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„Ach — die rechnen schon wieder mal . . * „So wollen wir un» beeilen, ehe die alten Damen zurückkehren. —* Anselma trug ein Körbchen mit Blumen und Grün im Arm. Sie setzte ek vor der Braut nieder, und indem sie ihr di« Augen mit ihren weichen Händen rudeckte, sagte sie: .Einer Braut ist Seherblick gegeben in der Stunde, da der Mond am Himmel «rscheint. Nun zeige un», glücklich» Schwester, war unser aller höchster HerzenSglück sein wird im kommenden Jahre. Zeige er unt durch die Sprache dieser Blumen? — Luise streckte die Hand au». Sie griff tastend in den Korb und entnahm ihm einen Fliederzweig. Ihm folgte eine Ros», vann ein Zwtiglein Ja»min, »in Eichentlatt, «ine Distel und «in Eseublatt. Langsam löst» Anselma die Hände. Luis» »lickte auf di» vor ihr liegenden Blumen und da» Grün. .Friede —* sagt» sie feierlich. „Die Anfangsbuchstaben ver raten er mir. —* Lie jungen Mädchen sahen sich an mit Blicken, in denen dar ganz« Hoffen und Wünschen und Sehnen ihrer jungen Herzen lag. Anselma aber war verschwunden. Line seltsame Unrast hatte sie fortgetrieben au« dem Krei» der Freundinnen. Süße Beklemmung preßte ihr Her». Röte jagte durch ihre Wangen und in den Pulsen klopfte stürmisch dar lenz- frische Blut. Mild schien de» Monde» Licht auf den schlafenden See, den schlummernden Garten. Alle di« fröhlich«" Sänger in den grünen > Wipirln, in» M"««n im Garten, di« Menschen unterm schützenden Dach konnten sorglos, ver trauend sich zur Rube neigen, während jenseitt der Grenzen Kanonen brüllten, Kugeln und Schrapnell» zischend durch die Lüste sausten, knatternde» Gewehrseuer den jähen Tod in die Reihen blühenden Levent» trug — Anselma schluchzte laut auf. .Ludwig . . .* schri» ihr Her» in namenloser Qual. Si« wühl» kaum, wa» st« tat. Sie handelte wie unter dem Gebot eine» fremden Willen», al» sei si« selbst ein fremde» Geschöpf, dem ihr Herz zu tun befahl, wa» sein Wunsch und Wille «ar. Ihre zitternden Hände drehten da» elektrisch« Licht an, suchten »inen Briefbogen, den Ftllsederhalter. Fli»grnd< Buchstaben deckten da» Papier. Kleine, törichte Sätze, wie si» ihr H«rz diktiert». Si» schrieb von der Feier in der Kirch», von dem langweiligen Hochzeitimahl und ihrer Her»en»«insamkeit da bei, von Luisen» Freudenbotschaft — und von der Sehnsucht, di« in ihr war — Sehnsucht nach einem Glück, da» der Frieden bringen sollt«, d«r di» Hrimkrhr brachte. — Und dann nahm sie die Rose, di« süßduftend vor ihr i« Glase stand und barg da» zarte Blumenköpschen zwischen den Blättern de» Briefe». Und alt sie ihn dann geschloffen hatte und die Treppe hinuntersprang, nach Johann rufend, daß er die Sendung sogleich zur Post trage, dachte sie: .Ich wollte heute den Krieg vrrgeffen. Wie töricht ich war? — Lächelnd, mit glühenden Wangen kehrte si« in den Kreit der Gäste zurück. Der Bruder halte sich schon den Kopf zer brochen, wo si« a«blieb«n >«n mochte. Si« hatte ihm in den letzten Tagen nicht gefallen. In ihr war eine Unrast und ein Unfrieden, der auch auf ihre Umgebung überging. Und nun sah «r ihr leuchtende» Antlitz, aut dem ein Schimmer seligen Herzentfrieden» lag. Im ersten Augenblick nannte er sie launenhaft, dm n aber dämmert« ihm da» Berständni» für ihre seltsame Wandlung auf. .Endlich siehst du vernünftig au» —' jagte Ottokar und hob ihr Gesichtchen mit gekrümmtem Finger leicht in die Höhe. .Nun sei mal offen, Schwesterlein. Sag« wir, wa» darf ich einem gewissen Dr. Ludwig Lori» schreiben?* .Gar nicht» —' sagte sie und ein ganze» Regiment von Schelmengeistern lachte ihm au» ihren blanken Lugen zu. „Nicht» ?' Sie senkte da» erglühend« Gesichtchen. .Ich hab« ihm soeb«a selbst geschrieben — ich konnte nicht ander».* Er strich ihr leis« über da» Haar. .Da» wird ihm eine glückliche Stunde be reiten und ihn mit froher Zuversicht erfüllen in den Augenblicken der Gefahr. Doch da schau mal hin, wa» Johann 'ortschleppt. Lauter Pakete für die Soldaten im Felde. Und wir wollten doch den Krieg heut« ver gessen . . ? Anselma schüttelte den Kopf, und auf ihren -fügen lag ein selige» Leuchten. .Bergessen 7 Da» können wir ja nicht. Denn unsere Gr- danken sind immer dort, wo unser Her» ? l" r End«. Von unä fern. Auszeichnung deutscher Heerführer. Um die großen Taten der Heerführer, die sich in diesem Kriege bei Verteidigung und Siche rung der deutschen Ostgrenze besondere Ver dienste erworben haben, späteren Geschlechtern in dauernder Erinnerung zu erhalten, hat der Kaiser befohlen, daß jedem der acht Wehrtürme des an dem alten deutschen Ordensschloffe Marienburg zu errichtenden Plauenschen Boll werks der Name eines dieser Generale gegeben wird, und zwar: der Name des Generalfeld- marschalls v. Mackensen, des Generalfeld maischalls v. Eichhorn, des Generalfeldmarschalls v. Woyrich, des Generals der Infanterie Luden dorff, des Generals der Artillerie v. Gallwitz, des Generals der Artillerie v. Scholtz, des Generals der Infanterie v. Francois, de» - Generals der Infanterie v. Below (Otto). Die Heimkehr der deutsche« Zivil- s gefangenen aus Rumänien «ud Rußland wird nicht in dar Belieben der einzelnen gestellt sein, sondern e» werden Vorkehrungen getroffen, daß sich die Heimkehrenden in bestimmten Orten treffen. Der Heimreise geht «ine Quarantänezeit voran, damit der Einschleppung von Cholera, Pest, Fleckfieber und Pocken vor gebeugt werde. Der Frankfurter „Schwan" geschloffen. Gin» der angesehensten Hotel» in Frankfurt am Main, der .Schwan* auf dem Steinweg, in dem am 10. Mai 1871 der Friede zwischen Deutschland und Frankreich geschloffen wurde, hat seit einigen Tagen seinen Betrieb ge schloffen. ES ist ein Opfer des Kriege» ge worden. Die gesamte Inneneinrichtung an Möbeln und GebrauchSgegenständen kommt zur Versteigerung. Das historische Frieden»zimmer wird erhalten bleiben. Eine koloniale Wanderausstellung. Um den Willen für die Erhaltung unserer Kolonien zu stärken, ist in Dresden eine koloniale Wander ausstellung eröffnet worden. Eie wird von hier auch nach Hamburg und anderen Großstädten gehen. Die sehr umfangreiche Lurstellung zeigt den ganzen Wert und die Unentbehrlichkeit kolonialen Besitze» für die deutsche Volkswirtschaft durch die Roherzeugniffe der verschiedenen deutschen kolonialen Länder. SS wird auch die Verarbeitung der Produkte vorgeführt, Land und Leute werden in Bildern, Bedeutung und Umfang der deutschen kolonialen Arbeit sowie Tabellen und Statistiken gezeigt. Die Ver anstaltung geht von einem Ausschuß für deutsche Kolonialpropaganda aus, der sich im vorigen Jahre unter dem Vorsitz deS Herzog» Adolf Friedrich von Mecklenburg bildete und dem zahlreiche deutsche Solonialfreunde und Groß industrielle angehören. Gegen ««duldsame Vermieter. Einen sehr bemerkenswerten und nachahmenswerten Beschluß haben di« Angermünder Kaffen gefaßt: Die Sparkassen haben beschlossen, Hypotheken schuldnern, die als Vermieter während des Krieges ihren Mietern ohne triftigen Grund kündigen oder Mieter wegen ihrer Kinderzahl abweisen, die Hypotheken zu kündigen. Grubenunglück. Auf der Zeche .General Blumenthal* stürzte, wie au» Essen berichtet wird, ein mit acht Bergleuten besetzter Förder korb in die Tiese. Einer der Insassen war sofort tot, die anderen wurden sämtlich leben»- gesährlich verletzt. Eisenbahnunglück in Ungarn. Der Budapester Schnellzug fuhr infolge falscher Weichenstellung in einen auf der Station Cettal stehenden Zug. Zwei Personen wurden auf der Stelle getötet, mehrere so schwer ver letzt, daß sie bald darauf starben. Kriegspsychose i» Italien. In der italienischen Provinz Foggia ist unter den Kindern eine epidemische Kriegspsychose aut- gebrochen, die fick in katastrophalen Prophe zeiungen äußert. Die Behörden gehen dagegen vor, indem sie die Ellern der Kleinen wegen .Miesmacherei* verfolgen. Hunderttausend Krone« für acht Jahre Zuchthaus. Ein Aussehen erregender und viel «rörterter Rechtsfall hat setzt im norwegischen Storthing seinen Abschluß gefunden. Ein Schreiner- meister Hoel war vor acht Jahren zu einer langen Zuchthausstrafe wegen Mordbrandes ver urteilt worden, obwohl er fortdauernd seine Un schuld beteuerte. Nach vielen Anstrengungen gelang es ihm, eine Revision herbeizusühren, die das Ergebnis hatte, daß seine Unschuld ein wandfrei bewiesen wurde. Inzwischen hatte er schon acht Jahre lang unschuldig im Zuchthaus gesessen, und eS galt daher, ihm neben der moralischen und juridischen Genugtuung auch eine wirtschaftliche Entschädigung für seine aus- gestandenen Leiden zu bieten. Das höchste nor wegische Gericht hatte diese mit hunderttausend Kronen in Vorschlag gebracht und der Storthing bewilligte diese Summe auch glatt. In letzter käfer schädigen unsere Bäum« durch da» Abfressen des Laube». Die Engerlinge, ein ebenso wertvolles Futter, schädigen als Wurzetfresser unsere Getreide pflanzen und lassen sich beim Pflügen des AckerS hinter dem Pflug leicht «insammein. l^ickt unä l^ukt. Unser« Lebentbedingunge«. ES gibt viele Menschen, und vor allem sind «» die alten Landleute, die der frischen Lust ängstlich den Zutritt in ihre Wohnung ver wehren. Man könnte einen Grund darin finden, daß die Landbewohner sich sehr viel im Freien aufhalten, mithin nach ihrer Meinung reichlich frisch« Luft einatmen. Aber eS ist bei ihnen Vie Kepublik ^ordkaukafien. Di« bevollmächtigten Delegierten der Regierung der Bereinigung der Eingeborenen Nordkaukasien» haben an alle Regierungen eine Note gerichtet, worin sie erklären, daß sie angesichts der in Rußland herrschenden Anarchie von dem Rechte der Selbst bestimmung Gebrauch machen und die Trennung von Rußland und .die Errichtung einer unabhängigen Staate» beschließen. Da» Gebiet de» neuen Staate» wird im Norden dieselben Grenzen haben, welche die Departement» und Provinzen Dagestan, Terek, Stawropol, Kuban und Schwarzes Meer im ehe maligen russischen Reich halten, im Westen das Schwarze Meer, im Osten das Kaspische Meer und im Süden die Grenzen, die näher im Einvernehmen mit der Regierung von Transkaukasien bestimmt werden sollen. Stund« versucht« ein Storthingmitglied, dieSumme auf sünszigtaufend Kronen herabzudrücken, fand aber einen solchen Widerstand bei allen Par teien, daß der Antrag schleunigst zurückgezogen wurde. Der unschuldig Verurteilte wird somit seine hunderttausend Kronen durch den Staat auSgezahlt erhalten. Volkswirtschaftliches. Schlechte Behandlung der Wäsche mit Strafe bedroht. Di« Verwendung schädlicher Stoffe beim Waschen will da» ReichSbekleidungsamt unter Strafe stellen. Einer Anzahl von großen Wäschereien wurde bereit» Mitteilung gemacht, daß Strafbestimmungen gegen Wäschereien erlassen werden, di« durch Verwendung von schädigenden Substanzen und nicht sorgfältige Behandlung der zurzeit so kostbaren Wäsche deren Verderb herbei- füdren. Der Deutsche Zentralverband der Wäscherei- und Plättereibesitzer will demnächst in einer großen öffentlichen Versammlung zu den neuen Maßnahmen dir ReichSbekleidungSslelle Stellung nehmen. Sammelt Maikäfer! Maikäfer bilde« ein vorzügliche» Äühnersutier und Beifutter iür Schweine, mit 87°Z> Trockeniubstanz, 55°/° stickstoffhaltigen Stoffen und 11 °/° Rohfett. An Hühner können die Käfer in rohem Zustande verfüttert werden, müsicn dagegen beim Verfüttern an Schweine gekocht oder geröstet werden, da sie der Zwischenwirt des Riesen kratzer» sind, eine» Darmparasiten de» Schweine». Da» Einsammeln der Käfer findet am besten an kühlen und trüben Tagen statt, an denen sie sich leicht von den Bäumen schütteln lassen. Die Mai- ebensowohl die Gewohnheit, die sie jeden Luft zug im Hause als schädlich meiden läßt. Licht und Luft gehören aber zu unsern notwendigsten Lebensbedingungen. Wer beide auch nur für ganz kurze Zeit entbehrt, verspürt ein starkes Verlangen danach und wird nur froh, wenn er es befriedigen kann. Der sich von der frischen Luft entwöhnende Mensch verzärtelt sich ganz und gar. Auch das Licht hat «inen bedeutenden Einfluß auf fein Wohlbefinden. Der ohne Lust und Licht Dahinlebende, d. h. auch der sonst Gesunde und vielleicht durch die Verhältnisse dazu Gezwungene, lebt nicht im eigentlichen Sinne des Wortes, sondern vegetiert nur. Er bekommt ein bleiches, durch die mangelhafte Blutzirlulation veranlaßte Gesichtsfarbe. Die Hände werden kränklich weiß. Sein Gang wird langsam und schleppend. Man sieht es ihm an, daß er sich nicht wohl fühlt. Macht er dann einen längeren Spaziergang und läßt sich, wie man sagt, den Wind tüchtig um die Nase wehen, so zeigt er gleich ein ganz anderes Aussehen. Die Bewegungen werden rascher, sein Gang ist wieder elastisch, seine Gesichtshaut rötet sich, die matten Augen bekommen Glanz. Aber der Aufenthalt im Freien hat auch einen sehr bedeutenden Einfluß auf seine Ge- müMimmung. Der Gang macht ihn froher und läßt ihn die Welt mit ganz anderen Augen ansehen. Er sühlt sich kräftiger; mit einem Worte gesunder und nimmt sich vor, fortan de« täglichen Spaziergang, sei er auch noch so kurz, nicht mehr zu versäumen. Möge er die;« gx* Absicht denn auch nur konfeguent ausführen. Er wird den größten Segen davon haben. Durch das Gehen werden die Muskeln m Tätigkeit gesetzt. Auch Turnübungen uns ein sehr gutes Bewegungsmittel. Der Auientbab in der sreien Luft, der Einfluß des belebenden, erwärmenden und den Frohsinn weckenden Lichles sind von unschätzbarem Werte tür alle Menschen, ganz besonders für die durch ikre Beschäftigung ans Haus Gebannten. Gerichtskalle. Benthe«, O.-D. In dem oberichlesischen Waremchrebungs-, Kettenhandels- und Kriegs- wuchcrvrozeß Tichauer und Genoffen, deren stta'- bar« Handlungen bis 1916 -uriickreichen, wurde jevt das Urteil gefällt. Isidor Tichauer erbielt 1 Jvbr 8 Monate GcjängniS und 18 600 Mar? Geldstrafe, Centawer 20, Jahre Gefängnis und 50 000 Mar? Geldstrafe. Von den übrigen 14 Angeklaqicn wurden vier sreigefprochen. Die andern zehn erhielten Geld strafen von 50 bi» 1500 Mark. Lünebnrg. Vom hiesigen Schwurgenchl winde der 28 Jahre alte, auS Nufsifch-Polen stammende Schlosser Johann Chmiel, der bei einem Ginbruch den Gemeindevorsteher Höfener und den Schutzmann Wachowiak erschossen hat, zweimal -um Tode, ;u 10 Jahren Zuchthaus und zu dauerndem Ehrverlust verurteil!. Vermischtes. Die Luftpost Nizza-Korsika. Im Rahmen der seit Jahr und Tag sehr aktuellen Luilpoft- pläne haben die Franzosen bereits mehrmals mit der üblichen Großarligkeit die Eröffnung des Luftpostdienstes vom französischen Festland nach Korsika angelündigt. Nach einem Bericht des ,Auto' sollte neuerdings dieser Dienst am l. Mai einsetzen, aber wieder mußte festgestellt werden, daß die drei Hauptpunkte unerledigt blieben: „Erstens die Organisation, zweitens die Fest stellung der Flugbahn, drittens die Beschaffung der Apparate. Die Organisation wurde immer wieder in die Länge gezogen. Nach mehr maligem Wechsel wurde Nizza auf eigenen Wunsch zur Abgangsstation bestimmt. Es wurde ein großes Grundstück in der Umgebung von Nizza hierzu hergerichtet, jetzt aber stellt sich heraus, daß die Stadt der ganzen Angelegenheit überdrüssig geworden ist. ES erwies sich neben anderen Unzulänglichkeiten, daß die Flugzeug schuppen genau so groß sind wie jedes einzelne Flugzeug selbst, sodaß die ganze Arbeit umsonst war. Trotzdem wünscht die Regierung, daß Nizza die Abgangsstation bleibe, al» Ankunfsoit gilt Ajaccio. Die MeereSstrecke, di« ohne Zwischenlandung überflogen werden muß, beträgt 20V Kilometer." Da- SlNheilmittel. Die Bewohner einer Stadt in Mitielsrankreich sahen sich kürzlich einem vollkommenen Tabakmangel gegenüber, sodaß in der ganzen Stadt nicht ein einziger Mann rauchen konnte. Da entschloß sich der Magistrat, diesem unangenehmen Zustand durch energischr Hilfsmaßregeln ein Ende zu bereiten. Das Ergebnis war, daß, wie ,1'Oeuvre' be richtet, am nächsten Tag« die folgende Mit teilung bekanntgegeben wurde: „Soeben ist die Taballarte eingeführt worden. Leider ist aber in keinem einzigen Laden Tabak vorrätig.* Ein arabisches Sprichwort. Wer nichts weiß und nicht weiA daß er nichts weiß, ist ein Tor. Weiche ihm auS! — Wer nichts weiß und weiß, daß er nichts weiß, ist be scheiden. Unterrichte ihn! — Wer etwa» weiß und nicht weiß, daß er etwa» weiß, der schläft. Wecke ihn auf > — Wer etwaK weiß und weiß, daß er etwas weiß, ist ein Weiser. Ihm folge! Goldene Morte. Es darf ein edler Mann nur wollen, Nm ernstlich wollen, und der Sieg ist sein. August v. Kotzebue („Gisela*). Der Deutsche kennt den Deutschen bald Am offenen Gesicht, Am Feuer, das vom Auge wallt, Am. Ton, worin er ipricht. , , Joh. Martin Miller. nicht unseren Soldaten senden? Ein« Adresse weiß doch wohl fede von un» — Karton» zum Beisand besitzt ich reichlich.* Die sech» Damen lachten sich an, erhoben sich fast gleichzeitig und folgten der davonfchreitenden Hautstau. Die Her«« im N«henzimm«r rauchten. Spukhafte Kreis» glitten üb«r ihr« Händ« hin der Decke de» Zimmer» zu, ,«flatterten, lösten üch aus, ballten sich auf» neue zusammen zu dichten, grauen Wolken. Der Kommerzienrat hob den Deckel eine» irisch angebrochenen Kistchen». „Marke Sieger-* 'agte Ottokar Kroner und lächelte. „Lieber Papa — bitte schenke mir die Kiste, daß ich sie weiiersende. Die „Sieger* dem „Sieger* . . . »Dat dacht» ich auch schon —* sagt» der Kommerzienrat. „Wir müssen denrn da draußen dock auch 'ne Freude machen. Ich habe mehrer« dieser Kistchen sür den Fall schon bereitstellen lassen. Johann ist angewiesen, da» Nötige zu besorgen. Ich möchte Sie nur um einige Adressen bitten. —* Sr begann zu schreiben. Die Herren nm- ringlen ihn und neigten die Köpf» gegen einander. „Wa» machen denn di« Männer da?* fragt« Luise schelmisch. Eie hatte mit den Braut- jungiern einen Gang durch den blühenden Garten gemacht. Geheimnisvolle» Tun hatte die Mädchen hinausgetrieben; «in altdeutsch«! Brauch, den Luise von ihrer greisen Kindersrau erfahren und den sie heut selbst hatte erproben wollen. .Wa» machen d«nn die Minner da?* fragt» st« noch «uunal.