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Nachrichten und Anzeiger für Naunhof, Brandis, Borsdorf, Beucha, Trebsen und Umgebung : 20.02.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-02-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787954706-194102200
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787954706-19410220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787954706-19410220
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten und Anzeiger für Naunhof, Brandis, ...
-
Jahr
1941
-
Monat
1941-02
- Tag 1941-02-20
-
Monat
1941-02
-
Jahr
1941
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v«NL8Lir-NLLNI880«V72 0v«LN 08X^8 «LI8I8«, VLNO^V 1. Fortsetzung kko^^vo^<^//>cc>re>///^r . Das Halbe Hatzte er schon als Kind, mit einer Leidenschaft, die seine längst verstorbene Mutter immer erschreckt hatte. Aber trotz aller Sorgen, aus dem Jungen möchte einmal ein ganz Abwegiger werden, der draußen in der Welt sich abenteuerlich sein Leben zimmerte, rückte Gustav iu die Art seiner Vorfahren ein und wurde ein ganzer Offizier, ein wagetoller Ritt meister, wie es keinen fähigeren und verläßlicheren im ganzen Regiment gab. Otto von Plessow schaute zu dem Bruder hinüber. „Gustav!" sagte er leise. Doch der andere mochte nicht hören. Schweigend griff er zum zweiten Paar Ruder und holte so kräftig aus, daß das Boot pfeilschnell über den mondschiürmernden See flog. Das Wasser verengte sich. Zwischen Schilf und Nohr zwängte sich das Boot hindurch. Drüben im Schlvßpark knatterten noch ein paar Spätlinge des Feuerwerks nach, die man schein bar vorher vergessen hatte. Für minutenlang war der Himmel noch einmal in eine blutige Glut getaucht. Den drei Männern und dem Mädchen legte sich plötz lich etwas Schweres aufs Herz. Sie wußten selbst nicht weshalb. Lite rückte auf der Bank nahe an Wossil Petrowitsch heran. „Im Osten brennt es, Wossil Pcu o- witsch. Es brennt in den Wäldern!" Der Russe nickte. Seit Jahren versuchte man den großen Welteilbrand zu schüren. Er wußte mehr als er sagte. Aber er ahnte, daß die beiden Brüder Plessow auch an dies langsame Entfachen glaubten. Wie non ungefähr sank der Männer Blick ineinander. Zwei von ihnen dachten in diesem Augenblick nur an Deutschland. Einer aber fühlte einzig die Unermeßlichkeit des un fernen Rußlands, die ihm genau so Heimat bedeutete wie den beiden anderen das ostpreußische Grenzland. Ueber den Wäldern schien eS noch immer zu brennen. „So ein Feuerwerk haben wir noch nie gehabt!" schwatzten die Dorfbewohner glücklich. Die vier Men schen auf dem See aber hatten Mühe, eine aufsteigende Angst zu verbergen, die selbst dann nicht weichen wollte, als der Himmel und der schweigende Wald aus ihrem lodernden Schein längst in versonnene Dunkelheit zu rückgefunden. Gustav von Plessow zog die Ruder an, knirschte mit den Zähnen. „Verdammt!" Keiner wußte den Fluch recht zu deuten, jeder aber hätte ihm gerne laut bei gestimmt. Doch der junge Herr von Heidkuhnen fand es nicht schicklich in des Mädchens Nähe und Wossil Petrowitsch hatte noch niemals laut nach außenhin ge flucht. Lite versuchte die beklemmende Stille zu durchbrechen. Sie fühlte stch verpflichtet dazu. „Eine Frau, die in schwerer Stunde den Kopf verliert, ist noch tausendmal schlimmer als ein Mann, der glaubt versagen zu müssen. Denn die Frau ist zum ewigen Erhalten be stimmt." Das Mädchen hörte ganz deutlich der Mutter Stimme und hinter ihr stand eine endlose Kette tapfe rer Ahninnen. Ja, die Familiengeschichte erzählte so gar von einer, die in Männerkleidern Anno 18t3 aus zog, der schweren Zeit und des eigenen unerschütter lichen Glaubens eingedenk. Einen hochaufspringenden Sprudel schlug Lite in das stille Wasser.- „Kommt, schaut, so wird euer Feuer brand gelöscht!" Sie lachte, war nicht recht vorsichtig. Und ehe einer der Männer noch zugreifen konnte, neigte sich das Boot stark zur Seite: Lite war im See lautlos verschwunden. Ueber den Mond zogen dunkle Wolken. Tas Wasser lag totenstill, gluckste nur ein paarmal geheimnisvoll. Es gab so leicht keinen her, den es einmal in seine Arme genommen. Leipzig, di« „galant« Stadt" „Der Musen erster Sitz" — Legstadt des Reiches „Hat gute Handlung" „Leipzig, befestigte Stadt nebst einem Schloß, die Mei ßenburg genannt, in Meißen gelegen Sie ist eine berühmte Handelsstadt und hat jährlich drei Messen, jede von zwei Wochen nämlich die I. auf Neu-2ahr. die It. den Sonntag Jubilate, und die lll. den Sonntag nach Michaelis welche An. 1268 ihren Anfang genommen. Wie auch ein Cyurfürst- liches Ober-Hof-Eerichte, Schöppenstuhl, Lonsistorium, Kreyß-Amt und eine Universität, welche An. 1409 von Chur fürst Friedrich dem Streitbaren gestiftet worden. Sie ist eine von den vier Legstädten des Reiches, dahin die Römer monate von den Reichsständen bezahlet werden, ingleichen führet sie bey den Versammlungen der Landesstände das Directorium unter den Städten .. Dieser Bericht eines Lexikons aus bem Jahre 1729 umreißt )as Bild einer Stadt, die wir Heutigen als Reichsmessestadt mel zu sehr vom Wirtschaftlichen aus sehen, als daß wir auch ihrer jetzigen und einstigen Bedeutung gerecht würden, die ebenso sehr auf dem Kulturellen wie im Politischen liegt. An Leipzig Universität wird 1687 die erste Vorlesung in deutscher Sprache gehalten. Entscheidend ist diese Tat für die deutsche Wissenschaft, deren Kreis ein Sohn dieser Stadt, Leibniz dann so unfaßbar weit steht. Nach Letpzig schickt Friedrich der Große, als er sich über oie deutsche Literatur unterrichten will, und er entläßt Gellert mit den Worten „Hätten wir mehr seiner Art". Mit Gellert hat hier Gott sched den Kampf um die deutsche Dichtung ausgenommen. Und mau Gottsched erstrebt, das deutsche Theater, es wird hier zum erstenmal vertreten von Karoline Neuber, einer Tochter der Stadt Reichenbach im Vogtland. In diese Gedankenwelt kommt der junge Lessing aus Kamenz, kommt K l o p st o ck Beide lassen zur großen Tat werden, was sie in Leipzig als Anregung empfingen. 1723 zieht Bach in Leipzig ein, um den Ruhm der schon immer musikliebenden Stadt auf eine stolzez Hohe zu führen. Leipzigs Buchhandel ist im Begriff, Frankfurt aus dem Felde zu schlagen und sich durch die Arbeit eines Breitkopf, der den Notendruck wesentlich verbessert und die ersten Landkarten druckt die Vormachtstellung zu erkämpfen, als Goethe als sechzehnjähriger Student nach Leipzig kommt und gerade auch mit den Breitkopfs, aber auch mit Christian Felir Weiße, dem Theaterschriftsteller, in Beziehung tritt. Goethe erlebt noch Gel lert und Gottsched und an Leipzigs junger Akademie der Künste wird er durch Oeser, bei dem er sich in die Kunst des Zeichnens vertieft, mit den Gedanken Winckelmanns vertraut, die später gerade durch sein Wirken einen ganzen Zeitabschnitt in seiner Geisteshaltung bestimmen sollten. Der junge Wolfgang hatte nach Göttingen gewollt. Doch der Vater, der selbst Student in Leipzig gewesen, schickt ihn mit Torbedacht in die „galante Stadt", nackf„der Musen ersten Sitz". Denn so heißt es damals von der Pleißestadt: Du fällst mir, schöner Ort, vor. allen andern ein, so ost nur mein Eemüth an was Galantes denkt." Otto von Plessow wollte die Ruber wkgwersen, uoer Bord springen. Doch der Bruder drückte ihm das Holz fast gewaltsam in die schreckkalten Hände. ,,Bin ein besserer Schwimmer!" Hart stieß er sich mit Wossil Petrowitsch, der gleich ihm den Nock abgeworfen hatte, etwas Feindliches lag über den beiden Männern, denen Otto voll Plessow nachruderte. Sie schwammen wie Besessene, die ein Ziel erzwingen müssen. War es der seltsame Ernst, die Angst dieser Stunde, die sich in dem Feuerwerk Symbol geschaffen — die Schwimmenden rangen mit dem Wasser, als kämpften sie um das eigene Leben, das ihnen unsichtbare Gewalt nehmen wollte. Lite hatte unter den Buben das Schwimmen gelernt. Aber die Kleider raubten die Bewegungsfreiheit. Ihre Bewegungen erlahmten schnell. Noch ehe sie aber end gültig absank, fühlte sie die Rettung. Mit einer fast verzweifelten Anstrengung warf Rittmeister von Ples sow den Körper vor Wossil Petrowitsch, der mit ihm zu gleicher Zeit angekommen. Es war fast so, als gönne er dem anderen nicht, der Retter zu sein. „Wir gehen zur Waldhütte!" Plessows Stimme stand wie ein Be fehl über dem See. Der Bruder verstand Er ruderte nach Markehnen zurück, um den Wagen zu bestellen. Ein paar Stötze nur noch: Das Ziel war erreicht. Feucht hob sich das Ufer aus dem Wasser. Der Boden war glatt von niedergetretenem Schilf. Der alte Hein rich Barnow prüfte hier den Stand des Seespiegels, holte sich Wasser in seine Hütte, in der schon seine Vor fahren als Waldhüter und Holzfäller gesessen hatten. Die Hütte lag, von Waldbäumen nmrauscht, an -ey Stelle des anschließenden Moores, von der aus man den einzigen sicheren Weg durch die Gefahr finden konnte. Vor Jahren hatten spätabendliche Besucher diesen Weg verfehlt und waren kurz vor der Hütte im Moor versunken, ohne daß der alte Heinrich Barnow zu helfen vermochte. Seit dieser Zeit war er seltsam geworden, erzählte nur wenig von wirklichen Dingen. Fremde Gesichter standen vor ihm, schauerlich, in die das Schreien versinkender Menschen klang. Es war un heimlich in seiner Gesellschaft, weshalb die Menschen ihn mieden. Nur eine konnte noch ein wenig Sonnen schein in das verbitterte wirklichkeitsferne Gesicht zau bern. Für seines Herrn Tochter wäre der alte Bar now durch die Hölle gegangen. Er hatte sich noch nicht zur Ruhe gelegt, als ein kräf tiger Faustschlag bei ihm Einlaß begehrte. Rostig knarrte der Riegel. Das weißstränige Haar flatterte um des Alten Gesicht. In der Hand hielt er einen Feuerspan, der auf die drei völlig durchnäßten Menschen fiel. „Ich habe Euch kommen sehen!" Der Mann gab die Schwelle frei, ließ Rittmeister von Plessow mit seiner leichten Last eintreten. Als aber Wossil Petrowitsch ihm folgen wollte, verstellte er den Weg. „Kommt Ihr aus dem Moor, Herr?" Der Russe wußte nicht, was er von dem Mann denken sollte. Er nickte nur flüchtig mit dem Kopf, wollte den Eingang gewaltsam erzwingen. Da erwach ten ungeahnte Kräfte in Heinrich Barnow. Er stemmte die Arme gegen die Türbalken. Drohend loderte die Lichtflamme vor dem Draußenstehenden. „Ihr kommt doch aus dem Moor, Herr! Ich habe Euch und viele zur Nachtzeit hierher schleichen sehen. Aber das Moor hat Euch gefressen." Die Stimme brach ins weinerliche ab. „Ihr müßt zaubern können, daß Ihr Euch gerettet habt. Denn es kommt keiner mehr ans Tageslicht, den das Moor verschlungen." Wossil Petrowitsch wurde es unheimlich. Von frühe ren Besuchen her kannte er des Alten Eigentümlich keit. Noch nie aber hatte Barnow sich so unmittelbar an einen Menschen mit seinen Gesichten gewandt wie jetzt. „Wir kommen vom See her, Väterchen!" Er sprach leise. Des anderen Augen wurden weit. „Vom See? Aber auf Markehnen bleibt Ihr doch gefangen. Hihihi!" Es blieb nichts anderes mehr übrig als ein hilfloser kin discher Greis, der Hirngespinsten nachjagte. „Es gibt nur einen Weg von Schloß Markehnen. Er führt über die Moorbrttcke. Und den Weg sagte ich keinem. Ich muß doch die iunae Elisabeth schützen." und seinen yandelstüchngcn und weltgewandten Einwohnern sagt man nichts Geringeres nach als dies: „Höffligkeit und guter Verstand haben bev einem Leipziger gleichsam ihre be- ständige Wohnung genommen." Und so lautet ein „Schlager" der danraligen Zeit: „Das angenehme Pleiß-Athen behält den Ruhm vor allem, auch allen zu gefallen, denn es ist wunderschön." Die Messe allein haue die Grundlage für jenen Wohlstand gelegt, der Leipzig auch zu einem Hori der Kunst und der Wissenschast werden ließ. Aber der Ausschwung, den von Jahr zehnt zu Jahrzehnt die Messe nahm, förderte auch Leipzigs politische Bedeutung im Reigen der deutschen Städte. Als Handelsstadt war es an die Seite von Nürnberg, Augsburg und Frankfurt getreten. Mit ihnen teilte es auch die Aufgabe, Legstadt des Reiches zu sein. In die Legstädte wurden von den Reichsständen der benachbarten Kreise die Nömer-Monate bezahlt und vom Rath der Legstadt quittiert. Ein „Römer- Monat" aber war jene bedeutsame Reichsabgabe, die den Kaiser nicht zuletzt in den Stand setzte, seine Politik auch machlmäßtg zu sichern Er wurde von jedem erhoben, der als Person oder als Stadt Sitz und Stimme aus den Reichstagen hatte. Die Bezeichnung hat seinen Ursprung „von den Römer- Zügen. welche die Käufer nach Rom thaten, um sich von den Pabst krönen zu lassen, und machte der Kayser eine gewisse Anlage auf die Reichs-Stände zu den Unkosten der Reise, wie auch zum Stiv-Lager auf etliche Monate, und zum Unterhalt des Gefolges, welches in 20 000 zu Fuß und 4000 Pferden be- ünnoe. Anno 1716 haben die gesamten Reichs-Stände", so lesen , wir weiter in der alten Quelle, „auf dem Reichstage zu Re- aenspurg Jhro Kayserl. Majest. zu Fortsetzung des vamahli- ' gen Türckcn-Krieges eine freywillige Veysteuer von 50 Römer- Monaten verwilliget . . ." Der Stav» Ruf und wirtschaftliche Stellung sollte schließ lich dazu dienen, dem Treiben der Kipper und Wipper, dem dauernden Währungsverfall, der Unsicherheit des Handels und , der Verarmung weitester Schichten Einhalt zu gebieten, zu mal gerade auf den Meßen viel Falschgeld verbreitet wurde. Und so vernehmen wir den wichtigen Beschluß m nüchterne Worte gefaßt: „Den 16. Januar 1690 ist der sogenannte Leip ziger Müntz-Fuß in dieser Stadt eingesühret, und dem Zin- nischen substituirei worden, vermöge dessen die Marek feinen Silbers auf 12 Reichsthaler in der Müntze gesetzet wurde." Denn die Münzkonserenz zwischen Kursachsen, Kurbrandenburg und Braunschweig, wenige Jahre zuvor <1667) zu Zinna bei Jüterbog, die den Fuß von 9 Talern für die Marck feinen Silbers auf 10 Taler 12 Groschen herabjetzle, hatte ihren Zweck nicht erreicht, und schon 1688 waren Stücke gesunden, '.die nicht mehr aus den Zinnifchen Fuß gestanden, sondern kaum den letzt gemeldeten Leipziger Fuß aleichhaltig gewesen, über welchen Valor «Wert» sie auch bis dato <1729) im Wech sel-Cours niemals gestiegen". So steht vor uns das Bild Leipzigs als einer Stadt, die heute wie einst mit lebendigem Geist erfüllt, was als Verpflichtung ihr auferlegt wird, als Kaiser Maximilian (1497) sie bereits als Ort der „Neichsmesse" erklärt. ha. ac ummer 44 Ein jeder Wurf ist wie ein Work, das hundertfältig klingt: der Acker ist der heil ge Ort, dem unser Brot entspringt. „Wie Gold entströmt es meiner Hand", kommt es ihm in den Sinn; „Ja — unser Gold, mein Vaterland!" Stolz schreitet er dahin. Fruhjahrskaat Ml Und wieder streut mit ruhiger Hand )er Bauer, Schritt für Schritt, oas Saatkorn in das Ackerland und schickt ihm Wünsche mit. ür Raunl lese Zeitung ist das zur ! lanntmachungen des Finanz lese Zeitung erscheint tag Aus der Geschichte de; Gasthauses Um 10 Uhr abends war Polizeistunde Die Gasthäuser wurden in früheren Zeiten in recht hohem Maße zu Abgaben herangezogen. Die Schankgerechtigkeit ge hörte, hauptsächlich auf dem Lande, zu den Rechten des Grund- adcls, der die Gastwirte hoch besteuerte Daneben waren diese auch häufig zu Abgaben an die Dorfgemeinde und an die Lan- desverwaltung verpflichtet. Die Gemeindeabgaben bestanden hauptsächlich in Naturalien; die Gastwirte hatten eine be stimmte Menge Hühnerfutter, Pfeffer und Wachs zu liefern. Die Pfefferabgabe, im Mittelalter sehr gebräuchlich, erklärte sich daraus, daß Pfeffer infolge der schwierigen Verbindungen mit außereuropäischen Ländern ein seltenes und teures Gewürz ivar, daß die Gastwirte aber über für damalige Zeiten reiche Psefferbestände verfügten, denn die Schnäpse wurden dem Ge schmack der bäuerlichen Zecher entsprechend stark gepfeffert. Ans Ser Seltenheit des Pfeffers erklärt sich übrigens der höhnende Ansdruck „Pfefsersäcke" für die Kaufleute — ein Kaufmann, der einen Sack Pfeffer in seinem Besitze hatte, galt für außer ordentlich reich. In Norddeutschland bezog sich die Gemeindeabgabe der Gastwirte auch auf die Lieferung von sogenanntem Kofent, dünnem Bier oder Seihe von Trebern zur Viehfütterung. Die Polizeistunde sah einen frühzeitigen Schluß der Gastwirtschaf ten vor; die Behörden wachten in strenger Weise darüber, daß jeder Bürger zu ausreichender Nachruhe komme. So bestimmt beispielsweise eine Verfügung ans dem Jahre 1795 noch, daß die Gastwirtschaften von Falkenberg in der Mark um 10 Uhr abends zu schließen haben. Kulturhistorisch interessant sind die weiteren Bestimmungen dieser Verordnung, die lauten: „Wenn im Kruge Musik sein soll, so mutz es nach der Landesordnung erst der Obrigkeit an gezeigt werden. Der Krüger muh einem jeden seiner Gäste mit Höflichkeit und Artigkeit begegnen und dasjenige leisten, was er als Wirt schuldig ist. Dagegen mutz sich aber auch keiner von seinen Gästen unterstehest, dem Wirt grob oder ungestüm zu begegnen. Monopol fürs Paradies... Von vielen Inseln aus ver weilen Erdkugel Hai man schon behauptet, sie seien Paradiese, ohne daß genauere Erkundung diese Behauptung bestätigt hätte. 500 Kilometer östlich von der australischen Küste liegt jedoch die Howe-Insel, auf der man nach zuverlässigen Berich ten wirklich wie im irdischen Paradies leben könnte, wenn nicht diejenigen, die schon dorr wohnen, sich jeder weiteren Einwanderung — aufs hartnäckigste widersetzen. Der Boden der Insel ist überaus fruchtbar und bringt besonders eins Palmenari hervor, die wegen ihrer dekorativen Gestalt in aller Welt geschätzt wird. Man kann geradezu von einem Monopol sprechen, das die glücklichen Bewohner der Howe-Inseln sich gesichert haben. Die Insulaner, nur 500 an der Zahl, teilen dis Bodenerträge untereinander und haben es beinahe zu Reich tum gebracht. Um reich zu werden, braucht man sich nicht ein mal groß anzustrengen: vier Stunden Arbeit in der Woche genügen im gllaemeinen. Das Paradies also — wenn Faulen zen das Paradies bedeutet. Feiet In einem feierlichen S Milchen, wo am 9. Nove: Lie nationalsozialistische B Kriebel an der Seite Adolf schm Freiheitskämpfer mo der Führer und mit ihm d «ann Kriebel, dem natio ragenden Soldaten, krastvo Revolutionär, dessen ganze «ithalf, das große soziale Die Stadt lag noch im Wien der Waffen-ft vc nahmen und der von vie flankierte, mit Helm und jfaiserhof der Residenz vo unter Trommelwirbel und i dort abgesetzt wurde. Seit Angehörige des Stoßtrupps macht, Beamte des Auswä Ehrenwache. Vor der Feldherrnhall Masten wehen umflorte Dren zum Katafalk, den d Reiches deckt. Auf ihr ruh die Orden des in Krieg und Ein Musikkorps und Hv eine Kompanie Waffen-ft einer Ehrenabordnung de! Führung von Staatssekretä ges Ausstellung, während z schäft der HI. mit Fahne a telseld des Platzes haben vember den riesigen weiß getragen. Acht Kompanien ihren feldgrauen Windjackei Sarge auf. Sechshundert ' mben den Männern in der N ihnen die Ehrengäste Drere Reichsminister ur Msterpräsident Siebert, von Leeb und zahlreiche G Die B «Mm Während die Formatim aehmer des Staatsaktes du sj-Obersturmbannführer G^ den Stufen der Feldherrnha Standarte der SA. Mit dem Glockenschlag, von Reichsmarschall Herma Führers, Rudolf Heß, den trop und dem Gauleiter de aas dem Tor der Residenz, kdenkrede des Sie Im Namen des Führ! Bewegung nimmt nun Aadolf Heß, Abschied w jemr Gedenkrede führt er Bewegung steht an der Bi Mpenführer Oberst Kr Reiches. Mit ihr ist das ! vereint am Sarge eines Ä denken .ist aus der Geschich Wschen neuen Deutschlani alle, die einst zurückblicken a erhalten hat. Seine Liebe zu Deutsi Deutschland haben den Lew lutionarS geleitet. Für T kämpft. Für Deutschland l vor dem Weltkrieg im Fe land sein Können eingesetzt des Weltkrieges, für Deutsi schrieben und der national lichr Tapferkeit und Treue l der Glaube an sein Volk un mäßige Berufung die Qu Sieg im Innern war für i Verwirklichung finden wür Boller Ein! In vollem Eins« seinem Wesen entsprach — kämpft. Gerade an diesem rung auf an den Opferg Halle hier, der mit dem 2 Ende sand, deren Blut mah Neben dem Führer marschi verschont von den Kugeln, steckten. Im Feuer diese. Inen. Aber aufrecht staud des Sa mpfb lindes ai rung des Marsches zur P war, neben dem Führer, offensichtlich wurde, daß da wcgung zum Mißlingen ve ihm, als es hier an dieser Heute wissen wir, daß die di» Verkörperung des Gei Kriebel lebte —, heute wisse Opfern schicksalmäßig vorl zehn Jahre später endgültis möglichen. Denn dieser O des Fanal, das in der sens und Wartens den Gl beugsame Entschlossenheit ! Ziel zu erreichen. Und wieder stand He großen Prozeß. Die mannh kennenden Worte des Ob Ann»» verfehlten ihre Wirl sie ihr Bekenntnis in wel einst. Als au ter Kam Des Sämanns Gang ist ein Gebel: „Herr, schenk' ihm Fruchtbarkeit!" Der letzte Wurf — der Bauer steht, sein Blick wird groß und weil: Er siehl das Feld in reifer Pracht, im gotdnen Erntekleid... So hält auch er die treue Wr^t in unsrer großen Zeit. August Schmitt. Nun wußte Wossil Petrowitsch endgültig, daß der Alte aus Träumen sprach. Man mochte ihn aus dem Schlaf gerissen haben. Er klopfte dem Mann freundlich auf die Schulter. „Es ist schon gut, Väterchen. Der jungen Elisabeth auf Markehnen stehe ich genau so gut bei wie du, damit ihr nichts zustößt." Barnow gurgelte einige nnverständliche Lante, gab die Stelle frei. Wossil Petrowitsch trat in den dnnklen Wohnranm der Hütte, deren eines Fenster ans das Moor hinansschante, das in dieser Nacht, betant von grünen trügerischen Grasflecken, im Mondschein dalag, als gingen auf ihm nicht schon durch die Jahrhunderte die Gespenster der Versunkenen um. Es roch trotz des Sommertages modrig, ein Duft von gebratenen-Fischen kroch von der Feuerstätte auf, in deren Nähe sich die große, den halben Raum einnehmende Bank breit machte. Jetzt lag Lite von Dacherode auf ihr, schmal, daß Rittmeister von Plessow noch sitzend neben der Gerette ten Platz finden konnte. Er kam sich plötzlich seltsam in der Nolle des Retters vor. Die Flucht hätte er er greifen mögen. Aber schließlich ging es nicht an, daß er vor einem siebzehnjährigen Kind desertierte, nnr weil dies zufällig ein Mädchen war und der Herr Rittmeister nun einmal eine unüberwindliche Scheu und Abneigung vor dem weiblichen Geschlecht hatte. Genau so gut könnte es ein Junge sein! Hartnäckig verschanzte er sich hinter einer Einbildung, die ihm selbst abgeschmackt schien. Aber weshalb hielt Wossil Petrowitsch sich anch so lange an der Schwelle mit dem alten Barnow auf? So mußte er weiter den Netter spielen. Er lockerte ungeschickt das Gürtelband, fühlte einen zarten feinen Körper, dessen einsetzende Leben digkeit ihm fast den Atem verschlagen ließ. Fast ohne Hilfe richtete sich das Mädchen auf. Ein dunkles störrisches, ein wenig hilfloses Gesicht sah über sich, an dem die Adern an den Schläfen von einer inneren Anspannung angeschwollen waren. So ein großer Junge! Lite glitt sacht zurück, blinzelte hinter halbverschlossenen Augenlidern ihren Netter an. Sie kam fick ein wenig schlecht dabei vor. Das Lächeln auf ihrem Gesicht ging über in ihre Seele. Gar nicht so wild war er, der Gustav von Plessow, wie er sich immer stellte. Jetzt hielt er ihr Handgelenk behutsam in seinen großen Händen. Wohl nm den Puls zu fühlen. Nun löste er ihr ungeschickt das Armband. Er glaubt? sicher, dein eö mr den Puls beeuae. Fortsetzung folgt
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