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Inserate bitten wir für dic Mittwoch-Nummer bis Diensmo vormittags II llbr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag 11 Uhr einzusenden. Schriftleitung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. N . 30. 28. Jahrgang Sonnabend, den 13. April 1918. sind 9, im Mai 14, im Juni 20, im Juli 19 «Rundschau aus München meldet, in einer Bev Juni emtteffen. Das Ende vom Liebe wird sein, daß man abermals Deutschland um leih weise Ueberlassung einiger hundert Wagen Ge treide angeht, um sich bis zur nächsten Ernte über Wasser zu halten. Von Ungarn ist, wie die Bohemia bemerkt, nicht viel zu hoffen. Das sind sehr beklagenswerte Zustände, daß wir, die wir ohnehin nicht im Uebersluß an Getreide schwimmen, wiederum dem Nachbar aushelfeu sollen. Beklagenswert deshalb, weil daran offenbar der Mangel einer ordentlichen Wirtschaft schuld ist, nicht Knappheit des Ge treides an sich. Statt einen genauen Wirt- schaitsplan aufzustellcn, hat man im vorigen Herbst luftig in den Tag hinein zu leben an gefangen. Dem Einbruch des Schleichhandels in die staatliche Mehlversorgung haben die Be hörden ruhig zugesehen. Während sie fortge setzt über mangelhafte Aufbringung klagte, aß jeder, der die Mittel dazu hatte, die mehrfachen Mengen von Mehl, die ihm eigentlich zukamen. Die Industrie brach mit der Eigenversorgung die zweite Lücke in die Versorgung, sie kaufte, was sie bekommen konnte, unter der Hand zu höchsten Preisen. Der Regierung aber macht man in Oesterreich selbst ganz offen den Vor wurf, daß im Ernährungsministerium Elemente zu sitzen scheinen, denen eine weitgehende Selbst versorgung zu recht hohen Preisen nur lieb sein kann, und die deshalb der Verwüstung des Ber- sorgungsplancs nichts in den Weg legen. Ohne Bedeutung ist natürlich nicht, daß in der böh mischen Landwirtschaft das Tschechentum über wiegt, das seine Gefühle für das Deutschtum dadurch zum Ausdruck bringt, daß cs dem Durch halten die größten Schwierigkeiten bereitet. OerMLe; mut ZAHM« Bretnig. (Sommerzeit.) Die Sommers zeit wird in der Nacht vom 14. zum 15. April eingeführt, und zwar werden die Uhren um 2 Uhr nachts auf 3 Uhr nachts vorgestellt. — Verpachtung von Militärkan tinen. Wie die Stiftung Heimatdank mit teilt, werden die Verpachrung von Militärkan- tincn nur kriegsbeschädigte oder zivilversorgungs- bercchtigte Unteroffiziere berücksichtigt. Die Ver gebung freier Kantinenpächtecstellen erfolgt ledig lich durch die Ersatztruppenteile. Die Aus schreibung frei »erdender oder neu zu besetzen der Stellen seitens der Truppen erfolgt in der Regel in dem vom preußischen Kriegsministerium herausgegebencn Anstellungsnachrichten. — Petroleumsperre. Nach der Be kanntmachung des Reichskanzlers vom 30. März 1918 darf Petroleum bis einschließlich 16. Sep tember zu Leuchtzwecken an Wiederverkäufer vom 15. April 1918 ab und an Verbraucher vom 1. Mai 1918 ab nicht mehr abgesetzt werden. — Sammelt Quecke»! Zur Steue rung der außerordentlichen Futternot ist die Ge winnung und Verwendung der Ackerquecken als Pferdefutter dringend nötig. Gewaschen, ge trocknet und gehäckselt stellen sie ein geeignetes, nahrhafte« Beifutter für Pferde dar. Die Landwirte nützen daher sich und der Allgemein heit, wenn sic die Quecken sammeln. Insoweit sie dieselben nicht in ihrem eigenen Betriebe ksMHte«. Nördlich von Ärmentieres sind unsere Truppen in die englischen Linien beiderseits von Waasten (Warneton) eingedrungen. Zwischen ArmentiercS und Estaires wurde die Lys an mehreren Stellen überschritten Italienische Stoßtruppunternehmungcn im Mün dungsgebiet der Piave scheiterten. Die englischen Verlustlisten im Monat Marn ausschließlich derHilfstruppcn, enthüllen 243000 Namen. Infolge eines Zusammenstoßes ist ein englischer Zerstörer gesunken. In Kiew ist das Abkommen über die Beschaf fung von 60 Millionen Pud Brotgetreide usw. von den ukrainischen, deutschen und österreichischen Delegierten Unterzeichner worden. Die Getreidelieferungen der Ukraine Nach langen schwierigen Verhandlungen ist am Dienstag mittag in Kiew das Abkommen über die Beschaffung von etwa 60 Millionen Pud Brotgetreide, Fnttcrgetrelde, Hülsenfrüchten und Oelsaaten von den ukrainischen, deutschen und österreichisch-ungarischen Delegierten unter zeichnet worden. Zur geschäftlichen Durchfüh rung der großen Aufgabe haben Deutschland und Oesterreich-Ungarn in Kiew eine kaufmännische Geschäftsstelle errichtet. Sic nimmt mit ihren Kommissionären daö Getreide von der ukraini schen Handelsorganisation oder durch eigene ukrainische Unterkommissionäre ab. Im April verwenden können, werten sie von der Heeres verwaltung übernommen werden. Den Ankauf für den hiesigen Bezirk besorgt die Firma Bom- bach u. Paatz in Kamenz. Für den Zentner Quecken werden einschließlich Anfuhr und Ein laden in den Waggon 3 Mark gezahlt. Es ist nur gesunde Ware zu liefern, wie sie das Feld ergibt, möglichst ohne Erdklumpen und ohne größere Mengen fremder Bestandteile; in Fäulnis übergangene Quecken werden nicht an genommen. Bor der Abfuhr der Quecken ist bei der Firma Bombach u. Paatz Bcrladeort und Zeit zu erfragen. Bautzen. Die Schwierigkeiten des gegen wärtigen Bezugscheinsystems beleuchtet ein Vor fall, der sich in einer hiesigen Familie zugelragen hat und in seinen Folgen dazu führte, daß der sieben Jahre alle Sohn mehrere Wochen hin durch die Schule nicht besuchen konnte. Die Mutter hatte gegen Bezugschein ein Paar Schuhe führ ihn gekauft, die sich aber als Kriegserzeug nis nur zu schnell wieder in ihre Bestandteile auflöstcn. Der Junge kam dadurch in eine üble Lage, indem er einerseits wieder ohne die geringste Fußbekleidung war, andererseits aber keinen neuen Bezugschein ausgestellt bekam, weil er erst vor kurzem einen solchen erhalten hatte. So mußte er eine lange Zeit über bei kaltem Wetter in Filzschuhen zur Schule kommen, während er bei regnerischem Wetter zu Stuben arrest verurteilt war. Grotzschönau. In Warnsdorf verhafteten Finanzwachorgane einen Fleischer und einen Fuhr werksbesitzer. die Pferde in Ungarn kauften und nach Sachsen paschten. Da sie sich vieler Mit telspersonen bedienten, wird die Entdeckung weite Kreise ziehen. Nothexkirchen. (Tod einer Hundertjäh rigen.) Hier ist dieser Tage Frau Unger gestorben, die am letzten WeihnachtSfcste ibr 100. Lebensjahr vollendet hatte. Oberwiesenthal i. Erzg. (Bergbau.) Der seit einigen Jahrzehnten ausgesetzte Berg bau im Zechengrund bei Oberwiesenthal soll wieder ausgenommen werden. Während früher Silbererze und Kobalt gefördert wurden, hofft man jetzt Kobalt, Arsenik und Pechblende fördern zu können. Jenkwitz (Laus.) Am Montag entstand im Grundstück des Bruchmeisters Weser Feuer, dem das Wohnhaus mit angebaulcm Schuppen zum Opfer fiel. Frau Weser erlitt eine Rauch vergiftung und Brandwunden am Kopfe. Der Besitzer befindet sich im Felde. Reichenberg i. B. Der 35 Jahre alte Schneidcrgehilfe Emanuel TschischkowSky erschlug seine Frau und beging dann Selbstmord. Der seit Juli bei den Eheleuten wohnende 25 Jahre alte Soldat Joseph Ruzicka gab an, daß Tschisch- kowsky ihm im Bett drei Schläge mit einem Beil auf den Kopf gegeben habe. Nach einem Briefe, den der Täter an seinen Schwiegervater hinteriaffen hat, gibt dieser an, daß er die Tat aus Eifersucht auf Ruzicka begangen habe, da cs die Frau mit der ehelichen Treue nicht ernst genommen habe. Die erst 34 Jahre alte Frau sah ihrer Niederkunft entgegen. Chemnitz. Am 9. April blickte Herr Obcrpfarck^Eger von St. Jakob auf eine 25- jährige Amtstätigkeit an der Jakobikirchc zurück. Der Minister des Aenßercu, Arion, hat dem Minister geantwortet: Das Recht hat gesiegt Freudevollen Herzens beglückwünsche ich Dich zu Deinem glänzenden Erfolge. Dic Wunden des Landes erfahren dadurch eine Linderung. Der vollzogene bedeutende Akt verleiht dem größergewordcuen Rumänien neue Kräfte. Die Beßarabier sind rem Rufe des Volkes und der Zukunft gefolgt. Es leben die Beßarabier! Es lebe Rumänien! E. C. Arion. „Gazette Bncnrestilor", dic den Telegramm- wechsel veröffentlicht, schreibt dazu: Das un- verjährbare Recht Rumäniens hat gesiegt. Die alte moldauische Provinz kehrt nach mehr als 100 Jahren zum Mutterland zurück. Die von Rußland 1812 begangene Ungerechtigkeit nimmt nun ein Ende. Die rumänischen Patrioten feiern heute einen großen Frcudentag. Sic können die Stirn erheben und vertrauensvoll in die Zukunft blicken. (W. T. B.) Italienische Aengste. Berlin, 10. April. Die Angst vor der österreichischen Offensive beherrscht andauernd die italienische Presse. Anscheinend zweifelt nun nicht mehr an ihr. Wie Corriere della Sera der Vossischen Zeitung zufolge berichtet, haben die Vorbereitungen bereits vor drei Mo naten begonnen. Fortwährend kommen neue Batterien, Lebensmittel und Munition an. Die Perseveranza erblickt in der Rede Czernins das Vorspiel zu der beginnenden Offensive. Ein bekehrter Verzichtler. dürfen nicht erböht werben. Zuschläge für Un kosten aller Art und Kommissionen, sowie Frachtraten sind entsprechend dem hohen ukrai nischen Preisniveau festgelcgt. Die Gctreide- lieferungen haben bereits begonnen. (WTB.) Wie „Az Ussag" meldet, werden demnächst die Banken der Vierbundmächte der Ukraine ein größeres Darlehen gewähren. Das Darlehen wird von den deutschen, österreichischen und un garischen, vielleicht auch von bulgarischen und türkischen Banken flüssig gemacht. Die Höhe des Darlehns soll 50 bis 60 Millionen Rubel betragen, wovon Oesterreich und Ungarn 25 Millionen Rubel übernehmen. Die Vereinigung Betzarsbiens mit Rumänien Bukarest, 10. April. Der rumänische Minister des Acußeren, Arion, der sich in Bukarest befindet, hat von dem zurzeit in Kischinew weilenden Ministerpräsidenten Marghi- loman folgendes Telegramm erhalten: Nach zweitägiger' Beratung hat der LandeSrat von Beßarabien am 9. April, 7 Uhr abends, die Bereinigung Beßarabiens mit Rumänien mit «6 gegen 3 Stimmen feierlich angenommen. Im Namen des rumänischen Volke- und Königs Haie rch „on dieser Abstimmung Kenntnis ge nommen und inmitten unbeschteiblicher Begeiste rung die Vereinigung proklamiert. Um 8 Uhr abend« wurde ein Gottesdienst in der Kathe drale abgehalten. Ungeheuere Menge, endloser Jubel. Ich bin sehr glücklich. Alexander Marghiloman. Berlin, 10. April. Der Reichstagsabge- Millionen Pud zu liefern. Dic bestehenden ordnete Emminger, der seinerzeit für die Frie- Höchstpreise für den ukrainischen Erzeuger, 5! densresolution des Reichstages gestimmt hat, Rubel für Roggen und 6 Rubel für Weizen, i hat sich bekehrt und ivic man der Täglichen sammlung in Hofstedten die Forderung nach einen, starken Frieden und nach Kriegsentschädi gung ausgesprochen. Ernährungsschwierigkeiten in Böhmen. Daß in Oesterreich, besonders in Böhmen und hier wieder in den von Deutschen bewohnten Grenzgebieten nach dem Deutschen Reiche hin seit längerer Zeit Ernährungsschwicrigkeiten be stehen, war bereits bekannt. Sic haben aber jetzt einen auch bei uns schwere Besorgnis er weckenden Umfang angenommen. Denn wie die deutsche Zeitung Bohemia meldet, stehen seit einigen Lagen in Prag und seinen Vororten Tausende von Familien ohne einen Biffen Brot da. Am Sonnabend nachmittag wurde von der Statthalterei dem Magistrat telephonisch der Auftrag gegeben, die Brotzuteilung einzuschrän ken, und dieser Auftrag wurde so erledigt, daß Personen mit über 4000 Kronen weder für sich noch ihr Dienstpersonal Brot meqr erhalten. In erster Linie wird also der Mittelstand ge troffen, aber auch ein Teil der hochgelohnten Arbeiterschaft. Am Sonnabend batte dic Ge meinde Prag 54000 Laib Brot zu wenig. Für diese Woche werden, schätzt man, 100000 feh len. Es ist Einspruch gegen die so r «tzlich her einbrechende neue Brotverordnung erb oben wor den, aber ob mit Erfolg, ist fraglich, denn die Regierung kann anscheinend nur auf die erwar teten Vorräte aus der Ukraine zurückgreifen, die aber bestenfalls erst Envc Mai oder Anfang Du zeichnest 3000 Mark. - Warum nicht 3 M6 ? Wer AVVOM"*k zeichnet, kann, wenn er nur will, auch noch hundert oder einige hundert Mark mehr zeichnen. Wenn jeder sich d^s rechtzemg überlegt und danach handelt, kann das Ergebnis -er 8. Kriegsanleihe um eirn elte Milliarde hoher werden. Geh' mit gutem Beispiel^voran und zeichne mehr^ als ursprünglich in Deiner Absicht lag. Allgemeine für dle den Kememderat zu Bretnig Lsk'Ss-Mreiger lür ciie Mmu. MKrshrMtt, HZrmyMe, srMtzentW M ümgegenö Injerate, die 4 gespal tene Korpuszeile 15 Pf. für Inserenten im Rödertale, für alle übrigen 20 Pf., im amt lichen Teile 25 Pf., und im Reklameteil 40 Pf., nehmen außer unserer Geschäftsstelle auch sämtlicheAnnoncen-Expe- ditionen jederzeit entgegen. Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt. Der Allgemeine Anzeiger erscheint Woche,.„ich zwe-Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis: viertel- lührlich ab Schalter 1,15 Ml. «o freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark 35 Pfeunige, durch die Post 1,15 Mark ansschl. Bestellgeld. Be stellungen nehmen auch unsere Zennngsboten gern entgegen.