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Handelsverkehrs mit dem Auslände erwarten. Non be rufener Seite wird darauf hingewiesen, das; es sich viel fach nnr um Scheinanfragen und -Angebote handelt, gegenüber denen die äußerste Vorsicht geboten ist und dic keineswegs das laut werdende Verlangen nach Aufgabe der im allgemeinen Interesse noch notwendigen staat lichen Einrichtungen der Ausfuhrregelung und -Beschränkung rechtfertigen. Es handelt sich in den weitaus meisten Fällen um Aktionen der durch den Krieg gezüchteten Export- schieben des Ans- wie auch des Inlandes, aus denen das Aukland wohl Schlüsse ziehen kann, die aber keineswegs irgend eine ernste Bedeutung haben, es sei denn die ein facher Handelsspiouage. Bei einer Stichprobe, die von amtlicher Seite gemacht wurde, stellte es sich heraus, daß 95 °/° derartiger Auslandsanfrageu von Stellen kamen, die handelsgerichtlich nicht eingetragen waren und deshalb fast ausnahmslos Schieberlreisen entstammen dürften. Mch den Gchreckensiagen. München, 6. Mal. Gestern sind in München und der näheren Umgebung die kehlen Schüsse gewechselt worden. Wenn auch hier und da noch einmal geknallt wird, so darf doch festgcstellt werden, das; Bayerns Hauptstadt endlich — nach fünf bangen Wochen — zur Ruhe gekommen ist. Mit unge heurem Jubel hat die Bevölkerung die Gefangennahme der Spartakistensührer anfgenommen. Mit besonderer Genugtunng die des russischen Bolschewisten Levirw-Nissen, der im Luitpold - Hause der Erschiessung der Geiseln bei wohnte. Seinem Gcsinnnngsgenossen Dr. Levien ist man scharf ans der Spur. Die Führer Toller und Klingelhöfer sind bei den Kämpfen in Dachau gefallen. Wie jeht fest- gestellt worden ist, haben die RegieruugStruppen bei den Kämpfen um München 7 Offiziere und etiva 40 Mann verloren. Die Spartakisten haben 200 Mann verloren. Wie hoch die Zahl der Opscr unter der Zivilbevölkerung ist, lässt sich noch nicht genau feststelleu. Ganz München steht noch unter dem Eindruck der Er schiessung der Geiseln, der schlimmsten Greueltat, die bisher die Spartakisten verübten. Uber die grauenvolle Ermordung der zehn Geiseln werden noch folgende Einzelheiten bekannt: Während die Opfer zwischen zwei Bäumen in einer Reihe aufgestellt wurden, spielten zwei Soldaten ans einer Mundharmonika. Als erster kam Sekretär Daumenlang an die Reihe. Ober- leutumst v. Teuchert sah aufrecht den Gewehrläufen ent gegen. Kommandant Seidel, der mit einem Weibe an einem Tische fass, antwortete, als einige der Unglücklichen noch Erklärungen abgeben wollten: „Weg damit, wir ver handeln nicht!" Die Schüsse bei dem Hinschlachten der Opfer fielen ganz ungleichmässig. Prinz Thurn und Taxis starb sehr gefaßt; er hat noch vorher einige von den Geiseln gebeten, wenn einer von ihnen etwa entlassen werden sollte, die Vorgänge im Parlhotel zu melden. Professor Berger ist dic ganze Hirnschale zertrümmert, ebenso die obere GesichtS- hälste, und zwar von Dumdum-Geschossen. Die Gräfin Ella Westarp schrieb aus dem Rücken eines Soldaten noch zehn Minuten ihren Abschiedsbrief, sagte darauf: „Ich bin unschuldig, macht es kurz mit mir!", verhüllte ihr Gesicht mit beiden Händen und fiel dann von einigen Schüssen getroffen über die anderen Leichen. Die Erschossenen wurden nachts beraubt und verstümmelt. Man fürchtet, daß im geheimen noch andere ähnliche Morde vorgekommen sind, denn im Hose des Luitpoldgymnasiums wurden ab- geschnittene Ohren, Finger und andere Glieder ge funden und ein Faß mit menschlichen Eingeweiden, die alle nicht von den erkannten zehn Geiseln herrühren. Zusammentritt des bayerischen Landtages. In den nächsten Tagen dürfte der bayerische Landtag, der bisher überhaupt noch keine Sitzung abgehalten hat — die Eröffnungssitzung ist nach der Ermordung Eisners und nach den kommunistischen Attentaten im Sitzungssaals gesprengt morden —, in Bamberg endlich zu einer regulären Tagung zusammcngetrelc:!. Seine erste Aufgabe wird sein, Es fiel ein Reif. Roman von Elisabeth Halden. 14. (Nachdruck verboten.) Nis Mvsson das nächste Mal nach Bleukewitz kam, war seine Wahl als gesichert zu betrachten; er sprach wenig von den Erfolgen, die ihm diese Zeit gebracht, aber sein ganzes Auftreten hatte an Sicherheit gewonnen, und Eva fand eine sehr günstige Veränderung an ihm. Die beiden Herren nahmen ihn vollständig in Beschlag, und er mußte ihnen ausführlich beruhtem Erst nach längerer Zeit konnte er sich Eva zuwenden, die jetzt auch eine aufmerksame Zuhörerin gewesen war. „Wie steht cs. Gnädigste, haben Sie mir die Gunst er. wiesen, sich mit meinen häuslichen Interessen zu beschäf tigen?" fragte er heiter. „Das wohl, aber ich bin zu der Neberzengung gelangt, daß ich Ihnen gar nichts nützen kann." „Dagegen muß ich Widerspruch einlegen." „Doch, je mehr ich mich in das Studium dieser Entwürfe vertieft habe, je mehr erkenne ich meine Unfähigkeit, ein Urteil zu fällen, dazu würde vor allem Kenntnis der Lokali täten erforderlich sein." In Mosfons Augen flammte es auf, als er jetzt er widerte: „Das gebe ich zu, wie aber, wenn Sie mir die Gnade erwiesen, mein gnädiges Fräulein, Neckow mit einem Be suche zu beehren?" Eva erschrak und stammelte verlegen: „Das wäre doch unmöglich." „Durchaus nicht, wenn Ihr Herr Vater die Güte hätte, Sie zu begleiten." „Ach nein, ich möchte den Papa nicht bemühen," suchte sie zu entschlüpfen. Doch dieser jagte ruhig: „Nun, so groß wäre die Mühe nicht." Mosson war Feuer und Flamme, er dankte Herrn von Vlenken für seine freundliche Gesinnung und fuhr fort, in Eva zu dringen, die vergebens auf eine Ausrede dachte. Der Vater stand entschieden auf Seiten -es Gastes, und sie wußte sich nicht zu helfen. Aengstlich blickte sie auf den Onkel, der mit finsterem Gesicht zuhörte. „Nicht wahr, Onkel Heinz, es geht doch nicht?" fragte sie schüchtern. „Die Welt hat sich sehr verändert, früher paßte es sich allerdings nicht, daß ein Fräulein einen Junggesellen be suchte." entgegnete er endlich kehr verdrossen. eine verfassungsmäßige Regierung zu bilden. Zwischen den Mchrheitssozialistischen und den Vertretern der bürger lichen Parteien schweben zurzeit darüber Verhandlungen; das Zentrum und die demokratische Partei scheinen geneigt, ans die Bildung einer Koalitionsregierung zu ver zichten und eine sozialistische Negierung zu unterstützen, obgleich die Sozialisten in der Kammer nicht die absolute Mehrheit haben. Es sollen Fachminister aus den bürger lichen Parteien berufen werden. Die neue Regierung wirb si-<- unbedingt auf den Boden der Neichsgesetze stellen. Budapest besetzt! Das Ende der Nätewirtschaft. Paris, 6. Mai. Daö französische Depcschcnburcau HavaS verbreitet die Nachricht dcö rumänischen PrcssebnrcauS and Bukarest, daß dic alliierte» Truppen in Budapest cinmarschiert sind. Damit ist auch diese jüngste Hochburg der Bolsche- ' wisteu gefallen und der letzte leidenschaftliche Appell Bela Khuns an die Arbeiter, den Kampf mit aller Kraft auf zunehmen, wirkungslos verpufft. Die ungarische Räte republik trug von Anfang an den Todeskeim in sich, da sie außerhalb Budapests keine Anhänger sand. Vermut lich wird Ungarn jetzt eine bürgerliche Negierung mit sozialistischem Einschlag erhalten. Erne neue Streikwelle. Lohnbewegung im Buchdruckgewerbe. Nachdem im Nnhrrevier sowie in Oberschlesien die Arbeit wieder ausgenommen worden ist, nachdem die Bankbeamten und die Metallarbeiter zur Arbeit zurück- gekehrt sind, durste man gespannt sein, ob und wie lange diese heißersehnte Ruhe im deutschen Wirtschaftsleben an halten würde. Leider hat es nur wenige Tage gedauert. In Frankfurt a. M. und Stettin sind die Setzer in den Ausstand getreten. Sie fordern in Frankfurt eine neue Lohnerhöhung von wöchentlich 80 Mark, in Stettin 25 Mark wöchentlich. In Hamburg drohen die Setzer gleichfalls mit Streik, wenn nicht folgende Forderungen bewilligt werden: Existenzminimum 120 Mark; Uöer- stundenbezahlung von 5 Uhr abends gestaffelt von 100 bis 200 o/o Zuschlag; Einrechnung dec Pausen in die acht stündige Arbeitszeit, Ferien bis zu drei Wochen Dauer. In Stettin wurden infolge des Streiks die Berliner Blätter mit 1 Mark bis 1,50 Mark pro Exemplar bezahlt. Man wird in der Annahme nicht fehlgehen, daß sich diese Lohnbewegung bald über das ganze Reich ansdelmen wird, wenn nicht rechtzeitig zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern eine Einigung zustande kommt. Frankfurt. Der Buchdruckerstreik ist beendet. Die Arbeit wurde gestern mittag wieder ausgenommen. Demonstrationsstrcik in Hirschberg i. Schl. Montag vormittag fand in einigen Ortschaften des Hirschberger Tales ein Demonstrationsstreik der Arbeiter schaft statt. Die Arbeiter veranstalteten Kundgebungen vor dem deutschnalionalen General-Anzeiger in Hirschberg, vor dem Landratsamte, dem Landgericht und vor dem Rathaus. Sie verlangten von dem General-Anzeiger eine Berichtigung einiger Artikel über Haussuchungen nach Hamstervorräten, vom Landrat eine bessere Belieferung mit Lebensmitteln, vom Landgerichtsdireltor und dem Staatsanwalt ein schnelleres Verfahren bei Untersuchnngs- sachen und .vor dem Rathause den Rücktritt des Ober bürgermeisters Hartung sowie energische Maßnahmen gegen die Wohnungsnot. Die Kundgebung verlief ohne Zwischen fälle. Die Arbeit wurde wieder ausgenommen. * Belagerungszustand in Stralsund. über Stralsund, wo in den letzten Tagen vollständige Anarchie geherrscht hat, wurde der Belagerungszustand verhängt. Die Volksmenge hat fast alle Räuchereien so- „Jch möchte wissen, wer sich unterfangen könnte, meinen Schutz ungenügend zu finden, brauste der Schloßherr auf. „Ansichtssachen," erwiderte Onkel Heinz achselzuckend und klingelte nach seinem Diener, um seinen Rollstuhl aus dem Zimmer zu schieben. „Wie grämlich der arme Kerl wird!" unterbrach Herr von Vlenken das unbehagliche Schweigen. „Man muß seinem Kranksein viel zugute halten. Ich weiß, in welcher fürchter lichen Stimmung ich bin, wenn mich die Gicht zwickt." „Sie würden sich doch nicht Lurch Ihren Herrn Bruder zu meinen Ungunsten beeinflussen lassen?" fragte Mosson besorgt. „Bewahre, ich habe mein Lebenlang airf keinen Men schen gehört, und Widerrede hat mich erst recht rabiat ge macht. Was sagst du also, Eva? Wollen wir die Expedition unternehmen?" „Sagen Sie ja, gnädiges Fräulein, bedenken Sie, wie unglücklich mich Ihre Weigerung machen würde," bat Mosson mit größter Dringlichkeit. Eva zögerte, es war ihr, als stehe sic vor einer wichtigen Entscheidung, es lag ein großer Reiz für sie in der Nolle, welche Mosson ihr einräumte, dazu gesellte sich die Neugier, das so viel gerühmte Neckow, von dessen Schönheit und Groß artigkeit sie oft sprechen gehört, kennen zu lernen, und außerdem empfand sie eine förmliche Gier nach Abwech selung, die sich ihr endlich einmal bot. Mosson hatte sich erhoben und war dicht vor sie ae- treten, wie um seine Bitte durch die größte Nähe noch zu verstärken; da fuhr Bubi, der auf Evas Kleidersaum gelegen hatte, mit wütendem Gebell aus ihn los. Der kleine Gesell konnte Mosson durchaus nicht leiden und gab stets seiner Abneigung den lautesten Ausdruck, sonst hatte dieser darüber gelacht, heute ärgerte er sich, denn die Störung kam ihm sehr ungelegen. Einer plötzlichen Zorneserregung gehorchend, stieß er mit dem Fuße nach Lem Tierchen, das in ein lautes Schmerzgeheul ausbrach. Evas Züge versteinerten sich förmlich, soviel Empörung ünd Abscheu sprach aus ihnen. Sie bückte sich, nahm das Hündchen auf, das noch immer jämmerlich winselte und wollte mit ihm das Gemach verlassen. Mosson vertrat ihr den Weg selbst in heftiger Erregung. „Verzeihen Sie nur, gnädiges Fräulein," bat er, „ich habe mich Hinreißen lassen, bitte tun Sie mir LaS nicht an, daß Sie mich durch Entziehung Ihrer Gegenwart strafen." „Ich möchte nur Lies arme Tierchen vor ähnlichen Ge fahren in Sicherheit bringen." sagte Eva mit eisiger Ruhe. „Es wird ihm nie wieder etwas geschehen, wenigstens nicht, soweit ich in Frage komme," fuhr Mosson fort, in dessen Stimme allmählich etwas wie verhaltener Zorn bebte. wie die Lebensmittelzüge geplündert. Auch Butterläd«^ Molkereien, Bäcker- und Fleischerläden, sowie Kleiber- geschäfte und Warenhäuser wurden ausgcraubt. Infolge der Vorkommnisse sind alle Straßen von Militär beseÜ. Zwölf Verletzte und ein Toter sind die Opser der Unruh«, Der Sachschaden ist ungeheuer. poliüsche Rundschau. Deutsches Reich. » Bildung einer bayerische» Reichswehr. In Berlin fand zwischen dem Neichswehrmluister Noske und dem bayrischen Kriegsminister Schueppenhorst eine Aussprache über die Bildung der Reichswehr in Bayern statt. Uber den von dem bayrischen Militärmiuister vorgelegten Ent wurf über die Bildung einer vorläufigen Reichswehr ist volles Einvernehmen erzielt worden. 4- Neichsschatzsekretär v. Stengel gestorben. Der ehe malige NeichSschatzsckretär Freiherr Hermann v. Stengel, 1903 bis 1908 an der Spitze des Neichsschatzamtes, ist, 82 Jahre alt, in München gestorben. Die kleine Finanz reform, die in Beseitigung der gröbsten Mißstände der Franckenstcinschen Klausel eine Regelung der Über weisungen und Matrilularbeiträge wie eine Verminderung der Anleihen bewirkte, ist als Lex Stengel am 7. Ntai 1S04 Gesetz geworden 4- Bvlroabuimmuug im Bezirk Allcnstein. Die Pariser Alliiertenkonfcrenz hat beschlossen, daß etwa 14 Tage nach Friedensschluß alle deutschen Truppen aus dem Bezirk Ällenstein zurückgezogen werden sollen. Eine von; Völkerbund ernannte Kommission wird die Ver waltung des Bezirks übernehmen und, unterstützt durch dort ansässige Persönlichkeiten, die Volksabstimmung aus führen. -r- Gcncralfclbmarschall v. Hindenburg wird nach seinem Rücktritt von der Obersten Heeresleitung wiederan seinen früheren Wohnsitz Hannover znrückkehren. Der Marschall ertlärt, Laß er nicht beabsichtige, Memoiren zu schreiben. 4- Polnischer Hochverrat in Westprcnstcn. Amtliches aufsehenerregendes Material über daS hochverräterische Treiben gewisser westpreußischer Polen ist jetzt der Öffent lichkeit übergeben worden. Darunter befindet sich ein Ausruf der leitenden polnischen Stelle zur Bildung einer polnischen Armee in Westpreußcn. Die bisherigen Unter suchungen ergaben, daß seit 4 Monaten an der Ausstellung eines schlagsertigen Heeres gearbeitet wurde. Pilsuckt beauftragte bereits im Februar eine Anzahl westpreußischer Polen mit der Organisierung. Die Namen sind bekannt. Der Hauptführer war Lcntuaut Krajewski in Graudcnz. Geplant war, wie in Posen, die Überrumpelung des Forts und Waffeudepots. 4- 5U Millionen für Kleinwohnungen. Zur Behebung der Wohnungsnot hatte vor einiger' Zeit der Staats kommissar für Wohnungswesen die Hypothekenbanken an geregt, durch Bereitstellung von Beträgen für Hypotheken- gelder unter möglichst günstigen Bedingungen die Er richtung von Kleinwohnungsbauten zn fördern. Dieser Anregung ist jetzt von einer größeren Reihe von Hypo thekenbanken entsprochen worden. Sie haben für den Kleinmohmmgsban insgesamt einen Betrag von fünfzig Millionen Mark Hypotheken zu einem Zinssatz von 4'/,°/° und V2 °/o Amortisation ohne weitere Unkosten zur Ver fügung gestellt. 4- Zur Bekämpfung veö Mietswuchers sollen ener gische Maßnahmen ergriffen werden. So ist bei der zu ständigen Neichsbehörde eirw.Verordnung gegen den MietL- wucher in Vorbereitung. Sie soll einen weiteren Schutz der Mieter gegenüber Len Auswüchsen auf dem Wohmmgs- markt bieten. 4- Gegen den Schleichhandel. Wie verlautet, plant das Neichsernährungsamt die Herausgabe einer neuen Schleichhandelsverordnung, in der vorgesehen wird, daß allen Polizeiorganen, die sich in irgendeiner Hinsicht als nicht unbedingt zuverlässig erwiesen haben, Hilfskräfte aus „Ich will Lem Kleinen gern alle möglichen Ehren eo> weisen." „Er wollte Bubi streicheln, ober dieser brach in eine Art Wutgeheul aus, seine Haare sträubten sich und er schnappte zornig nach Massons Hand, so daß er diese schleu- mgst in Sicherheit bringen mußte. „Wurst wider Wurst," lachte Herr von Vlenken, „nun ist es aber genug. Still, du Satan, sonst werde ich dich zur Ruhe bringen!" schrie er den Kleinen so drohend an, daß dieser vor Schreck verstummte. „So, und nun setze Lich wieder, Eva, wenn um joden Fußtritt, den ich meiner Diana gebe, solches Aufheben gemacht werden sollte, känie man gar nicht aus Lem Entschuldigen heraus." Eva nahm wieder Platz, denn sie kannte ihren Vater ge nügsam, um. ihn nicht L'urch Widerspruch zu reizen, und Mosson sagte: „Noch einmal bitte ich um Verzeihung, nicht wahr. Sie zürnen mir nicht mehr, mein gnädiges Fräulein?" „Die Sachs ist ja erledigt," erwiderte sie ziemlich steif. „Und darf ich also meine Bitte wiederholen? Sie wer den mich auf Neckow beehren?" „Versteht sich, das war ja beschlossen," rief der Schloß- Herr dazwischen. „Dann setzen Sie den Termin fest." bat Mosson. „Recht bald, vielleicht morgen. Ich bin stets gegen jeden Ausschub."' „Jawohl, ich auch," stimmte Herr von Vlenken zu. „Also morgen kommen wir." „Sie sind doch damit einverstanden, gnädiges Fräu lein," wandte sich Mosjon an Eva, und sie neigte bejahend das Haupt. Er empfahl sich -ann bald. Die rechte Stimmung wollte sich nicht wieder cinfinden, aber als er beim Abschied Eva mit einem bittenden Blick die Hand hinhielt rind sie ihre dann auch zögernd hineinlegte, flog ein freudiges Auf leuchten über sein Gesicht und er sagte leise: „Ich hoffe, Sie sollen nie wieder Ursache haben, mir zu zürnen." Sein Wesen streifte fast an Demnt und LaS versöhnte Eva bei dem sonst so herrisch anftrctenden Manne: sie liebte cs ja so sehr, wenn man ihre Macht anerkannte. Allmählich kehrte das Vergnügen an dem bevorstehenden Ausslnge zu rück, mit siegesbewußtem Stolz dachte sie daran, sich recht schön zu machen. Er lag ja bereits in ihren Banden, aber er sollte immer noch mehr zu ihrem Sklaven werden, und sie wollte ihm keine gütige Herrin sein. (Fortsetzung folgt.) NM" Das Kleingeld heraus!