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Neueste Na»iMien. An der flandrischen Front bei Armentieres und auf dem westlichen Maasufer drangen deutsche Abteilungen in die feindlichen Gräben ein und machten Gefangene. Auf der Kathedrale von Reims wurde wieder eine französische Blinkstelle festgestellt. In der Ukraine wurden feindliche Banden bei Bachmatsch nordöstlich von Kiew uno an der Bahn Shmerinka—Odessa zerstreut. Unsere Unterseeboote haben im Sperrgebiet um England wieder 18 000 Tonnen versenkt. Der deutsche Fliegerhauptmann Buddeke ist im Luftkampse gefallen. Eine neue Kriegskreditvorlage in Höhe von 15 Milliarden Mark wird dem Reichstage nach seinem Wiederzusammentritt zugehen. Ercellenz v. Broizem, der stellvertretende kom mandierende General des 12. Armeekorps, ist am Montag in Dresden in einem Alter von 68 Jahren plötzlich an Herzschlag ver schieden. Im Dresdener Mehlschieberprozeß wurde der Hauptangeklagte Gruhle zu 1 Jahr Gefäng nis und 194 292 Mk. Geldstrafe verurteilt. Zur Kriegslage. An der Westfront dauern die gegenseitigen Aufklärungskämpfe durch Patrouillen und Stoß trupps an. Bemerkenswert ist, daß die Fran zosen fortfahren, die Kathedrale von Reims für militärische Zwecke zu mißbrauchen, obwohl sie sich darüber klar sein werden, daß dieser Miß brauch deutscherseits keinesfalls geduldet werden kann. Die Folgen dieses Verhaltens haben sie sich selbst zuzuschreiben. Im Osten stehen unsere Truppen nur noch 9 Meilen von Odessa entfernt. Weiter nörd-s lich wurde Bobrinskaja, östlich des Dnjepr Jago- tin und ferner der wichtige Eisenbahnknotenpunkt Kundy von uns besetzt. In der Gegend von Bachmatsch sind heftige, für uns siegreich verlaufende Kämpfe mit einem weit überlegenen Gegner im Gange. Die feind lichen Truppen verfügen über schwere Artillerie und einen Panzerzug. Es sind bolschewistische Truppen, die sich längs der Bahnlinie aus der > Ukraine zurückziehen; sie setzen sich zum großen Teil aus desertierten Tschechen zusammen, mit denen natürlich nach Kriegsrecht verfahren wird. Einzelne abgeschnittene Verbände hatten die Drei stigkeit, an unsere siegreichen Truppen die Bitte um freien Abmarsch mit Waffen zu richten. Selbstverständlich wurde die Bitte abgeschlagen. In der Gegend von Petschory, westlich von Pleskau, hatten sich plündernde Banden gezeigt, gegen die Straferpeditionen unternommen werden mußten. Die Banden hatten übel gehaust, die Ortschaften zerstört und ausgeplündert. Fünf mit der Waffe in der Hand ergriffene Plünde ¬ rer wurden erschossen. In Petschory wurden neun von Banditen grausam verstümmelte Lei chen deutscher Soldaten aufgefunden. Der Stadt wurde darauf eine Kontribution von 300 000 Rubel auferlegr. Au der großrussischen Front sind auch die Bandenkämpfe beendet. Wiederholt haben die Russen vergebliche Versuche gemacht, aufreizende Flugschriften unter unseren Mannschaften zu verteilen. Das deutsche Vorgehen hat auf die breiten Massen in Rußland sichtlichen Eindruck gemacht. Trotzki ist politisch heute ein toter Mann. Dar über hinaus glaubt man auch, daß die Herrschaft ! der Bolschewiki bald rusammenbrechen wird. Viel- fach wird der Großfürst Michael als der zu künftige Regent genannt. Man glaubt, daß von Moskau aus eine Gegenrevolution einsetzen wird. Die Stimmung in Finnland wird gegen Deutschland immer freundlicher. Die Verteilung der Getreidevor räte aus der Ukraine. Berlin, 11. März. Die Art der Vertei lung der aus der Ukraine zu erwartenden Ge treide-Vorräte zwischen Deutschland und Oester reich-Ungarn ist nunmehr dahin festgesetzt, daß bis zum 31. Juli Deutschland und Oesterreich- Ungarn gleichviel erhalten, und zwar wird in der erstem Hättte dieses Abschnittes Oesterreich- Ungarn doppelt so viel beziehen wie Deutsch land, während danach bis zum 31. Juli die Verteilung umgekehrt erfolgt, so daß also dann Deutschland die doppelte Menge erhält. Die Friedensbestrebungen in Paris Köln, 11. März. Der sozialistischen Presse zufolge hat in der zweiten Hälfte Februar und Anfang März in Paris eine Reihe großer Ar beiterversammlungen stattgefunden, die sich mit der Notwendigkeit eines raschen Friedensschlusses beschäftigten. (Köln. Ztg.) Der neue Luftangriff auf Paris. Unbelehrt durch unseren Strafangriff gegen die Stadt Paris in der Nacht vom 30. Ja nuar und durch unsere erneuten Warnungen haben die Gegner während der vergangenen Woche wiederum friedliche deutsche Städte weit hinter der Kampfzone mit Bomben heimgesucht. Die angedrohte Strafe ist nun abermals voll streckt worden. Die Stadt Paris war wiederum das Ziel unseres Vergeltungsangriffs. Dem verbrecherischen und verblendeten Verhalten un serer Gegner entsprechend wurde der zweite Angriff mit noch größerer Schärfe und Wucht geführt als der erste. Die Stadt Paris wurde mit insgesamt 23 700 Kilogramm Bomben be legt. Genf, 11. März. Nach Berichten west schweizerischer Blätter aus Paris vom Sonntag nr^den bis zum Sonntag an 30 Tote und f«E?0 Schwerverwunbete als Opfer des deut schem- Luftangriffes über Frankreich gezählt, einschließlich der Opfer der aus dem Fluge von und nach Paris abgeworfenen Bomben. Italiens wachsende Not. Ein aus Italien ausgewiesener, in Zürich eingetroffener Korrespondent des Luzerner „Tage blattes" schildert die täglich zunehmenden Schwierigkeiten der Lebensmittelversorgung in Italien. Er bezweifelt, daß der italienische Krieg noch sechs Monate andauern werde. Die Daimler-Motorenwerke. Die Vorgänge bei der Daimlerfabrik haben einen wirtschaftlichen und einen politischen Cha rakter. Wirtschaftlich ist es kennzeichnend, daß das Unternehmen, das mit einem Grundkapital von 8 Millionen Mark arbeitet, im ersten Kriegs jahr 9 Millionen Mark verdiente und sonach alle Anlagen und Neubauten bis auf eine Mark abschreiben konnte. Außerdem wurden die Aktien vermehrt; aber den Aktionären wurde ein Kauf recht auf die neuen Aktien in der Weise ge sichert, daß für eine alte Aktie mehrere junge erworben werden konnten, sodaß es sich also um ein Millionengeschenk an die Aktionäre handelte. Die Dividende, die Abschreibungen und die Rück stellungen waren bei alledem noch übermäßig hoch. Die politische Seite dürfte man darin sehen, daß die Daimler-Werke, als die Verhand lungen mit der Militärbehörde schwierig wurden, mit einer Verminderung ihrer Tätigkeit drohten. !Das ist in der politischen Wirkung der Ankün- ! digung eines Streiks gleich zu achten und dem entsprechend zu bewerten. Da die Vorgänge offenkundig sind, so liegt auch kein Grund vor, mit dem Urteil über die in dem Verhalten lie gende Gesinnung zurückzuhalten. Nach den An gaben eines entlassenen Angestellten soll die Be rechnung der Selbstkosten nicht einwandfrei sein. SSLWez. Kamenz. Ein Lazarettzug traf am Sonn tag morgen wieder auf dem hiesigen Bahnhofe ein. Er kam aus dem Westen und brachte 175 verwundete bez. kranke Krieger, die im hiesigen Reservelazarett sowie in den Teillazaretten Elstra und Pulsnitz Aufnahme fanden. — Zucker zur Bienensütterung. Hierüber wird uns von amtlicher Seite folgen des geschrieben: Wie den Jmkervereinen bereits durch den Hauptverein mitgeteilt worden' ist, soll die Verteilung des Zuckers zur Biencnfüt- terung auch in diesem Jahre durch die Jmker- vereine erfolgen und zwar auch für diejenigen Imker, die keinem Verein angehören. Für jedes überwinterte Bienenvolk werden 7^ Kilogramm Zucker zugeteilt. Hiervon können 5 Kilogramm in unversteuertem Zucker bezogen werden. Der Bedarf an Zucker ist von den Imkern bis zum 15. März 1918 dem örtlich zuständigen Jmker- verein anzumelden und zwar auch von denjenigen Imkern, die nicht Mitglieder eines Vereins sind. Die Anmeldung ist unter Verwendung des hier zu besonders vorgeschriebenen Formblattes, das durch den Jmkerverein zu beziehen ist, zu bewirken. Die Zuteilung des Zuckers selbst wird ebenfalls durch die Jmkervereine erfolgen. Um wenigstens einen Teil des Honigs für die öffentliche Wirt schaft zu erfassen und der Versorgung von Krankenanstalten, Lazaretten usw. nutzbar zu machen, sollen die Imker zunächst 2^ Kilo gramm Zucker ohne Gegenleistung erhalten, die Verteilung der weiteren 5 Kilogramm wird erst vom 31. August 1918 an und nur insoweit erfolgen, als bis dahin von dem einzelnen Imker auf jedes Bienenvolk eine bestimmte Menge Honig abgeliefert worden ist. Diese Menge ist vorläufig auf 8 Pfd. festgesetzt worden. Grimma. (Große Spenden.) Dem Amts hauptmann wurden 25 000 Mark, dem Stadt rat 20000 Mark übergeben, deren Erträgnisse zur Verwendung für gemeinnützige Zwecke be stimmt sind. Ein Grimmaer Gemeindeglied stiftete 5000 Mark, deren Zinsen kirchlichen Zwecken dienen sollen, ein angesehener Gewerbe treibender des Bezirks stiftete 1000 Mark zur Verwendung der Erträgnisse für Beihilfen zum Besuche von Fachschulen für Kriegsbeschädigte. Leipzig. (Mehlschieber auf der Frühjahrs messe.) Den außerordentlich regen Verkehr bei der diesjährigen Frühjahrsmesse wollten Mehl schieber benutzen, Mehl, das sie im Schleich handel erworben, in Leipzig zu hohen Wucher preisen abzusetzen. Trotz des großen Meßtrubels in der inneren Stadt hatte ein Beamter der Wohlfahrtspolizei beobachtet, wie mehrere Ket tenhändler auf einem mit einem Plane über deckten Bauerngeschirr 20 Zentner des schönsten weißen Weizenmehls einem größeren Kaffeebe triebe zuführen wollten. Das Mehl wurde be schlagnahmt, die unternehmungslustigen Händler, die zunächst spurlos verschwunden waren, wurden ermittelt und sehen ihrer Bestrafung entgegen. Auerbach i. V. Ein Pfadfinderheim, das dem hiesigen Pfadfinderkorps gehört, wurde hier eröffnet. Das Heim enthält freundliche Räume für Versammlungs-, Lese- und Spiel zwecke. Plauen. Nicht weniger als 35 Schul diebstähle sind hier einem Burschen nachgewiesen worden. In den letzten Wochen waren im hie sigen Lehrerseminar aus den Mänteln der Schü ler Eßwaren, Brieftaschen und andere Kleinig keiten gestohlen worden Als Dieb wurde ein 15 jähriger Arbeitsbursche ermittelt, der zugab, 35 derartige Diebstähle verübt zu haben. Die Kriegsfamilienunterstützungen find Freitag, den 18. März vormiltags in der Zeit von 8—11 Uhr im Rittergute abzuheben. Wechselgeld (namentlich 50 Pfennigstücke) ist mitzubringen. Bretnig, den 12. Mär; 1918. Der Gemeindeuorstand. Arbeitslos en-Unterstützung. Die Arbeitslosen-Unterstützung wird heute Mittwoch, den 13. d. M. nachmittags von 3—5 Uhr im Rittergute ausgezahlt. Bretnig, den 12. März 1918. Der Gemeindevorstand. Pfefferkuchenverkauf. Auf Marke 3 der roten Lebensmittelkarte werden von heute Mittwoch, den 13. dss. Mts. ab 125 Gramm Wirtschafts-Pfefferkuchen zum Preise von 30 Pfg. in den hiesigen Verkaufsstellen abgegeben. Bretnig, am 11. März 1918. Der Gemeindevorstand. ^^sZ»Z^s^ L/s^Zs/rZs/s. Mittwoch abends Vs9 Uhr: HeUUH Porten in dem glänzenden Lustspiel D Der Liebesbrief der Königin. I A Ein Jntriguenspicl in 3 Teilen. Schießübungen der amerikanischen Flotte. Hoctnmercssant. Das verschwundene Vermächtnis. Bestellungen im voraus werden entgegengenomme«. Zu diesem wunderbaren Programm ladet ergebenst ein Oswin Eisold. «^/rLsZ§G/s zur Uermittluug an auswärtige Zeitungen zu Originalpreisen nimmt entgegen dis niesiKS LZuekd ueksrei. in verschiedenen Größen empfiehlt Bekanntmachung. Auf Februar-Oelabschnitt wird in den Geschäften von Donnerstag ab 120 Gramm Oel — abgegeben. Die Kaufleute haben jeden, welcher den Oel-Abschnitt bringt, Oel abzugebe«, solange ihr Vorrat reicht. Für jede Marke ist Oel vorhanden. Es steht jedoch die Kundenzabl hieraus für jeden Kaufmann nicht fest. Bretnig, den 12. März 1918. Die Ortsbehörde. Bekanntmachung. Die von den Kartoffelerzeugern vereinnahmte« C-Karten sind nächsten Sonnabend von 5—6 Uhr nachmittags im Rittergute (Marken-Ausgabe) abzuliefern. Nächsten Sounabenv von 3—5 Uhr Möhren-Verkauf. Bretnig, den 12. März 1918. Die Ortsbehörde. Rohkohlen- (freier) Einzelverkauf: heule Mittwoch vorm. von '/zN bis 11Vr Uhr: Hausnummern: 1 bis 120, nachm. von '/zA bis 5 Uhr: Hausnummern: 121 bis 238. I. G. Petzold L Sohn. Olympia-Theater, Großröhrsdorf, l Heute Dienstag und morgen Mittwoch abends 8 Uhr: Das größte Ereignis, was bisher gezeigt wurde: U-Boote heraus! s U-Boote in voller Fahrt unter Wasser. — Alarmtauchen. — Untersuchung eines neutralen » Handelsdampfers. — „Ein Besuch bei unseren Blaujacken". — Einzigartige Bilder unserer § Kriegsmarine. 4 Akte! Feine Musikbegleitung! 4 Akte! ! Don Betlehem über Jerusalem. Schöne Naturaufnahme. Unsere Krümelchen. Köstliches Lustspiel. — — Der Haupttreffer. Drama. — — Dieses Programm muß Jeoer sehen! im „Olympia-Theater", Großröhrsdorf. Bienenzüchterverein Rödertal. Mittwoch, den 13. d. M. abends 8 Uhr Versammlung im Dereiuslokal. Z u cke r b e ste ll un g b r t r. Alle kommen! Hoppe, Bors. Verschiedene Dossn für» Feld empfiehlt Bernhard Schurig, Klempnerei, Großröhrsdorf.