem Saiserhos der Residenz vor die Feldherrnhalle getragen und unter Trommelwirbel und den Klängen des Präsentiermarsches dort abgesetzt wurde. Seit dieser Stunde hielten abwechselnd Angehörige des Stoßtrupps Adolf Hitler, Offiziere der Wehr macht, Beamte des Auswärtigen Amtes und SA.-Führer die Shren wache. Vor der Feldherrnhalle flammen Pylonen. Von hohen Masten wehen umflorte Hakenkreuzbanner. Rote Teppiche führen zum Katafalk, den die Fahne des nationalsozialistischen Reiches deckt. Auf ihr ruhen mit Stahlhelm und Degen auch Hit Orden des in Krieg und Frieden gleich bewährten Soldaten. Ein Musikkorvs und zwei Kompanien der Wehrmacht und eine Kompanie Waffen-ss marschieren auf und nehmen mit einer Ehrenabordnung des Auswärtigen Amtes unter der Führung von Staatssekretär Weizsäcker zur Rechten des Sar ges Ausstellung, während zu seiner Linken eine Ehrengefolg- schasl der HI. mit Fahne angetreten ist Auf dem großen Mit- ltlseld des Platzes haben die Marschierer des 9. No vember den riesigen Weißen Blütenkranz des Führers heran- Magen. Acht Kompanien der Kämpfer des 9. November in ihren feldgrauen Windjacken und Mützen marschieren vor dem Sarge auf. Sechshundert Politische Leiter mit Fahne haben mben den Männern in der Windjacke Aufstellung genommen, - »er ihnen die Ehrengäste: die Reichsleiter und Gauleiter, 1 mhrere Reichsminister und Staatssekretäre, der bayerische s Msterpräsident Siebert, der Generalfeldmarschall Ritter ' von Leeb nnd zahlreiche Generale und hohe Offiziere. Lie BuMne nimmt AMellmig Während die Formationen stillstehen und die übrigen Teil aehmer des Staatsaktes die Hand zum Gruß erheben, nimmt ^-Obersturmbannführer Grimminger mit der Blutfahne auf den Stufen der Feldherrnhalle Aufstellung, zusammen mit eine-. Standarte der SA. Mit dem Glockenschlage 11 Uhr trat der Führer, geleitet von Reichsmarschall Hermann Göring, dem Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, dem Rcichsaußenminister von Ribben trop und dem Gauleiter des Traditionsgaues, Adolf Wagner, aus dem Tor der Residenz. Adeulrede der Stelloertreters der Führers Kriebel mit dem Führer die Festungshaft in Landsberg am Lech, auch hier nie wankend und nie sich beugend. Immer und überall blieb er der Kämpfer, der er von Natur mit Wort und Tat durch und durch war. Er ist „Alter Kämpfer" im besten Sinne gewesen. Aus innerer Notwendigkeit mußte er einst zur nationalsoziali stischen Bewegung stoßen, denn dort allein fand er jene Kraft, von der er instinktiv fühlte, daß sie die Fesseln von Versailles eines Tages sprengen würde. Diesem Kampf gegen Versailles halte er sich um so leidcnschäftlicher verschrieben, als er den tiefsten Niederbruch und die schwerste Demütigung Deutsch lands miterleben mußte als militärisches Mitglied der deut schen Waffenstillstandskommlssion 1919. Die ganze Größe seines Glaubens an Deutschland kam damals schon zum Ausdruck, als er in Spa den Feinden Deutschlands zurief: „Auf Wiedersehen in zwanzig Jahren!". Von diesem Tage an galt sein ganzes Sinnen und Trachten dem Wiederaufstieg. Er kämpfte gegen den äußeren Feind und gegen den inneren Feind. Er kämpfte gegen den Verrat, wo er ihn sah. Und als Staat und Instiz den, Landesverrat gegenüber versagten, da verkörperte sich auch in ihm die Selbsthilfe des Volkes Mit der persönlichen Tatkraft paarte sich in ihm, dem Sohn des Generals, die alte Tradition des deutschen Ofsizierkorps. Doch als das Denken und Handeln allein aus der Tradition heraus nicht mehr ausreichie, Deutschland zu retten und deutsches Schick sal zu gestalten, da stellte Hermann Kriebel über die Tradition des Vergangenen die Notwendigkeiten, die sich aus dem Neucsi und Werdenden ergaben Als sich beides nicht mehr vereinen ließ, vollzog er den Bruch in der ihm gemäßen kompro mißlosen Art und handelte danach. In dieser Zeit tiefster deutscher Not erkannte er nicht nur die Feinde im Innern, sondern er erkannte die Kräfte eines neuen Aufbaues. Rücksichtslos setzte er sich für diese ein. Ent schlossen kämpfte er für die deutsche Revolution Er gehörte zu ihr, und so marschierte er im wahrsten Sinne des Wortes in ihren ersten Reihen, als sie sich zum erstenmal zum Kamps stellte. Auch hier marschierte er und kämpfte er für Deutsch land. Er kämpfte für das neue Deutschland, das zu erleben ihm noch vergönnt war. Er erlebte das nationalsozialistische, über alle Klaffen- und über alle Länderintercssen geeinte Großdeutsche Reich der sozialen Gemeinschaft und der Kraft entfaltung nach außen. Dem neuen Reich vermochte er nun aus neuem Wirkungs feld zu dienen, als der Führer ihn in den diplomatischen Dienst berief, ihn zum Gesandten und schließlich zum Botschafter ernannte. Ins Auswärtige Amt selbst be rufen, wirkte er hier in treuer Pflichterfüllung bis zu seinem Tode. M Ketten von Versailles sind gesprengt Mit ihm ist eine außergewöhnlich kraftvolle charakter- starke, eigenwillige Persönlichkeit von uns gegangen Er ist einer jener Aufrechten und Tapferen acweien. die. dem inneren Gesetz ihres Daseins folgend, immer dort gestanden haben, wo der Einsatz der ganzen Persönlichkeit verlangt wurde, wo gekämpft wurde, gleichgültig mit welchen Waffen. Er hat sein Leben so geführt, als hinge — nach einem alten Wort — das Schicksal aller deutschen Dinge von ihm ab Dafür war ihm vergönnt, sein Leben innerlich wahrhaft zu vollenden. Er konnte ruhig sterben, weil er Deutschlands Sieg erlebte: den Sieg im Osten — den Sieg im Westen und am Horizont bereits den Sieg über England! Er konnte ruhig sterben, weil er wußte, daß sein Leben nicht umsonst gelebt war, denn der Kampf seines Lebens hat seine Erfüllung gefunden: Die Ketten von Bersailles sind gesprengt! Deutschland ist gerettet! Deutschland ist größer und stärker denn je! Sein Körper wird ruhen und vergehen in freier deutscher Erde. Sein Name und die Erinnerung an den tapferen, un beugsamen Mann aber werden unvergänglich sein im deut schen Volke. Parteigenosse Kriebel, deine Mitkämpfer sind stolz darauf, daß du einer der ihren warst. Wir grüßen dich als unseren guten Kameraden! Der letzte ErM der Führer; Dann trat der Führer an den Katafalk, um als letzten Gruß an den Kampfgefährten, mit dem er so lange verbunden war, seinen großen Kranz niederzulegen. Salutschüsse der Wehrmacht erschütterten die Lust. Weihevoll erklang das Lied vom guten Kameraden. Mit erhobener Rechten erwies Adolf Hitler dem Toten die letzte Ehre. Das Musikkorps der Wehrmacht intonierte die Lieder der Nation. Nachdem der Führer den Angehörigen Hermann Kriebels seine Teilnahme bekundet hatte, traten Männer vom 9. November 1923 an den Sarg und hoben den Sarg auf die Lafette zur Fahrt durch die historischen Straßen des 9. Novem ber 1923. Unter Trommelwirbel eröffneten ein Mustkkorps der Wehr macht, zwei Kompanien Wehrmacht und eine Kompanie Waffen- ss den Trauerzug. An der Stadtgrenze wurde der Sarg von oer Lafette genommen und in den bereitstehenden, von zwölf NSKK.-Motorradsahrern flankierten Kraftwagen gebracht. Unter den Klängen des Präsentiermarsches erfolgte seine Ab fahrt nach Niederaschan im bayerischen Chiemgau, wo Kriebel zur letzten Ruhe gebettet wurde. Aus dem Friedhos von MederMmi Auf dem stillen Dorffriedhof von Ntederaschau war die letzte Ruhestätte Hermann Kriebels mit Tannengrü» geschmückt und von lodernden Pylonen flankiert. Die aus der Hauptstadt der Bewegung gekommenen Kränze hatte man in weitem Umkreis um das Grab gruppiert. Ein Musikkorps der Wehrmacht, Angehörige der Partei und ihrer Gliederungen waren angetreten, die Bevölkerung Niederaschaus und die Schul kinder hatten sich versammelt, als der Sarg mit dem Entschlafe nen am Friedhof eintraf und unter den Klängen eines Trauer marsches, voran der riesige Blumenkranz des Führers, von Politischen Leitern an die Grabstätte getragen wurde. Während Böller erdröhnten und das Lied vom guten Kameraden erklang, sank der Sarg in die Erde. Einem kurzen Nachruf durch einen Angehörigen des Verstorbenen folgten die Lieder der Nation als letzter Gruß an Hermann Kriebel, den unermüdlichen und aufrechten Kämpfer für Deutschland. Im Namen des Führers und der nationalsozialistischen Bewegung nimmt nun der Stellvertreter des Führers, l Rudolf Hetz, Abschied von dem alten Kampfgenossen. In t smer Gedenkrede führt er u. a. aus: Die nationalsozialistische I Beiregung steht an der Bahre des Volksgenossen SA.-Ober- I Mpensührer Oberst Kriebel, Botschafter des Deutschen s Reiches. Mit ihr ist das ganze neue Deutschland in Trauer j vereint am Sarge eines Maunes, dessen Name nicht wegzn- ! denken .ist aus der Geschichte des Werdens des nationalsozia listischen neuen Deutschlands, dessen Name für uns und für alle, die einst zurückblicken auf unsere Zeit, geschichtlichen Klang erhalten hat. Seine Liebe zu Deutschland und sein steter Kamps für Deutschland haben den Lebensweg dieses Soldaten nnd Revo lutionärs geleitet. Für Deutschland hat er gelebt und ge kämpft. Für Deutschland hat er im Rock des Offiziers lange vor dem Weltkrieg im Fernen Osten gefochten, für Dcutsch- i land sein Können eingesetzt im Generalstab der großen Armee drß Weltkrieges, für Deutschland hat er sich dem Führer ver schrieben und der nationalsozialistischen Bewegung. Person licht Tapferkeit und Treue waren die Leitsterne seines Wesens, der Glaube an fein Volk und die Zuversicht in dessen schicksals mäßige Berufung die Quellen seiner Kraft. Des Führers Sieg im Innern war für ihn Gewißheit, daß sein Lebensziel Verwirklichung finden würde. Boller Einsatz für Deutschland In vollem Einsatz hat Hermann Kriebel — wie es seinem Wesen entsprach — sür diesen Sieg des Führers ge kämpft. Gerade an diesem Sarge steigt in uns die Erinne rung auf an den Opsergang zu dieser Feld Herrn Halle hier, der mit dem Tod tapferer deutscher Männer sein Ende sand, deren Blut mahnend an der Fahne vor uns hastet. Neben dem Führer marschiert Kriebel, wie durch eiu Wunder verschont von den Kugeln, die so viele an seiner Seite nieder- steckten. Im Feuer dieser Kugeln schien damals alles ver- Ivren. Aber aufrecht stand Kriebel, der als Befehlshaber tes Kamp fbun des au der Vorbereitung und Durchfüh rung des Marsches zur Feldherrnhalle maßgebend beteiligt war, neben dem Führer. Er wich nicht von ihm, als es offensichtlich wurde, daß das erste Aufbäumen der jungen Be wegung zum Mißlingen verurteilt war, und er wich nicht von ihm, als es hier an Vieser Stelle in den Tod zu gehen schien. Heute wissen wir, daß dieser Opfergang — der zugleich mit dir Verkörperung des Geistes war, der in Männern wie Kriebel lebte —, heute wissen wir, daß dieser Gang mit seinen Opfern schicksalmäßig vorbereitende Notwendigkeit war, die zehn Jahre später endgültig vollzogene Machtergreifung zu er möglichen. Denn dieser Opfergang war ein aufrütteln- des Fanal, das in der folgenden langen Zeit des Kämp fens und Wartens den Glauben aufrecht erhielt au die un beugsame Entschlossenheit des Führers, sein einmal gefaßtes Ziel zu erreichen. Und wieder stand Hermann Kriebel beim Führer im großen Prozeß. Die mannhaften, sich rücksichtslos zur Tat be kennenden Worte des Oberstleutnants oer alten deutschen Armee verfehlten ihre Wirkung nicht und insbesondere trugen sie ihr Bekenntnis in weite Kreise des Offizierkorps von einst. Als auter Kamerad teilte der Oberstleutnant Brutales Nein gegen humanen plan Empörung und Abscheu in ganz Belgien über Englands Aushungerungsmethode Das brutale Nein Großbritanniens zu Hoovers Hilfsplan hat in der belgischen Oeffentlichkeit größte Empörung und Abscheu gegenüber England ausgelöst. Die belgische Presse macht sich zum Sprachrohr dieser Em pörung und brandmarkt in schärfster Form das ruchlose britische Verbrechen an der belgischen Zivilbevölkerung. Tie Zeitungen richten die Aufmerksamkeit ihrer Leier in riesigen Ueberichrttten u a. auf folgende Gesichtspunkte: „Volk en Staat": „England verweigeri seinem früheren Bundesgenossen Lebensmittel. — Churchill bleibt seinem Wort von 1914 his 1918 getreu Laßt sie sterben!" „Nieuws van den Dag": „Die unmenschlichste Krieaswaffe. die Hungerblockade gegen den früheren Bundes genossen" und „Allaemeen Nieuws". .Das englische Schwert: Hunger! — Unmenschliche Antwort Englands." Unter der weiteren Ueberjchrift: „Ern Schandblatt der eng lischen Eefchichie" schreibt „Volk en Siaat", die Ablehnung des Hoover-Hilssplanes durch Großbritannien reihe sich würdig an die britische Vergangenheit an Man habe ein solches brutales Vorgehen auch nur von einem Land erwarten können, das mehr als 2V vllv stammverwandte Burenfrauen und Kinder in süd afrikanischen Konzentrationslagern elend umkommen ließ. „Allgerneen Nieuws" betont. Lord Halifax, der noch einer der größten Frömmler und Kirchengänger sei und immer mit christlichen Phrasen operiere, habe eine solche Maßregel gulge heißen. Wer mache, so fragt das Blatt, mehr Gebrauch von dem heiligen Namen Gottes als die britischen Lords, wer bezeichne sich immer als das auserwählte Volk Gottes, das berufen sei, über andere Völker zu herrschen, wer tyrannisiere die anderen Völker mehr als England? Die Hungerblockade fei die Waffe Albions. Die Iren litten darunter sie sei gegen die Buren ange wandt worden, gegen Hongkong usw., um nur Beispiele aus der unrühmlichen Bergangenheii Englands anzuführen. „Pays Reel" stellt wie auch alle anderen Zeitungen fest, daß die in dem Hooverplan vorgesehenen Lieferungen nach Belgien ausschließlich für die Zivilbevölkerung beavsichtigt gewesen feien und der deutschen Vesatzungsarmee keinen Vorteil verschafft hätten. Der „Soir" schreibt, die belgische Armee sei gut genug gewe sen, die Flucht der Briten in Dünkirchen zu decken. Jetzt biete Großbritannien Belgien als Lohn die Verweigerung amerika nischer Lebensmittel. Diese jüngste britische Schandtat schrei« um Rache vor der ganzen zivilisierten Welt. Die „Brüsseler Zeitung" bemerkt, wenn überhaupt nur etwas Gerechtigkeitsgefühl 'n den Bewohnern Belgiens stecke, dann müsse diese jetzt aufwallen gegen diejenigen, die einen humanen Plan des früheren amerikanischen Präsidenten Hoover durch ein brutales Nein zum Scheitern brockten. England habe die Hooveraktion für Belgien torpediert und auch den Ameri kanern gezeigt, wie die britische Kriegsoraxis in ihrer Hem mungslosigkeit und Brutalität in schreiendem Gegensatz stehe zu der Theorie, die gerade Lord Halifax immer so wortreich predige. Die schroffe Ablehnung, die Churchill dem amerikanische» Plan, die hungerleidenden Gebiete Europas mtt Nahrungs mitteln zu versehen, als Antwori erteilte, sei. wie der Direktor des „G i o r n a l e d ' Italia" erklärt, aus zwei Ursachen zu rückzuführen? zum ersten auf die Wui Englands gegen die zu früh aus dem Kampf ausgeschiedenen Länder Frank reich und Belgien, die mit diesem vorzeitigen Ausscheiden den englischen Plan, sich für Englands Interessen opfern zu lassen, zunichte gemacht hätten. Diese Wui habe England schon beim Rückzug seiner Truppen vom Kontinent sich auStoben lassen. Damals habe es durch unsinnige Zerstörungen von Baulich keiten, Brücken und Straßen sowie durch Verwüstung von Feldern den beiden für England fechtenden Ländern unsag baren Schaden zugefügl, wie es auch durch die in letzter Zett gegen Frankreichs und Belgiens Städte gerichteten Luftan griffe seine Rücksichtslosigkeit die Zügel habe schießen lassen. Diese Repressattenpolitik Englands finde in dem hart herzigen Nein des britischen Premiers nur ihre Ver vollständigung. Zum zweiten Hosse London, mit der Unter bindung der von Amerika angebotenen Lebensmittelzusuhren die Bevölkerung in den von Deutschland besetzten Gebieten durch den Hunger und die No> zu Unruhe« zu veranlassen, die den Deutschen die Besetzung erschweren und die in Angriff genommene Wiederaufbauarbeit empfindlich stören könnten. England suche also im Hunger der Völker, in der Notlage umfangreicher Gebiete Europas seinen Verbündeten. Daher übersehe England allerdings, daß diese rücksichtslos jeder Menschlichkeit hohnsprechende Haltung Großbritanniens die betroffenen Völker zu einem nur noch engeren Zu sammenschluß gegen die englischen Pläne führen müsse. Diese englische Rücksichtslosigkeit beweise aber weiter noch, wie der Direktor des „Giornale d'Iialia" abschließend bemerkt, mit welchen Schwierigkeiten England zu kämpfen habe. Es greife zu einem so verabscheuungswürdigen Mittel, um seine ge schwächte Verteidigung und seinen nunmehr gescheiterten poli tischen Kampfplan durch diese kleine Hoffnung zu stützen. Churchills Nein dokumentiere die Summe der Schwierigkeiten Englands, das auch andere Völler unter gleichen Schwieria- ketten leiden lassen möchte. Der Frömmler -alitar entlarvt Zur Ablehnung des Hoover-Hilfsprogramms für V7r be setzten Gebiete in Europa durch Halifax schreibt die brasi lianische Zeitung „Gazeta de Noticias". die rigorose Hungerblockadeeinstellung von Halifax sei recht kurios, wenn man bedenke, daß er als der „christlichste" der englischen Staatsmänner gelte. Das Bla« erinnert daran, daß Halifax als Frömmler der Schöpfer der „Betkolonne" in England ge wesen sei. „Dieser Mann, der mit so viel Ueberzeugung Vox Gott und seinen Geboten spricht, schlägt heute lakonisch di« Tür zu vor Männern wie Hoover, die aus rein mexsch- Der heutige Wehrmachtsbericht befindet sich axs Seit, 4.
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