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Nachrichten und Anzeiger für Naunhof, Brandis, Borsdorf, Beucha, Trebsen und Umgebung : 04.01.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-01-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787954706-194101042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787954706-19410104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787954706-19410104
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten und Anzeiger für Naunhof, Brandis, ...
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Jahr
1941
-
Monat
1941-01
- Tag 1941-01-04
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Monat
1941-01
-
Jahr
1941
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! 23. Fortsetzung. Offensichtlich aber ist es die Filmaufnahme, die dieses unbeschreiblich anmutige, kindhafte Mädchen hierher- gelockt und nun ganz in ihren Bann gezogen hat. Rust hat alle Mutze sie zü betrachten. Schwarzhaarig ist sie, zierlich und zerbrechlich' mit Augen, die ganz groß und sanft, sehr düster und feurig sind und in einem unendlich schwermütigen Glanz leuch ten, wie ein fernes Lied. Ihr Teint ist zart und ala- bgsterweiß, gleich gespannter Seide. Die dünnen Arme mit den unwahrscheinlich feinen, lebendigen Händen hat sie um ihren Körper gelegt, der übermäßig schlank ist und sie märchenhaft unirdisch erscheinen läßt. Das ist Adelaide d'Azeglio, die Tochter der zauberhaft zarten Prinzessin Pia. Hat Rust vor deren Bild schon eine süße Zärtlichkeit empfunden, so hat das Gefühl, das jetzt jäh und ge waltig, in ihm aufspringt, bereits die Stärke anbetender Leidenschaft. Wie ein Blitz hat es ihn getroffen. Die ganze Welt versinkt. Nur dieses Wesen bleibt... als Herrscherin über ihm. Heiß und schwer hängen seine Blicke sich an sie. Deren Kraft zwingt ihre Augen fort von dem Schauspiel, au dem sie sich ergötzen, und lenkt sie in die seinen hinein, die ihr entgegenflammen und mit ihrem lodernden Feuer auch sie entzünden. Zarte Röte steigt in ihre Wangen. Kurz nur währt ihr erstes Staunen. Es wandelt sich in Freude, in Glück seligkeit. Dieses trunkene Gefühl legt sich um den fein geschwungenen Mund, der frauenhaft-zärtlich erblüht, das edle Haupt neigt sich zum Gruß — Erwiderung seiner Huldigung... ' Was Adekaide d'Azeglio und Arwed Rust bei dieser schicksalhaften Begegnung einander unvermittelt und unverhüllt in dieser stummen Aussprache sagen, ge stehen, zuschwören, schreibt sich unauslöschlich in ihrer beider Herzen, die eine Urgewalt zusammenführt, der sie sich demutsvoll beugen. Nach beendeter Aufnahme wird die Contessina von der Jemen begrüßt, der sie bereits vorher ihre Aufwartung in deren Zimmer gemacht hat. Die Schauspielerin vermittelt dann auch Adelaidens Bekanntschaft mit den anderen Globusleuten. Bald entspinnt sich eine allgemeine, lebhafte Unter haltung. Die Contessina spricht fließend und fehlerfrei deutsch; sehr weich klingt es in ihrer dunkel-vibrieren- den Stimme. Die Contessina erweist sich ferner als überaus belesen und bewandert in allen Belangen der Kunst und Wissen schaft. Die Erziehung, die dieser Tochter des italieni schen Hochadels zuteil wird, hat nichts außer acht ge lassen, was zur Formung des Geistes einer jungen Dame von Welt gehört. Denn noch gehört die Contessina der Welt. Und eine junge Dame ist sie, die bei näherem Kennenlernen das Kindhafte verliert, das man ihrem Wesen sowohl nach ihrer äußeren Erscheinung, als auch nach ihren jungen Jahren zuzuschreiben geneigt ist. Eine sechzehnjährige Italienerin ist — und mag sie auch hinter Kloster mauern aufwachsen — bei weitem reifer und erblühter als ihre gleichaltrige deutsche Schwester in dem herben nordischen Land. -r- Erst nach der gemeinsamen Abendtafel, welcher die Contessina als anmutsvolle Hausherrin vorsitzt, ergibt sich ihr erstes, direktes Zwiegespräch mit Rust. In einer Nische der Hatte des Pian terreuo, wählend die üb lichen eisgekühlten Erfrischungen gereicht werden. „Ich freue mich so, daß Sie der Dichter sind dieser „Venezianischen Ballade" ... oh, wie ist sie wunder schön, diese Kullata und . . . wie begnadet sind Sie . . ." „Ich ... ach, ich bin ein elender Stümper." „Warum sagen Sie das?" Röschens Kriegsfpiel Skizze von Theodor Hanffstengel Dreiundsiebzig Jungen und elf Mädchen der Mittel stufe einer höheren Lehranstalt wandern an einem wun dervollen Tommermorgen in den Wald An die Sttelle des ^Unterrichts, der bei solchem Wetter Sünde wäre, soll eir fröhliches Geländespiel treten. Die Führung hat Assessoi Nachtweh. Nachtweh hat beschlossen, die steile, waldbedeckt« Schanze in einen Kriegsschauplatz zu verwandeln. Dreißig männliche Verteidiger sollen den Kamm der Schanze hal ten. dreiundvierzig Angreifer, unterstützt durch elf Mäd chen, sollen den Steilhang stürmen Besonders wichtig ist die Nolle der Mädchen. Sie sollen den voranstürmenden Kameraden in angemessenem Abstand folgen. Marga und Hilde. Gerda und Margrii sind Marketenderinnen. Sie tragen zwischen sich zwei gelb lich blinkende Marmeladeneimer voll Wasser, womit sn die durstigen Krieger taben sollen Die übrigen, unter ihnen Näschen mit den Apfelblütenwangen, sind Rote- Kreuz-Schwestern. Acht dröhnende Schläge von der nahen Stiftskirche Waren das Zeichen zum Beginn des Kriegsspiels. Nachtweh befand sich bei den dreißig Verteidigern Eine Stunde höchster Spannung verging Endlich raschelte es hier und da im dichten Unterholz. Zweige knackten Büsche bewegten sich, grüngetarnte Klumpen wälzten sick heran, dann Pfeifen. Rufen. Brüllen — kaum entbrannt war das Ringen entschieden, der Sturm nach kurzem mörderischem Kampfe abgeschlagen. Nicht weniger als 30 tapfere Angreifer bedeckten, toi oder werwundel, das Schlachtfeld. Alles hatte ausgezeichnet geklappt. Nun mußten die Mädchen mit Wasser und Verbandszeug in Tätigkeü treten. „Die Mädchen! Wo bleiben denn die Mädchen?" ries Nachtweh in den Wald hinein. Die Mädchen waren mcht da. Tote und Verwundete gaben ihrer Empörung offen Ausdruck. Durch den Wald hallten die Flüche einer entfesselten Bande. Nachtweh schäumte. Sein Befehl war nicht befolgt. „Weil ich mich so fühle ... vor dem einzigen, wahr haft vollendeten Gedicht der Schöpfung .. „Und das wäre ... ?" , „Sie sind es . .. Adelaide .. . Süße . .. Schöne . . . Geliebte ..." „Nicht. .. dH .. ." Sie reicht ihm beschwichtigend die Hand. Er küßte sie mit aller Inbrunst. Ihrer beider Augen jubeln sich zn: Ich liebe dich! Sie hören nichts als d'ie Musik ihrer eigenen Herzen. „Später . .." flüstert Adelaide endlich mit zuckendem Mund. Er nickt, tritt zur Seite, gibt ihr den Weg frei. Sie schwebt auf einen Diener zu, der eilt Tablett mit Gläsern trägt, in denen Asti spumante perlt. Nasch ergreift sie zwei Kelche und nähert sich mit bestricken der Grazie Kamecke, der gerade allein an einer Säule lehnt. sua salute, si^nore Lameoks!" „Oraxie tauto, oont688inm" gibt er ihr Bescheid. Bezaubernd denkt er, bezaubernd, diese glückliche Mischung von Märchenfee und großer Dame! Zu schade, daß so etwas ausgerechnet die Tochter des Conte d'Azeglio sein muß, die man natürlich nicht vor die Kamera kriegen kann. Zum ersten Male gibt es eine Meinungsverschieden heit zwischen Nina und Battista. Nina ist Hausverweserin im Palazzo d'Azeglio, das weibliche Gegenstück zu Battistas Stellung. Battista verficht die an sich gewiß nicht unrichtige Meinung, daß es bestimmt nicht im Sinne des Conte sein könne, daß! seine Tochter jetzt mit diesen Film leuten Ausflüge zu Wasser und zu Lande unternimmt, sich dauernd jn höchst lebhafter Unterhaltung bis in den späten Abend bewegt, an dem dann noch getanzt und Wein getrunken wird; Dinge, die der Arzt streng unter sagt hat. Dagegen hält Nina ihm wortreich vor, daß der liebe Gott dem armen Kinde endlich eine Freude schicke — wenn es auch eine laute, vielleicht unpassende, ja sogar ein wenig schädliche Freude sei. Ach, die treue Alte weiß, wie glücklich die piccola ist. Zum ersten Male in ihrem jungen, traurigen Leben ist sie wirklich und restlos glücklich, über alle Maßen glück lich. Wehe, .wenn Battista dieses Glück zerstört, wenn des Kindes kaum geborenes seliges Lächeln erstirbt! Wie eine Löwin ihr Junges, so verteidigt Nina Ade laidens Glück wider alle von Battista gepredigte Ver nunft. Und — die Frau behält recht. Der Mann streckt die Waffen vor den schlagenden Argumenten ihrer simplen Herzensweisheit. Dann seufzen sie beide, die ergebenen Diener des Hauses d'Azeglio. Adelaide, der Süßen, Sanften, die so völlig die Toch ter ihrer Mutter ist, kann ja im besten Falle doch nur ein ganz winziges Stückchen Erdenglück beschieden sein. Der zuletzt im vorigen Herbst ans Deutschland be rufene allerberühmteste Medjzinprofessor hat endlich er klärt: „Progressive Entartung des Herzmuskels. Mitral klappe stark atrophisch." Battista hat im Lexikon nachgeschlagen. O über die todtraurige Gewißheit, die ihm daraus wurde. Vollkommen ruhiges Leben. Keine, ivie immer ge arteten Erregungen. Kloster . . . Ist das noch Leben? Adelaide ist jung und schön, und das warme Blut der Südländerin pulst in ihren Adern. Wer brächte es da wohl übers Herz, ihr den Trunk zu verwahren aus dem Becher der Freude, bevor nur allzubald — so oder so — der Vorhang sich senkt, der sie in jedem Fall für immer vor aller Lust des Lebens tren nen wi.'d?! Adelaide träumt den betörenden Traum erfüllter Herzensseligkeit. Das Glück ist zu ihr gekommen wie ein sieghafter Frühlingsstnrm. Er hat alles Bestehende über den Haufen geworfen. Ein Zauber liegt über dem Leben, das in nie geahnter Leuchtkraft erstrahlt gleich einer Vision. Jeder Atemzug bedeutet schwebende Seligkeit. Alle Dinge, alle Menschen, alles Tun wird edel, gut und schön. Da ist nichts mehr vom gleichgültigen Ablauf früherer Tage. Die Welt hat ihr Werktagskleid ab- geworfen und zeigt sich in festlicher Verklärung. - Im Taumel aller Wonnen lebt Nust. Neraenen ist Snlvia. veraessen alles, was ie war. was außerdem war er für das Wohlergehen der elf Kriegs teilnehmerinnen verantwortlich. „Kette bilden, den Wald durchstreifen! Wer die Mäd chen findet, ruft laut Hallob!" Die Mädchenjagd dauerte fünf Minuten. Da scholl bereits ein jubelndes Halloh durch den Wald. Es kam aus der Richtung des Waldschlößchens. Nachtweh drang in den Garten des Waldschlößchens ein. Da saßen sie, Marketenderinnen und Rote-Kreuz- Schwestern, ebenso durstig wie pflichtvergessen. Die einen sogen Limonade durch Strohhalme, die anderen sahen dem Lehrer keck in das hochrote Gesicht. „Was soll das bedeuten? Ich verlange eine Erklärung!" D>a wandte Röschen Kornfeld ihre A^felblütenwän- gen und die kühlblickenden Augen Nachtweh zu, ließ den Strohhalm zwischen den langen, schmalen Lippen spielen und bemerkte: „Meine Mutter hat gesagt, Kriegsfpiel für Mädchen wäre Unsinn." Nachtweh kochte über, holte aus und versetzte dem vorwitzigen Röschen zwei Ohrfeigen, die das liebliche, weißrote Oval ihres Gesichtchens vorübergehend in eine überreife Tomate verwandelten. -s - - - — " Die Zeit verging. Nachtweh wurde älter, Röschen natürlich auch. Zwischen ihm und ihr hatte sich ein lang jähriger Krieg entspannen. Denn so war Röschen: Noch ehe sie das Waldschlößchen verließ, hatte sie geschworen, dem rabiaten Nachtweh die Ohrfeigen heimzuzahlen. Nun aber ging es, wie es so oft geht: Aus der Knospe Röschen entfaltete sich im Laufe dieses Krieges eine wohl gestaltete, duftige, begehrenswerte Rose. Und wer war es, der sich am meisten danach sehnte, diese Rose zu pflücken? Nachtweh natürlich. Denn Nachtweh war eir guter Mensch Seine Gefühle entwickelten sich wie die Stengel eines Schacküelhalmes. Nachtwehs Kampf war aussichtslos. Denn zwischev ihm und ihr standen als eine himmelhohe Mauer die beiden Ohrfeigen. Röschen erkannte bald, daß alle Vorteile auf ihrer Seite waren. Sie spielte mit dem armen Nachtweh wie die ist, was immer wert und von Bedeutung gewesen. Gr sieht nur noch Adelaide, fühlt nur sie, ihren Kuß. Eng aneinandergeschmiegt irren sie durch das nächt liche Venedig. Jn kleinen Gassen und auf Brücken un bekannter stummer, schmaler Kanäle; bis sie mit eine« Male zum Canale Grande hinausgeraten. Dort finde« j sie sich von neuem zurecht, verlieren sich wiederum in .dem Winkelwerk, in dem sich ein Fremder niemals aus- kennen kann, und landen dann in gleicher Weise am ! großen Kanal. So geht das wchter. Hin und her. Der Mann liebt diese Jrrgänge im Gassenlabyrinth. Und sie hält natürlich freudig mit. Sie, die Contessina d'Azeglio, die letzte zarte Blüte eines alten Stammes, die zeit ihres Lebens geschützt und behütet worden war vor jedem stärkeren Lufthauch. Verhätschelt hat man sie. Wahrscheinlich strengt sie darum auch jede kleine, weil eben ganz ungewohnte körperliche Betätigung gleich dermaßen an. Macht sie i müde, matt, atemlos. Aber sie beißt die Zähne zn- 1 sammen. Es steckt schon allerhand Energie in dieser 1 Nachfahrin der Fornari und d'Azeglip. Und sie ist ja ß so grenzenlos glücklich. Die gute, treue, verschwiegene Nina, die zu ihr hält, die ihr hilft! Die heilige Jung frau segne sie! Die heilige Jungfrau! Ist sie ihr nicht abtrünnig ge worden? Ach nein, nein. Sie, die Mutter aller Schmer- j zen, ist ja auch der Liebenden Schirmherrin. Schwer atmend bleibt Adelaide auf einer winzige« gestuften Brücke stehen und lehnt sich gegen das Ge länder, unter dem stumm eine Gondel gleitet, wie der j Schatten eines Riesenfisches auf dem dunklen Wasser. In die tiefe Stille schlägt plötzlich mit furchtbarer Kraft die große Glocke von San Giacomo dall'Orio, dan« gleich darayf die kleinere. Mit dröhnenden Schlägen er- s wecken und geißeln beide die Nacht; einander lagen-, ! schattend und jammernd, wehklagend, wieder und miedest aufheulend. Ein Zittern, dem sie auch mit dem Aufgebot aller Energie nicht mehr wehren kann, überfällt Adelaide, ( Wie rasend klopft ihr Herz. So, als wollte es die zarte Hülle sprengen. „Geliebte! Süße! Was hast du? Was ist dir? K H Gott...!" ! ! K „Nichts, nichts ..." Unter tausend Schmerzen erzwingt ß sie das Lächeln, das den Erschrockenen beruhigen soll. ß „Nur ein wenig müde bin ich . . . vielleicht, weil ich so I viel Gehen eben noch nicht gewöhnt bin ..." Er schilt sich einen rücksichtslosen Patron. Und gerade jetzt ist weit und breit keine Gondel z« sehen, kein „Hoi... jooo ... 1000 ..." zu hören. „Ich trage dich nach Hause." Er nimmt sie in die Arme, j Oh, wie ist sie leicht. „Contessina Federlein!" Er küßt die Stirne des edel- j schönen Hauptes, das sich an sein Herz bettet. Noch einmal lächelt sie zu ihm hinauf. Dann schließen sich ihre Augen. Er glaubt, sie schlafe. Aber es ist die Ohnmacht einer ! tiefen Erschöpfung, die sie umsangen hält. 1 Fortsetzung folgt. Mr re» Kß»e«rettel Sonntag früh: Schwarzer Tee, für die Kinder Kakao, Kartoffelhörnchen; mittags: Rohe Klöße. Braten, Weiß- oder Z Notkraut, Grießschaum mit Fruchuunle; abends: Haldrohkost- falat von Schikoree, Bratkartoffeln, belegte Brote. — Rohkost- s salat: (Schikoree mit Sellerie». Schikoree waschen, am unteren Ende einen Keil ausschneiden, um ihn zu embittern, streifig - schneiden, Sellerie gründlich waschen, schälen (Schalen trock- F neu». in kleine Würfel schneiden, mit wenig Wasser wcichdün- i sten, mit Essig, Salz und evtl, etwas Tel anmachen, unter Z den Schikoree mischen und nochmal abschmecken. Montag früh: Geröstete Mehlsuppe, Fettbrot; mtttagsr Kohlrübeneintops; abends: Haserslockenauslauf mit Süßmost- tunke, Kräuterbutter, Vollkornbrot, saure Gurke. — Kohl- ! rübeneiniops: 1 Kg. Kohlrüben, 1 Kg. Kartosseln, 50 Gramm Speck oder Fett, 1 Zwiebel, Salz, Krämer oder Petersilie. Die j gewaschenen, geschälten, in Würfel geschnittenen Kohlrüben in Speck und Zwiebel anschmoren, mu Wasser aufsüllen, v:e geschälten geschnittenen Kartosseln zugeven, nach Belieben mit etwas Mehl binden, mit Salz und evtl. Petersilie absctnneckem j Dienstag früh: Deutscher Tee, Vollkornbrot mu Mar- melade: mittags: Schikoreejalat mit Knäckebrot, Hese»ctznitten, Tunke von verbilligter Marmelade; abends: Westfälischer Sa lat. Streichwurslbrote. — Westfälischer Salat: 1,5 Kg Pell kartoffeln, 500 Gramm Weiß- oder Wirsingkohl, 1 Zwiebel oder Lauch, 30 Gramm Fett, Essig, Zucker, Salz, 30 Gramni Mehl. Zwiebelwürsel in Fett andünsten, das Mehl zugeben, mit heißem Wasser aufsüllen, durchlochen, die in Scheiben geschnit- D tenen Kartosseln, die Gewürze und den seingehackten oder!ge° i schnittenen Kohl dazugeben, abschmecken, durchziehen lassen Katze mit der Maus. Gestern sing sie ihn ein, heute lies sie ibn laufen, um ihn morgen aufs neue einzufangen. An warmen Sommerabenden pflegte Nachtwehs Lieb, ins Ungemessene zu wachsen. Aber je schwüler die Nach^ z desto kühler Röschen. ! „Sie wissen ja, was Sie mir angetan haben. Glaubest , Sie. so etwas sei mit einem Wort aus der Welt geschafft?* „Fräulein Röschen, sagen Sie doch: Wie kann ich das ? wiedergutmachen?" „Sie? Ueberhaupt nicht," sagte sie schnippisch und lies j ihn stehen. So kam jener schwüle Juliabend, an dem es Rösche« beliebt hatte, den liebeskranken Nachtweh abermals ein zufangen. Sie saßen zusammen auf einer verschwiegene« Bank im Park. Nachtwehs Sehnen wurde übermächtig, i Wie der Zeiger der Uhr weiterrückt, so kam er ruckweisi näher an das kühle Röschen heran. ß „Kommen Sie mir nicht zu nahe," sagte sie und rafft, ihr Kleid. „Sie sollen sehen, was passiert, wenn Sie eS wagen —! ! Nachtweh war nicht nur ein guter Mensch, Nachtweh besaß auch ein feines Fingerspitzengefühl. Seine gespann ten Sinne glaubten hinter dieser Warnung etwas zu ent- ? decken, das fast wie eine Aufforderung klang. Und da 4 er wußte, daß der Angriff der beste Weg zum Siege ift; so schlang er plötzlich die Arme um das geliebte Röschen, z Aber da saßen ihm auch schon zwei klatschende Ohrfeige« , auf den vor Schrecken erbleichenden Wangen. Der so grausam Gezüchtigte stürzte augenblicklich da- : von. Er irrte im monddurchfluteten Park umher. Aber wie es den Verbrecher zum Schauplatz seiner Tat zurück- zwingt, so näherte er sich endlich wieder der Stätte seiner unseligen Verwirrung. Da saß Röschen, schluchzend, di, Apfelblütenwangen in den Händen verborgen. „Fräulein Röschen — ich bitte Sie, weinen Sie nicht. Z Ich verspreche Ihnen, ich werde nie wieder — „Warum lausen Sie denn fort?" schluchzte sie. „Sir haben mich ja gar nicht verstanden. Ich mußte doch erst —I Wenige Minuten später hing sie selig an seinem Arin. « „Was bist du dumm, du Süßer! Ich hatte es doch geschworen, die Ohrfeigen mußten doch erst aus der Luft. . Run sind sie ausgeglichen. Ach du — ich liebe dich schon, ! seit du mich damals verhauen hast." Ein Minenräumboot Der A Ewig klingt d des Der Feldpostbri Ich muß Dir ich muß Dir heut» Briesen, die nur G das einmal geknüp will Dir heute jchr« und von all dem Etwas ein Viertel Haug" mit sich fchle Als wir noch r Mütter mit uns d Männer im Herzen Kriegsjahrganc Frauen, die sich ver die uns ein leichter» Himmel erbitten wc in der Wieae, und wuchsen wir heran da waren wir noch Was wußten wir r «nd Not. Wenn wi das letzte vom Mur dann unsere Väter und hatten doch er: riesen laut nach ihr aus seinem verfalle» oder wo nur deutscl Als wir dann Klassen und Parteie schaftskrtse und eine deutsch waren. Ja. l lange her. könnte n Wie oft haben : Krtegsjahrgängen Wie ihr" Man bed leid haben zu müsse der vielen Parteien Dann kam wie Arbeitsrock mit der Hammer und Feder wir uns ein in die 'S mehr zu leisten als hatten eine Traditi Tradition des Kärr aus dem großen H zurückzuweisen, der bedarf wahrlich keir zu zeigen, daß wir Weißt du noch, 5 Du, der Infanterist uns irgendwo in P warst gerade aus » suchtest Deine Komp Vor Graudenz tn hc ich Dich hin Als wi nur aus Schlaglochs es Dir noch zu lau» nur immer wieder, . Und wir kamen ich Dir zum Abschie Alter fragte, sagtest sahst ja noch so jung Wir haben uns Krieg ging weiter, Schlacht reihte sich a haben ja nur unsere wo es auszuhallen kämpft, wo es zu st haben gesiegt, weil t den Sieg glaubten. Kriegsjahrgang! Eines habt ihr d Augen aus uns Hera so begreifen konntet, gewachsen seid Das nur die armen Krieg englischen Hungerblo des Vaters ausgewa sehen den Geist, der l auflodernden Flamm doch, der die Mensch« sich selbst hinauswack Vor allem aber: der ganzen Kraft ui Dieser Glaube war » gegen unsere inneren der uns stark machte leidigen und damit r Das Wort Krieg Sinn ist ein anderer < dringt es an unser O vergehen, nie wird « Sterben unserer Vät für ewig erklingen dl
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