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Nachrichten und Anzeiger für Naunhof, Brandis, Borsdorf, Beucha, Trebsen und Umgebung : 21.09.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-09-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787954706-193909213
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787954706-19390921
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787954706-19390921
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten und Anzeiger für Naunhof, Brandis, ...
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-09
- Tag 1939-09-21
-
Monat
1939-09
-
Jahr
1939
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3 ? i eit ein glatt- aven ihn Klavierduo Hans Priegnitz. Chor des Reichssenders Be ? Striche die drei ch Henle zum ersten ück wünschen konnte. Die und Der Der d bis hinein in die an zahlreichen Ein vorbei. Nicht nur von ferne erkennen, ial- und Brennstoff- he der vorderen In- wird hier nicht nm fe eingesetzt, sondern sie in direktem gesamte Einsatz der e' hundert Kilometer vigcn Verbindungen mit das Zusammen- ufgabe der Luftnoch- !n sind nicht nur als affen nicht nur die und Einsatzstellen, Z Funker und Fern- !r Infanterie einge- feindlicher Angriffe en Einsatz ankommt, nur sein Fernsprech- zum Gewehr und ist jeder andere in den sem Kampf hat sich nnern der Luftnach- >enen sie zusammen- imkämpften Stellung Luftwaffe stets gern ch seine Nachrichten- uf twaffe herbei- IMmg hen Staaten. Gtaatsminister und Kopenhagen wurden Her Form in einer wkanntgegeben. rten gleichzeitig den Nordens zur unbe- ach außen und zur er. Die nordischen ligkeit, mit anderen icher Gesinnung be nschen Länder wäh- e nordische Staaten bens auf dem Recht düngen mit allen zuerhalten". Finnlands, Norwe ndische Gesandte in rltlich der Verlaui- cuck. rlr -ht. g des Ministerrates ier gab einen dotu- >ge in militärischer Ministerrat billigte Zmus" Polens seine h Danzig. - Danzig war eine agenborg — M.) »atz Atmen iedenen Stellen ver raten die litauische findet sich auch der > Sejmmarschall so chall Pilsudski, Pru cpiklis. mit dem ich reden kann. Ach, Bärbel — es ist ja alles so schwer..." Aufschluchzend sinkt ihr Kops an die Schulter der Freundin. „Mußt net weinen, Linde," versucht Bärbel zu trösten und sucht nach ein paar Worten, die barmherzig sein könn ten. „Der Robert wird schon wieder kommen." „Doch, doch, kommen tut er schon. Er hat es mir ja ver sprochen. Er wird halt jetzt noch so viel verdienen wollen, daß wir dann das Haus gleich bauen können." Linde wischt sich die Tränen fort. „Vergessen hat er mich auf gar keinen Fall. Das kann ich einfach nicht glauben. Ich bin ihm auch nicht böse, weil er mir niemals schreibt. Er weiß, daß ich ihm treu bleibe und deshalb schreibt er nicht. Aber es tut manchmal schon sehr wehe." „Die Mannsbilder sind gar net wert, daß man um sie weint," sagt Bärbel entrüstet. „Sei nur still, Linde. Und wenn er kommt, datm sags ihm nur richtig. Er hätte dir unbedingt schreiben muffen. Jawohl, das mußt ihm schon sagen." So will Bärbel die Freundin nur von ihren schweren Gedanken abbringen. Und es gelingt ihr auch. Linde lacht und meint: „Du bist da schon stärker als ich. Auch im Verbergen. Ich hätte mir nie was träumen lassen, daß dir Robert mehr ist als ein Bruder. Ich glaube, du hättest auch nie etwas gesagt, wenn wir heute nicht zufällig daraufgekommen wären." „Lieber hätt ich mir die Zung abgebiffen." Linde ist mit einemmal wieder voll froher Hoffnung. Und Bärbel muß mit ihr das Viereck abschreiten und be kommt alles erklärt. Dort soll die Wagenremise hinkom men, denn wahrscheinlich wird man ja dann auch einen Wagen haben. Dahinter wäre dann vielleicht ein Kartof felfeld angebracht. Vor dem Haus soll ein kleinerer Garten sein. Linde zeigt der Freundin bereits, wo der Wirsing hin soll. Daneben in einem Beet dann Blumenkohl, Blaukraut und Kopfsalat Einen ganz großen Platz räumt sie den Blumen ein, denn Blumen müßte man viel haben, meint sie. Jeden Tag soll Robert einen frischen Strauß im Atelier stehen haben. In ihren Augen leuchtet ein warmer Schein, wie sie das alles erklärt. Und Bärbel unterbricht sie mit keinem Wort. Sie muß an die Frau denken, die damals nach Robert fragte, und es klingt in ihr bitterweh: „Ich und du, kleine Linde, wir sind ihm ja nichts mehr." Sie müssen alle Augenblick kommen." Dann huscht Christoph die Stiege hinauf, so rasch und! lautlos, daß es die Bäuerin kaum merkt. Sie steht wie er-« starrt, kann dieses Schreckliche nicht fassen, und doch ist ihr?! nun mit einemmal alles klar: das Heimkommen des Soh« nes im Morgengrauen, seine verschlossene, geheime Art. Sie wäre vielleicht noch lange dagestanden, halb be täubt von der plötzlichen Erkenntnis, daß ihr Sohn in dis Irre ging, wenn sie nicht draußen ein Geräusch gehört hätte. ! Da kommt Leben in sie. Hastig versteckt sie die Sachen i« ihrem Bett, streicht die Decke glatt, nimmt die Laterne anl sich und geht in den Stall hinaus Sie geht den Futtergang ! entlang, grault den kleinen Kälbern zwischen den Hörnerrt und leuchtet in den Fohlenstand hinein, ganz ruhig und gelaffen wie alle Tage, obwohl sie ganz genau weiß, daß fi« durchs Fenster beobachtet wird. Und dann klopft es barsch an die Türe. „Ja," sagt die Tannhoferin. „Was ist denn los?" „Aufmachen!" kommt es von draußen. Sie öffnet ohne zu zögern die Stalltüre und ein Jäger drängt sich hastig herein. „Ist der Thristoph daheim, Tannhoferin?" „Wie soll ich das wissen? Der Christoph ist längst aus dem Alter, daß ich nachschauen müßt jeden Abend, ob er im Bett liegt. Was willst du denn vom Christoph?" „Der Christoph wildert, Tannhoferin." Der Jäger kann annehmen, daß die Tannhoferin da» weiß, denn sie erschrickt gar nicht. Nur ihr Gesicht leuchtet weiß im flackernden Schein der Petroleumlampe, die sie in der Hand hält. Der Jäger wendet sich wieder um. „Für heut ist er mir ausgekommen. Aber ein andermal geht es ihm schlechter. Vielleicht kannst du als Mutter was ausrichten bei ihm. Es ist noch sein Unglück, wenn er e» nicht läßt, denn der Krug geht solang zum Brunnen — no ja, das Sprllcherl kennst ja. Nix für ungut, Tannhoferin, tmd jetzt gut Nacht." ? Christoph steht droben in seiner Kammer am Fenüer und horcht auf die sich entfernenden Schritte. Er geht tM- der^ Gott sei Dank! Christoph setzt sich auf den Bettrand und hat nun Gewissensbisse. Aber sie gehen nicht allzu tief. Es hat schon überhaupt nichts klappen wollen in dieser Nacht. Zuerst war sein Komplize schon nicht rechtzeitig zur Stelle. Dann wollte er ihn warnen, denn Jörg hat den Markus Winstetter durch den Dachsgraben pirschen sehen. Markus Winstetter ist der jüngste Jäger am Forstamt. Ein junger Teufel ist er, kühn, unerschrocken, verwegen. Thristoph hat den Hansenbauern-Knecht ausgelacht. „Du bist ja nett. Wenn du den lausigen Grünrock siehst, dann fällt dir das Herz in die Hosen. Grad wie ein altes Weib wirst schon. Aber mir ist es gleich, ich hol mir den Bock. Soll mir nur den Spaß net verderben, der Markus. Dann solls grad einmal drauf ankommen, wer die sicherste Hand und das schnellste Aug hat." Und doch wäre es beinahe schief gegangen. Kaum war das Feuer aus seiner Büchse aufgeblitzt, brüllt ihm von zwei Seiten ein donnerndes Halt entgegen. Nur mit knap per Not ist er den Jägern entkommen. Lange hätte sie nicht mehr dauern dürfen, diese wilde Hetzjagd. Was aus seinem Komplizen geworden ist, weiß er überhaupt nicht. Das dümmste ist nur, daß die Mutter jetzt um seine nächtlichen Gänge weiß. Das wird nun morgen eine unangenehme Stunde geben. Durch Bitten und Jammern wird ihm die Mutter das Ver sprechen abnehmen, daß er kein Ge^hr mehr anrührt. ' (Fortsetzung folgt.) begann. In Mitteleuropa wechselte die Mode seit den frühesten Zeiten. Nach der einen Darstellung war Karl der Große der Mann mit einem rötlichen Bari und nach der anderen Dar- istelluna war er ganz glatt rasiert. Der erste König z. V., der eine Bartmode durchsetzte, war Francis I., der bei einer Schlägerei eine Narbe davongetragen hatte und diese Narb, verdecken wollte. Als sich aber auch andere Leute einen Bart stehenlassen wollten, erließ er eine Verfügung, wonach daS Barttragen nur den höchsten Beamten des Staates erlaubt sei. Denn andere Personen könnten sich sonst einen Bart stehen- lassen und nachher abrasieren — nur um sich den Ermittlungen der Behörden zu entziehen. Um diesen, Verbot Nachdruck zu verleiben, wurde bestimmt, daß man sich entweder anständla WIIMIittllMMllllllllllW» aben, die rumänische eren. Diese Ano:o- nlich befolgt werden. Muß Liebe schön sein ... Sie hatten sich in den Ferien irgendwo an der Riviera getroffen. Die Wochen waren im Fluge vergangen. Er hatte sie schon gefragt, ob sie ihn heiraten wolle. Man war sich einig. Und dann wanderte man wieder Hand in Hand am Strand entlang: „Sag' mir, Liebling, daß es wirklich das erste Mal ist, daß du liebst!" — „Ich schwöre es dir — aber ich finde das so nett, daß es gewiß nicht das letzte Mal sein wird ..." Das zarte Hühnchen. Der Präsident einer mexikanischen Oelgesellschaft wollte einem Freund in den USA. eine Freude machen, nachdem dieser einigen Hahncnkämpfen beigewohnt hatte, und schickte ihn, zwei der schönsten und ältesten Kampfhähne, die er auf- Morgens um zwei Uhr hatte man den Arzt herausgeläutet. Eine Frau bat ihn, sofort zu kommen. Ihr Mann leide furcht bar. Der Arzt, rucht mehr ganz jung und sehr müde, raffte sich auf. Er kam zu dem Kranken, bat die Dame des Hauses, mit dem Kranken allein zu lasten. Er ersuchte ihn, ganz tief zu atmen und dabei zu zählen. „Zählen Sie immer wei ter, vis ich.halt' sage!" Dann neigte er sich über den Kranken. besorgte Gattin hörte und sgh nichts mehr von dem Arzt öffnete endlich vorsichtig die Tür des Krankenzimmers. Kranke lag im Bett und zählte: „... 987, 988, 989 ..." Arzt aber war auf seiner Brust eingeschlafen. So ein Bart Naojiro Katos gutes Stück. — Sensationen und geschichtliche Reminisccnzen. Während sonst heute gewöhnlich keine Kongresse statt finden, weil man überall in der Welt etwas Wichtigeres zu tun hat, als zu beraten, tagte in diesen Wochen eine Versamm lung, deren Ergebnisse freilich im Wirbel anderer Ereignisse unterzugehcn drohen. Die Männer mit den langen Bärten traten in Japan zusammen. Diesem Kongreß stand nichts im Wege, denn alle Beteiligten waren über 65 Jahre alt und gehörten sowieso schon zur Klaffe der Normalweisen, für die aus Altersgründen nicht viel anderes mehr zu tun blieb. Registrieren wir als Ergebnis des Kongresses, daß ein ge- wisser Naojiro Kato den Bartlängenrekord davontrug und von dem Kongreß damit auch als der weiseste Mann dieses Kreises von alten Leuten anerkannt wurde. Denn im Osten ist man- Rundfunk-Programm Neichssender Leipzig < , Freitag, 22. September 6.00: Aus Berlin: Konzert. Dazwischen um 7.00: Nach richten. — 8.00: Aus Berlin: Konzert. — 9.55: Wasserstand. — lO.OO: Aus Berlin: Konzert — 11.40: Erzeugung und Ver brauch. — 11.55: Zeit und Wetter. — 12.00: Äus Berlin: Konzert. — 14.00: Zeit, Nachrichten und Wetter. Anschließend: Konzert. Das Leipziger Sinfonieorchester. — 16.00: Aus Berlin: Konzert. Dazwischen um 17.00: Nachrichten. — 18.00: Welt geschichte, neu gesehen. — 18.20: Ans Tonfilmen. (Jndustrie- schallplatten). — 18.40: Die Wehrmacht singt! Nach dein Lieder buch der Wehrmacht „Soldaten, Kaineraden". — 19.30: Nach richten. — 20.00 bis 24.00: Aus Berlin: Konzert. Deutschlaadsender Freitag, 22. September. Die stillen Tage auf dem Hof werden plötzlich durch auf regende Ereignisse unterbrochen. In einer mondhellen Herbstnacht ist es, die Tannhoferin ist länger als sonst aufgeblieben und die Uhr hat schon Mitternacht geschlagen, als sie die gezupfte Schafwolle fein säuberlich in eine Schachtel legt und sich anschickt, nochmal im Stall Nachschau zu halten. Da schlägt eine Faust ganz ungestüm ans Fenster und eine Stimme keucht: „Aufmachen! Um Gotteswillen, aufmachen, Mutter?" Die Tannhoferin erschrickt wohl, aber sie geht schnell hinaus und schiebt den schweren Riegel zurück. Und da stößt sie einen Schrei aus. Aber blitzschnell preßt sich eine Hand auf ihren Mund. „Schrei nicht! Die Jäger sind hinter mir." Christoph, schweißgebadet, Rock und Hemd in Fetzen zer« rissen, schließt leise die Türe und schiebt den Riegel vor. Dann drückt er der schreckerstarrten Mutter ein Gewehr in die Hand und raunt ihr zu: „Versteck es in deinem Bett! Dort suchen sie net. Da -- meinen Rock und das Hemd nimm auch mit. So mack dock! rasiere oder aber aufgehängl wurde. Die Wahl konnte unter diesen Umständen nicht sehr schwerfallcn. Es folgten später in der europäischen und vor allem in der russischen Geschichte Bariverordnungen und Bartverboie. Jeder Zar oder König führte die Mode so ein und schaffte sie wieder ab, wie es sein eigenes Kinn gestattete. Nekordbärte Hai es aber auch schon einmal in Europa gegeben. Ostasien kann also diese Sensation nicht für sich allein beanspruchen. Naojiro Kato, der jetzige Rekordhalter, wäre gewiß vor Neid erbleicht, wenn er den europäischen Rekordbart zu Gesicht bekommen hätte. Er gehörte einem gewissen Louis Coulon, der in einer Maschinenfabrik bei Montlucon wirkte. Louis war ein kleiner Mann, der knapp 1,60 Meter erreichte. Aber sein Bart hatte eine ungeheure Länge von 3,30 Meter. Der Bart war so ungeheuer lang, daß Louis ihn zusammengerollt unter dem Arm trug, wenn er spazieren ging. Und im Betrieb mußte er ihn gleichfalls zusammenrollen und in die Brusttasche stecken, damit an das „gute Stück" nichts herankomme. Dutzende von Offerten erreichten ihn. Er sollte sich aus stellen lassen mit seinem Bart. Aber Louis hatte nicht nur einen langen Bart, sondern auch noch eine große Menschen- scheu, die er nicht zu überwinden vermochte. Dabei erreichte er ein Alter von 90 Jahren. Er starb zum Schluß während des Weltkriegs still und vergessen. Man hatte nicht einmal Zeit und Platz in den Schristleitungen, ihm — dem Barirekord- Halter Europas und vermutlich aller Zeiten — einen Nachruf zu schreiben. Ei» wenig -umor aus aller Welt Der Nachlvesuch >er Niederlande » nach dem Marine cländischen Verleid! Mche Landung ver arine zu besichtigen cherorts Bartlänge mit Weisheit identisch. Der Bart halte eine Länge von zwei Meter, d. h. er war viel länger als der ganze Sieger hoch war. Wir leben heute im Zeitalter der elektrischen Trocken rasiergeräte, der guten Klingen und der samtweichen Haut nach dem Rasteren. Kein Wunder, daß wir dem Bart keine be sondere Bedeutung mehr zuschreibett. Aber es gab Zeiten, in denen man den Bart für das wichtigste Ehrenzeichen des Mannes hielt. Sehen wir nur die ältesten ägyptischen, phöni- zischen und griechischen Bilder ein wenig genauer an. In Indien sogar, wo lmil Ausnahme von Nordindien) der Bart wuchs recht spärlich ist, bestrafte man Verbrecher damit, daß man ihnen Gesicht und Kopf rasierte. Bei den Spartanern ging man sogar soweit, daß man einem Soldaten, der im Kampf davongelanfen war, als Zeichen der Feigheit ein glatt- rasiertes Kinn aufzwang. Außerdem wurden alle Sklaven gezwungen, immer glattrasiert zu gehen. Auch die Römer hielten den Bart für ein Ehrenzeichen, wenigstens in der älteren Zeit. Ein Senator, dem einst ein Gallier an seinen Bart faßte, zog es vor, sich selbst den Tod zu geben, statt mit einem entehrten Bart weiterzuleben. Historisch kann man beinahe so sagen: Die langen Bärte waren in den Aufstiegszeiten an der Tagesordnung. Und sie schwanden, als die Zeit der Dekadenz einsetzte, als der Verfall 6.00: Aus Leipzig: Konzert. — 8.00: Aus Frankfurt: Froher Klang. — 10.00: Aus Hamburg: Blasmusik. — 11.00 Aus Hamburg: Zwischen 11 und 12. — 11.15: Deutscher See wetterbericht. — 11.30: Aus Hamburg: Zwischen 11 und 12 (Fortsetzung). - 12.00: Aus Köln: Musik zum Mittag. Das Große Orchester des Reichssenders Köln. — 12.55: Zeitzeichen der Deutschen Seewarte. — 13.00: Aus Köln: Musik zum Mit tag (Fortsetzung). — 14.00: Aus Leipzig: Konzert. - 16.00: Aus Frankfurt: Konzert. - 18.00: Otto Dobrindt spielt. -7, 20.00: Aus Berlin: Konzert. Carla Spletter, Hans Wocke, Klavierduo Hans Priegnitz. Das Große Orchester und der Chor des Reichssenders Berlin. - 21.40: Walter Gieseking. Variationen für Violine und Klavier über ein Thema von Edvard Grieg. Max Strub (Violine), Walter Gieseking (Kla vier). - 22.00: Aus Berlin: Kammermusik. — 22.45: Deutscher Seewetterbericht. — 23.00: Nus Berlin: Kammermusik (Fort- setzung) — 0.00—3.00: Nachtmusik. irelven tonnte. Nm anderen Tag bekam er einen Telephon- anruf von der Gattin des Freundes: „Zu nett von Ihnen — uns die Hühner zu schicken. Alle Gäste, die wir gestern Abend hatten, waren begeistert. Vor allem der etwas herbe Geschmack war sehr gut und ganz mexikanisch." Die Vorschrift deS Arztes. Ein alter Vagabund klopft an und sagt zu der öffnenden Hausfrau: „Madame, ich bin ein kranker Mann. Der Arzt gab mir eine Medizin. Und nun brauche ich etwas, um die Medizin zu nehmen." — „Aber ja - ein Gläschen Waffer vielleicht und einen Löffel?" — „Nein, nein, der Arzt sagte, die Medizin müsse nach dem Essen genommen werden. Und ich habe noch nicht gegessen ...!" Hauptschriftleiter und verantwortlich für den gesamten Text- teil sowie für die zur Aufnahme gelangenden Bilder: Fritz Günz, Naunhof. Verantwortlicher Anzeigenleiter: Hans Günz, Naunhof. — Druck und Verlag Günz L Gule, Naurchof. — Zur Zeit ist Preisliste Nr. 3 gültig. Die Tannhoferbuben Ein Waldroman von Hans Ernst. Urheberrechtsschutz durch Verlagsanstalt Manz, München. 19. Fortsetzung „Also, das ist dann schon ausgemacht, nicht wahr? Und ^bei der Hochzeit mußt du meine Brautjungfer machen." „Nein, das kann ich net," murmelt Bärbel und schaut einem Zitronenfalter nach, der über die Büsche gaukelt. „Aber Bärbel, das haben wir doch schon ausgemacht, als wir ganz klein waren. Ich mach dir auch die Brautjung frau, wenn du heiratest." „Ich?" Ein kurzes, wehes Lachen. „Ich heirat net." Linde stoßt sie scherzend in die Seite. „Geh du! Ein Mädel wie du, das wäre ja eine Schande, wenn die keinen Mann bekäme. Wer weiß, ob da nicht schon so ein Heimlicher da ist. Du willst es mir nur nicht sagen." „Das tat ich dir schon sagen." Linde streckt sich der Länge nach ins Moos und ver schränkt die Hände hinter dem Kopf. „Hast du noch gar nie die Liebe gefühlt, Bärbel? Du bist doch auch so alt wie ich." „Ja, das schon, aber Vas hilft mir ja nichts —" „Warum?" „Weil ich ihn net haben kann, den." „Willst du mir nicht sagen, wer es ist?" „Nein, das kann ick net sagen." „Hast du ihn denn sehr lieb?" „Ja, schon arg lieb. Aber ich weiß, daß ich ihn net haben kann, und damit hab ich mich abgefunden " Linde richtet sich mit einem Ruck auf und schaut Bür ckel an. ! „Laß dir doch nicht jedes Wort abbetteln. Bärbel. 1 Früher hast du doch auch immer Vertrauen gehabt zu mir. ^Hast du denn jetzt keines mehr?" „Schon, aber — wenn ich dir sag, was es für einer ist, dann — ach, laß nur. Das kann ich net sagen." „Nein, so kommst du mir nicht aus. Rede dir alles herunter vom Herzen, dann wird dir leichter." „Bist mir aber auch bestimmt net bös, wenn ichs sag?" „Nein, sag es nur. Wer ist es denn?" „Der, den du auch gern magst, der ist es." Linde erschrickt und rüttelt Bärbel an der Schulter. .Robert doch nicht?" Bärbel nickt, und ihre Augen füllen sich mit Waffer. „Mein Gott, Bärbel? Warum hast du da nie ein Wort gesagt? Ich hab dir nun alles genommen." „Du hast mir gar nichts genommen. Ich hätt ihm ja nie was sein können Zu dir hat er viel beff gepaßt als zu mir Und daß ich dir nie was gesagt hab davon, das mußt schon verstehen." Linde schaut sinnend eine Weile zu den Wipfeln auf. „Ich weiß nicht, ob ich das so fertig gebracht hätte wie du, Bärbel. Ich glaube, du bist da viel größer als ich Du hast mir nie ein unrechtes Wort gegeben, warst immer lieb und gut zu mir." „Bei dir hab ich ihn halt in guten Händen pesehn." „Ja, aber nun kann ich bei dir auch nicht mehr gut von Robert sprechen. Es muß dir ja jedes Mort woh tun. Und ich hätte dich gebraucht. Ich muß doch einen Menschen haben, Auch hier gibt eZ Längen„rekorde".
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