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den Kreisen der Konsumenten beigeordnet werden. Sie sollen auS de» Konsumentenvcrbäudcn, den Landarbeiter und Bauernräten entnommen werden. 4- Eine Erklärung zu der Maifeier in Schleswig. Bei de» Nachforschungen nach den Ursachen deö be klagenswerten Vorfalls in Schleswig, bei dem am 1. Mai ein Vertreter der Schleswiger Nachrichten mißhandelt wurde, bat es sich herausgesiellt, das; Obcrnräsident Kürbis, der mit dem Vorfall zusammengeln'acht wurde, in keiner Weise irgend eine Beziebung dazu gebabt bat. Der der Mehrheitssozialdemokratie augcbörende Ober- präsidcnt bat sich zwar in dem Festzug am 1. Mai be funden, die Unzulässigkeit wurde aber von dem abgcsvlitterten oder selbständigen Teil irgend einer Demonstrationsgruppe begangen. Die Untersuchung wird fortgefübrt. Rumänien. X Ukrainisch - russisches Ultimatum. Die bolsche wistischen Negierungen der Ukraine und Rußland fordern in einem Ultimatum au Rumänien die sofortige Räumung Bessarabiens, Rückgabe des von den Rumänen bcschlag- nabmten Miliiäreigentnms sowie Rückvergütung der in Beßarabien vorgenonunenen Neauisition. Zur Beant wortung ist eine Frist von 48 Stunden angesebt. Bei Nichibeantworlung bebakten sich beide Negierungen volle HandlungSfreibeit gegen Rumänien vor. DaS Ultimatum ist von Tschitscherin und Rakowski unterzeichnet. Aus In« und Ausland. Berti«. Nach Meldungen aus Komna vom 2. Mai rücke» die Bolschewik! erneut! mit starken Kräften auf Wilna vor. In umniitelbarer Näbe von Wilna ist cs bereits zu Kümpfen gekommen. Die Stadl wird von seindlichcn Granaten erreicht. Karlsnchc. Die Landcsvcrsammlnng der badischen ASNäte lcbnte das Nates»stein nabezu einstimmig ab. Wie». Die i cgicrung plant die Bildung einer Arbeiter- arm ec, die teilweise aus der Volkswebr bestellen soll, um dem Arbcitermangcl in Industrie und Landwirtschaft zu be gegnen. Amsterdam. Dem „Tclcgraaf" zufolge soll nach einem noch nicht bestätigten drahtlosen Bericht Petersburg von flunischcn Truppen erobert worden sein. Paris. Die Konferenz erkennt die Unabhängigkeit Finnlands an, aber unter gewissen Bedingungen und Vor behalten betreffend der finnischen Schulden an Nußland. Rom. Nach einem amtlichen Bericht sind 34 OVO Italiener in Kriegsgesangenschast gestorben. Die Gesamtzahl der Toten beträgt demnach 404 000 Militärpersonen, wozu noch 13 100 Marinesoldaten kommen. Die „polnische Brücke" zum Meer. Was wird aus Danzig? Das Schicksal Danzigs ist ungewifj, noch weis; mau nicht, Ivas endgültig über diese echt deutsche Stadt be schlossen wird, noch zeigen sich die Pole» nicht gewillt, von ihren nach ihrer Auffassung berechtigten Ansprüchen auf den Zugang zum Meere auch mir ein Tippelchen sich abhandeln zu lassen, was vor einigen Tagen erst der Polenführcr General Haller gelegentlich einer Truppen schau in der posenschen Stadt Krotoschin klar und deutlich vor aller Welt verkündet hat. Daß die „Brücke zum Meere", die von den Polen so ungestüm gefordert wird, für einen Binnenstaat, wie ihn das neue Polen darstellt, nützlich und angenehm wäre, kann man ohne weiteres zu- geben; aber die Rechisgrnnde, die sie für ihre Ansprüche geltend machen, sind durchaus fadenscheiniger Natur und in der Stammeszugehörigkeit der hier in Betracht kommenden Bevölkerung durch nichts begründet. Der her vorragende Geograph der Berliner Universität Professor Albrecht Penck hat das in einem kürzlich unter dem Titel „Deutsche und Bolen in Westprenße» und Posen" ver- ösfenilichten Anssatz in unanfechtbarer Weise dargelegt. Eine polnische Brücke zum Meere gibt es überhaupt nicht; es zieht sich vielmehr ein Streifen, überwiegend deutscher Bevölkerung ebenso von Bromberg weichsel abwärts nach Nordosten wie längs der Nehe nach dem Westen. Dagegen gibt cs eine deutsche Brücke, die von den deutsche» Kernlande» durch Westpreuben nach Ost- preuszen führt. Mau kann von Berlin nach Königs berg i. Pr. wandern, ohne das; man auch nur ein einziges Mal den Fust in einen Ort mit polnischer Mehrheit zu setzen braucht. Die Deutschen machten die Sumvf- niedernuge» längs der Warthe nnd Netze nrbar und be siedelten die Auen an der Weichsel. Sie sind die dicht gedrängt wohnenden Lalbewohner von Schueidemühl über Rakel nnd Bromberg bis nach Grandcnz nnd verknüpfen die rein deutschen Kreise Deutsch-Krone im Westen nnd Rosenberg im Osten von Westpreuben miteinander. Als Stromnnwohner treten sie am deutlichsten an der Weichsel in die Erscheinung. An der Weichsel liegen nur selten rein polnische Dörfer; nur mit zwei Ortschaften liegt die überwiegend polnische Sprachinsel Westpreuben an dem groben Strome. Auf festen Pfeilern aber ruht die deutsche Brücke; sie umfabt die rein deutsche Sprachinsel zwischen Thorn und Bromberg, die über 600 Quadratkilometer mißt und etwa 25 000 reindeutsche Bewohner zählt. Diese Sprachinsel hängt nicht nur durch die Brücke au der Weichsel, sondern auch durch eine zweite Brücke, die sich non Thorn in nordöstlicher Richtung nach dem Kreise Briesen zieht, mit dem ostprcnbischen reiudeutschen Sprach gebiet zusammen. Die überwiegend polnische Bevölkerung auf den Höhen des Kulmer Landes ist so gilt wie gänzlich von benachbartem, überwiegend polnischem Sprachgebiete getrennt. Dies polnische Sprachgebiet greift erst au der oberen Drewenz, in gröberem Umfange nach Westpreuben über und mißt hier etwa 1500 Quadratkilometer mit einer Bevölkerung von 71000 Polen und 8000 Deutschen. Dagegen hat das überwiegend deutsche Sprachgebiet Westpreubens ungefähr 22600 Quadratkilometer, ans denen 747000 Deutsche und 624000 Polen wohnen. Trotz der groben polnischen Sprachinsel gibt es also 55 °/o Deutsche und nur 45"/« Polen in West- prenben; ohne jene Sprachinsel würde sich das Verhältnis für die Polen noch weit ungünstiger gestalten, da sie dann nur 37 "/o der Bevölkerung ausmachten. Fabt man aber gar das ganze Gebiet von Westpreuben und Nordbromberg nördlich der Sprachgrenze au der Netze ins Auge, so er geben sich ans 31800 Quadratkilometer Bodenslüche 1383000 Deutsche und 714000 Polen, also 66 °/o gegen 34°/ü. „Die klare Auffassung dieser Sachlage", sagt Professor Penck, „ist unerläßlich für denjenigen, welcher die polnischen Ansprüche auf den Weg zum Meere würdigen will. Dab ein Binnenstaat wie Polen den Weg zum Meere sucht, ist begreiflich; aber nicht jeder Binnenstaat kann seinen Besitz erlangen, wenn er notwendigerweise durch das Gebiet einer anderen Nation führt. Der ischecho-slowakische Staat kann ihn nie bekommen; aber die Elbe wird ihm nach Hamburg ebenso offenstehen, wie sie Österreich offen war. Hamburg war nicht nur ein Ausfuhrhafen für das Deutsche Reich, sondern auch für ganz Österreich, und Danzig kann, wenn die Zollschranken fallen, die den Handel auf der Weichsel unterbanden, wieder ein Hasen für die polnischen Lande sein, ohne deswegen zu Polen gehören zu müssen. Dem steht der rein deutsche Charakter der Stadt gegenüber, dem der rein deutsche Charakter des Mündungslandes der Weichsel und die überwiegend deutsche Zusammensetzung der Bevölkerung an der Weichsel. Eine mehrhundert- iährige Zusammengehörigkeit des Weichsellandes mit Polen hat den ursprünglichen deutschen Charakter des Weichsellandes nicht zu ändern vermocht. Überwiegend polnisch ist nicht das Land am Wege von Polen zum Meere, sondern das neben diesem Wege gelegene Land auf den sandigen Höhen Westpreubens. /ist / mit einem veralteten Brauch sA I aufzuräumen, ersuchen wir K I diejenigen Bezieher unserer , die den Bezugs- 1 III preis dieselbe noch hinter- I III her bezahlen, in der Zeit vom 1. bis 15. Mai den Betrag für das laufende Vierteljahr zu entrichte«. (Vorauszahlung ist bei allen anderen Blättern ebenfalls üblich!) Dies ist zur Vermeidung von Irrtümern und zur Ver einfachung der Geschäftsführung nötig. Wir rechnen mit der Einsicht der in Frage kom menden Leser. Verlag der Sächsfichen Elbzeitung. Abgesetzie englische Würdenträger. Merkwürdiges Zeremoniell. Auch in England, wo der Hochadel noch in unver minderter Stärke regiert, bat man einigen gefürsteten Personen ihre Titel radikal genommen und hat diese Gelegenheit gern ergriffen, um mit echt altenglischem Pomp vorzugehen. Es wurde aus diesem Anlab ein geradezu auberordentliches Zeremoniell aufgeboten. Lene, denen der Titel entzogen wurde, sind: Leopold Karl, Herzog von Albany, Ernst August, Herzog von Cumber land, Ernst August, Herzog von Braunschweig, Prinz von Grobbritannien und Irland, und schlieblich Henry Viscount Taaffe. Die beiden Herzoge von Braunschweig waren schon früher „inoffiziell" ihrer englischen Titel euttleidet worden, weil sie sich sofort bei Kriegszeiten als Deutsche erklärt und kundgetan hatten, dab sie mit England ferner hin nichts zu tun habeu wollten. Schon im Jahre 1017 wurde eine Kabinettsorder des Königs von England erlassen, der zufolge allen jenen englischen Würden- und Titelträgern, die sich auf Deutschlands Seite gestellt hatten, die Titel entzogen wurden. Nun kommt die offizielle Massregelung allerdings reichlich spät, aber bei dem Apparat, der bei dieser Angelegenheit ausgeboten wurde, konnte es natürlich nicht schneller gehen, und man mub noch erstaunt sein, dab die Mabregeluug so schnell durchgeführt wurde. Der Senat, der sich mit der Entziehung der Würden zu befassen hatte, bestand aus dem Lord-Kauzler und aus den Lords Lansdowne, Crewe. Newton, Stamfordham und Sunuer. Diese würdigen Männer handelten mit der grössten Umständlichkeit und Feierlichkeit. Die Kommission tagte in den Pruukräumen des Vuckinghampalastes, und die edlen Lords, die in ihren roten Roben und weihen Perücken wie komische Überbleibsel aus der clisabethinischcn Zeit anmuteteii, nahmen cs mit ihrer Aufgabe ungehe^-r ernst und zogen in feierlichen! Gänsemarsch in die SitzungL- räume ein. Pagen schritten ihnen voran. Die Hofwürden träger hatten die zu ihren Ämtern gehörenden Insignien angelegt, und nach einer langen Ansprache desLord-Kanzlers, der die Bedeutung dieser Stunde für die Geschichte Englands würdigte, wurde die Versammlung für eröffnet ertlärt. .Obwohl man ganz genau wusste, das; die Herzoge un- bediugt ihrer Würde entkleidet werden muhten, fand man cs doch zweckentsprechend, sich an die vorgeschriebenen Bräuche zu halten, und aus diesem Grunde hatte ein Mit glied der Versammlung die Verpflichtung, sich als Ver treter der Herzoge, die selbst nicht erschienen waren, auf zuwerfen. Diese iil den Wind gesprochene Verteidigungs rede dauerte geschlagene drei Stunden. Es wurden in der weitschweifigen Rede alle Verdienste hervorgehobeu, die sich Re Träger des Herzogstitels, ihre Väter, Grobväter und Urgroßväter um England und das englische Königs haus erworben hatten,, es wurde darauf hingewiesen, daß der Fall einzig dastehe, daß man so hochgestellte Persönlich keiten degradiere, und es wurde erwähnt, dab nian nur notgedrungen zu dieser Massregel greife, aber Feinde Eng lands müssten unter allen Umständen bestraft werden. Es sprach darauf als Ankläger ein anderer Lord, der sich ebenfalls mit de» einzelnen Persönlichkeiten eingehend beschäftigte und eine fiamniendc Philippika gegen Deutsch land hielt, das die Ursache sei, dab man diesen folgen schweren Beschluß gefaßt habe. Dann begann die Be ratung, nnd erst nach einigen weiteren Stunden wurde unter Fanfarenstößen das Urteil verkündet, demzufolge die genannten Fürstlichkeiten ihres Titels und aller mit ihm verbundenen nicht geringen Vorrechte verlustig ge gangen seien. Der Zug formierte sich wieder, die alten Herren schritten, gefolgt von den Pagen, zur Tür hinaus, und es vereinigte sie nunmehr noch ein Prunkessen, das der König in seinen Privatgemächern gab. Der Herzog von Albany, der an der Spitze der Liste der Gestrichenen steht, ist der einzige Sohn des verstorbenen Herzogs von Albany, der der jüngste Sohn der Königin Viktoria von England gewesen ist. Der gemaßregelte Herzog wurde im November 1884 geboren und bestieg nach dem Tode seines Onkels, des Herzogs von Edinburg, den Herzogsthron von Sachsen-Koburg-Gotha, auf den er nach der November-Revolution verzichten mußte. Der Herzog von Cumberland, der als zweiter auf der Liste steht, ist ein Urgroßeukel des Königs Georg Ul. von England. Sein Vater, der König von Hannover, dankte bekanntlich im Jahre 1866 ab, der Not gehorchend, nicht dem eigenen Triebe. Der Herzog, der, wie man weiß, bis zur Verheiratung seines Sohnes mit der einzigen Tochter Wilhelms ll. als Gegner des preußischen Königshauses und der Neu gestaltung der Dinge in Deutschland galt, soll bei Kriegs beginn den Ausspruch getan haben: „Ich fühle mich voll kommen als Deutscher und hoffe zuversichtlich, daß der Krieg für die Mittelmächte glücklich enden wird!" Der Herzog von Braunschweig, der dritte der Gemaßregelten, ist der vorerwähnte Schwiegersohn des Exkaisers von Deutschland. Der letzte in der Reihe, Viscount Taaffe, ist Graf des heiligen römischen Reiches und hat Verwandte seines Namens in Österreich. Der ehemalige österreichische Ministerpräsident Graf Taaffe entstammte ebenfalls dieser Familie. Der Viscount hatte keinen Sitz im englischen Qberhause, während sein Vater im Jahre 1860 die Würde eines Peers und den damit verbundenen Sitz im Hause der Lords erhielt. SeL Hut 51M Ws Lima. Merkblatt für de» 8. Mai. Sonnenausaang 4" i! Mondaufgang 12°° Sonnenuntergang 7" ü Monduntcrgang 1" 1873 Englischer Philosoph Sluort Mill gest. — 1002 Zer störung der Stadt St. Pierre ans Martinigue. o Maifröste. Kälterücksälle im Mai, wie wir sie zur zeit erleben, sind nichts Seltenes, und sozusagen „populär" sind die Kälterückfälle am 11., 12. und 13. Mai, den so genannten gestrengen Herren oder Eisheiligen sMamertus, Pankratius und Servatius), da der Volksglaube an diesen Tagen schadenbringcndcn Frost erwartet. Die Temperatur der Luft liegt in diesen Tagen dem Gefrierpunkt noch so nahe, daß bei stärkerer Abkühlung Frost und damit Schädigung des noch jungen Pflanzenwuchses erfolgt. Na türlich treten solche Kälterückfälle nicht in jedem Jahrr regelmäßig ein; sie können sich — wie es diesmal der Fall ist — auch verfrühen oder verspäten, scheinen aber in einer fortlaufenden Reihe von Jahren häufiger, dann aber wieder seltener zu sein. Trotz eingehender wissenschaft licher Untersuchungen hat man ihre Ursachen bisher nicht ergründet. Gewöhnlich bewirkt ein aus noch unbekanntem Anlaß erscheinender niedriger Lustdruck im Südosten im Verein mit einem Hochdrucksgebiet im Nordwesten von Europa eineu Kälterückfall in dem einen oder anderen Teile Mitteleuropas. Es ist merkwürdig, daß die Mai sröste dem Laien viel beträchtlicher erscheinen als z. B. die noch regelmäßiger wiederkehrenden und noch energischeren Kälterückfälle im Juni, bei denen wegen der in diesem Monat herrschenden höheren Temperaturen ein Sinken- unter den Frostpunkt ausgeschlossen ist. —* Am kommenden Sonntage findet in unserer Parochie die vorschriftsmäßige Kirchcnvisitation durch Herrn Super intendent Dr. Zweynert-Pirna statt. Der Gottesdienst be ginnt '/i-ö Uhr, 11 Uhr KindcrgottcSdienst, nachm. Uhr JugcndgottcSdicnst (Unterredung mit der konsirm. männlichen und weiblichen Jugend; es haben zu erscheinen die Jahr gänge 1919, 1918 und 1917), abends S Uhr Familienabend im Saale des Hotels „Lindenhof". Die Gemeinde wird zum zahlreichen Besuche des Hauptgottesdienstcs wie des Familienabends eingeladen; die Eltern werden gebeten, ihre Kinder in den Kindergottesdienst zu schicken, desgl. werden die Eltern, Lehrherrn und Arbeitgeber ersucht, die jungen Leute zum Besuche des Nachmittagsgottesdienstes anzuhalten. —* Mit nächster Woche beginnen die Konsirmalldcnftnnden für diejenigen Schulkinder, die Palmarum 1920 konfirmiert werden sollen, und zwar für die Mädchen der Ortschaften Dienstag, den 13. Mai, nachm- 2 Uhr, im Turmzimmer, für die Mädchen der Stadt Dienstag, den 13. Mai, nachm. Uhr; für die Knaben der Ortschaften Freitag, den 16. Mai, nachm. 2 Uhr, für die Knaben der Stadt an demselben Tage nachm. >/.,4 Uhr. —* Dorfwchren in Sachsen. Da im Gegensatz zu den vorigen Jahren ein militärischer Flurschutz zur Verhütung von Felddiebstählen nicht gestellt wird, läßt die Negierung jetzt die Gemeinden zur Bildung von Dorfwchren aussordern, die auch bewaffnet werden sollen. Man geht mit diesen Wehren für den Dors- und Flurschutz auf alte Ueberlieser- ungen zurück. Nach dem Dreißigjährigen Kriege und nach den Befreiungskriegen wurden in Sachsen derartige Wehren gebildet. —* ttcbcrgriffe tschechischer Grenztrntztzeu. Die Ueber- grisfr, welche sich die tschechischen Grenztruppen an der sächsischen Grenze geleistet haben, sind in der letzten Zeit um einen an Bölkerrcchtsbruch grenzenden Fall vermehrt worden, der sich an der Grenze bei Obcrhenncrsdorf zugetragen hat. Nach dem darüber ausgcnommenen Bericht ist der Sachverhalt folgender: Ein Grenzbewohner ging einen Weg, der beim Uebertritt Uber die Grenze abgcsperrt ist, bis zur Tafel, welche die Absperrung bekannt gibt. Obwohl er dort um kehrte, ries ihn ein heranreitender tschechischer Kavallerist an, setzte auf sächsisches Gebiet Uber und verhaftete aus rcichs- dcutschem Gebiet mit Hilse einiger ebenfalls Uber die Grenze gekommener tschechischer Soldaten den Mann, der zur Wache geführt wurde. Der Fall wurde seitens der sächsischen Grenztruppen den Behörden sofort zu Protokoll gegeben. Dieser neue Fall ist nur ein Glied in der Kette tschechischer Hebelgriffe gegen sächsische Bewohner. (Gc.) —* Aussig tschechischer Krieg-Hafen? Nach verläßlicher Quelle soll Aussig als Kriegsbinnenhafcn der tschccho-slowaki- scheu Republik ausgebaut werden. Weiter soll die tschechische Republik drei Kriegsschiffe besitzen, die noch in Odessa liegen. Die für Aussig bestimmten Monitors dürsten von der früheren österreichischen Donauflottille stammen. — Diese Nachrichten erhalten durch die Tatsache eine glaubwürdige Illustration, daß 800 tschechische Matrosen nach Aussig abkommandiert worden sind. —* Dcr Verband Sächsischer Mittlerer NegiernngSbcamter feierte das 10 jährige Bestehen am 3. Mai durch einen Vortragsabend in Anwesenheit von Regierungsvertretern. Sekretär Schulze, Vorsitzender dcr Landesgruppe Sachsen des Deutschen Beamtcnbundes und Volkskammer-Abgeord neter, sprach über die notwendige, zeitgemäße Umgestaltung des Personal- und Besoldungswesens, worauf Ministerial direktor Geheimer Nat Dr. Schmitt namens der Negierung die Regelung der Etandesfragen im Einvernehmen mit den Beamten auf Grund gegenseitigen wertvollen Vertrauens verhältnisses zusicherte. Am 4. Mai schloß sich der ordentliche Derbandstag an. —* Der landwirtschaftliche Kreditberein in Sachsen hält am 19. dss. Alts, in den „Drei Raben" in Dresden seine 54. Hmitztbcrsanunlnng ab. Auf dcr Tagesordnung steht