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Nachrichten und Anzeiger für Naunhof, Brandis, Borsdorf, Beucha, Trebsen und Umgebung : 20.02.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-02-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787954706-194102200
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787954706-19410220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787954706-19410220
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten und Anzeiger für Naunhof, Brandis, ...
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Jahr
1941
-
Monat
1941-02
- Tag 1941-02-20
-
Monat
1941-02
-
Jahr
1941
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PK.-Göbcl-Weltbild (M). Nächtlicher Start gegen England. Eine Bombe wird am Flugzeug angebracht. ! daß Amerika durch seine Teilnahme am Krieg nicht die Freiheit der Welt gefördert hat, sondern nur die Ver sklavung des europäischen Kernlandes. Angesichts der Er folge der deutschen Waffen und der Festigkeit und Kampf entschlossenheit Italiens kann heute auch der verblendete Britenfreund jenseits des Ozeans auf einen Sieg Eng lands unmöglich noch hoffen. Wenn England trotzdem Hilse gewährt werden soll, dann geschieht das in der Er wägung, daß Amerikas Anteil an der Erbschaft des briti schen Weltreiches um so größer ausfallen dürfte, je länger England, das bereits jetzt bedenkliche Schwächeanfälle zeigt und sich sehr Wohl darüber im klaren ist, daß die nächsten Monate neue und schlimmere Schrecken bringen werden, dazu verführt wird, den Krieg fort zusetzen. Das Englandhilfegesetz kündet daher nicht von Demokratie und von Freiheit, sondern nur davon, daß Sklavenhalter die Freiheit und die Demokratie verhöhnen und gegen die Ordnung die Willkür proklamieren. Deutsch land steht Welteroberungsplünen durchaus fern. Die ver schiedenen Reden des Führers und neuerdings die Er klärungen, die Reichspressechef Dr. Dietrich auf der Prager Burg abgegeben hat, zeigen in aller Deutlichkeit, daß Deutschlands volkspolitischer Staatsgedanke nicht auf eine kraftzersplitternde Expansion nach außen gerichtet ist, son dern auf den inneren rationellen Ausbau und auf die Sicherung der völkischen Lebensgrund - l a a e. Bi« 1778 vor dem Senat Die Opposition gegen das Englandhilfegesetz. HIm Namen der Minderheit im Außenpolitischen Aus schuß des amerikanischen Senats brachte der republikanische Senator Johnson einen langen schriftlichen Bericht im Senat gegen das Englandhilfegesetz ein. Johnson erklärt darin, niemand könne das Englandhilfegesetz lesen, ohne das Gefühl zu haben, daß dessen Endwirkung, wenn nicht gar Zweck der sei, Amerika in den Krieg zu bringen. Der Präsident werde durch das Gesetz zum Diktator, und -war ein Diktator mit der Vollmacht, Amerika in den Krieg ul führen. Der demokratische Senator Clark sagte, die Annahme ?es Gesetzes wäre gleichbedeutend mit einer Erklärung des Kriegszustandes. Der Republikaner Vandenberg betonte, daß mit der Annahme des Gesetzes Roosevelt Machl- poli liker Nr l werden würde. Das Weiße Haus sei bereits zum Hauptquartier für den zweiten Weltkrieg ge worden. Zyklon-Katastrophe über Portugal LS2 Tote und Tausende von Verwundeten. Eine Milliarde Escudos Schaden Ganz Portugal, besonders aber die Hauptstadt, wurde am letzten Wochenende von einer Unwetterkatastrophe hennqciucht, wie sie bisher noch nicht zu verzeichnen war. Erft jetzt lassen Sch die schweren Schäden einigermasten übersehen 102 Men schen fanden bei dem Unwetter den Tod, Tausende von Perso nen wurden verletzt, viele tausend Stück Vieh wurden er schlagen oder sind ertrunken. Der Schaden beträgt nach vor läufigen Schätzungen eine Milliarde Escuados Die portugie sische Regierung Hai zunächst einen vorläufigen Kredit von 20 Millionen zur Behebung der dringendsten Schäden zur Ver- Mgung gestellt. Schon in den Morgenstunden des Sonnabend durchraste orkanartiger Sturm die Hauptstadt und ibre Umgebung ^n den Nachmittagsstunden erreichte der Zyklon eine Geschwin digkeit von 127 Stundenkilometern, im Cintra-Gebirge sogar von 200 Kilometern in der Stunde Die in der Tejo-Mündung einbrechende Springflut über flutete das gesamte Hafengebiet Lissabons Eine ganze Reihe von Schaluppen und Leichtern wurde gegen die Kaimauern geschleudert und ging unter. Zwei Dampfer, die den Passagier- Verkehr zwischen Lissabon und dem südlichen Tew-Ufer ver mittelten, sind gesunken. Die Stadt selbst bot schon in den frü hen Nachmittagsstunden ein Bild der Verwüstung: entwurzelte Bäume, Trümmer eingestürzer Häuserwänve bedeckten die Straßen. An unzähligen Stellen wurden die Drahtleitungen zerrissen sowie die Oberleitung der elektrischen Straßenbahnen zerstört. Sämtliche Eisenbahnverbindungen waren unterbro chen. Zwischen Lissabon und Oporto wurde die Strecke von den Fluten des Tejo unterspült. Auch der Lusthafen von Cabo Ruiva wurde von der Springflut heimgesucht. Hier versank ein englisches Flugzeug, wobei ein Arbeiter den Tod sand. Ferner mußte ein Bomvenflugzeug der Engländer, das auf dem Flug nach Gibraltar war, in der Nähe von Setubal notlanden. Das Flugzeug wurde beschädigt, die elf- Insassen wurden in terniert. Noch am Montag war Portugal so gut wie abgeschnitten von aller Welt. Fast sämtliche Antennenmasten sind gebrochen. Die Nachrichtenverbindung Zwischen Lissabon und den Pro- vinzorten wurde schließlich durch die Mobilisierung der Sende- Einrtchtungen der „Portugiesischen Legion* in Gang gebracht. Im Hafen von Serubal gingen ein Leichter mit drei Mann «nd ein Schlepper mit fünf Mann Besatzung unter. Infolge Bruches der Signalmasten stießen bei Tomar zwei Personen züge zusammen, wobei es zwei Tote und zahlreiche Schwer verletzte gab. Besonders hart wurden durch die Springflut die Reisfelderinseln im unteren Tejo-Laus betroffen. Die bei der Arbeit vom Sturm überraschten Bauern wurden von den Fel dern fortgerissen, konnten aber gerettet werden. Schwersj." Verwüstungen wurden auch unter dem gesam ten Waldbestand des Landes angcrichtet. So sind allein in der Gegend von Santarem etwa 20 000 Bäume entwurzelt worden. Die Saaten sind größtenteils vernichtet. Die, Regierung hat alle verfügbaren militärischen und zivilen Hilfskräfte mobilisiert, um die Telephonverbindungen wieder herzustellen und die Landstraßen und Eisenbahnlinien von den Sperren der umgestürzwn Bäume zu befreien. Die ge samten Reserven der republikanischen Garde, der portugiesi schen Legion und der Staatsjugendorganisation Mocldave Pormgesa wurden zu Hilfs- und Ausräumungsarbeiten auf- geboten. Tagebuchblätter einer Kernauftlärerstaffel Mit Fernaufklärern über England Vorkämpfer des Angriffs — Künder des Sieges — Berichte über Kampf und Einsatz voik Flugzeugführer, Beobachter, Funker und Bordschütze — Eiserne Kameradschaft und stilles Heldentum. Von Kriegsberichter Georg Hinze (PK) NSK. (Fr. O.L.F.) 2m Anfang sind die Aufklärer. Ehe Kampfflieger oder Jäger die Propeller ihrer Flugzeuge zum Englandflug anrverfen, waren sie schon „drüben". Als erste Spähtrupps der Luftwaffe, hoch und einsam vor dem gewal tigen, fliegenden Heerbann wandernd, stoßen sie tief in Feindes land vor. Sie sehen und photographieren englische Städte, Hä fen, Verteidigungsanlagen und Küsten. In ihren hochentwickel ten Bildgeräten bringen sie die Unterlagen sür die rollenden Nachtangriffe unserer Luftwaffe gegen die Insel mit heim. Und am Ende stehen wieder die Aufklärer. Wenn der Winterwind die brandigen Rauchfahnen über jüngsten englischen Ruinen verwehrt hat, ist ihre Stunde zum zweiten Male gekommen. Erst ihre Wirkungsbilder entscheiden dann über Erfolg und Ausmaße des Angriffs. Sie überschauen Lie rauchenden Trümmerfelder, die Stunden oder Tage zuvor un- ter der zuhämmernden Faust Ler deutschen Luftwaffe lagen. Als erster und als letzter am Feind zu sein, hat das Schicksal so dem Aufklärungsflieger zur Bestimmung gesetzt. Sein Feld ist die Einsamkeit. Ganz allein in der Unendlichkeit des Raumes hat er seine Arbeit zu tun und seine Kämpfe zu bestehen. Kein Vruderflugzeug fliegt neben ihm. keinen schützenden Jäger weiß er sich zu Häupten. Gegen die massierte, vielfältige Abwehr des Gegners hat er nur die Schnelligkeit und Steigfähigkeit seines stählernen Vogels, einige wenige Maschinengewehre und viel eigene Unerschrockenheit, Kaltblütigkeit und Erfahrung einzu- setzen. Kaum je ein Erfolg fällt dem Aufklärer unter diesen Be dingungen mühelos in den Schoß. Jeder einzelne ist erkämpft und ertrotzt — gegen feindliche Flak und feindliche Jäger und gegen hundert Schwierigkeiten des Wetters. Und ost muß in dem schweren Kampf auch dem Tod der bit tere Tribut gezahlt werden. Jeder der tapferen Gefallenen be zeugt, daß der Aufklärer Soldat und Kämpfer bleibt, obwohl ihn die Wichtigkeit seines Auftrages oft dazu zwingen kann, den Kampf zu vermeiden. Sicher nach Haus gebrachte Zielunterla gen und Wirkungsbilder sind nun einmal ungleich wertvoller als ein noch so tapfer bestandenes Gefecht mit englischen Jägern. Die folgenden Tagebuckblätter wurden bei einer deutschen Fernaufklärerstaffel geschrieben. Sie geben nur einen bescheide nen Ausschnitt aus der langen Kette der Feindflüge. Aber in ihnen steht doch manches von der Art, dem Leben, Kamps und Sterben der einsamsten unter den Fliegern der deutschen Luft waffe. Die Aufzeichnungen lassen außerdem die Durchführung eines Einsatzes noch einmal erstehen, dessen Erfolg auch im tägli chen Wehrmachtbericht Erwähnung fand. Dienstag, den .... 1911. Der Himmel hängt heute wieder voller Ungewißheiten . . . „Ich möchte nur wissen, wann es mit B . . . endlich einmal klappen wird!?" knurrt einer von uns böse. Zwei Tage lang haben schon Schneeschauer und tieftreibende Wolken, Sturmböen und undurchdringliche Nordfronten den Feindflug unmöglich gemacht. Unwirsch und leicht gereizt hocken wir in unserem Quartier am Meer und durchpflügen den Him mel über der stürmischen See nach lichten Hoffnungsstreifen. Da klappt die Tür, ein Windstoß weht von draußen herein, und dann steht Oberleutnant Wa . . ., der Leiter unseres Ein satzes, eine Hüne aus Oldenburg, im Zimmer. Die Lieblinge der Staffel. Dicht hinter ihm wirbeln zwei junge, kohlschwarze Spaniels in den Raum. „Negus", der angestammte Staffelhund, steht mit der Würde seines eben flügge gewordenen Hundedaseins und schaut mit hängenden Barthaaren auf die putzig-kleinen Lebe wesen herab, die sich, erst wenige Wochen alt, mit dem ganzen Uebermut der Jugend, in immer neue Abenteuer überpurzeln. Sie versuchen ihr spitzes, kleines Gebiß an den Pelzstiefeln des Oberleutnants, springen ohne Erfolg die niederen Hocker und Stühle an und kugeln schließlich, ineinander verbissen, als win zige, schwärzliche Knäuel, knurrend und grollend am Boden. Sie scheinen vor Lust und Freude am Leben nur so zu strotzen. „Purzel!" — „Feger!" suchen wir die ineinander Verbalgten zu trennen. Wir rusen damit nur den wie ein Stoffspielzeug wirkenden Drahthaarfox „Mausi" auf den Plan, der sich schläf rig aus der Tiefe seines Sessels windet, um Zeuge des jaulenden Kampfes zu sein. Vier Hunde stehen im Nu im Mittelpunkt und wir sind das belustigt interessierte, in jede knurrende Regung der Tierkehlen ! vernarrte Auditorium. Ja, überhaupt Hunde! Die Liebe zu ihnen ist ein unverkenn bares Merkmal unserer Staffel. Da gibt es kaum einen Flug zeugführer, Beobachter oder Funker, der nicht auch ein Hunde narr wäre. Als die kluge, aus den Trümmern einer belgischen Stadt gerettete „Dinah" vor ein paar Wochen sechs prächtige, le benskräftige Junge warf, da schien das Ereignis den Männern im Staffelliegeort daheim so wichtig, daß sie es uns durch Funk spruch zu unserem Feldflughasen mitteilten. Es wäre einer Untersuchung wert, warum wir alle so sehr an Hunden hängen. Vielleicht ist es vor allem deswegen, weil in uns allen genau soviel Uebermut und sprühende Freude am Leben steckt wie in den immer ausgelassenen, vierbeinigen Freunden. Trotz 17 Monaten Krieg und trotz des dunklen Ge sellen Tod, der unser Wegbegleiter wurde. Wie das jetzt wieder durcheinanderquirlt, blitzschnell aus- einanderfährt und sich bellend wieder anfällt! Schauspiel und Musik für Augen und Ohren. „Start in einer halben Stunde!" Doch da fährt eine Frage in das Sekunden währende Spie len und Schauen, zuckt wie ein elektrischer Funke durch den Raum: « „Wer fliegt!?", fragt der Oberleutnant. „Ich habe eben mit der Wetterstelle gesprochen. Die Wolkendecke reißt auf. Ueber dem Kanal herrscht nur noch schwache Bedeckung, Südengland dürfte voraussichtlich bald frei sein. Ich habe schon die Bildge räte in die „Anton Nordpol" einbauen lassen. Start in einer halben Stunde!" Ja, wer fliegt? „Natürlich ich!" kommt Leutnant Qu . . . den andern zu vor. „Ich bin endlich einmal dran, ich habe ein Recht auf den Flug!" „Und wir?" meint Leutnant Sch . . . „Wir warten gerade so lange wie Du? Wir haben dasselbe Recht!" Der Oberleutnant hat leicht belustigt den Eifer seiner Män ner mit angehört. Jetzt greift er ein: „Machen Sie sich fertig, Leutnant Qu. . .!" entscheidet er. „Sie warten ja schon am längsten. Und Leutnant Sch . . Sie waren ja schließlich schon über B . . . und haben mit Leutnant B . . . zusammen dabei doch wirklich allerhand geleistet!" Mit einer Wendung des Kopfes deutet er dabei zu den gro ßen, schwarzglänzenden Aufnahmen, Lie hinter uns auf dem Kar tentisch liegen. Bilder einer toten Stadt. , Wir alle kennen sie ganz genau, diese Bilder. Seit das glän zend aufeinander eingespielte Flugzeugführer-Veobachterpaar Leutnant B . . . und Leutnant Sch . . . sie vor vier Tagen mit aus England brachte, haben sich viele Köpfe über die Photo graphien gebeugt. Der Film selbst und die ersten Abzüge gingen zwar auf dem schnellsten Wege zu Fliegerkorps und Luftflotte. Aber der wäre ein schlechter Aufklärer, der sich nicht auch für den Gegenstand seiner Arbeit interessierte. Und dann: Bilder von B . . . ! Als Leutnant B . . . und Sch . . . über der füdenglischen Hafenstadt schwebten, war freilich noch keiner der großen Leut- schen Nachtangriffe über Stadt und Hafenanlagen hingegange». llnzerstört zeigen die Bilder Docks und Stadtkern. Ganz gen« kann man die Oeltanks im Hafen, alle Schiffe itn Meeresarm und die Flugzeuge auf den Plätzen am Stadtrand zählen. Aber vor zwei Nächten waren die Bilder bereits Geschichte geworden. Heute zeigen sie eine Stadt, wie es sie nicht mehr gibt. Denn vor zwei Nächten zielte ein großer Schlag unserer Kampf verbände just auf diesen südenglischen Hafen. Welle nm Well« immer neuer Angreifer donnerte über sie hin. Mit schweren un» schwersten Bomben regneten Tod und Vernichtung herab. Neue Aufgabe: Wirkungsbilder. Aber in dieser Nacht der Vergeltung für V . . . erstand für uns bereits die neue Aufgabe: Wirkungsbilder! Mit der unbe stechlichen Linse unserer Bildgeräte mußten die Spuren des An griffs festgehalten werden. Sogleich am Tatze nach dem Angriff hatte es einer von un versucht. Er fand die Wolkendecke über der Stadt von Rauch fahnen dunkel gefärbt und dicht geschlossen. Dann hielt der Winter zwei Tage lang dicke, mächtige Wolkenbänke und tiefe, weiße Nebelschichten wie undurchdringliche Pflaster über Ler jüngsten Wunde am Leib Englands gebreitet. Uns blieb nicht- anderes übrig, als zu warten. Warten bis heute! Aber unsere Gedanken bewegten sich um eine Aufgabe und die Gespräche krei sten um ein Ziel: V . . . ! Und nun soll es soweit sein! Eine knappe Viertelstunde später schließt Leutnant Qu . .. den letzten Reißverschluß an seiner dicken, winterlichen Pelzkom bination. Ueber dem Gewirr von Fallschirmen, FT-Hauben mü Atemmasken hält ihm der Bordwart die leuchtend gelb« Schwimmweste geöffnet. Wir anderen stehen in kleinem Kreis unter den Flächen des Flugzeuges. Flug nach Nordwesten. „Sie wissen ja Bescheid, Qu . . .!" sagt der Oberleutnant noch. „Da brauche ich Ihnen ja nichts mehr erzählen. Nur das eine: Lassen Sie sich nicht vom lieben Gott erwischen!" Wir schmunzeln alle. Auch Leutnant Qu . . . und sein Fun- ker, Usfz. F . . . , haben ein Lachen im Gesicht. Es ist schon dann und wann ganz gut, wenn man mit einem kräftigen Witz jede Nervosität verscheucht. Schlimmer als der Tod ist ja nun einmal die Angst vor dem Tode. Und die erspart sich jeder von uns gern. Im ausdröhnenden Motorenlärm geht das Lachen unter. Se kundenlang schauen wir dann noch dem feinen Pünktchen nach das schnell am Himmel entschwindet. Ueber unseren Flugplatz treiben die Wolkenfetzen wie weiße und graue Segel im Wind. Schneller als sie gleitet in der Weite des Raumes nun ein deutsches Aufklärungsflugzeug nach Nord westen. Wird es die englische Abwehr überlisten können? Eine Stunde später schauen wir einer zweiten Maschine nach. Die beiden Feldwebel St . . . und G . . . sitzen in ihr, zusam men mit dem langen Funker K . . . und dem bulligen, stier nackigen Bordmechaniker P . . . Das Wetter schien so verhei ßungsvoll, daß auch sie zu einem Aufklärungsflug nach dem eng lischen Küstengebiet starten konnten. Lange Stunden des Wartens. Tüchtige Kerle übrigens, alle Männer dieser Besatzung. Feld webel St .... der Flugzeugführer, ein kleiner, unscheinbarer Mann mit schmalem, blassem Kindergesicht — aber in der Luft die Gewissenhaftigkeit selber. Und dann Feldwebel G . - ..der bescheidene Gewerbelehrer der doch als Personifizierung beftrn deutschen Einsatzgeistes gelten könnte. Er hat Frau und vier Kinder zu Haus. Es ist immer wieder dasselbe: die Stunden, in denen Män ner von uns „drüben" sind, streichen stets viel zu langsam da hin. Man pendelt von der Bodenfunkstelle zum Eefechtsstand oft den Blick auf der Uhr, und fühlt, wie die Minuten versickern, winzige Tropfen des Meeres Ewigkeit. Jetzt, so denkt man, muß er die englische Küste wohl unter sich schauen. Die Rauchwölkchen der Flak stehen vor und neben rhm in der Luft, ein paar Augenpaare prüfen ruhig und scharf die Weite des Himmels. Nahen von irgendwoher die Jäger, Lie jetzt noch nadelspitzenkleine, winzige Pünktchen sind und dann blitzschnell anwachsen? Der Mechanismus der großen Kamera beginnt zu laufen . . . Ein wenig Nervosität zittert immer im Warten. Durch die hohen Fenster unseres Eefechtsstandes überschaut man den Flug platz bis zu den Scheinwerfern und Häusergruppen an seinem Rande. Drinnen glühen die Spiralen der Heizsonne. Männer der Bodenpersonals kommen. Eine Maschine ist unklar, Sauerstoff muß aufgefüllt werden. Sie gehen mit kurzen, klaren Anordnun gen an neue Arbeit. Eine wertvolle Beute. Der Oberleutnant sitzt am Fenster, über die Funksprüche ge beugt. In einer Zimmerecke balgen sich die jungen Hunde. Nur „Negus" streunt über die Rasenfläche. „Na, warte, du kleiner Misthaken?" knurrt der Oberleutnant plötzlich. Aber der vor- I wurfsvolle Ton kann eine leise Zärtlichkeit nicht ganz verbergen, f Einer der Spaniels bekommt ein paar Klapse und wird vor die Tür gesetzt. Und in einer Ecke schimmert eine winzige Pfütze.... Leutnant Qu . . . kreist weit vor der Zeit wieder über dem heimischen Platz. Noch an der Maschine, gibt er Auskunft: „Pech gehabt!" Die Feldwebel St . . . und E . . ., Lie eine Stunde später gestartet waren, hatten mehr Glück. Sie kamen unangefochten bis an ihr Ziel. Ueber 30 Meter Film im Bildgerät waren be reits abgelaufen, als sie die ersten Jäger hinter sich spürten. Von drei Seiten aus stürmten sie heran. Aber St . . . hat ja Ersah- ! rung als „Häschen". Auch ein paar Verfolger auf einmal können s ihn nicht so leicht erschrecken. Er schlug Haken, drückte und kurvte. s Nach ein paar Minuten waren die Angreifer abgeschüttelt. Wert volle Aufnahmen konnten heimgebracht werden. In unserer i Bildstelle herrscht bald Hochbetrieb. I Männer alter Kampferfahrung. Am Abend sitzen wir beisammen und sprechen vom Fliegen- Es ist ja ein besonderes Ding um die Aufklärungsfliegerei. Ganz felbstoerständlich, daß auch dabei ganz besondere Er lebnisse reifen und außergewöhnliche Taten getan werden müs sen. Manch einer weiß übergenug zu erzählen. Da ist Oberleut nant Wa . . ., der Leiter unseres Sondereinsatzes. Der große Norddeutsche mit dem schmalen Gesicht und der hohen Stirn wirkt gewöhnlich ernst und kühl,' man schätzt ihn auf mehr als 28 Jahre, die er wirklich hat. Wie viele andere, hat sicherlich Ler Krieg auch ihn schneller reifen lassen. Wer von Anfang an da bei war, wer in den Septembertagen 1939 über Scapa Flory und der englischen Flotte spazieren flog, wer dann immer wie der mutterseelenallein, lange vor dem historischen 10. Mai 1910 über Frankreich aufklärte, wer das Drama von Dünkirchen sich anspinnen sah und dann die Hölle dieser Stadt aus niederster Höhe erlebte, und wer in den folgenden Monaten nach England fast von allen Seiten einflog, der schaut mit anderen Augen als vorher in die Welt, der weiß um Kampf, Tod und Lie Zufalls- schlage Les Schicksals. Und aus dem strömt lebendige, erlebte Er fahrung, wenn er zu sprechen beginnt. Sein Leben gehört der Fliegerei. Und La ist — da sich wirklich ergiebige Gespräche wohl im mer aus Gegensätzlichkeit entwickeln müssen — der junge, hell blonde Leutnant Qu. . ., der trotz eines Viertelhunderts von Kanal- und Küstenaufklärmrgsflügen wohl auch noch an Len Pforten der Anfklärungsfli I Mt der Rechte an der P 1 wenigen Jahren den erster I tenm seiner sudetendeutsch, I nicht, wie bald er du ff tragen würde. Aber nun si zeit schon lange in ihm ve Men verschüttet. Die Fl stricht, dann beschwört er d 1 Kriegsschule, dann äußert c I Leistungsfähigkeit, dann l« l Erinnerung wieder wach rr M des Lebens. Aber die Staffel umfaß Mg eines Oberleutnants kn Wissen des jungen L> verschiedenartige Typen un! so windhundhaft beweglich Leutnant Sch - . oder s sein mag wie der prächtige zuerkennen müssen, daß es . jo auch selbstverständlich fü MeMevMrm i I vaulekter Martin M I fNSG.j Es ist eine alt« I Männer des nationalsoziali Immer wieder hinausgehen i »or allem auch in die Beti ch das soziale Wollen des vie es gedacht ist. Hier net nuh Wunsche und Anregun chon manches überbrückt uni s »er Gemecnichaft. Am letzten Dienstag b in Martin Mutfckman Kreisgebietes, vor allem d i Leitung befanden sich u. a » mifter Lenk Staatsmin »NF. Peitsch, Kreisleit« > In einer Ansprache ve k seiner Besuche und betonte: 1« treiben, heißt, Kameradf liefe der AMm Wertvolle Anregungen ! Tagung des Bezi Wer die Vielfalt der < »en Lagern des Reichsarbei ieleistet werden muß, der »eitsdienstführerinnen, eine ngneter Menschen für ihrer ind ausgebildet werden mü »olles Amt übertragen wir! ! Ergänzung, Vertiefung und !en. Der Bezirk Vll Sachse ! weibliche Jugend hat dahc i -Mährerinnen, die Gruppe i lmnnen der Meldeämter 1 Am nicht nur Wissen, si I.Wmmenhänge vermittelt f myzig, der über deutsche ! ! Direktor Vesser, Bresla, der Psychologie des Jugend den Notwendigkeilen bei de! liier stehender Menschen w Wenn dann Dr. Lani WDAP. in Berlin die eng Kunst aufzeigte und dabei jungen auf seinen tiefen -ob er den Zuhörerinnen Ai Mädel, die dereinst als H ifamilie zu gestalten haben Besuche wissenschaftliche Hygiene-Museums, des Lan keyfsert-Museum), sowie V ^ild runden und vermitte Neite des Blickfeldes, deren Gauleiters Neichsstaithalter wird neben der Unterricht« deutschen in die gleiche Rick wird schließlich ebenso Anri Liebe gestaltete Schau von die i» den Lagern des weibl Ich ieile mein v. A. Nicht nur mit i ist eine Ler täglichen Haup auch auf Lie bestmöglichste A heißt es sparsam zu sein, ol schließlich nicht doch am Ä mann Nachsorderungen stelle Unerquickliche Situation Ich noch fo bescheidene Buchführ mit ihrer Hilfe bewiesen i lebenswichtige Dinge verwc lernt durch die häufige 3 Posten Lie sich summieren, t Der vielleicht erhobene Eil VW s Mosche » 222 d/<l. - '
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