Suche löschen...
Nachrichten und Anzeiger für Naunhof, Brandis, Borsdorf, Beucha, Trebsen und Umgebung : 27.04.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787954706-193904275
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787954706-19390427
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787954706-19390427
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten und Anzeiger für Naunhof, Brandis, ...
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-04
- Tag 1939-04-27
-
Monat
1939-04
-
Jahr
1939
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
R >lung am 17. Mai. wozu später noch ? gewaltigen Auf- Wochen nach dem nuß in qicht weni- Reihe komplizierter Man bedient sich bei cheuren Aktenmate- chrift, sondern be- >igen alle erforder ¬ en Fragevogen er- -n und Landrats- e von Preußen — eihe und erst zum 'e dem Statistischen genes, vielstöckiges rße wird dort aus- benutzt, wozu ein g und Nacht muß >is die Ergebnisse rden zur weiteren i. Erst dann wer- 1 den Kellern des oo sie bleiben, bis t Erhebungen be- z vom Jahre 1933 verändertes Bild am ist es auch not- l mit der größten nit der Staat un- r seine zukünftige »er Kinderreichen, iale Aufgaben er- die „Feuerprobe- diese Wissenschaft Zohn Mahne. rimma Gesamtheit. Es gilt Sinne des Wortes, erreiche Familie das terschaft ist höchstes t. rbandsleiter Mes- rtung als llr- c forderte eingangs, Problem" mehr sein erständlichkeit wer- cechtigung. Von die- r die Ehe und for- it der Jugend. Nie- orgende Väter aus h schrankenlos aus- undheitsschäden als Verluste die Opfer >e Mißachtung von »rden, so sprach der »atz es nicht angeht, seiner inneren Hal- r Denken und Emp großer Kulturvölker ung her. Daher un- Vift einer lässigen m dieses besonders Naunhof) „Zehn » von Dr. Heinsius rden und die heute itern ausgehändigt ie hohe Verantwor- lterstrich vor allem Augenblicks willen nten zu vernichten. lange vor der Ehe serden. Sie lauten: icht ehelos bleiben. t. » gleichen oder nor- h seinen Vorfahren, r äußere Schönheit. inen Gefährten für wünschen! IIIII»IIIIIIII»II!IIII!IIIIIIIIII ecke Leipzig— itz—Rochlitz) g und Großbothen 7. Oktober gültige » Aenderungen und s nach Großbothen ilbjahres beibehal- zig — Großbothen T14 Uhr, wird in c über Rochlitz hin- i Glauchau durch eu eingeführt wird zug Leipzig—Groß Naunhof 8.31 Uhr, ig an Rochlitz 9.3b nabendzug Leipzig n: ab Leipzig-Hbf. hr, an Großbothen genden Vorortzüge iter verkehren: ab Hof erst 14.21 Uhr. 13 Uhr ab Leipzig s Ende September rn Werklagen und >en über Naunhof in Richtung Leip- MteilungeliderASDAP Ortsgruppe Naunhof Der für Freitag, den 28. April 1939 angesetzte Mitarbeiter- Appell findet wegen der Reichstagssitzung nicht statt. Dieser Appell ist auf Freitag, den 12. Mai verlegt worden. Näheres folgt. zig ergeben sich nur einige geringfügige Minutenabweichungen. Dagegen wird der jetzt 8.49 Uhr ab Naunhof weiterfahrende Aorortzug Großbothen-Leipzig durchweg später gelegt: künf tig ab Großbothen erst 8.32 Uhr, u. a. ab Naunhof 8.55 Uhr, an Leipzig-Hbf. 9.26 Uhr (bisher 9.17 Uhr). Der Vormittags zug Rochlitz—Leipzig, jetzt u. a. ab Naunhof 11.33 Uhr, wird durchweg erheblich zeitiger gelegt, kürzeren Aufenthalt in Groß bothen erhalten und auch sonst beschleunigt. Dabei ergeben sich die folgenden neuen Verkehrszeiten: ab Rochlitz 10.26 Uhr, d. i. z Minuten zeitiger), ab Großbothen statt 11.08 schon 10.57 Uhr, u. a. ab Naunhof statt 11.33 bereits 11.18 Uhr, an Leipzig-Hbf. statt 12.05 bereits 11.47 Uhr. Dadurch werden in Leipzig künf tig auch noch einige wichtige Fernanschlüsse erreicht: u. a. ! Schnellzug 12.00 Uhr nach Thüringen—Frankfurt/Main, sowie Fernschnellzüge 11.57 und 12.06 Uhr nach Berlin und Schnell- i zug 12 09 Uhr nach Berlin. Im Nachmittagsverkehr werden verschiedene in Richtung Leipzig fahrende Vorortzüge einige Minuten zeitiger oder später als jetzt abgelassen werden. Neu eingeführt wird ein Sonntagszug ab Erimma/ob. Bhf. 19.17 Uhr. u. a. ab Naunhof 19.32 Uhr, an Leipzig-Hbf. 20.06 Uhr, der bis Ende September verkehren soll. Die Fahrt des Sonn tagszuges u. a. ab Naunhof 20.50 Uhr, der im Winterhalbjahr von Rochlitz verkehrte (dort ab 19.59 Uhr), beginnt bis Ende September bereits 18.40 Uhr von Glauchau aus. Damit wird eine günstige direkte Rückfahrgelegenheit vom oberen Mulden tale her geschaffen. Querverbindungslinie Großbothen — Bad Lausick — Borna: Für diese Strecke ergeben sich fast keine Fahrplanänderungen. Auch die Anschlußverbindungen von und nach Naunhof bleiben annähernd dieselben wie bisher. NaUtlhof mit Ortsteil Lindhardt Der Schmuck der Straßen und Häuser zum 1. Mai. Pracht und festliches Leben zaubert der Fahnenwald ins Straßenbild. Er kann gar nicht reich genug sein. Große und nicht allzu unter schiedliche Fahnen wirken besser als ein kleines Gewimmel von kleinen Wimpeln. Zur Pracht der Fahnen tritt der Grünschmuck als Träger gastfreundlicher und volkstümlich warmer Stimmung Die eigentlichen Schmuckformen des grünen Hausfrontenschmuk- kes sind Girlande und flacher Kranz in ihrer schlichtesten und natürlichsten Anwendung, einem in regelmäßigen Abständen an den Fenstern befestigten Behang. Sonderschmuck können Pforten und Balkone erhalten. Im übrigen aber soll eine möglichst durch gehende „Schmuckzone" von Eirlandenschwüngen und Kränzen > angestrebt werden. Ein einziges schmucklos gebliebenes Haus an ausfallender Stelle kann das Gesamtbild empfindlich stören. Es muß darum auf den Schmuck gerade der besonders hervortre- > tenden Gebäude vor allem geachtet werden. Der Erundstimmung ! des Maifestes entspricht allerdings weit mehr als die schwere ! Girlande das lockere Maiengrün. An die Fenster gesteckte Vir- ! kemnaien und an die Wände gestellte Birkenstämmchen sind der ! rechte „duftige" Maienschmuck. Obenan steht die Pflicht, nicht durch wildes Plündern von Schmuckgrün Landschaft und Baum- ! wuchs zu schädigen. Feierliche Einholung des Maibaumes. Am Vortage des Nationalen Feiertages des deutschen Volkes wird wieder ein Maibaum auf dem Marktplatze errichtet werden. Die Hitler- Jugend stellt am kommenden Sonntag 17 Uhr und holt dann den Maibaum aus der Abteilung 50 unseres Forstes. Da die Errichtung des Maibaumes auf einen Sonntag fällt, also keiner beruflich gehindert ist, wird erwartet, daß sich recht viele Volks genossen zu der Maibaum-Aufstellung einfinden. 25 Jahre verheiratet sind heute Tischler Oskar Ettig und Frau, Bahnhofstraße 9. Dem Silberhochzeitspaar beste Glück wünsche! Brandis Zur gefl. Beachtung. Im amtlichen Teil der vorliegenden Ausgabe wird bekanntgegeben, daß die Geschäftsräume des Rat hauses und der Spar- und Girokasse morgen Freitag ab 11.45 Uhr geschloßen sind. Am 1. Mai kommt kein Briefträger! Am Sonntag, dem 30. April, wird zusätzlich der Briefzustellung eine Geld- und Paket zustellung durchgeführt. Dafür ruht am 1. Mai die gesamte Post- zustellung, nur die Schalter in den Postämtern sind wie an Sonntagen geöffnet. — Die Reichspost gibt zudem Sondermar ken zu 6-1-19 Rpf. mit dem Bild des Führers und auch Sonder postkarten zum 1. Mai heraus. Standesamtliche Nachrichten für die Zeit vom 18. bis 26 April 1938: Geburten: Ein Sohn Apitzsch, Große Wind mühlengasse 14. Borsdorf Der Film vom Deutschen Tnrn- und Sportfest 1938 in Bres lau kommt! Im Juli vorigen Jahres gab es für die deutsche Turn- und Sportwelt, ja für die ganze deutsche Oeffentlichkeit Mur ein Wort: „Breslau". Bei diesem ersten Deutschen Turn- Ammelshatn So wollen wir den 1. Mai feiern. Der Feiertag aller Schaf fenden wird am Morgen mit einer Vetriebsfeier der Fa. Evert L Co. eingeleitet. In kameradschaftlichem Kreise wird dann die Zeit verbracht, bis der Rundfunk den Staatsakt aus Berlin überträgt. Ein fröhlicher Maitanz, der am Nachmittag beginnt, soll allen Schaffenden Stunden der Freude vermitteln. An die Einwohnerschaft ergeht die Bitte, durch reiche Schmückung der Häuser dem Feiertag auch nach außen das rechte Gepräge zu geben. Beucha mit Ortsteilen Meinsteinberg u. Wolfshain Auf Obstschädlinge jetzt schon achten! Kaum sind die ersten Blätter, die ersten zarten Erüntriebe an den Bäumen und Sträuchern zu sehen, sind bereits wieder Kräfte am Werk, um das kaum Entstandene wieder zu verderben. Heimlich und im Verborgenen lebt und wirkt ein Volk von Schädlingen, die eben durch ihre Verborgenheit so ungeheuer schädlich werden, denn wenn dann der Schaden so groß ist, daß man ihn schon äußer lich sieht, wenn er vielleicht sogar vom Unkundigen wahrgenom men wird, dann ist in der Regel eine Abwendung der entstan denen Schäden, bzw.- eine Bekämpfung der Schädlinge, nicht mehr erfolgversprechend. Sobald im Obstgarten das erste junge Grün sproßt, stellen sich auch die ersten Schädlinge ein, so die Räupchen des Frostspanners, des Eoldasters, des Schwammspin ners, der Apfelbaumgespinstmotte, und anderer Schmetterlings arten. Die Eoldafterraupen haben den Winter, in dichten Ge spinsten gesellig vereint, überdauert und breiten sich jetzt über die Bäume aus, großen Schaden stiftend. Auch die pilzlichen Schädlinge, die die Winterzeit zumeist in Form von Winter sporen verbracht haben, werden wieder munter: der Schorf, der Mehltau, der Polsterschimmel usw. Um dem schädlichen Wir ken all dieser unerwünschten Nutznießer des ersten Vaumgrüns Einhalt zu gebieten, müssen die Obstbäume zwischen dem Er scheinen des ersten Blattgrüns und der Blütenfaltung mit einem Kupfer-Arsenpräparat gespritzt werden. Allerdings ist gerade diese Spritzung wenig eingeführt, während die Nachblüten spritzung einem weit größeren Verständnis begegnet. Neben den genannten tierischen Schädlingen regen sich aber auch Schild läuse und Blattläuse wieder und verdienen in den kommenden Wochen ebenfalls Beachtung. Gerade in diesem Jahr, wo ein äußerst guter Obstansatz jetzt schon festzustellen ist, muß alles getan werden, um auf alle Fälle die Ernte zu sichern. und Sportfest in der Hauptstadt des Schlesierlandes fanden sich alle Leibesübung treibenden Verbände geeint zusammen. In einem noch nie gesehenen Rahmen und mit Zahlen, die die Welt noch nicht gehört hatte, traten Turnen und Sport im Hermann- Göring-Sportfeld an. Darüber hinaus zeigten die politischen Großkundgebüngen dieser Tage, wie die Leibeserziehung im nationalsozialistischen Staate zu einem Grundbegriff des gesam ten Lebens geworden ist. Höhepunkt dieses Festes war die Teil nahme der deutschen Brüder und Schwester aus dem Ausland, die mit ihrem Bekenntnis zum Führer für alle ein unvergeß liches Erlebnis schufen. Alle großen Stunden von Breslau wur den mit der Kamera eingefangen. Dr. Brieger, der schon im vorigen Jahre den Film gestaltete, mit dem er die deutschen Turner und Sportler nach Breslau rief, hat auch diesmal wie der ein großartiges Werk geschaffen. Wir weisen daher schon jetzt aus die Filmveranstaltung hin, die demnächst der NS.- Reichsbund für Leibesübungen mit Hilfe der Reichspropaganda leitung der NSDAP. Amtsleitung Film zur Durchführung bringen wird. Das einzigartige Vilddokument von den Stunden, in denen der Führer in Breslau weilte, wird neben den Tur nern und Sportlern auch viele Volksgenossen für diesen Film interessieren. Haben Sie sich schon einmal das neue Einwohnerverzeich nis, früher sagte man Adreßbuch, angesehen? Nein? Dann lassen Sie sichs von den Buchhändlern oder den Zeitungsausträgern dieses Blattes vorlegen! Sie werden bestimmt nicht enttäuscht sein. Der stattliche Band in solidem Einband trägt den Titel: „Einwohnerverzeichnis der Städte Naunhof und Brandis und der umliegenden Gemeinden Borsdorf, Beucha, Albrechtshain, Ammelshain. Althen, Eicha, Erdmannshain, Fuchshain, Gerichs- hain, Eroßsteinberg, Kleinpösna, Klinga-Staudnitz, Köhra, Pa nitzsch, Polenz, Pomßen, Seifertshain, Threna, Zweenfurth und die Ortsteile von Beucha: Kleinsteinberg und Wolfshain. Es umfaßt also einen ziemlich großen Teil unserer Umgebung. Seit 6 Jahren fehlte für unsere Heimat ein Adreßbuch. Behörden, Geschäftsleute, Vereine usw. begrüßen dieses Werk, das auf vie len Gebieten Auskunft gibt. Was Ober!. Hoffmann in jahre langer und tiefschürfender Arbeit an Urkunden aus Borsdorfs Vergangenheit zusammentrug und auswertete, zeigt der „Ge schichtliche Ueberblick". War Ihnen schon bekannt, daß Borsdorfs Lage mit 12° 32' östl. Länge und 51° 21' nördlicher Breite auf der Erdkugel bestimmt ist? Schalterdienst der Bahn und Post. Abgang der Poft mit den Zügen, alles das meldet das große Nachschlagewerk. Ein besonderes Kapitel behandelt die Orts gruppe der NSDAP, und ihre Gliederungen und gibt erschöp fend auf alle Fragen Auskunft. Was Sv über Schule, Kirche, Krankenkasse, Vereine usw. wissen müßen, finden Sie hier. Ob in Freud und Leid, das Einwohnerverzeichnis sagt Ihnen, wo Sie sich hinzuwenden haben; denn Hebamme, Heimbürgin. Aerzte, Friedensrichter usw. usw. sind hier angeführt. All das Vorstehende finden Sie schon im Vorwort,- dann folgt als Haupt teil das alphabetische Namensverzeichnis aller Einwohner und das Straßenverzeichnis mit Angabe sämtlicher Volksgenossen. Daß das wertvolle Werk dieselben Angaben noch über unsere Nachbargemeinden bis zu den Städten Brandis und Naunhof bietet, macht es zu einem Buche, das man auch einmal in stiller Stunde zur Hand nimmt, um sich in die Eigenart unserer en geren Heimat zu vertiefen. Taucha. (Weitere günstige Entwicklung von Taucha.) Laut einer Verfügung des Regierungspräsidenten des Regierungsbe zirks Leipzig sind mit Wirkung vom 1. April 1939 89,4 Hektar der Flur der Reichsmessestadt Leipzig nach Taucha umgeflurt worden. Der Reichsstatthalter hat in einer besonderen Verfü gung die Aenderung der Kreisgrenze zwischen Stadt- und Land kreis Leipzig genehmigt. Bei dem umgeflurten Gebiet, das zwi schen Parthe und Portitzer Straße liegt, handelt es sich um zum Teil bebautes Gelände, das sich unmittelbar an die ehemalige Grasdorfer Flur anschließt und zu Leipzig-Portitz gehörte. Das Stadtgebiet erfährt damit eine wesentliche Vergrößerung, die vor allem für die wirtschaftliche Entwicklung Tauchas von größ ter Bedeutung ist. Leipzig. (Vom Tode ereilt.) Am Mittwochvormittag fiel der 60 Jahre alte Karl Adam in der Vlücherstraße beim Ueber- schreiten der Fahrbahn wenige Meter vor einem Kraftwagen um und verstarb dann auf dem Transport ins Krankenhaus. Am Dienstagnachmittag fiel auf der Rittergutsstraße infolge plötzlichen Unwohlseins eine 26jährige Frau um und mußte ins Krankenhaus geschafft werden. Leipzig. (Verkehrsunfall durch eine Oelspur.) Am Diens tagnachmittag rutschte auf dem Schleußiger Weg ein Kraftrad fahrer auf einer von einem Omnibus hinterlassenen längeren Oelspur aus und kam so unglücklich zu Fall, daß ein auf dem Kraftrade mitfahrender Mann Verletzungen daoontrug. Der Lenker des Motorrades selbst blieb ohne Schaden. Leipzig. (Jüdische Rauchwarenschieber verurteilt.) In einem Abwesenheitsversahren gegen zwei flüchtige jüdische Rauchwa renhändler verurteilte die Große Strafkammer des Landgerichts Leipzig am Mittwoch den 60 Jahre alten Leib Merkin wegen Devlsenvergehens in zwei Fällen, davon in einem Falle in Tat einheit mit Vannbruch, zu einer Gesamtstrafe von vier Jahren Gefängnis und zu Geldstrafen von zusammen 170 000 RM. Sein Sohn, der 31jährige Gerson Merkin, erhielt wegen Beihilfe zu einem Devisenvergehen ein Jahr Gefängnis und 100Ü0 RM Geldstrafe. Gegen Leib Merkin wurde außerdem auf Einziehung von 1 612 500 RM erkannt. Leib Merkin war der Älleininhaber einer gutgehenden Nauchwarenfirma in Leipzig. Seit etwa An fang Mai 1935 hielt er sich im Auslande auf, um nicht wieder nach Deutschland, wo er sich anscheinend keine weiteren guten Geschäfte versprach, zurückzukehren. Noch vor seiner Ausreise wollte er so viel Geld wie möglich ins Ausland verschieben. Zu diesem Zweck gab er verschiedenen Rauchwarenzurichtereien, die von der lleberwachungsstelle für Rauchwaren in Leipzig Devi sengenehmigungen zur Einfuhr roher Felle nach Deutschland be saßen, darlehensweise Geldbeträge zur Einfuhr von Fellen. Er verstand es dann, im Auslands diese Beträge — insgesamt 112 500 RM — ausgezahlt zu erhalten, ohne etwa dafür nun auch den Firmen in Deutschland Felle zu liefern. Weiterhin hatte Leib Merkin noch vor seinem Weggange unter Beachtung der devisenrechtlichen Bestimmungen große Posten Felle ins Ausland verkauft. Gemeinsam mit seinem Sohne, der im August 1935 Deutschland verlassen hatte, kassierte der jüdische Schieber dann unter Umgehung der deutschen Devisenbestimmungen die Kaufpreise bei seinen ausländischen Kunden, und zwar in einer Eesamthöhe von rund anderthalb Millionen Mark, unmittel bar ein und schädigte auf diese Weise gleichfalls die deutsche Volkswirtschaft. Oschatz. (Ein ungewöhnlicher Blitzschlag) traf dieser Tage aus einer am westlichen Himmel in ungefähr 5 bis 7 Kilometer Entfernung hinziehenden Wolkenwand mit furchtbar knattern dem Krachen einen alten starken Birnbaum in einem Grundstück in Mannschatz. Der Schlag traf den Stamm unmittelbar über dem Erdboden und zersplitterte ihn. Holzstücke von 1 bezw. 2 Nieter Länge waren bis zu 30 Meter fortgeschleudert worden. Sekundenlang stand der Baum und die nähere Umgebung in E Wegen an einem Lag Die Tagesleistung einer Schwalbe. — Schützt den nützlichen Vogel. Die Liebe zu den Schwalben reicht Jahrtausend» zurück. Kenner der antiken Literatur wissen recht gut, wi» oft dieser zierliche Zugvogel von den Griechen besunger worden ist. Mit deni aus dem dorischen Dialekt erhaltener „Schwalbcnliedchen": Die Schwalbe ist da, die Schwalbe ist da, Und mit ihr alles Schöne nah! Kam, und jetzt sich zwitschernd nieder, Und sie singt gar süße Lieder, haben die griechischen Kinder die erste Schwalbe schon mit der gleichen Wonne begrüßt, wie sie die unserigen bejubeln. Bei den Griechen war die Schwalbe der Aphrodite geweiht, bei unseren Urahnen der Frühlingsgöttin Ostara und der altnordischen Iduna, der Göttin der Jugend und Unsterblichkeit, die — im Winter von einem Riesen geraubt — erst im Frühjahr zurückkehne, begleitet von den sich wieder einstellenden Schwalben. Daher gatt die Schwalbe allen germanischen Völkern als Botin der Götter, die durch den Einzug der Schwalben den Menschen kundtun wollten, daß es nun auch wieder Frühling wird. Solcher Erinne rung entstammt wohl auch der Name „Schwalbenwurz" für das bis ins I6. Jahrhundert in Deutschland als un fehlbares Heilmittel gegen kranke Augen gebrauchte Schöll kraut, weil es im Frühjahr bei Ankunft der Schwalben aus der Erde sprießt und abwelkt, wenn sie wieder fort ziehen. Hat man auch später aus der kleinen Lenzkünderin ein „Muttergottes-Vöglein" gemacht — „Mariä Ver kündigung kommen die Schwalben wiederum" —, so war die Freude über ihre Ankunft nicht geringer. In vielen deutschen Städten war es Pflicht des Stadttürmers, die erste Schwalbe, die er von seinem Turm aus erspähte, mit seinem Horn „anzublasen" worauf man die Kinder mit Eiern und dergleichen beschenkte Noch zu Goethes Kind heit herrschte in Frankfurt der Brauch, die Kinder, wenn sie die erste Schwalbe entdeckten, mit bemalten Eiern, Buttersemmeln oder Pfenniaen zu beschenken. Galt die Schwalbe doch von jeder als Glücksbringern!. Eine hübsche Sprachform findet sich bei den Schweden, wo die Schwalbe ssvala) auch in dem Worte trösten (hugsvala, genau über setzt: das Gemüt kühlen) wiederkehrt. Der Volksmund hat dem Schwalbengezwitscher Worte unterlegt, die merkwürdigerweise in ihrem Sinn in den entlegensten Gegenden übereinftimmen. So der aus Rückerts Gedicht „Aus der Jugendzeit" bekannte Bers: „Als ich Abschied nahm, waren Kisten und Kasten schwer; »ls ich wiederkam, war alles leer!", den der Dichter fast wortgetreu dem Volksmund entnahm. Jakob Grimm führt ein altdeutsches Schwalbenliedchen an: „Wenn ich geh', sind alle Scheuern voll, wenn ich komm', sind alle leer", und in einer Dichtung aus dem 17. Jahrhundert, dem „Federspiel", heißt es: „Schwätzerlin, wie schwätzst so toll und plauderst hin und her, früh hast du Kisten und Kasten voll, abends ist alles le le leer!" — Ein Volkslied aus der Mark lautet: „As tek futt trock, was Hus und Huos voll, uu iek wierkuem, es alles verrieten, verlieren, verbrieten, oersplieten." Im Spreewald schilt die Schwalbe den Spatzen: „Du Dieb! Hast alles aufgesressen im Winter! Als ich im Herbst fortzog, waren alle Scheunen voll, jetzt, da ich wiederkomme, ist nichts mehr da!" Und das ist gut so, daß nichts mehr da ist uud die Schwalben daher gezwungen sind, sich ihr Futter erst zu suchen. Es ist nachgewiesen, daß eine Schwalbe etwa 800 Fliegen und Mücken am Tage fängt, also im Monat 18 000 Insekten. Wenn dann noch die Jungen hinzu kommen, so berechnet man die Gesamtzahl der von der gesamten Schwalbenschar des Altreichs im Verlauf eines Jahres vertilgten Insekten nach Milliarden. Daher ge schieht alles, um die Schwalben bei uns zu erhalten und wieder zu vermehren. So errichtete man z. B. bet der aus gedehnten Landwirtschaft „Boschhof" in Oberbayern eine Vogelstation, bevölkert von über 80 000 Vögeln (davon sind allein 20 000 Schwalben), die am Tag über 30 Zentner schädliche Insekten vertilgen. Wie der dortige fachmännische Leiter beobachtete, gibt jede von Fliegen verschonte Kuh einen Liter Milch mehr am Tag, und es wäre sehr wünschenwert, jeder Kuh für den Tag fünf Schwalben pärchen zur Verfügung stellen zu können. Kaum wo anders wird die „fromme Schwalbe" aber auch so liebevoll gehegt wie in Deutschland, ihrer eigent lichen Heimat. Der Süden bedeutet für sie ja nur Flucht vor der nordischen Kälte; Nester bauen, isuer legen unv ausbrüten tut sie nur bei uns. Kein Deutscher hat das Herz, einer Schwalbe ihren Nistplatz zu mißgönnen, der ost sonderbar gewählt ist. Ihre Anhänglichkeit an die Menschen ist ja so groß, daß sie auch schon verräucherte, stimmendurchtobte Wirtsstuben zum Sommeraufenthast wählte, und nicht selten trifft man ländliche, mit bunten Blumenampeln geschmückte Bahnhöfe, wo von der Decke herab bauernstilgemäß große Baumrindenstücke hängen, zum Schutze der Reisenden vor den darüber in vogel freundlich gestattetem Freiquartier hausenden Schwalben. Ratschläge sür jüngere uud ältere Mädchen Der Präsident einer Anzahl Erholungsheime und Hotels in Vergnügungsplätzen Amerikas, Franz Seibel, behauptet, in seinen Lokalen über 2000 glückliche Ehen ge stiftet zu haben, jedenfalls wurden in seinen Hotels, in seinen Erholungsheimen die ersten Bekanntschaften ge macht, die zu den Eheschließungen führten. Er blickt nun auf eine 30jährige Erfahrung zurück und erteilt den jünge ren und älteren Mädchen Amerikas eine Anzahl Rat schläge, wie man es anstellen muß, wenn man schon auf die „Männerjagd" geht. Diese Vorschläge lauten: Du darfst nicht flirten — suche vielmehr eine vernünf tige Vorstellung durch einen Freund oder eine Freundin oder aber durch ein Mitglied der Direktion des Hotels. Stelle niemals eine neugierige Frage. Die Männer erzählen von selbst. In der Regel sprechen sogar die Männer nur über sich und über gar nichts anderes. Sprich' nicht zuviel! Ueberlaß' dem Mann das Spre chen. Sehr häufig konnten wir die Feststellung machen, daß ein Mädchen ganze Stunden hindurch nur zuhorchte und gelegentlich ja oder nein sagte und hinterher von dem Mann als ausgezeichnete Gesellschafterin gerühmt wurde. Er hatte gar nicht gemerkt, daß er die Kosten der Unterhaltung allein bestritt. Versuche keine Verbesserungen. Wenn es an einem Mann etwas zu verbessern, zu korrigieren gibt, dann kann dies vielleicht später geschehen. Auf keinen Fall aber sollte man so etwas überstürzen. Man kann Männer mit einigen großen Herrschergelüsten dabei nur vor den Kopf stoßen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)